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Kein Hilferuf IV, doch mal ein Beispiel, wie das hier so geht…

…oder nicht geht.

Ich kenne die Verhältnisse von vier Familien hier genau bis sehr genau. Ich wähle das Beispiel Mutter Ira, da sie Stammlesern wohl am besten bekannt ist.

Es geht hier um Leben und Überleben, auf Rupiah/Euro runtergezogen.

Also da sind Ira, ihre vier Kinder, 6, 11, 17 und 20, sodann ihr Partner und dessen 19jähriger Sohn, also 7 Mönschs.

Ich rechne per Monat.

Partner Oksal ist genial in Sachen Reparatur von Händis. Er arbeitet in einem Betrieb (eine Fahrstunde…Fahrtkosten!) entfernt. Pro Monat ist für ihn da Arbeit etwa 5 Tage, denn alles harzt, Wenige haben das Geld, das Händi reparieren zu lassen.

Maximal 700’000 >>> etwa 50€

Gewinn der Laundry, darin nicht! eingerechnet die Miete für den Raum:

Aktuell 3Millionen >>> Etwas unter 200€.

Einnahmen der Familie: 250€.

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Ausgaben

Miete Wohnung und Laundry:

2,5 Millionen >>> Etwa 170€

Nahrungsmittel, knapp berechnet. Gesundes ist teuer:

3 Millionen >>> etwa 210€

Strom und Gas Wohnung und Laundry:

1 Million >>> etwa 70€

Reparaturen an Moped und Laundrymaschinen

1 Million >>> etwa 70€

Schulgelder, sowie zahlungspflichtige Dokumente für Mönschs von anderer Insel, für Aby und Ratuli, dieses Jahr bei

2×1 Millionen >>> etwa €150

.

Ausserhalb der Rechnung, weil hinter den Kulissen von guten Seelen bezahlt und in „Hilferuf III“ von mir nicht thematisiert, wären eigentlich noch aufzuführen:

Schulgeld Nabil17, Hotelfachschule, anerkannt saugut, damit ihm berufliche Zukunft sichernd, doch schweineteuer.

2 Millionen>>> 140€

Dazu unumgängliche Operationen vergangenen Jahres bei Thommy20 und Nabil17 und Mama Ira. Vierstellige Eurobeträge.

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Jeder weiß: Das oben, vor dem kursiv Geschriebenen Aufgeführte ist immer noch nicht alles, es kommt dies und jenes dazu, Internet, Benzin…

Doch lassen wir ma jut sein.

Einnahmen monatlich 250€.

Unausweichliche Ausgaben monatlich 670€.

Dette passt nicht so jut susamn, wa?

All der Jahre, da konnten wir es ausgleichen, treue Kleinspender, treue Großspender, ich, mein Kapitälchen reinschmeißend und von meiner Rente dazu. Ist da ja nicht nur die Familie Ira. Sind da noch drei Familien, sind da noch Nachbarn, sind da noch Verwandte, welche, es ist die reine Wahrheit, mal sone tagelang nichts auf dem Teller haben.

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Ich ergänze.

Die Familie Ira, sie hatte heute keinen Reis, kein Salz, kein Gemüse, keine Früchte, sie hatte nichts. Doch. Sie hatte noch Trinkwasser, und, zudem, sie hatte noch Gas- und Stromrechnung offen.

Nabils Weg zum Hotel, da sein aktueller Kurs stattfindet, der ist 40 Mopedminuten entfernt. Der Familie gehörendes Moped ist kapott, Elektronik ausgefallen. Reparatur 40€, woher nehmen und nicht stehlen.

Fragen?

Ich habe die Frage schon. Wie weiter.

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Lieber Leser.

Kämen mir zu monatlich 1000 Euro, einfach so, dann könnte ich damit abdecken das laufend Notwändigste. Sonderfälle nicht. Es kommen uns zu mittlerweile der etwa 400 monatlich, das ist ganz ganz ganz fein gut wunderbar, und ich danke!

Um Sonderfälle und wahrlich stark Netze zum Fischen zu vermitteln bräuchte es schon der monatlichen zwei, gar dreitausend.

Das stelle ich fest, nicht bitte bettele ich hier. Einfach sage ich, was die aktuelle Rechnerei ergibt.

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Schein-Weisem, welcher nun kommentieren wird, ein Jeder müsse sich darauf besinnen, seines eigenen Glückes Schmied zu sein, und Spenderei sei Schlenderei der Gutmenschensorte, dem

sage ich:

Es ist so sehr einfach, Du Blödi:

Es gibt Menschen in Not.

Es gibt Menschen, die können diese Not lindern, gar in Wohlbefindlichkeit der Notleidenden wandeln durch eine schlichte Tat: Hilfe leisten.

Ist das schwer zu Pferd stehen?

Es gibt Leut, sie sagen: DIE müssen selber lernen, zurechtzukommen.

Dieselben würden auch dem Ersaufenden zurufen: „Lerne erst mal schwimmen, dann reden wir wieder zusammen.“

Ram, 27.09.10

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15 Kommentare

  1. eckehardnyk sagt:

    Es tut mir weh, dass ich da nichts beitragen kann.

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  2. Petra Majed sagt:

    Lieber Thom,
    ich hätte es deine sozialen Ausgaben gerne strukturierter, verstehe aber dein Bedürfniss vor Ort zu helfen
    Viele Leser deines Blogs hätten sicher auch finanziell kein Problem damit ,kontinuierlich einen minimalen Betrag zu überweisen.
    Das würde bei einem Beitrag von 20 Euro und mind. 50 Lesern bereits verlässlich 1000 Euro in die Kasse spülen.
    Ich starte zum 1.10.2022 mit einem Dauerauftrag von 20 Euro.
    Vergiss bitte aber auch nicht, die Situation in Deutschland hat sich extrem verschlechert und viele Leser deines Blogs sind sicher auch anderweitig sozial engagiert.
    Lieber Gruss
    Naomi

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  3. Thom Ram sagt:

    Petra Majed 02:31

    Naomi. Mein Lieblingsname. Meine mir nächststehende geistige Begleiterin heißt so.

    Naomi, danke! Danke für Dein gutes kluges Wort, danke für Dein künftigliches „zur Seite stehen“.

    Übersichtlich auf bb zu veröffentlichen, was mit den Geldern geschieht, das wäre selbstverständlich möglich, doch für mich eine Heidenarbeit, denn es wäre ja nicht damit getan, zu sagen „20€ für Familie soundso“. Damit verbunden müßte ja auch die Situation der Familie soundso beschrieben werden.

    Es kommt komplizierend dazu, daß ich mein Kapital über die Monate und Jahre mit hineingeschoßen habe, und daß ich von meinen Einkünften monatlich mit hineingebe so, daß ich zwar gut zu essen habe, die Anlagen instand halten kann, Haushälterin bezahlen kann (ich bräuchte keine, ich kann alleine haushalten, doch ist ihre Arbeit hier ihre Lebensversicherung), mir aber keinen Luxus leiste, abgesehen von mal Wurst und Käse und einmal monatlich im Restaurant speisen (8€).

    Diese Rechnung stets aufzudröseln, puh. Auch kaum jemanden würde es so im Detail interessieren, meine ich.

    Ich schreibe wie einst Omi auf, was hereinkommt, was rausgeht. Es sind, mit Beginn 25.04.8 (2020) 37 Seiten mit je 40 Einträgen. Also 1410 Einträge…..:-)

    Du bist die Fünfte im Bunde derer, welche uns mit Dauerauftrag beglücken.
    Es sind monatlich 15€, 50€, 20CHF, 111CHF …. nun kommt Deins dazu mit 20€.
    Gesamt etwa 220€, das ist spürbar, wahrlich.

    Mir ist bewusst, was in Europa geschieht. Strom 3x teuerer, und er wird 10x teuerer sein in Kürze. Betriebe schließen. Windkraft-Strom darf nicht eingespeist werden, weil für den Börsenhandel grad schlecht. Stromleitungen werden abgerissen. AKW stillgelegt. Neuerdings steht auf der Agenda, Holz verbrennen sei nicht gut. Und als Krönung die Sabotage an Northstream 1+2, also nun könnte man auch wenn man es wollte kein Gas DIREKT und preisgünstig von Russland beziehen.

    Von Parteien und denen in den Regierungssesseln ist viel zu erwarten: Vorschub der Zerstörung nach Kräften.

    Es muß den Leut gezeigt werden. Wird es den Leut nicht gezeigt, meinen sie, das installierte System sei nicht schlecht, und es sei stets verbesserbar. Ist es nicht. Es muß krachen.

    Du bist mir ein schöner heller Lichtstrahl heute. Danke, gute Seele und guter Geist Naomi.

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  4. Gabriel Bali sagt:

    „Schulgeld Nabil 17, Hotelfachschule, anerkannt saugut, damit ihm berufliche Zukunft sichernd, doch schweineteuer – 140€ pro Monat.“

    „Anerkannt saugut“ wage ich nicht zu beurteilen. Mag gut sein, ja, vielleicht sogar saugut. „Damit dem jungen Mann die berufliche Zukunft sichernd“ halte ich für einen tragischen Irrtum. Inzwischen haben wir in Indonesien mehrere Millionen „saugut“ ausgebildete, vor allem junge Menschen im Tourismus, bei gleichzeitig Millionen Arbeitslosen im – genaugenommen derzeit sterbenden – Tourismusgeschäft!

    Oder glaubt wirklich jemand ernstlich, dass diejenigen, die in dieser Welt tatsächlich das Sagen haben, diesen unsäglichen Massentourismus (der Bali, ganz nebenbei bemerkt, jahrzehntelang heimgesucht und mehr geschadet als genützt hat) noch einmal aufleben lassen? Ich schließe eine solche, rosa scheinende Perspektive für den Tourismus gänzlich aus, denn Reisen wird in Zukunft nur mehr den Privilegierten und Begüterten möglich sein. Ähnlich wie es vor ein paar hundert Jahren war, als zum Beispiel im Jahre 1786 dieser damals gut situierte Johann Wolfgang von Goethe seine berühmte Italienreise mit der Kutsche absolvierte, was gewiss auch einigermaßen kostspielig gewesen sein dürfte.

    Die Vorstellung im Tourismusgeschäft „eine berufliche Zukunft zu sichern“ halte ich für ein nettes, aber eher romantisches Anliegen. Real betrachtet ist es ein Auslaufmodell von vorgestern und ich würde alles dransetzen, den beruflichen Traum des jungen Nabil klug und realistisch zu beleuchten – und Nabil helfen diesen nicht mehr zeitgemäßen Traum umgehend zu beenden. Ich würde dem Jungen dringend raten, sich als Handwerker (solche werden in aller Welt laufend gebraucht!) oder als Bauer und/oder Gärtner „saugut“ ausbilden zu lassen. Das kostet so gut wie nichts, sondern bringt sogar von Anfang an etwas Geld und dann wäre nicht nur das „sauteure“ Schulgeld für diese „saugute“ Hotelfachschule gespart, sondern auch weitgehend diese doch beträchtlichen Ausgaben von 210€, die die Familie derzeit für den Kauf von Nahrungsmitteln monatlich aufwenden muss. Vorausgesetzt der Junge erlernt gesunden, giftfreien Landbau, wären dann statt bloß dieser – teuer und noch dazu ungesunden – Industrie-Nahrungsmittel sogar echte, weil hochwertige, gesunde LEBENSmittel aus des Jungen Hände Arbeit, in Mutter Iras Küche. Also ein Gewinn auf allen Ebenen für die gesamte Familie!

    Dieser, mein heutiger Rat, ist mein bescheidener Beitrag zu der von Thom inszenierten Hilfsaktion, denn die hier immer wieder aufgezeigte und sich stets wiederholende Problematik mit Geldzuwendungen zu lösen, erscheint mir wenig sinnvoll, wenn nicht sogar völlig unmöglich. Ich halte die ganze Sache in der Tat für ein trügerisches Fass ohne Boden und deshalb sehr, sehr fragwürdig…

    Und einmal mehr scheint das Folgende zuzutreffen:

    „Gib einem Menschen einen Fisch, und du ernährst ihn einen Tag, lehre ihn zu fischen und du ernährst ihn ein ganzes Leben.“
    .

    .

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  5. Thom Ram sagt:

    04:50 Gabriel

    Nabil hätte in seiner angestammten Heimat das machen können, was G. empfiehlt: Als Bauer bei seinem guten Großvater* Pflege der Scholle und der Pflanzen lernen, dabei wohl auch dies das Handwerkskönnen erwerben.
    Eben dies liegt Nabil nicht. Nabil will den Menschen auf andere Weise dienen, nämlich im Gastgewerbe. Das ist sein Wille, und das entspricht seinem Naturell. Ich kenne ihn recht gut.

    Ich habe Nabils Mutter Ira die Meinung von G. rapportiert, und Ira erzählte Nabil davon. Nabil, Ausbund von Sanftheit und Freundlichkeit, er sei äh gelinde gesagt äh äh laut geworden, habe ausgerufen, wozu er denn nach Bali gekommen sei, sein Wille sei es, weite Luft zu wittern, Menschen kennenzulernen, Menschen in direktem Umgange zu bedienen, statt im Mief seines streng islamischen Heimatdorfes zu vermuffeln.
    Er wünscht G. ausdrücklich langes Leben, zu dem Zwecke nämlich, daß G. miterleben können werde, wie er als Gastgeber glücklich und erfolgreich sein werde.

    * Stammleser kennen ihn. Er wurde von einem Gemisch Provinzverwaltung und Ma*ja seines Landes enteignet. Nur dank Spenden von bb Lesern konnte er den notariellen Wisch erstehen, der ihm Erhalt seines Landes sicherte.
    Nachbar G. meint, Spenden seien nicht so gut. Ohne Spenden in der Tat wäre der Mann heute mittellos, Teile seiner Familie damit auch. Rumsitzen und Steine fressen, dieser gute Mann, Bauer durch und durch, seit fast 40 Jahren große Anbaufläche betreuend, ohne Gifte, ohne Kunstdünger notabene….aus heiliger eigener Überzeugung.

    Nebenbei.
    Ohne Spenden wären Thommy20 und Nabil17 heute Leichen. Mutter Ira desgleichen.

    Spenderei sollte gründlich überdacht werden. Ich komme aus dem Denken gar nicht mehr heraus.

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  6. Petra Naomi Majed sagt:

    Lieber Gabriel,
    lieber Thom
    beide eurer Argumente sind aus meiner Sicht richtig.
    Ich war selbst vor ca. 15 Jahren auf Bali und habe den verstärkten Massentourismus kommen sehen.
    Bali ist (war) zweifelsohne ein Stück Paradies auf Erden und schon deshalb wären Gabriels gedanklichen Ansätze richtig, nämlich Perspektiven jenseits des Tourismus zu entwickeln.Aber wie Thoms Beispiel ebenfalls aufzeigt,ohne Spenden wäre eine Bauersfamilie enteignet worden und deren Autarkie futsch….
    Ich sehe Thoms Ansatz darin ,in seinem Umfeld möglichst unterstützend unterwegs zu sein, was mit eigenen Mitteln einfach auch nicht möglich ist.
    Wir wissen alle-ohne das Finanz- und Kolonialgeschachere der letzten Jahrhunderte, wäre die Menschheit kollektiv nicht an dem Punkt,an dem wir stehen.
    Thom denkt mit dem Mayakalender,der bereits für 2012/13 den Untergang dieses Matrixfeldes vorhergesagt hat.
    Insofern mag die Masse der Menschen entscheiden ob es einen Reset im Sinne von Schwab und Finanzeliten gibt -oder aber einen Reset im Sinne von wahren Visionen für die Menschheit. Freiheit -Gleichheit und Geschwisterlichkeit für die Erde samt ökologischem Bewusstsein- jenseits von Klimahorrorszenarien und Windrädern 🙂

    Zu allererst fängt eine solche Vision aber im eigenen Kopf und damit im Energiefeld statt.

    Ich war immer davon überzeugt,dass 10 % ein neues Paradigma einläuten können, die Wahlen gerade in Deutschland beweisen das auch. Es reichen bereits 10 % verstrahlte und mit Angst manipulierte, um etwas derart zu destabilisieren.
    Ich hatte wirklich gedacht,dass 10 % bewusste Menschen hier etwas positiv und konstruktiv verändern können, die verstrahlte und manipulierte Seite war zumindest bis jetzt stärker.

    Auch ich kann nicht wesentlich in Bali helfen, zumal ich selbst ein Entwicklungshilfeprojekt als eingetragener Verein habe und auch dort (afgh. Waisenheim -sämtliche öffentlichen Gelder wurden gestoppt, als ob es feindliche Kinder gäbe erheblich reinbutter, aber täten das wirklich enorm viele,so würde auch das im morphogentischem Feld wirken. Vielleicht hilft mir hier Thom quasi als Vehikel für meine Vision, den wahren Spirit dieser Menschen dort aufrecht zu erhalten 🙂

    Es ist die Masse der Menschen, die der Finanzelite und den Regierungen den Stinkefinger zeigen muss-die kapieren das einfach nicht in ihrer seelischen Unreife. Schaut euch einfach den infantilen Schwab, Soros oder auch unsere deutsche Bundesregierung.
    Das ist nicht polarisierend gemeint,jedoch sollte daran erinnert werden, wie dumm und einfach gestrickt die Personen in diesen angeblichen Führungsetagen sind.
    2023 wird finanzpolitisch ein extrem spannendes Jahr,denn im August 1971 (52 Jahre-Mayazyklus) fand der Nixon Schock statt und die Entkoppelung des Dollars vom Goldwert.

    Lieber Gruss
    Naomi

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  7. Gabriel Bali sagt:

    Liebe Naomi, Du hast recht, beide Argumente sind richtig. Herzlichen Dank für Deinen klugen und verbindenden Kommentar, dem ich vollinhaltlich und gerne zustimme!
    .

    Hier noch ein paar Anmerkungen zum aktuellen Thema:

    Zitat „Ich habe Nabils Mutter Ira die Meinung von Gabriel rapportiert, und Ira erzählte Nabil davon. Nabil, Ausbund von Sanftheit und Freundlichkeit, er sei äh gelinde gesagt äh äh laut geworden, habe ausgerufen, wozu er denn nach Bali gekommen sei, sein Wille sei es, weite Luft zu wittern, Menschen kennenzulernen, Menschen in direktem Umgange zu bedienen, statt im Mief seines streng islamischen Heimatdorfes zu vermuffeln. Nabil wünscht Gabriel ausdrücklich ein langes Leben, zu dem Zwecke nämlich, dass Gabriel miterleben können werde, wie er als Gastgeber glücklich und erfolgreich sein werde.“
    .

    Ich, Gabriel, habe einst in einem Supermarkt in Deutschland den kleinen Jungen unserer Nachbarn beobachtet. Der liebe Junge, ein Ausbund von Sanftheit und Freundlichkeit, ist, gelinde gesagt, laut geworden, hat deutlich hörbar ausgerufen, wozu er denn eigentlich in den Supermarkt mitgenommen worden sei. Sein Wille sei es, schrie er es heraus, einen von den vielen, teuflisch guten, süßen, gesunden Schokoriegeln und dazu noch eine, nicht weniger gesunde, gleichermaßen süße Cola zu bekommen, statt zu Hause den ganzen Tag an einer langweiligen Möhre herumkauen und sich mit schalem Wasser begnügen zu müssen.

    Des Jungen Vater hat damals schnell reagiert und er hat klug gehandelt, sehr klug sogar. Er hat dem Kleinen den teuren Schokoriegel gekauft und selbstverständlich auch eine Cola und dazu gleich 30 weitere der begehrten Riegel und auch 30 Dosen Cola, damit auch in den nächsten Tagen und Wochen des Jungen Wunsch und Wille bestens erfüllt werden könne. Die Möhren, die man noch im Hause hat und die dann nicht mehr benötigt werden, könne man ja über den Bio-Müll entsorgen, das nütze sogar der Natur…

    Ja, ich gebe dem Blogwart recht, man muss den Willen der jungen Leute bestmöglich erfüllen, ohne wenn und aber. Die uns Anvertrauten über wahre, weitreichende Zusammenhänge und Folgen unbedachten Handelns rechtzeitig aufzuklären, sollte nicht die Aufgabe von uns Älteren sein. Man sollte den Jungen die Chance lassen, ihre Erfahrungen selbst zu machen, auch wenn diese eines Tages bitter und schmerzhaft sein mögen. Ja, ich, Gabriel, der Dummkopf, gebe mich geschlagen. Der Blogwart hat den einzig weisen Weg gefunden, den wackeren Moslemjungen namens Nabil zu unterstützen.

    Anyway, noch ein Wort zum Tourismus. Die große Tourismus-Industrie, und das nicht nur bei uns in Bali, ist vorwiegend ein mafioses Geschäft. Dies kann man z. B. auch in der Karibik gut sehen und wohl auch in den meisten der 195 Länder dieser Welt, wo sich Tourismus zeigt. Bali, um in unserer Geschichte zu bleiben, ist längst voll von teuren Hotelanlagen und es werden laufend und schier ohne Ende neue, gigantische Betonblöcke ungeheuren Ausmaßes gebaut. Allein in unserem kleinen Dorf im Süd-Osten von Bali entstanden in den letzten 3 Jahren zusätzlich zu den bereits bestehenden, mehrere weitere Großprojekte, darunter das unvorstellbar riesige, neue Kempinski und auch ein blitzend neues, sündteures, ebenfalls riesiges Ritz Carlton Hotel. Beide Anlagen haben einen beträchtlichen Teil der einst sehr schönen, naturbelassenen Strände und einen der letzten natürlichen Wälder unseres Dorfes, für ihre Gäste okkupiert (im Umkreis von 8 Kilometern existieren derzeit mehr als 40 – VIERZIG an der Zahl! – Five Star Resorts).

    Unvorstellbar, was hier an Bauwut, Korruption und letztlich auch an Zerstörung abläuft und was man den jungen Menschen dann, gänzlich verlogen, als lobenswerten Fortschritt und beste Zukunftsvision verkauft…

    Nahezu sämtliche Hotels in Bali leiden unter mangelnder Auslastung und das schon seit vielen Jahren (was die milliardenschwere, internationale, mafiose Industrie allerdings wenig kümmert, die lokalen mittelständischen Unternehmer jedoch ausnahmslos in den Ruin treibt!). Dennoch werden ununterbrochen neue Hotels und Luxusresorts, Restaurants und Luxusclubs gebaut. Dafür werden immer noch Reisfelder und Ackerland geopfert und dazu noch die letzten Naturgebiete. Damit wird die Tierwelt in Bali auch zu einem beträchtlichen Teil ausgerottet oder zumindest dramatisch dezimiert. In all den Tourismusgegenden gibt es nur mehr Beton und Asphalt zu sehen, kaum mehr Vögel und anderes, für die Natur wichtiges Getier. Dafür schießen Shopping Malls, Diskotheken, Biergärten, Restaurants, Pubs und Clubs immer noch wie Pilze aus dem Boden, Alkohol gibt es in beängstigenden Mengen und andere, auch härtere, verbotene Drogen, sind überall präsent. Die in Bali offiziell verpönte und verbotene Prostitution blüht mehr denn jemals zuvor, auch wenn diese, die in Thailand entstandenen gigantischen Dimensionen – Gott sei gedankt – in Bali niemals erreichen wird. Es ist hier so schon schlimm genug!

    Ich sollte noch erwähnen, dass hier in Bali, wie auch in vielen anderen touristischen Regionen der Welt, vorwiegend mit mafiosem Schwarzgeld investiert und gebaut wird – und das in Milliarden Dollar Beträgen, also Geld in ungeheurem Ausmaß und so gut wie alles Schwarzgeld, das auf diese Art dann weiß gewaschen wird.

    Die aufgrund geringer Auslastungen verhältnismäßig geringen laufenden Einnahmen all der imposanten 5-Sterne Schuppen, bei beträchtlich hohen Kosten im täglichen Betrieb, werden dadurch wettgemacht, dass man die Bediensteten der besagten Industrie finanziell extrem kurz hält und die Mitarbeiter schamlos ausbeutet. Teilweise bezahlt man das meist sehr junge Personal gar nicht und speist sie mit einem einzigen, täglichen, sehr einfach gehaltenen, billigen Mittagessen ab. Die jungen Leute müssen daher von ihren Familien finanziell kräftig unterstützt werden, weil diese „Trainings“, wie man diese Ausbeutungspraktik beschönigend nennt, oft weit entfernt von den Familien stattfindet, was wiederum beträchtliche Kosten für Miete etc. verschlingt. Ein Umstand, der viele der davon betroffenen Familien in beträchtliche Schulden stürzt. Das alles, weil fast alle Leute all die Lügen über die Wichtigkeit der angebotenen „guten“ Ausbildung kritiklos übernehmen und glauben, wie eben auch unser Blogwart hier auf bb…

    Hotelfach- und Gastgewerbeschulen und die hier in Indonesien so hochtrabend „Tourismus-Universität“ genannten Bildungseinrichtungen, liefern das für diese „so wichtige“ Tourismusindustrie benötigte Menschenmaterial permanent, unter dem Titel „Training“ oder „Praxisausbildung“. Diese jungen Leute (meist zwischen 16 und 20 Jahre alt) putzen dann 6 Monate lang die Gästesuiten und waschen Tag für Tag Geschirr, um das begehrte Stück Papier zu bekommen, das benötigt wird, um irgendwann als zertifizierter „Ausgebildeter mit Diplom“, im so begehrten Tourismusgeschäft unterzukommen. Gelernt haben diese Auszubildenden in der erwähnten „Praxisausbildung“ meist nicht mehr, als Putzlappen und Besen einigermaßen nützlich zu verwenden, was immerhin auch einen positiven Effekt darstellt. Dieses, wenn auch karge Ausbildungsergebnis darf selbstverständlich positiv erwähnt werden und sollte keineswegs unter den Tisch fallen, auch wenn es ein fürchterlich mageres Ergebnis darstellt.

    Bis vor kurzem waren diese „Trainings“ für die Tourismusbetriebe auf 3 Monate angesetzt. Inzwischen hat man daraus 6 Monate gemacht, was den Unternehmen jetzt hilft, gleich doppelt an Personalkosten zu sparen. Die Mafia ist augenscheinlich sehr gut organisiert und mit dem staatlichen, wie auch privat organisierten Bildungssystem auch bestens vernetzt.

    Wie inzwischen überall auf der Welt, ködert man junge Leute mit den Versprechungen, eine gute „höher-schulische“ Ausbildung und vor allem gute Zeugnisse würden ihre Zukunft sichern. Die große Masse der inzwischen erfolgreich verdummten Menschen glaubt dieses Märchen immer noch und genaugenommen sogar mehr denn je. Bereits vor 45 Jahren habe ich in Deutschland voll ausgebildete Mediziner, Diplom-Ingeneure usw. usf. getroffen, die sich als Taxifahrer oder Tellerwäscher ihr Leben finanzieren mussten, weil ihre Ausbildung eben kein Garant für einen der von ihnen ersehnten Jobs und Einkommensquellen war. Heute, im Jahr 2022, sehe ich immer noch dieselben Zustände, inzwischen auch bei uns in Asien. Es ist wirklich erstaunlich, wie kriminell dies alles abläuft…

    Heutzutage ist die Situation, vor allem auch im Tourismusgeschäft, noch viel schlimmer, weil die Gauner, die an den großen Hebeln sitzen, brav dazugelernt haben und weiterhin lernen und sie folglich im Ausbeuten erfolgreicher geworden sind, denn jemals zuvor! Im Gegensatz dazu wird der Pöbel immer dümmer. Wer das nicht sehen will, soll einfach weiterschlafen…

    Nabil, 17, der stolze und glückliche Hotelfachschüler, wird seine Erfahrungen selber machen dürfen. Er darf sich auch glücklich schätzen, nicht mich, Gabriel, zum Freund zu haben, denn ich hätte wahrscheinlich stark auf den Jungen eingewirkt, um ihm die Augen und den Blick zu öffnen, auf diese ver-rückte Welt im Jahre 2022. Damit könnte sich der „blauäugige“ Junge – was sonst als blauäugig in seinem zarten Alter – möglicherweise einige der bitteren und wahrscheinlich auch schmerzhaften Erfahrungen, die noch auf ihn warten, ersparen.

    Übrigens, eines noch, das mir am Herzen liegt. Dieses „statt im Mief seines streng islamischen Heimatdorfes zu vermuffeln“ halte ich für wenig freundlich, unserem in hohem Maße freundlichen indonesischen Gastgeberland gegenüber. Ich halte die Verbreitung einer solchen Aussage (sollte sie Nabil, der muslimische Junge überhaupt so getätigt haben, was ich stark bezweifle!) sogar für rassistisch und für einen Gast, der im vorwiegend Islamischen Indonesien lebt, als höchst unangemessen. Meines Erachtens wäre hier mehr Respekt und eine Entschuldigung nach diesem Übergriff dringend angebracht.

    Gerne würde ich mehr über diese angeblich „miefenden, muffelnden islamischen Heimatdörfer“ berichten, wo Familie und Dorfgemeinschaft wie auch Nachbarschaftshilfe meist noch einen hohen Stellenwert genießen. Wo die Moscheen ausnahmslos sehr viel karitative Hilfe leisten und 24/7 für ihre Gläubigen und auch für Andersgläubige (man staune!) offen stehen. Im erstaunlichen Gegensatz zu den meisten, sich christlich nennenden „Gotteshäuser“ deren Türen wirklich oft verschlossen sind und wo das Geld gerne in Aktien und guten Firmenbeteiligungen geschickt und vor allem profitbringend versteckt wird. Ich erwähne hier positive und erfreuliche Tatsachen und Aspekte, die in westlichen, profitmaximierenden Lebenskonzepten bereits weitgehend ausgeklammert wurden. Dafür darf sich der Westen rühmen, viele Psychiater und Psychotherapeuten zu haben und eine Vielzahl an Rechtsanwälten, mit welchen man jeden bösen Menschen vor Gericht bringen kann, sollte er zum Beispiel nach 22 Uhr etwas zu laut gehustet haben. Einen solchen Bericht über islamische Dörfer und gute Sitten bei uns in Indonesien spare ich mir aber, das würde den beengten Rahmen hier wohl doch sprengen…

    Gott zum Gruß, Gabriel von der Insel der Götter!

    Hier noch ein Bild von diesem einzigartigen architektonischen Schandmal in höchster Gigantomanie, das sich im Bereich unseres verträumten Dorfes befindet und das sich „Kempinski Bali“ nennt…

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  8. Thom Ram sagt:

    In einem Punkte gehe ich mit Gabriel 100%ig einig, nämlich mit seiner Betrachtung des Tourismus und dessen Folgen in Bali.
    Die Foto, die Gabriel eingestellt hat, vermittelt das wahre Bild des Kempinski, Luftlinie 200m von mir:
    Saurons Palast.
    Entsprechend ist das neue Kempinski auch Haupttreffpunkt für Vips aus allen Herren Ländern, welche vom Flughafen mit Polizeieskorte hierher transportiert werden.

    Vor drei Jahren hatten Martin und ich uns den Spaß geleistet. Wir besuchten das Kempinski, kamen auch rein, indem wir Absicht bekundeten, zu speisen.

    Es gefiel uns keines der Restaurants. Als wir dann noch aufgefordert wurden, unsere Oberteile gegen hoteleigene Hemden zu tauschen, rauschten wir ab, und zwar zuerst nach unten, zum Strand, von wo sich exakt das obige Bild zeigt, allerdings ohne Rot- und Weißtöne, es ist alles im Dunkel, obschon reichlich abgeblendete Lampen brennen.

    Es führt eine ellenlange Treppe vom Strand bis nach oben. Oben angekommen, würde man geradeaus weitergehen, würde man in eine goldene, fast 3m Hohe Vulva hineinlaufen.

    Was nun Nabil angeht, so erkennt der Leser leicht, daß Gabriel recht hat.
    Ich sollte die Schule streichen und Nabil zwingen, im Garten und handwerklich zu arbeiten, oh, natürlich nicht zwingen, sondern sein Wesen dahingehend ändern, daß er sich zu solchen Tätigkeiten hingezogen fühlt. Man nennt das „Erziehung“.
    Ich überlasse solche Erziehung dem Gabriel.
    Ich richte mich nach dem Wesen eines Kindes.
    Das Beispiel mit dem Vater, der dem Geschrei des Kindes Folge leistet, zum Schaden des Kindes…nun, unsere Kinder hier tun Solches nicht. Sie bekommen, was sie brauchen. Zuwendung, Anregung und Anleitung.
    Nabil nun. Er hatte nicht gebettelt und geschrien. Es ist ganz einfach. Dieser Jüngling will im Gastgewerbe dienen, mit Entschiedenheit. Spender, zusammen mit mir, ermöglichen ihm dies. Seine Vision ist es nicht, hier im Riz oder Kempinski den Diener für die Steinreichen zu machen. Er möchte die Welt kennenlernen, auswärts arbeitend sich dabei den Lebensunterhalt selber verdienend. Das kann er nur mit der Schule die er besucht. Jugend mit Schmalspurausbildung hat, jeder hier weiß das, nur in sehr wenigen Ländern die Chance, eine Anstellung zu bekommen.

    Was die Löhne betrifft, so hat Gabriel recht. Das betrifft aber alle Tätigkeiten, nicht nur das Gastgewerbe. Die Preise steigen, die eh schon kleinen Löhne bleiben.

    Nachbarschaftliche Hilfe.
    Gabriel zeichnete ein sympathisches Bild. Was er beschreibt, kommt vor, zum Beispiel helfen die Nachbarn Iras so gut sie es vermögen.
    Doch wehe, wenn es ums Geschäft geht. Da kenne ich ausschließlich Negativbeispiele. Solidarität, null. Gegenseitige Hilfe, null.
    Beispiel Iras Vater. Vor Jahren wurde ihm sämtliches Werkzeug und das halbe Hüttchen weggeschwemmt. Er hatte kein Geld, Werkzeug zu kaufen. Keiner lieh im die Harke aus.
    Beispiel Mama von Eka. Sie hatte, von uns ermöglicht, einen kleinen Warung, das war vor etwa 8 Jahren, hatte Erfolg und was? Der Nachbar, der Räucherstäbchen und so verkaufte, ekelte sie weg, buchstäblich warf er ihr Scheiße vor den Laden. Und so. Warum? Missgunst, punkt.
    Ich habe mehr Beispiele dieser Art.

    Nabil stammt von Sumatra. Islam. Wehe, einer befolgt eine Regel nicht. Das ist wie in der Schweiz zu Gotthelfs Zeiten, die soziale Kontrolle der Engstirnen ist brutal.

    Gibt es auch im heiligen Bali. Ira gebar vor 11 Jahren Ratuli. Sie wohnte inNusa Dua in einer Kost Kosan (10m2). Besitzer: Balinesin, Hindu. Die kam und klärte Ira auf. Entweder werde ihr Kind nach hinduistischem Brauch geweiht, oder sie habe die Wohnung umgehend zu verlassen. So war das.

    Habe ich etwas vergessen? Ach ja. Thomas macht so Vieles falsch. Gabriel versucht dann jeweils, mir klügeren Weg zu zeigen. Thomas meistens begreift es nicht. Thomas steht auf Stufe Kindergarten und ist ein Ignorant.

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  9. Thom Ram sagt:

    Naomi 01:08

    Labsal, Deine Eingabe. Ich lese zwischen den Zeilen, und da ist Licht. Danke für Dein Licht.

    Wieviele Kinder sind in Eurem afgh. Waisenheim? Wird es von Einheimischen geführt?

    Gönnen Euch diejenigen, welche die Unterstützung gekappt haben, eine Begründung? „Waisenkind = unwertes Leben“ oder sowas? Oder soll das Heim ausgehungert werden, damit MAN sich der Kinder „annehmen“ kann?

    2023 wird, lach, nicht „nur“ finanzpolitisch spannend werden. Und ich meine, die Spannung nimmt der Wochen schon galoppierend an Fahrt auf.

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  10. palina sagt:

    @Thom
    „Er möchte die Welt kennenlernen, auswärts arbeitend sich dabei den Lebensunterhalt selber verdienend. Das kann er nur mit der Schule die er besucht.“

    Für die Familie sind die Kosten dieser Ausbildung einfach utopisch.

    Die Welt kennen lernen kann er auch mit anderen Tätigkeiten.
    Würde dem jungen Mann mal ganz gehörig die Leviten lesen.
    Ich weiss, das klingt radikal.
    Stammt aus dem Wort „Radix“ aus der Wurzel.

    Hat man den jungen Menschen nicht beigebracht sich auch um die Familie zu kümmern?

    Wenn nein, dann müssen sie eben lernen, dass man Rücksicht nehmen muss.

    Es gibt hunderte Biografien wie sich Leute durchs Leben geschlagen haben, ohne die Familie, die kein Geld hat, zu belasten.

    Schadet nicht, wenn man in jungen Jahren auch mal zurückstecken muss.

    Gehört mit zur Lebenserfahrung.

    Ran an den Speck Nabil. Es wartet Arbeit auf dich um die Familie mit zu versorgen.

    Gefällt 1 Person

  11. Thom Ram sagt:

    01:53 Palina

    ***Hat man den jungen Menschen nicht beigebracht sich auch um die Familie zu kümmern?***

    Auf die allgemein gestellte Frage gibt es keine gültige allgemein gehaltene Antwort.
    Ich weise indes auf ein Beispiel in der Familie Ira hin.

    Iras Gatte, der Dedy, der lebte vor 4 Jahren in der Heimat, Sumatra, auch Thommy und Nabil waren dort, Th. damals 17. Ira hauste mit den beiden Kleinen Ratu und Aby hier in Bali.

    Der D. war zuckerkrank und er hatte am Unterschenkel eine klaffende schwärende eiternde Wunde, mehr denn 10cm lang und centimetertief.

    Th. schlug sich durch mit x ich weiß nicht was für Gelegenheitsarbeiten, als Mofahilfsmech zum Beispiel, auf dem Felde beim Pflanzen und Ernten, als Kurier, als….

    Und jetzt kommts, Palina.
    Th. täglich bemutterte seinen Vater. Brachte ihm was zu essen, wenn er etwas zu essen hatte, und täglich wusch er die stinkende Wunde aus. Ab einem bestimmten Stadium konnte der Papa die Notdurft nicht halten. Der 18 Jährige sorgte täglich auch dort für Ordnung.

    So ich richtig erinnere dauerte dieser Zustand an die zwei Jahre, bis der Papa endlich das Zeitliche segnen konnte und Th. von seiner sich selbst auferlegten Verantwortung damit entbunden wurde.

    Zu Nabil.

    Herrsche einen fußballambitionierten Jungen an, er möge viel gescheiter Ballettänzer werden.

    Mache dem geborenen Tänzer klar, daß seine Zukunft im Boxen liege.

    Bringe dem handwerklich Geschickten und mathematisch Unterbelichteten bei, seine Aufgabe und Zukunft sei Mathematikstudium.

    Überzeuge den feinfühlig Sensitiven, eigentlich liege seine Zukunft als Gießer im Stahlwerk.

    N. Ziel ist es ja eben gerade, seine Geschwister, auch seine Mama zu unterstützen.

    Mach das ma in Bali mit Gelegenheitsarbeit. Ich gestehe, ich wurde wütend beim Lesen Deines natürlich gut gemeinten Kommentars. Wütend bin ich nicht mehr, doch spule ich vor meinem geistigen Auge alles mir Denkbare ab, was ein 17 jähriger tun könnte, um seine Familie zu unterstützen.

    Es GIBT Tätigkeiten. Tagesverdienst 3 Euro. Das reicht bei bescheidenster Lebensweise grad mal für den Eigenbedarf.

    Selber etwas aufziehen……ich bin Zeuge von gut einem Dutzend Beispielen, da Fleißige, Beherzte, Neues aufzogen…….und nicht prosperieren auf Dauer wollte es.

    Komme auf Nabil zurück, liebe Palina.

    ***Schadet nicht, wenn man in jungen Jahren auch mal zurückstecken muss.***

    Dies auf N. gemünzt klingt in meinem Ohr wie der nackte Hohn. Die genaue Zeitdauer habe ich nicht auf dem Schirm, es geht um die 5 Jahre, da lebte er, wie oben schon erwähnt, in seiner angestammten Heimat, Sumatra, und zwar in der Familie eines Onkels.
    N. mußte sowas von unten durch.

    Materiell hatte er das Notwändigste, mehr nicht. Wegen Wachstum notwändig neue Kleider…wurde hinausgeschoben. Dies von wegen „zurückstecken schade nichts.“ Da gab es nichts mehr, was man hätte zurückstecken können, es sei denn Lumpen statt Kleider und Nahrungsentzug.

    Dies war aber nicht das Problem. Das Problem war, daß er in seinem Wesen von seinem Onkel recht eigentlich verachtet und entsprechend behandelt wurde. N. konnte ihm nichts recht machen, N. stets wurde in die Ecke des Versagers gestellt.
    Ich kenne den Onkel. Macho.
    N. könnte man als Gegenpol zum Macho beschreiben.

    Und noch….
    Die Schule, die N. Besucht, die fordert Präsenzzeiten so:

    N. startet morgens um sechs, Kurs und lernen, hat Mittagspause eine Stunde, Kurs und lernen, und kehrt abends zwischen 7 und 8 nach Hause, und hat dann noch Aufgaben zu lösen.
    Dies 6 Tage die Woche, am siebenten Tag das halbe Pensum.

    Und ein x tes Mal. Und herrgott, ich meine, dies, dies sei das Entscheidende:

    N. ist voll, aber voll motiviert. Seit 1,5 Jahren. (1,5 Jahre stehen noch bevor) Muttern hatte mich schon mal gefragt, ob das normal sei, so intensiv und unermüdlich wie N. lernen tut. Nun, ich antwortete eben dies: „Er ist überdurchschnittlich motiviert. Punkt.“

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  12. Gabriel Bali sagt:

    Ich halte Palinas Beitrag für sehr konstruktiv und klug!

    Als inzwischen guter Kenner der indonesischen gesellschaftlichen Verhältnisse, sehe ich hierzulande VIELES wesentlich POSITIVER als unser geschätzter Blogbetreiber.

    Folgendes finde ich geradezu fatal. Da erkennt ein erfahrener, aus dem Westen stammender Alter ziemlich genau, was gesellschaftlich auf unserem Planeten ab- und schiefgeht und in welch verheerende Entwicklung und in welch Desaster alles zusteuert und dann unterstützt dieser Mensch einen jungen Indonesier, der selbstverständlich noch keinerlei Ahnung vom Leben hat und was in dieser Welt gerade abgeht und der verständlicherweise einfach nur dem Mainstream folgt, in seinen verständlichen, aber eben naiven Bestrebungen, genau in diese fatale Richtung zu steuern.

    Das, ja, genau DAS finde ich unverantwortlich!

    Da geht es doch nicht um einen Baletttänzer, der zum Boxer gemacht werden soll. Da geht es darum, einem jungen Menschen zu helfen, aus den Fesseln von Manipulation herauszukommen, Fesseln, in welchen sich mittlerweile fast alle Menschen bereits heillos verstrickt haben.

    Dem naiven Jungen sollte geholfen werden, dass er so schnell wie möglich die Bodenhaftung bekommt, die es braucht, um das Alles gut zu überstehen, was gerade wie ein globaler Tsunami auf die gesamte Menschheit zukommt. Eine Hotelfachschule zu absolvieren, scheint mir das Allerletzte zu sein, was in diesen Zeiten Bodenhaftung oder gute Zukunftschancen bringt…
    .

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  13. Gabriel Bali sagt:

    Übrigens, ich habe in meinen jungen Jahren selbst eine hochtrabende Tourismusschule absolviert. Da lernt man vorwiegend, wie man eine gehobene, höchst elitäre 5-Sterne-Klientel bestens bedient und stilgerecht versorgt. Man lernt, wo auf einer Festtagstafel die Gabel und das Messer zu liegen haben und wo um Gottes Willen nicht. Und man wird ausgiebigst darin unterrichtet, wie die Stoffserviette richtig gefaltet werden muss usw. usf.

    Ist es das, was ein einfacher Indo-Junge lernen sollte, der später dann in einem simplen indonesischen Warung (= kleine Gaststätte) bescheidene Alltagsgäste bedienen, glücklich und zufrieden machen will?

    Dass der Junge von all dem träumt, auch ein Zertifikat erlangen und in die weite Welt hinaus will, kann ich bestens nachvollziehen, dass man ihn in diesem Traum kritiklos unterstützt, aber nicht, zumindest nicht in diesen Zeiten…
    .

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  14. naomi sagt:

    Lieber Gabriel,
    sicher hat Palina aus ihrer Sicht Recht,wenn es um das zupacken und Arbeit für die Familie geht.

    Aber unabhängig davon, ob diese Ausbildung die Familie nun über Gebühr belastet und angeblich nicht zeitgemäss ist, ändert das aber nichts an den Visionen der Familie, dass gerade Nadil irgendwann mit einer Anstellung (auch im Ausland) die Familie versorgen möchte und kann und moralisch und auch im Kontext der Familie dazu verpflichtet ist.
    Balis Einnahmen bestehen zu ca. 80 % aus dem Tourismusgewerbe, insofern erstaunt es nicht, hier Fuss fassen zu wollen.

    Ich habe mal nach 3 wöchigem Aufenthalt in Kabul einen Zwischenstopp für 3 Tage in Dubai gemacht, ganz einfach um ein feeling für Dubai und seine“ weiblichen Gastarbeiter“ zu bekommen.
    Im Hotelgewerbe habe ich (2005) ausschliesslich Fachkräfte aus anderen, nicht muslimischen Ländern angetroffen.
    Insofern verorte ich Nabils Wunsch im Ausland um dort verlässlich Geld verdienen zu können -und nicht in einem balinesischem Gasthaus für Einheimische und Rucksacktouristen.
    Ob ich das jetzt persönlich als sinnvolle Vision seines Lebens betrachte, vermag ich nicht zu werten, steht mir auch nicht zu, zumal selbst hier in Deutschland und Europa die meisten Erwachsenen noch nicht verstanden haben, was die Stunde schlägt und mit welchen immensen Verwerfungen wir in Kürze zu tun haben werden.

    Ich Danke übrigens für das( fürchterliche Bild )vom Kempinski-seit 2017 gehört die HotelKette zu ca 70 % den Scheichs aus Bahrein.
    Wie Thom bereits schrieb-Tempel des Sauron.

    Ich bin damals mit Tränen in den Augen von der Insel geflogen in dem Bewusstsein, dass jeder Tourist mehr, dieses Paradies zerstören und damit auch vergewaltigen wird.
    Also Thom und Gabriel-haltet euer Bewusstsein und auch die Vision für die Menschheit hoch auf der Insel der Götter, denn dazu seid ihr wohl dort gelandet-gestrandet. Nur auf Bali habe ich auf den Strassen Opfergaben für die Götter der Unterwelt gesehen 🙂

    Namaste
    Naomi

    Gefällt 1 Person

  15. Gabriel Bali sagt:

    Hallo Naomi und Palina, ich bitte Euch, mich persönlich zu kontaktieren. Bin via EMail gabrielbali@hotmail.com und via facebook/Messenger – Gabriel Bali – jederzeit erreichbar. Auch via Skype unter gabrielbali. Ich danke Euch!

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