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Unser Lebens- Lauf, Essay

Das Wort zum Tage. Unser Lebens-Lauf

Vor einigen Wochen wurde in unserer Stadt das Leben eines recht jungen Menschen – etwa halb so alt wie ich – durch einen Unfall sehr abrupt beendet. Dies war mir Anlaß, über den Ver-Lauf unseres Lebens nachzusinnen.

Lebens-Phasen

Unser Leben in der materiellen Welt beginnt mit der Zeugung und endet mit dem Tode – das ist für jeden Menschen so (wie auch für jedes andere Lebewesen).

Als Lebensphasen kann man grob unterscheiden: Zeugung und Entstehung im Mutterleib (mit Aufnahme erster akustischer und chemisch-hormoneller Reize = Informationen), Geburt (aktiver Eintritt in diese Welt), abhängiges Wachstum (Säugling), Hineinfinden in diese Welt bis zur Selbsterkenntnis (Kleinkind), Wissenserwerb (Schule, Ausbildung), dazwischen die Pubertät (Selbstfindung als Persönlichkeit), die unabhängige Gestaltung des materiellen Lebens (Wohlstandserwerb), das Ansammeln von Weisheit und der Austritt aus dem Berufsleben; es folgt meist der körperliche und oft auch geistige Abbau und der Tod als Abschluß und Austritt aus dem materiellen Leben.

Lebens-Erwartung

Bei natürlichem Verlauf nimmt die ganze Wachstumsphase eines jeden Lebewesens etwa ein Zehntel bis ein Siebtel der gesamten Lebensspanne ein.

Wenn wir uns also mit etwa 20 Jahren als „ausgewachsen“ betrachten, dann läge die natürliche Lebenserwartung zwischen 140 und 200 Jahren.

Das ist in unserer jetzigen Welt, die mit Millionen von unnatürlichen, synthetisch hergestellten Substanzen durchsetzt ist, mit denen unser Körper in den Hunderttausenden von Jahren der Evolution noch nie vorher in Berührung gekommen ist, sich daher auch nicht auf diese (und ihre vielfältigen Wechselwirkungen) „einstellen“ konnte und daher ihnen ziemlich „wehrlos“ ausgeliefert ist, leider eine utopische Lebenserwartung. Es zeigt aber die Perspektive eines natürlichen, d.h. in der Natur eingebundenen Lebens auf.

Leben und Tod

Der Tod als gesetzmäßiger Abschluß unseres materiellen Lebens ist nicht das Gegenteil von Leben, sondern sein untrennbarer Bestandteil. Es gibt keinen Grund, sich vor dem Tod zu fürchten oder ihn als etwas Besonderes zu betrachten – er gehört dazu wie die Geburt, zu der er das „Gegenstück“ ist. (Verschiedene naturnahe Volksglauben sehen noch ein Verbindung des „Wesens“ mit dem Körper, bis letzterer vollständig „verwest“ ist – eine Art „Gegenstück“ zur Zeit im Mutterleib-)

Für den aus dem Leben getretenen ist das Eintreten des Todes oft überraschend, auch für ältere Leute – so wird von Nahtod-Erfahrenen berichtet, daß sie einen plötzlichen Austritt aus ihrem Körper, zum Beispiel in Folge eines Unfalls oder bei Operationen, nicht als Ein-schnitt wahrgenommen haben – sie stehen neben (oder levitieren über) dem eigenen Körper und betrachten die Aufregung um diesen „von der Seite“, ohne sich über die Tragweite des Geschehens im Klaren zu sein.

Wie es dann weitergeht, wenn das Leben wirklich endet, kann es keine Berichte geben.

Oder doch? Ein interessantes Buch dazu sind die 6 Broschüren (oder 3 Bände) des Wiener Psychiaters Dr. Karl Novotny „Mediale Schriften“ – sie seien jedem Menschen empfohlen, der mit dem Tode eines nahen Menschen nicht zurecht kommt.

Oft wird gesagt: unser Tod ist eigentlich kein Problem für uns selbst, denn wenn er da ist, dann sind wir nicht mehr da; er ist also vor allem ein Problem der Hinterbliebenen.

Nun, das stimmt wohl nur zum Teil, denn „wir sind“ ja nicht so sehr unser materieller Körper, sondern eigentlich bestehen wir eher aus den unsterblichen Bestandteilen: unserem Geist und unserer Seele.

Genauer: Wir sind nicht unser Körper, sondern wir haben einen Körper, der uns für das jeweilige Leben als „Erscheinungsform“ dient.

Die Unfälle

Der Tod des Körpers ist, wie schon gesagt, ein unausweichliches Ereignis, das aber selten wirklich „plötzlich und unerwartet“ eintritt – bis auf die „Unfälle“. Was „passiert“ nun, wenn ein Mensch unvermittelt aus dem materiellen Leben gerissen wird?

Der Unfall ist genauso ein „Zu-fall“ wie alle anderen – es ist das, was uns zufällt, was uns das „Schick-sal“, die Vorsehung, Gott oder wie auch immer wir das nennen wollen, jetzt „schickt“, damit wir und die anderen um uns herum den nächsten Schritt in unserer seelisch-geistigen Entwicklung tun können.

Wenn wir davon ausgehen, daß alles, was in der Natur vor sich geht, einen Sinn hat, dann muß auch der Unfall einen Sinn haben – zum einen für den Verunfallten, zum anderen für die Hinterbliebenen.

Nun ist es ganz natürlich, daß ein naher Mensch, der plötzlich nicht mehr da ist, uns fehlt, daß wir ihn gern noch bei uns gehabt hätten, daß wir die momentane Leere, die sein Weggang hinterläßt, nicht so gleich ausfüllen können. Wir beginnen zu grübeln und über das Leben nachzudenken – über das des Fortgegangenen wie auch über unser eigenes. Und unsere Seele leidet.

Das Leiden

Wenn wir leiden, dann geschieht das vor allem deshalb, weil wir ein Ereignis oder einen Vorgang nicht akzeptieren können (und wollen). Meist sind dies Dinge, die unser bisheriges Weltbild zutiefst erschüttern – wir fragen uns: warum muß/te dies sein? Oder: warum passiert/e das gerade mir?

Wir weigern uns, Dinge die wir nicht ändern können, einfach anzunehmen und zu akzeptieren, daß ES SO IST. Und solange wir in dieser Haltung verharren, werden wir leiden – es ist die Antwort auf unsere „Fehlreaktion“.

Ohne einem Verunfallten zu nahe treten zu wollen – wenn seine seelische und geistige Entwicklung „für dieses Mal“ plötzlich gestoppt wird, dann ist es das Ereignis, das sich aus seinem bisherigen Lebensweg jetzt ergibt – auch wenn uns das zuerst einmal widersinnig erscheinen mag und sich vielleicht erst später erschließt (oder auch nicht).

Fast immer kommt es so, daß viel später, wenn wir über unser Leiden nachdenken, in uns die Erkenntnis reift, daß das Leiden uns weitergebracht hat, daß es für uns ein positives Endergebnis hat, daß wir daraus gestärkt hervorgegangen sind, daß wir daraus etwas wichtiges Neues erkannt haben, das uns im weiteren Leben und in unserer weiteren geistigen und seelischen Entwicklung voranbringt.

Dann hat das Leiden „plötzlich“ einen Sinn bekommen.

Wenn es uns also gelingt, die Ereignisse in unserem Leben nicht nur aus der momentanen Sicht zu sehen, sondern unseren Blick zeitlich aufzuweiten und aus einer zukünftigen Perspektive zu betrachten, dann erschließt sich uns die Weisheit des Sprichwortes „Es gibt nichts Schlechtes ohne Gutes.“

Lernen wir also, die Dinge, die ohne unser bewußtes Einwirken passieren, als unabänderlich zu akzeptieren – und lernen wir, dann zu kämpfen und etwas zu verändern, wenn wir auf die Vorgänge Einfluß nehmen können und meinen oder fühlen, dies tun zu müssen.

Suchen wir in uns die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können,

schaffen wir in uns die Kraft, Dinge zu ändern, die wir tatsächlich beeinflussen können,

und üben wir uns in der Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.    

Hans im Glück


2 Kommentare

  1. Vollidiot sagt:

    Ich frage mich manchmal ob Leiden auch so etwas wie eine zukünftige Wirkung ( in den nächsten Leben) bewirken kann.
    Amfortas hat sein Leiden angenommen.
    Dieser Aspekt kommt mir bei den Überlegungen zu kurz.
    Wir leben ja auf ein Ziel hin (Erleuchtete ausgenommen) – die laß ich mal außen vor.
    Es ist ein Unterschied ob ich infolge eines Schicksalschlages, der mich persönlich trifft, leide oder an einem überpersönlichen Fakt.
    Warum wird das so oft als individuelles Problem gesehen. Oft als persönliche Unzulänglichkeit.
    Einfach die Schwingungsebene ändern und das Leiden hört auf.
    Überpersönliche Fakten die Leiden erzeugen können (oder sollen) kann ich ausblenden, meine Wahrnehmung reduzieren.
    Darum sagte Jesus: ich habe die Welt überwunden.
    Er hat all das Elend der Menschen in seinem Leben gesehen und hat nicht nur letztendlich gelitten.
    Und wenn ich wach die Menschen betrachte, mit tiefem Sinn sie sehen zu wollen, laß es auf meine Seele wirken, wie oft entwickelt sich dann Schmerz und Leiden in mir?
    Abhilfe bietet hier das Aufsuchen einer anderen Schwingungsebene oder sich zu erleuchten.
    Das hat Jesus aber nicht getan – er hat die Welt überwunden – in jeder Beziehung.
    Hat er nicht dazu aufgerufen ihm zu folgen – und dabei sprach er nicht von breiten Straße sondern von verwinkelten Pfaden.
    Sein Stecken und Stab trösten mich………..auch im finstern Tal.
    Die Liebe zur Tat erwartet nicht Dank, denn wann weiß ich wirklich welche Dinge ich tatsächlich beeinflussen kann, im mystischen Denken gibt es andere Regelhaftigkeiten.

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  2. thomram sagt:

    @Volli
    Ich frage mich manchmal ob Leiden auch so etwas wie eine zukünftige Wirkung ( in den nächsten Leben) bewirken kann.
    Kann es nicht. Tut es.

    Amfortas hat sein Leiden angenommen.
    Amfortas ist mir begegnet, ich hab den Inhalt vergessen.

    Dieser Aspekt kommt mir bei den Überlegungen zu kurz.
    Forsche und frage.

    Wir leben ja auf ein Ziel hin (Erleuchtete ausgenommen) – die laß ich mal außen vor.
    Erleuchtete wollen auch weiter schreiten.

    Es ist ein Unterschied ob ich infolge eines Schicksalschlages, der mich persönlich trifft, leide oder an einem überpersönlichen Fakt.
    Was ist ein überpersönlicher Fakt?
    Es gibt keine Schicksalsschläge. Du kreierst dir deine Realität selber.

    Warum wird das so oft als individuelles Problem gesehen. Oft als persönliche Unzulänglichkeit.

    Mangels Einsichtsfähigkeit.

    Einfach die Schwingungsebene ändern und das Leiden hört auf.
    Die Schwingungsebenen sind immer da.
    Andere Schwingungsebenen wahrnehmen, darum geht es.

    Überpersönliche Fakten die Leiden erzeugen können (oder sollen) kann ich ausblenden, meine Wahrnehmung reduzieren.
    Das versteh ich nicht.

    Darum sagte Jesus: ich habe die Welt überwunden.

    Joshua sagte: Ich betrachte diese Welt.

    Er hat all das Elend der Menschen in seinem Leben gesehen und hat nicht nur letztendlich gelitten.
    Richtig. Hat er keineswegs.

    Und wenn ich wach die Menschen betrachte, mit tiefem Sinn sie sehen zu wollen, laß es auf meine Seele wirken, wie oft entwickelt sich dann Schmerz und Leiden in mir?
    Das entscheidest du selber.

    Abhilfe bietet hier das Aufsuchen einer anderen Schwingungsebene oder sich zu erleuchten.
    Richtig.

    Das hat Jesus aber nicht getan – er hat die Welt überwunden – in jeder Beziehung.

    Joshua war befähigt, zu betrachten.

    Hat er nicht dazu aufgerufen ihm zu folgen – und dabei sprach er nicht von breiten Straße sondern von verwinkelten Pfaden.
    Nie hat er gesagt, man solle ihm folgen, das stimmt haargenau – im Gegensatz zur Kürschenleere. Dein Bild von verwinkelten Pfaden trifft für machen Leben zu.

    Sein Stecken und Stab trösten mich………..auch im finstern Tal.
    Ja. Er hilft uns entscheidend – wenn wir denn hinhören.

    Die Liebe zur Tat erwartet nicht Dank, denn wann weiß ich wirklich welche Dinge ich tatsächlich beeinflussen kann, im mystischen Denken gibt es andere Regelhaftigkeiten.
    Absolut richtig.

    Ich wünsche dir eine erholsame, selig leichte Nacht. In Verbundenheit. Ram.

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