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Lybien / US / Russland

Eine Analyse, Lybien betreffend,  eben gelesen in Der Freitag, die Wochenzeitung

Reiche Information, so meine ich.

Thom Ram, 22.10.7

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Libyen/USA/Russland. Der Krieg gegen Libyen bedeutete nicht nur das Ende der nuklearen Abrüstung, sondern markiert auch den Anfang vom Ende der US-amerikanischen Hegemonie.Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community

TheLibyanReport findet sich ein Artikel von Stephen R. Weissman, ehemaliger Stabsdirektor des Unterausschusses für Afrika des US-amerikanischen Repräsentantenhauses, ehemaliger Senior-Governance-Berater für Afrika bei USAID und Autor u.a. von „Eine Kultur der Achtung: Führungsversagen des Kongresses in der Außenpolitik“.

Weissman erinnert in seinem Artikel an den Oktober 2011, als in Libyen der Konvoi von Oberst Gaddafi von einer US-amerikanischen Reaper-Drohne und zwei französischen Kampfjets angegriffen wurde. Nachdem sich Gaddafi aus den Fahrzeug gerettet hatte, wurde er brutal ergriffen, misshandelt und ermordet. Parteiübergreifend wurde in Washington der geglückte Regimewechsel, angeblich zum Schutz der Menschenrechte und der Demokratie, gefeiert. Laut Weissman eine völlig falsche Einschätzung.

Heute wisse jeder: Das „neue“ Libyen kam umgehend unter die Herrschaft gesetzloser Milizen. Bürgerkrieg und Flüchtlingskrise folgten. Der Schaden, der durch diese Intervention für die US-Interessen entstand, werde dagegen weitgehend unterschätzt. Tatsächlich wurde es nach dem Sturz Gaddafis bedeutend schwieriger, dem islamistischen Extremismus entgegenzutreten und die Verbreitung von Atomwaffen im Iran und in Nordkorea zu verhindern. Auch die Beziehungen zu Russland wurden, wie es Weissmann sehr gelinde ausdrückt, komplizierter.

11. Oktober 2019 bis zum 26. Januar 2020

Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main

Ab dem 11.10. widmet das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main seine gesamte Ausstellungsfläche dem Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2019. Als „House of Norway“ versammelt das Museum herausragende Positionen aus Norwegens Kunst und Kultur, Design…

Weissman: „Würde Gaddafis Geist an Halloween umgehen, könnte man ihn sicher höhnisch lachen hören. Das Scheitern der USA beim Regimechange in Libyen hat Auswirkungen auf die Politik im Iran, in Syrien, Venezuela und Nordkorea.“

Offiziell kamen bei der NATO-Intervention 2011 an die 30.000 Libyer ums Leben. Abertausende Libyer starben durch Gewalt der Milizen und während des Bürgerkriegs. Und seitdem Libyens Grenz- und Seekontrollen zusammengebrochen sind, ertrinken viele tausend Migranten bei der Überfahrt nach Europa. Laut Weissman tragen sowohl US-amerikanische als auch europäische Politiker dafür die Hauptverantwortung, da sie die politischen Realitäten und die Gegebenheiten im Land völlig falsch einschätzten.

Nach der NATO-Intervention und dem daraus folgenden Chaos fanden viele Waffen des ehemaligen libyschen Militärs ihren Weg nach Nord- und Westafrika sowie in den Nahen Osten und stärkten dort die militärische Kraft dschihadistischer Gruppen.

Für Weissman bestand die schädlichste Auswirkung dieser Politik Obamas in dem Bruch der Beziehungen zwischen den USA und Russland. Vor dem Libyen-Fiasko kooperierten Washington und Moskau auf vielen Gebieten, so in Afghanistan, bei der Reduzierung strategischer Atomwaffen durch den 2021 auslaufenden START-Vertrag, bei den Verhandlungen mit Iran und Nordkorea.

Doch dann brach Barak Obama sein Versprechen. Er hatte dem damaligen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew persönlich zugesichert, dass eine Intervention in Libyen nur zum Schutze von Zivilisten vorgesehen sei und kein Regimechange angestrebt werde. Unter dieser Voraussetzung legte Russland, das das durch den Sturz Gaddafis entstehende Chaos und den islamistischen Extremismus voraus sah, bei der UN-Resolution zur Schaffung einer Flugverbotszone kein Veto ein. Den anschließend mit aller Gewalt durchgesetzten Regimechange bewertete Russland als Verrat. Als später die USA Syrien mit wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen abstrafen wollten, widersetzte sich Russland mit einem Veto.

Es gab keinen internationalen Konsens mehr, statt dessen einen Stellvertreterkrieg in Syrien, in dem die USA und ihre arabischen Verbündeten gegen Russland, den Iran und die Hisbollah kämpften.Der russische Präsident Wladimir Putin bemerkte im April 2014:https://www.freitag.de/autoren/gela/chance-auf-eine-friedlichere-welt-verspielt“

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1 Kommentar

  1. Vollidiot sagt:

    Man lese aufmerksam, aber nur wer wirklich will, von: Docherty und MacGregor „Geheime Geschichte……….“
    Da wird auf klarste Weise dargelegt wie angelsächsische Politik funktioniert.
    Nur ein Tiefschläfer glaubt diesem Gesoxe auch nur ein Wort.
    Von daher glaube ich den Russen ihre Naivität nicht so ganz, die Händchen in Unschuld waschen reicht nicht.

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