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Coco / Himmelssegen

Heute war ich am Boden, schwarz, hilflos und aktionsunfähig.

War denne des Abends Aufruhr vor meiner Türe. Aha. War da Pak Komang, mein Freund hier, zusammen mit einem mir Fremden. Letzterer wollte Kost Kosan mieten, zusammen mit drei Mitarbeitern.

Wir feilschten um die Monatsmiete. Ich: 900000. Er: 800000. Wir einigten uns auf 850000.-

Heute war ich am Boden. Meine Rente beträgt 2000.-CHF. Damit kann ich in Bali leben nicht wie ein Millionär, doch könnte ich mir verd viel leisten. Weil mir Nächststehenden indes dringlichst mit Pinke geholfen werden muß….ich kann nicht tatenlos zuschauen, wie Freund an Krankheit nicht nur leidet sondern zu verrecken droht….hangele ich mich selbst pinkemäßig von Monat zu Monat.

Nein. Dies ist kein Spendenaufruf. Ich sag nur, wie meine Situation aktuell ist.

Wer trotzdem spenden will, der sei gesegnet.

Heute war ich am Boden. Innen schwarz, von Gefühl der Hilflosigkeit gefesselt, aktionsunfähig, brachte fertig noch, mein Mofa zu waschen und einen Windflügler zu verbessern, und das war es dann auch.

Tja. Gott oder was oder wer oder wie auch immer schickte mir einen Engel.

Der Mann, der mit mir um 900000 oder 800000 gefeilscht hatte, Monatsmiete für 4 Männer, der kam herauf, und wir plauderten. Sodann gab er Order, und nach 10 Minuten waren vier Flaschen Bier da. Kosten: 160000.-

Tja.

Und dann ging es los.

Er ist ungeschlumpft. Warum.

Weil er sich gesagt hatte: Sollte Allah/Gott/Tuhan wollen, daß ich sterbe, dann bin ich zum sterben bereit.

Weil er seine 12 Angestellten gut bezahlt.

Weil er mir anbot, verfaultes Holz oben in meiner Mietwohnung zu ersetzen, Arbeit gratis.

Vergaß. Hätte vorausschicken müßen, daß er Holzspezialist ist. Der legt den Steinreichen wunderbarste Böden, sie kosten locker 20’000 Euro und noch viel mehr, auch schnitzen kann er.

Er spricht schnell und saugut artikuliert, so daß mein Ohr nicht überfordert ist.

Er hat sich nicht testen lassen, er hat sich nicht schlumpfen lassen, er bezahlt seine Arbeiter gut, und sein Papa besitzt auf Java eine Schreinerei.

Dringliche Einladung von ihm an meine Adresse: „Wenn du das nächste Mal nach Java fährst, dann unbedingt du bitte besuchst meine Familie.“ Machbar, vom Hafen nur 40km entfernt.

Auch dieser Klein-Chef ist von Auftraggebern schon x Male über das Ohr gehauen worden. Es ist eine gottverd grassierende Indonesienseuche. Ausgeführter Auftrag wird nicht beglichen. Auftraggeber unerreichbar. Händinummer weg.

Dieser Mann hat Frau, sie wünschen sich Kind, und Kind will nicht kommen.

Und er überläßt es Allah. Dies, nota bene, ein Mann von überschäumendem Temperament und von Natur aus wohl wenig geduldig.

Mon Dieu.

Danke, Coco, daß Du heute auf die Bühne meines Thom Ram Geschehens aufgetreten bist.

Wieder zuversichtlich bin ich darum, weil ich Deine vehemente Lebenskraft erfahren durfte.

x Male scherzten wir über die vor wenigen Stunden stattgefundene Feilscherei 900tausend oder 800tausend.

Heute war ich am Boden. Und ich wurde gerettet. So kömmet es mir vor.

Ram, 15.03.NZ12

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3 Kommentare

  1. latexdoctor sagt:

    Solch etwas zu lesen gibt (wohl nicht nur mir) auch Auftrieb, danke für das Teilen dieser Geschichte Thom 🙂

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  2. Karin sagt:

    Ja, mir auch, großen Dank.

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  3. eckehardnyk sagt:

    Wenn jemand makieken diesen Bericht als Eigennützigkeit eintütet, entfallen mir die Wort. Aus Allem, was ich seither von Thom Ram über seine Lage auf dieser Insel geschrieben hat, geht für mich Wahrhaftigkeit hervor.

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