Ja, auch der nachfolgende Artikel ist jetzt fast 3 Jahre alt – „hier-und-jetzt“-Junkies bitte gleich weiterklicken. 😉
Alle, die ihr Wissen erweitern wollen, können gleich erfahren, was damals zum Thema Nato zu sagen war. Aus Zeitgründen der erste Teil des Beitrages mit nur wenigen Links gleich als Text, dann wieder die pdf.
Anschließend ein Nachwort zum laufenden Krieg… – LH, 25.02.2022
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Nato – der klare Blick
(LH) Bei der heutigen Übermacht der Medien – Hunderte Fernseh-Kanäle weltweit rund um die Uhr, auch sonn- und feiertags – und mit der fortschreitenden Disziplinierung und Überwachung des Weltnetzes ist es ganz wichtig, einen klaren Blick auf die wirk-lichen Entwicklungen zu behalten. Denn wenn wir der Propaganda – egal welcher – glauben, landen wir unweigerlich im geistigen Abseits…
Nachfolgend also einige „unübliche“ Fakten zur Nato, die ja unlängst mit großem Pomp ihr 70jähriges Bestehen als „erfolgreichstes Bündnis“ (vor allem was das Anzetteln von Kriegen angeht) gefeiert hat.
Luckyhans, 22. April 2019
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1. Die undemokratischen Wurzeln
Der kanadische Schriftsteller Yves Engler hat in einer vierteiligen Serie dieses Thema aufgearbeitet. Die schwedische Zeitung „Nyhetsbanken“ hat das dann veröfentlicht. Wer kein schwedisch kann, der wird sicher im Weltnetz einen Übersetzungsautomaten oder mit ein wenig gockeln auch eine englisch-sprachige Fassung finden; in russisch verkürzt gibt es hier.
In wenigen Worten dies nacherzählen zu wollen, wäre vermessen – jeder, den das Thema interessiert, ist also angehalten, selbst nachzuforschen – ein nicht unbedingt „populärer“ Aspekt ist es auf jeden Fall.
2. Die VSNA als Hausherr
Die türkische Zeitung „Milliyet“ (gelesen ebenfalls als Auszug in russisch bei InoSMI) beleuchtet anhand des Konfiktes zwischen der Türkei, die zumindest als Einzellösung einige russische S-400-Luftabwehrsysteme kaufen will, und der VSA, die unbedingt ihre „Patriot“-Raketen (samt Abhängigkeit von deren Einsatz) der Türkei aufdrängen wollen, die Rolle der VSNA in der Organisation.
Dabei wird der türkische Brigadegeneral Dr. Naim Babürolu, der von 1998 bis 2001 in Brüssel tätig war, befragt, der u.a. klar aussagt:
– Oberkommandierender der Nato ist immer ein VSA-General, sein Stellvertreter stets ein britischer General, dadurch ist die angelsächsische Dominanz jederzeit gesichert;
– die VSA tragen über 60% der Kosten und leiten auch daraus ihre Hausherrnrolle ab.
Ein Ausschluß der Türkei sei laut Statut nicht möglich, aber es gäbe diverse Möglichkeiten, ein „ungezogenes“ Mitglied solange zu drangsalieren, bis es von selbst austritt.
3. Wie gefährlich ist die Nato?
Hier soll eine russische Analyse bei „IA Regnum“, die recht gut recherchiert ist, zu Wort kommen.
Dieser Tage hatte ja der russische Stellv. Außenminister Alex Gruschko offen erklärt, daß Rußland die Beziehungen zur Nato vollständig auf Eis legt, da ungeachtet vollmundiger Aussagen des PR-Chefs Stoltenberg von Seiten der Organisation keinerlei reales Interesse an einer Zusammenarbeit besteht.
Eine historische Betrachtung der Geschichte der Konfrontation ab 1945, als man noch „Verbündeter“ war, ergibt Angriffspläne der VSA gegen die UdSSR in ununterbrochener Folge: am bekanntesten sind „Unthinkable“ (1945), Eisenhowers „Totality“ (1946), „Dropshot“ (1949), „SAC“ (1956) und das Projekt von Robert Kennedy zur Inszenierung eines Angriffs der UdSSR auf die VSA zwecks „Rechtfertigung“ eines massiven Angrifs der VSA auf die UdSSR (1962).
Die Präsenz der VSNA-Truppen in Europa war von 1,9 Mio. Mann im Jahre 1945 bis zum Jahre 1980 auf 340 Tausend Mann gefallen; allerdings gab es über 450 Tausend Mann in Reserve, die innerhalb von wenigen Tagen nach Europa geflogen und in den dort vorhandenen Waffenlagern für 400 Tage Krieg vollständig aufgerüstet werden konnten, mit der Perspektive einer Aufstockung auf bis zu 1,5 Mio. Mann – zusätzlich zu den damals 1,8 Mio. Mann der europäischen Mitglieder.
Das ist wirklich eine bedrohliche Macht gewesen.
Ab 1990 erfolgte dann der schrittweise Abzug der VSNA-Truppen aus Europa, und 2016 waren offziell nur noch 62 Tausend Mann in 13 Garnisonen in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, der BRvD und Italien stationiert. Und die VSNA-Luftwaffe verfügt noch über 7 Basen in 6 Ländern.
Seit 2004 gab es auch die 6. US-Flotte im Mittelmeer nicht mehr: dauerhaft ist dort nur noch das Kommandoschif LCC 20 Mount Whitney vorhanden – andere auf Durchfahrt befindliche Schiffe werden dann dieser „Flotte“ operativ zugeteilt.
Und am 21.10.2017 schimpfte EUCOM-Oberbefehlshaber General Ben Hodges gar, daß die noch 30 Tausend Bewaffneten unter seinem Kommando nicht in der Lage seien, auch nur irgendwelche Aufgaben zur Verteidigung und Zügelung gegen eine mögliche (???) russische militärische Aggression zu lösen.
Auch die Waffenlager wurden reduziert: statt 7 Panzer- und 14 mechanisierter Divisionen können heute noch 4 Panzerbrigaden und eine Einsatzbrigade ausgerüstet werden. Das wäre nicht mal zur Lösung von lokalen Aufgaben im Baltikum ausreichend.
Und nicht viel anders sieht es bei den Mitgliedern aus: die Bundeswehr ist von 360 Tausend Mann im Jahre 1990 auf inzwischen 62 Tausend Kämpfer, davon nur 24 Tausend Mann im Heer, geschrumpft – und was den durchgängig katastrophalen Zustand der Technik angeht, legt der Verteidigungsbeauftragte ja regelmäßig seinen Bericht vor, und der zeugt nicht von wesentlichen Verbesserungen.
Dagegen erscheinen die 184 Tausend Mann polnischer Truppen geradezu als Streitmacht, auch wenn davon nur 102 Tausend in regulären Verbänden sind.
Aber es kommt noch besser. Die großsprecherischen Manöver der Organisation in den vergangenen drei Jahren (Anakonda usw.) haben gezeigt, daß ohne die VSNA-Führung die Truppen der Mitglieder – auf sich allein gestellt – zu keiner entscheidenden militärischen Aktion mehr in der Lage sind.
Was nützen also die formal fast 900 Tausend Mann, wenn sie für eine Verlegung auf 500 km Entfernung über 200 Tage benötigen?
Wirklich sofort einsatzbereit sind nur die 5000 Mann der „Schnellen Eingreiftruppe“ – allerdings sind das eher leichte Verbände analog GSG9, die nicht unbedingt geeignet sind, sich einem Panzerkeil der Russen entgegenzustellen.
Das – und nicht die großkotzige Selbstdarstellung des PR-Chefs oder die lärmende Kriegshysterie der Hauptströmungs-Medien – ist die Realität: die Nato ist ein Koloß auf tönernen Füßen, der nicht in der Lage ist, die selbstgestellten Aufgaben zu erfüllen.
Wozu braucht man also die Organisation noch?
Klar, als Käufer der teuren und längst nicht mehr führende Waffentechnik des Militär-Industrie-Komplexes der VSNA – darum die Forderungen Donnys auf Erhöhung der „Verteidigungs“budgets aller Mitglieder nicht nur auf 2, sondern auf 4% des BIP.
Wobei alle modernen Waffensysteme jederzeit von den VSA-Herstellern per Software-Eingriff außer Funktion gesetzt werden können…
Und als Popanz für die Einschüchterung der eigenen Bevölkerung…
Aber: dem steht auf russischer Seite eine immer moderner ausgestattete, immer besser in Manövern gedrillte und deutlich besser motivierte Armee gegenüber, die seit Syrien auch über entsprechende verbreitete Kampferfahrungen verfügt.
Mit einer Führung, die zu entschlossenen Maßnahmen in der Lage ist, wie das Beispiel Syrien verdeutlicht hat. Und wie es sich bald weiter zeigen wird.
Putins Reden sollten also durchaus gelesen und ernst genommen werden. …
– – – – – – – – – – – – – weiter bitte in der pdf, ggf. dort auch die Links nachlesen – – – – – – – –
Als „Nachtrag“ noch ein paar Worte zum laufenden Krieg.
Warum Putin diesen vom Zaun gebrochen hat, ist wohl allen klar: ‚
– Nato-Osterweiterung, die damals völlig ohne Not – denn Rußland war ja „handzahm“ unter Jelzin – und gegen den Rat wissender Politiker auch des Westens durchgeführt wurde, und ja, entgegen den vielfachen Versprechen, die Nato „keinen Zoll“ nach Westen auszudehnen (ursprünglich nicht mal über die Elbe hinaus!),
– und natürlich die acht Jahre Völkermord an den Menschen in Donbaß mit über 13.000 zivilen Toten, während derer der Westen reichlich Zeit hatte, die Kiewer Junta zu Verhandlungen zu zwingen, zumal seit 2015 ein vom UNO-Sicherheitsrat gebilligtes Konzept als Verhandlungsgrundlage auf dem Tisch lag (die berüchtigten „Minsker Vereinbarungen“ – „Garant“ dafür neben Rußland auch die BRvD, also Merkel – der „Erfolg“ ist bekannt).
Das sind jedoch nur die Anlässe.
Um Grunde haben wir es mit einem „normalen“ imperialistischen Eroberungskrieg zu tun. So wie es im vorigen Jahrhundert mehrere gab.
Imperialistisch heißt: die einen Imperien werden auf Kosten der anderen geschaffen, die anderen dabei zerstört.
Typisches Beispiel: der sog. Erste Weltkrieg – in Wirklichkeit wahrscheinlich der 136. Weltkrieg auf dem Planeten – zerstörte das Osmanische, das Germanische, das Russische und das Österreich-Ungarische Imperium und stärkte das Britische.
Heute nun versucht Putin, ein neues Russisches Imperium aufzubauen, und dafür führt er diesen Krieg. Den er aufgrund der waffentechnischen, strategischen und ausbildungsseitigen Überlegenheit seiner Armee sicher gewinnen wird, wahrscheinlich innerhalb von Tagen, weil er die jetzige Führung in Kiew zur bedingungslosen Kapitulation zwingen wird.
Ob es danach für die Menschen auf dem Planeten besser oder schlechter sein wird, hat mit diesem Krieg nur sehr wenig zu tun.
Denn diesem Krieg werden nun alle schlimmen Folgen des zusammenbrechenden Wirtschafts- und Finanzsystems der heutigen Sklavenhalter-„Ordnung“ zugeschrieben werden.
Das war auch der Grund für die teure massive Kriegshysterie-Kampagne der weltweit gleichgerichteten Massen-Verblödungsmedien in den vergangenen 4 Monaten.
Denn die Globalisten und alle anderen Parasiten „brauchen“ diesen Krieg.
Und zwar einen möglichst „großen“.
Denn nur so kann das Zins-Schein-Geldsystem neu gestartet werden, dessen „technisches Ablaufdatum“ nun mal alle 70 Jahren erreicht wird…
Eine eigene Idee, ein Ideal, ein zukunftsweisendes Ziel kann ich jedenfalls bei Putin nicht erkennen, daher wird es wohl nach den „Irrungen und Wirrungen“, den Vernichtungen und Verrichtungen, die nächste Runde der Versklavung geben – vielleicht nicht ganz so heftig wie es uns die Hohlköpfe vom WEF oder den „Inklusivitäts“-Vereinen vorgeschwärmt haben, aber wer weiß das heute schon…
Nein, das Digitale Kazett ist noch lange nicht von Tisch, der Lächler sitzt friedlich auf seinem Ast und wartet, bis die Tiger unten sich gegenseitig soweit zerfleischt haben, daß er nur noch die Überreste einsammelt braucht…
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