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Syrien-Lage und asiatische G8

Es ist mir ein Bedürfnis, auf einige Aspekte von 2 wichtigen Meldungen hinzuweisen, die vielleicht gar nicht oder stark verzerrt bei den Lügen-Mädchen auftauchen.
Zum einen geht es um die militärische Situation in Syrien und zum anderen um die neue „asiatische G8″… wen’s nicht interessiert bitte weiterklicken.
Luckyhans, 11. Juni 2017 – ergänzt am 12. Juni 2017
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1. Zur militärischen Lage in Syrien ist zu sagen, daß sich in den vergangenen Wochen sehr viel getan hat. So sind unter anderem die Planungen der VSA erneut nicht aufgegangen.

Das zeigt sich schon daran, daß es in den vergangenen Tagen mehrere (zwei bestätigte, ein weiterer noch nicht bestätigt) Angriffe von VSA-Kampfflugzeugen gegen vorstoßende Einheiten der regulären Syrischen Armee der legitimen Regierung Assad gegeben hat – was nicht unbedingt von Stärke und Beherrschung (der Lage) zeugt.

Wobei man sich nichtmal die Mühe machte, diese Angriffe als „versehentliche Fehler“ darzustellen, sondern klarstellte, daß man es nicht mag, wenn die reguläre Syrische Arabische Armee (SAA) auch gegen die sog. Freie Syrische Armee (FSA) vorgeht.

Nun ist diese FSA eine ausschließlich von den CIA, MI-6 und Mossad aufgestellte und ausgebildete Söldner-Truppe, die angeblich gegen den Daesh kämpft, in der Tat aber die Kämpfer des Daesh ungehindert durch die eigenen Stellungen hindurch hin- und herrochieren läßt, wogegen die reguläre SA regelmäßig von der FSA behindert und „zufällig“ angegriffen wird.

Die FSA ist es auch, die in Jordanien hinter der Grenze zu Syrien in speziellen Lagern ausgebildet und trainiert wurde, um von dort aus die „Zweite Front“ aufzumachen – dann, wenn der Daesh praktisch geschlagen ist, damit die VSA sich an der Aufteilung des Kuchens Syrien beteiligen können.
Was natürlich Rußland versucht zu verhindern.

Denn die VSA haben jahrelang – seit 2011 – alle möglichen Terroristen unterstützt, die gegen die Assad-Regierung gekämpft haben – auch den Daesh.
D.h. gekämpft ist sehr schmeichelhaft: vor allem haben sie die örtliche Zivilbevölkerung nachdrücklich terrorisiert und für Flüchtlingsströme gesorgt.
Vor dem Eingreifen der russischen Kosmos- und Luftstreitkräfte ab September 2015 war Syrien schon praktisch in mehrere Teile zerfallen, wobei die Assad-Regierung nur noch den westlichen Teil des Landes (20% der Fläche mit 65% der Bevölkerung) hielt, während ein Großteil der Ölquellen, Raffinerien und Wüstengebiete weitgehend von den Terroristen des Daesh, der FSA und vielen anderen kleineren Gruppierungen beherrscht wurden.

Anfangs stellten die Russen den die Regierung unterstützenden Formationen der Kurden, Iraner, Palästinenser und Iraker lediglich eine Luftwaffe zur Verfügung, die allerdings mit Satelliten-Aufklärung usw. sehr modern ausgerüstet war.
Die SAA war zu diesem Zeitpunkt durch den bereits über 4 Jahre anhaltenden Krieg schon sehr stark dezimiert – nicht zuletzt auch durch die Flüchtlinge, die für eine Mobilisierung nicht mehr zur Verfügung standen. Auch die SA-Fluggeräte waren schon recht desolat, und Piloten sind Mangelware – es fliegen dort auch 50jährige noch mit.

Da jedoch die CIA, die Nato und die Golfmonarchien nach wie vor intensiv die Terroristen mit Waffen, Geld, Ausbildern und Stabsarbeit ganz offen unterstützten, ging man zum Einsatz russischer Spezialeinheiten über: sowohl Mininräum-Pioniere in befreiten Städten (Palmyra, Aleppo) als auch Militär-Polizeikräfte (vor allem Tschetschenen, also Muslime), aber auch Kampfeinheiten.
Unlängst zeichnete der russische Präsident persönlich eine Gruppe von Offizieren aus einer solchen Sonder-Einheit aus, die mit 18 Mann mehrere Tage lang den Angriffen von über 300 Terroristen standgehalten hatte.

Wie hier schon berichtet, hatten die VSA etwa 7000 Mann und 400 Panzerfahrzeuge in Jordanien zusammengezogen, um von dort in Richtung Raqqa vorzustoßen (Pfeil Nr. 7 auf der nächsten Karte), sich dort mit den VSA-hörigen Kurden zu vereinen und das Land praktisch zu teilen. Damit wäre die SAA vom Ostteil des Landes praktisch abgeschnitten, und der Daesh hätte das an den Irak angrenzende Gebiet Syriens mehr oder weniger sicher gehabt.


rot = SAA, gelb = Kurden, grün = FSA, grau = Daesh/an-Nusra, Lila = Irak-Armee

Nun hat die Syrische Armee, gemeinsam mit ihren Verbündeten und unterstützt von den russischen KLS die strategische Initiative in Syrien übernommen, und sie sind auf der ganzen Linie der Front zum Angriff übergegangen. Dabei wurde ein Durchbruch durch die Daesh-Linien erzielt, der bis zur jordanischen Grenze reicht.

Damit ist die FSA dort praktisch von den Daesh-kontrollierten Territorien abgeschnitten und hat keine Möglichkeit mehr, gegen den Daesh zu kämpfen, da praktisch landesweit keine Berührungspunkte mit dem Daesh für die FSA mehr bestehen.
Sie ist also, wenn man den Daesh als Hauptfeind annimmt, als Kampfeinheit völlig unnütz.
Es bleibt dieser stets als „gemäßigte Opposition“ bezeichneten Truppe also nur noch, die Waffen abzugeben und zur friedlichen politischen Tagesarbeit überzugehen.
Alles andere würde vor aller Welt offenbaren, wie die wirklichen Ziele dieser Gruppierung aussehen.

Die weitere Entwicklung der Kampfhandlungen ist unschwer auszurechnen. Zuerst wird die SA die Bereinigung im Süden bis zur irakischen Grenze ostwärts vortragen; dort wird man sich mit den prosyrischen Kräften im Irak und Jordanien vereinigen und dem Daesh endgültig den Garaus machen.


Auf jeden Fall werden sich die VSA-Strategen etwas Neues einfallen lassen müssen, denn wie eingangs gesagt: die bisherige Planung hat nicht funktioniert… man ist da auch schon heftig am „wirbeln“ – betrachten wir das weiter aufmerksam, denn es gibt dort viel zu lernen.

Quelle: http://colonelcassad.livejournal.com/3471838.html
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Ergänzung 12. Juni 2017:

a) Heute nacht gab es in der Provinz Idlib einen unerwarteten Angriff der Terrorgruppe an-Nusra Front auf ein Lager der FSA, bei dem ein Großteil der FSA-Leute umgekommen sein soll, nur wenige seien gefangen genommen worden.
Interessant dabei, daß genau in diesem FSA-Lager in Maaret-al-Numan eine ganze Reihe von VSA-„Instrukteuren“ tätig gewesen war, über deren Schicksal noch nichts bekannt ist.
An-Nusra wird bekanntlich von Katar finanziert, insofern sehen einige Beobachter diesen Angriff als eine Art „Rache-Antwort“ auf die praktischen Kriegserklärungen der anderen Golfmonarchien und Ägyptens gegen Katar.
Andere betrachten das Ganze wie einen Kampf zweier Gift-Spinnen im Konserven-Glas: die CIA entsorgt die überflüssige „Muskelkraft“ der Terroristen; das Libyen-Szenario hat nicht geklappt, nun wird das Personal ausgedünnt. Brauchbare Kräfte werden ausgeflogen und tauchen ab; restliche werden als unangenehme Zeugen liquidiert. Gleichzeitig hängt man die Verantwortung für das Massaker Katar auf…
FÜR diese zweite Interpretation spricht, daß laut Farsnews die Daesh-Führer aus dem eingeschlossenen Raqqa in VSA-Hubschraubern ausgeflogen werden, und zwar im Dutzend, wobei dazu sowohl die FSA als auch die Kurden salutierend danebenstehen – alles beaufsichtigt von den VSA/CIA …

Quelle: https://cont.ws/@nowitsckij/637325 und http://www.kramola.info/vesti/novosti/komandirov-igil-vyvozyat-iz-rakki-na-amerikanskih-vertoletah

b) Mit dem gestrigen Vorstoß zur Irakischen Grenze im Süden Syriens hat die SAA endgültig die obigen Pläne der VSA durchkreuzt. Südlich von Palmyra haben SAA-Einheiten die strategisch wichtige Ortschaft Abbassia eingenommen.
Nun wird der Angriff weiter vorgetragen, und zwar in Richtung der immernoch von der SAA gehaltenen Stadt Deir-Ezzor. Dabei wird die Armee von Luftschlägen der russischen KLS unterstützt. Nächstes Ziel ist die strategisch wichtige Wüstenstadt Arak (Gasfelder).

Quellen: https://eadaily.com/ru/news/2017/06/08/shvatka-ssha-i-rossii-za-at-tanf-est-li-alternativa?utm_source=smi2 und http://rusvesna.su/news/1497116076

c) Übrigens soll bei einem Luftschlag in der Nähe der syrisch-irakischen Grenze (nach anderen Angaben bei Raqqa) der Führer des Daesh, Abu Bakr al-Bagdadi, (wieder mal) getötet worden sein – zuletzt hatte man im April über seine Verwundung und Gefangennahme berichtet.
Vielleicht ist er aber auch nur bei den Amis abgetaucht – „fähige Leute“ werden ja immer benötigt…

Quelle: http://www.vesti.ru/doc.html?id=2897910

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2. Die Shanghai-Kooperations-Organisation SCO hat – im 15. Jahr ihres Bestehens und 10 Jahre nach Abschluß des langfristigen „Abkommens über gutnachbarliche Beziehungen, Freundschaft und Zusammenarbeit“ – dieser Tage in Astana (Kasachstan) einen Meilenstein in ihrer Entwicklung erlebt.

Waren bisher dort lediglich die ehemaligen Sowjetrepubliken des Mittleren Ostens (Kasachstan, Kirgystan, Tadzhikistan, Usbekistan) zusammen mit Rußland und China tätig, so wurden gestern Indien und Pakistan als weitere Mitglieder aufgenommen.

ШОС бросает вызов Мировому Правительству одним своим существованием

Damit ist eine „asiatische G8“ entstanden, die nicht nur fast die Hälfte der angeblichen Weltbevölkerung umfaßt, sondern offiziell weit über ein Viertel des Welt-BIPs.
Und wenn man die ganzen „Finanz- und Dienstleistungs“-Computer-Luftbuchungen herausrechnet und nur die Realwirtschaft zählt, dann ist es deutlich mehr.

Damit sind nicht nur 2 weitere Atommächte hier engagiert, sondern es wurde auch gleich eine „Konvention zum Kampf gegen den Terrorismus“ unterzeichnet, die auch eine enge Zusammenarbeit der Geheimdienste dieser Länder zu diesem Thema beinhaltet.
Und in den Reden der anderen Staatschefs war in diesem Zusammenhang verdächtig oft von Afghanistan die Rede…

Исторический саммит ШОС: в мире появилась новая

Hier die englische Fassung der SCO-Sitzung von der offiziellen Kreml-Seite und in russisch die Reden Putins im erweiterten Kreis (mit allen Gästen und Beobachter-Delegationen) und im engen Kreis.

Ergänzung 12.Juni 2017:
Beobachter-Status haben Weißrußland, Iran, Afghanistan und die Mongolei, die Aufnahme bereits beantragt haben Syrien, Ägypten und Bangla-Desh, und die 6 Dialog-Partner sind die Türkei, Armenien, Azerbaidzhan, Kamboscha, Nepal und Sri-Lanka.

Auffällig, wie langjährige, vom Westen getrennte Feinde wie Indien und Pakistan (das vormalige britisch-koloniale Indien) hier einträchtig nebeneinandersitzen, während „der Westen“ immernoch seinem veralteten „Spalte-und-Herrsche“ anhängt – es ist jetzt die Zeit, da die Welt sich von diesem angelsächsischen Wahnsinn endlich löst.
Europa muß zusehen, daß es nicht abgehängt wird, wenn diese hauptsächlich asiatische Integration mal in Schwung kommt…

Böse Zungen meinen, daß Putin hier genau das umsetzt, was durch den Einfluß der VSA in der UNO nicht umsetzbar ist – daß also hier eine Art „neue UNO“ entsteht.
Damit dieser Eindruck jedoch NICHT entstehen kann, hat man dafür gesorgt, daß der UN-Generalsekretär bei dieser epochalen SCO-Sitzung ebenfalls anwesend war… 😉

Quelle: http://www.vesti.ru/doc.html?id=2897656 und https://ria.ru/authors/20170610/1496258007.html u.a.
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P.S. das ausführliche (mehrstündige) Putin-Interview mit Oliver Stone wird vom 12. – 15. Juni im CBS-Kanal „Showtime“ ausgestrahlt – wer kann: anschauen! 😉


7 Kommentare

  1. Besucherin sagt:

    „Böse Zungen meinen, daß Putin hier genau das umsetzt, was durch den Einfluß der VSA in der UNO nicht umsetzbar ist – daß also hier eine Art „neue UNO“ entsteht.“

    Ist ja ne richtige Elefantenhochzeit. Die westlichen Werte dürften da nimmer lang rumfliegen dürfen, wie sie lustig sind.

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  2. Luckyhans sagt:

    zu Be-in um 18:25
    Wer sollte die „westlichen Werte“ denn da vertreten? Und vor allem: welche denn?
    Freiheit (von Frieden und Wohlstand) und Dämon-archie?

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  3. Besucherin sagt:

    „Wer sollte die „westlichen Werte“ denn da vertreten? Und vor allem: welche denn?“

    Der Hegemon die $$$

    Wenn die Elefantenrunde sagt, wir brauchen untereinander den US$ nicht, was wolln se machen.

    Assad entspannt auf einem Markt in Damaskus

    Obwohl die Musik schon ein bisserl auf Propaganda hindeutet, aber sei’s drum.

    Von Nordkorea hört man auch nix mehr.
    Die Kataris haben sich anscheinend in Richtung Iran orientiert, was im Drehbuch wohl auch nicht vorgesehen war.

    Ich zerkeks mich grad über den „tollen Sieg“ Macrons. Großer Bogen um die Wahlbeteiligung (40% + ein bissel was)

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  4. Luckyhans sagt:

    zu Be-in um 04:06
    „Von Nordkorea hört man auch nix mehr.“ –
    hier eine sehr klare Erklärung dazu: https://bumibahagia.com/2017/06/04/weltkrieg-ach-nee/

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  5. […] hingewiesen, daß sich in Syrien ein Umbruch in der militärischen Auseinandersetzung abzeichnet (mehr hier). Diese Info hatten wir nochmals ergänzt und auf die absehbaren weiteren Entwicklungen […]

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  6. […] hatten hier in unseren vorhergehenden Betrachtungen zum Syrien-Krieg einschließlich der jeweiligen ergänzenden Kommentare dazu schon […]

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