von Angela, 01.06. 2022
Wir leben auf der Schwelle einer tiefgreifenden Umwälzung, wie sie selten in der menschlichen Geschichte stattfand. Jetzt ist eine Bewusstseinsrevolution möglich.
Das ist der tiefere Sinn einer Krise.
Mehr und mehr Wissen ist zugänglich und mit ständig wachsenden Möglichkeiten des Lernens kann sich das Blatt wenden. Es wird seine Zeit brauchen, aber die Möglichkeit steht offen. Wenn wir uns ein Herz nehmen, den Mut aufbringen, kann es Wirklichkeit werden.
Die Entwicklung der Menschheit steht auf dem Spiel.. Entweder wir fallen zurück in die Vergangenheit oder wir gehen in eine neue Zukunft. Es geht nicht um die Möglichkeit eines dritten Weltkrieges, um den Ausgang einer Wahl , um Kommunismus oder Kapitalismus.
Diese Probleme sind im Grunde veraltet, eine neue Krise hat die ganze Welt ergriffen. Jetzt kommt es auf uns an: Entweder wir entscheiden uns für ein neues Bewusstsein und arbeiten dafür, oder wir müssen in alte Muster zurückfallen, bzw. stagnieren.
Regression ist nicht ausgeschlossen, denn immer wenn es zu einer Krise kommt, tendiert der Geist zur Regression. Jedesmal, wenn der Mensch auf etwas stößt, dem er sich nicht gewachsen fühlt, fällt er anfangs auf eine niedrigere Stufe zurück. Dann kommt er evtl. zu Schlüssen, wie: In der Vergangenheit gab es ein „Goldenes Zeitalter“, lasst uns zurückgehen…..
Ich halte das für sehr problematisch. Das Leben muss sich vorwärtsbewegen, wir müssen eine neue Art zu leben finden, in uns selbst die Möglichkeit für ein neues Bewusstsein schaffen. Es ist notwendig, uns in ein umfassenderes Denken hinein zu entwickeln, das ohne Grenzen und Vorurteile ist, das all die widersprüchlichen Anlagen des Menschen akzeptiert.
Tiere sind in ihren Möglichkeiten festgelegt , doch der Mensch besitzt ein unbegrenztes Potential . Aber das sind erst einmal nur Möglichkeiten. Der Mensch ist fähig, zu wachsen, auch aus sich selbst heraus, aber oft muss dieses Wachstum von der Gesellschaft unterstützt werden. Da sind all diejenigen gefragt, die schon etwas bewusster geworden sind, die vielleicht etwas lehren können oder auch einfach durch ihr SEIN etwas ausstrahlen.
Natürlich muss der Geist auch in logischer/rationaler Weise geschult werden, aber gleichzeitig für Meditation, für Stille, dem Empfinden von Schönheit und Kunst angeleitet werden, sowie für Achtsamkeit anderen Geschöpfen gegenüber.
Auch die Vernunft hat ihren Platz, doch gleichzeitig und gleichwertig auch das Gefühl und die Intuition. Die Vernunft darf nicht auf Kosten des Gefühls gefördert werden, wie es leider in unseren Schulen und Universitäten praktiziert wird.
Man muss zweifeln können, aber auch vertrauen. Wir brauchen einen skeptischen Verstand, eine Fähigkeit zu gründlichem Zweifel- heute mehr denn je, doch es gibt auch eine andere Dimension, und nur Vertrauen öffnet sie, Zweifel hat dort nichts zu suchen. Das ist der innere Weg, der Weg zu uns selbst.Der Mensch der Zukunft ist erst dann heil und ganz, wenn er sich harmonisch zwischen den beiden Polen hin-und her bewegt, andernfalls wird er innerhalb weniger Jahrhunderte dasselbe Problem erneut erschaffen und alles dreht sich im Kreis.
Sobald wir uns auf ein Ziel versteifen, wenden wir uns vom Leben ab. Dann wollen wir das Leben unseren Zielen anpassen und die Gegenwart verliert ihre Bedeutung. Der Verstand braucht Ziele, er kommt nicht ohne sie aus, die Vernunft ist unbestreitbar auch eine Notwendigkeit, aber unsere erdachten Ziele dürfen nicht ALLES in unserem Leben bestimmen.
Es gibt einen Bereich im menschlichen Geist, der wie die Tiere, wie die Kinder nur (da) SEIN kann. Er kann nur in der Gegenwart bestehen. Dieser Teil taucht in die Tiefen des Daseins ein, in die Dimension der Liebe, der Schönheit, der Kunst. Er benötigt keine Zukunft, er lebt im JETZT. Wer diesen Bereich in sich entwickelt hat, ist auch in einer zutiefst irrationalen Zeit während aller Einschränkungen gelassen und sogar glücklich.
Wenn wir uns mit einem rationalen Menschen unterhalten, wird dieser unbewusst alles verwerfen, was nicht rational ist. Er wird gar nicht fähig sein, dem tieferen Sinn des Gesagten Beachtung zu schenken. Er kann nur die Logik, das Argument sehen. Ein empathischer Mensch erlebt dieselben Worte auf ganz andere Weise .
Zweifel und Vertrauen, – beide sind notwendig. Das Problem für den modernen Menschen liegt darin ,diese gegensätzlichen Pole GLEICHZEITIG zu verwirklichen.
Je mehr wir auf einen Pol fixiert sind, desto schwieriger wird es. Immer wird etwas Wesentliches ausgeblendet, der Weg ins eigene Innere zu den Quellen der Weisheit , die über unser konditioniertes rationales Denken weit hinausgehen, versperrt und abgewertet.
Wenn sich die ersehnte fiktive Zukunft dann doch nicht erfüllt, entsteht Leid oder Wut.
Andererseits kann die irrationale Seite auch destruktiv sein, Menschen, die alles glauben, glauben möchten, um sich dem Leben nicht stellen zu müssen, werden wie ein Kind, sind unreif, sie fallen zurück.
Beim zukünftigen Menschen geht es entweder um Wachstum oder um Regression, er kann auf seine eigene Art wachsen, aber er darf sich nicht zurückentwickeln. Dafür muss der Mensch das Denken mit dem Irrationalen vereinen. Wird eines von beiden verdrängt, wird jedes Wachstum unterbunden.
Angela
Super Text, Angela, danke!
„das Denken mit dem Irrationalen vereinen“ ist eine wunderschöne, spannende, großartige Aufgabe!
Wir können uns freuen und dankbar sein, dass wir eine solche Aufgabe erleben und erfüllen können und mit allem ausgestattet sind, was dies ermöglicht!
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„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“
Ja, immer wieder ja.
Mir gefällt das Sprichwort von Dieter Lange das gut dazu passt. „Leben ist immer da wo wir noch nicht waren“.
Unsere Begeisterungsfähigkeit immer wieder neues zu Endecken wie Kinder es tun ist so was von Wichtig für jeden Menschen.
Dazu braucht es ebenso Mut und Zuversicht und das Vertrauen in einen selbst das alles gut wird egal wie lange es dauert.
Die meisten Menschen scheitern nicht weil es ihnen nicht gelingt, sondern weil sie zu früh Aufgeben sagt Kurt Tepperwein, auch eins meiner
Lieblingsprüche das so wahr ist.
Auch alles andere von dir Angela gut beschrieben, kann dem voll Zustimmen.
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