Lieber bb-Freund, ich möchte Dir etwas vom Bossi erzählen.
Bossi wollte heute eigentlich an den Strand und es bitzeli die Beine trainieren, aber da begann es zu regnen und Bossi bestellte einen feinen Cappucino und setzte sich regengeschützt vor das Kaufhaus. Er schaute dem Treiben auf der Kreuzung zu.
Wenn Bossi in froher Stimmung ist, dann kann und darf ich seine Gedanken lesen. Wenn er nicht in froher Stimmung ist, dann ist er für mich zu, da kann ich nur auf seinen Schoß klettern und ihn streicheln. Streicheln darf ich immer.
Der Straßenverkehr machte ihn noch mehr heiter als er schon gewesen war zuvor. Seine Gedanken waren so:
***Würde ein Zürcher oder ein Mailänder oder ein Münchner oder ein Wiener hier in’s Auto oder auf’s Mofa gesetzt, er wäre verwirrt und ziemlich hilflos.
Hier gibt es keinen Rechts- oder Linksvortritt, und eine Ampel braucht es nicht. Der, welcher zuerst da ist oder der, welcher die Nase am weitesten vorne hat, der hat Vortritt.
Wer keinen Vortritt hat, der verlangsamt oder stoppt und ist in seiner inneren Ruhe nicht im Geringsten gestört. Selten aber muß einer anhalten, obschon aus allen vier Richtungen massenhaft Mopeds und Autos über die Kreuzung wollen, sei es nach links, nach rechts oder geradeaus. Man peilt die Lage und wählt die für alle Beteiligten eleganteste Lösung.
Wie ich diesem Treiben gerne zuschaue und wie ich es liebe, selber solche Kreuzungen zu befahren!***
Dann schweiften dem Bossi seine Gedanken ab. In den vergangenen Monaten hat er sich häufig gefragt, was denn seine Aufgabe und ob er hier am richtigen Ort sei. Wie immer kam ihm zuerst die einfache Antwort: „Du bist jetzt hier. Möchtest du woanders sein?“ Sofort kam, wie immer, die Antwort: „Nein, ich möchte nirgendwo anders sein. Es ist richtig, daß ich hier bin.“
„Aber was ist deine Aufgabe hier?“
Die Antwort formte sich gemächlich und wohlig fröhlich.
„Du hast hier mehrere Aufgaben. Eine deiner wichtigen Aufgaben hier ist, Freude und Heiterkeit zu verbreiten. Du tust es jeden Tag. Du tust es überall wo du hinkommst. Du strahlst wildfremde Menschen fröhlich an, und alle Menschen reagieren mit einem Leuchten im Gesicht und schicken ihrerseits Freude und Heiterkeit zurück.“
„Und wenn du nicht gut drauf bist, dann ziehst du dich ein bisschen zurück, bis du dein inneres Gleichgewicht wieder gefunden hast. So ist es gut.“
Bossi hat sich dann an seine Zeit als Jüngling zurückerinnert. Als Jüngling nämlich wollte er unter den Leut Aufmerksamkeit erregen. Die Leut sollten ihn als bedeutenden, nachdenklichen Mann sehen, der viele Probleme in sich rumträgt und zu lösen hat. Er machte dann im Züri-Tram ein finsteres Gesicht und meinte, die Leut würden ihn bewundern und besonders interessant und anziehend finden.
Er kannte mich damals noch nicht, obschon ich schon damals immer bei ihm war. Ich war dann immer ein bisschen traurig, denn die Leut fanden ihn mit seinem finsteren Gesicht nicht anziehend, und darum hatte er nie nette Begegnungen mit fremden Menschen.
Es gab keine Lebenskunde. Der Papa vom Bossi und auch einmal ein Onkel von ihm sagten ihm nur vorwurfsvoll, er solle nicht immer so eine Muugge (ärgerlich verschlossenes Gesicht) machen. Bossi fühlte sich dann einfach nur unverstanden.
Bossi fragte sich dann, ob er auch in der Schweiz Freude und Heiterkeit verbreiten könnte, und er wußte sofort, daß er es auf der ganzen Erde überall tun könnte.
Und weiter stieg in Bossi der Gedanke hoch, daß man nicht unbedingt Tesla oder Drewermann sein muß, um im Außen etwas in die gute Richtung zu bewegen, sondern daß sein „Freude und Heiterkeit“ unter gewöhnlichen Leut zu verbreiten eine vornehme und wichtige Tätigkeit ist.
Noch heiterer gestimmt dann setzte er den Helm auf, und zusammen fuhren wir bei leichtem Nieselregen eben nicht an den Strand sondern nach Hause.
Lieber bb-Leser, ich grüße Dich von Herzen.
Dein Sandmännchen, 01.03.11
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Bali, Nordküste, Tianjar.
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Sandmännchen-Neuleser!
Sandmännchen bedient sich der deutschen Sprache so gut als es der deutschen Sprache mächtig ist. Bitte vollziehe das nach! Sandmännchen kennt zum Beispiel den Genitiv nicht. Darum sagt es nicht „Bossis Haus“, sondern „dem Bossi sein Haus“ ….lol, gemäß dem Spruch
„der Dativ ist dem Genitiv sein größter Feind“.
🙂
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Danke, lieps Sandmännli, für Deinen inniglichen Bericht.
Und Du weißt ja auch:
Froide ist ein Funke.
Freude – schöner Götterfunke!!!!
Das hat schon der Friedrich schriftlich fixiert und der Ludwich hat dazu auch noch die Musik gehört und festgehalten!
Und Herzensgrüßle sendet Dir
’s Freu-Lein P.v.H.
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Ja so ist es lieber Bossi, man kann überall wo man weilt etwas Freude verbreiten und es bedarf auch keiner grossen finanziellen Aufwendungen dafür, denn Freude, ein Lächeln, ein Händedruck……das geht alles ohne Kleingeld.
Und ich selbst merke, daß ein Lächeln wie ein Türöffner sein kann…..hab es allerdings auch schon anders erlebt.
Letztens eine dunkelhäutige Frau angelächelt die daraufhin sowas von böse geschaut hat oder aber die Muslima am Bahnsteig der S Bahn, die auf mein Lächeln so bösartig reagiert hatte, daß sie auf mich zukam und mir vor die Füsse gespuckt hatte….
Letzteres hat mich sehr getroffen, da ich wirklich ein freundliches zugewandtes Lächeln ihr senden wollte.
Das Geschehen war damals in der Zeit wo die vielen Willkommensklatscher an den Bahnhöfen standen und viele sich über Muslime und Co. aufgeregt haben.
Ich wollte dem etwas entgegensetzen und…..bekam vor die Füße gespuckt.
Lieben Gruß von Marietta Lucia, die zur Zeit sehr dünnhäutig ist und nicht sehr aktiv.
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Ja, liebes Mariettchen, grad dünnehäutiglich, wie Du sagst. Widme Dich Deiner „nicht sehr Aktivität“, hihi, welch Wortquark, genüßiglich! 🙂
Ich wäre sehr interessiert, wie Kinder in DACH auf mein freundliches kleines Augenbrauenheben und Lächeln reagieren würden. Hier reagieren sie erfreut, sie sehen meinen Gesichtsgruß als „hallo, Menschenskind, wir sind gemeinsam frohe Menschenkinder“ und lächeln froh und offen zurück.
Ich habe in Erinnerung, daß mir nicht persönlich bekannte Kinder in der CH erstaunt, häufig abweisend reagierten, geprägt von der Vorstellung „der will was von mir“.
Pubertierende und Jünglinge hier, die oft auch schenken mir ihr offenes Lächeln aus eigenem Antrieb einfach dann, wenn wir Augenkontakt haben und ich mich ohne Gesichtsgruß doch mich freundlich, ganz leise fragend und ganz ganz leise belustigt, zeige.
Es ist unglaublich, wie schnell sowas über die Bühne geht. In Zehntelssekunde erfasst Mensch, was das Gegenüber aussendet.
Analog Deine spuckende Muslima.
Deine Freundlichkeit wecke in ihr einen ganzen Blasch von automatisierter Reaktion.
„Die hält mich wohl für lesbisch.“
„Die macht mich an.“
„Allah hat Gleichgeschlechtliches strengstens verboten.“
„Wenn mein Mann erfährt, daß mich eine Deutsche angelächelt hat, dann schlägt der mich tot.“
…noch zu der Abweisung…
Ich kann hier auch 15 oder 19 oder 23 jung-jährig weiblichem Wesen mein sein Wesen begrüßendes und anerkennendes leises Lächeln schenken, nie, never ever, bekomme ich als Antwort steinern Gesicht. Ausnahmslos immer bekomme ich von freundlichem Blick bis hin zu strahlendem Lächeln zurück. Bah, Dasselbe gilt für Jungs. Die reagieren auch allesamt erfreut fröhlich. Dabei sowohl Mädels wie Jungs sind nicht plöte, wissen allesamt, daß der Alte möööglicherweise auch seine leise Absicht haben könnte, so what? Es würde sie nicht kratzen. Leben und leben lassen funktioniert hier recht gut. Im sozialen Bereich. Wenns ums Geschäft geht, dann hängen so manche Hämmer anders.
Mit den Touristen, da ist alles anders.
Surfer, das sind in der Regel junge bis mittelalterliche Männer und Weiber, die sind offen, haben keinen Schiß, gehen auf Kontakt ein, oft fühle ich mich besonders beschenkt, wenn da ein 30 Jähriger, vom Leben bereits Gezeichneter, mir seinen Menschengruß schenkt.
99% der**** und ***** Hotel- Strandlieger und Strandliegerinnen an den Gestaden Nusa Dua’s, da läuft nichts. Die könntesde mit Laser anlächeln oder bewattebäuscheln mit Veilchenduft, die würden einfach keine Reaktion zeigen.
Weiße Frauen unter 40 gar, keine Chance. In 90% der Fälle „Gesicht ausdruckslos machen“. Weil der Alte was will, ist doch klar. Ausnahmen gibt es, nämlich weiße Frauen unter 40, welche äußerlich wenig attraktiv daherkommen. Nun….die werden eben weniger oder überhaupt keine schlechten Erfahrungen gemacht haben mit Alten, welche freundlich lächeln.
LoL.
Ich denke laut weiter. Wann bin ich hier zum letzten Male einer in meinen Augen sehr hübschen Frau unter 40 begegnet, welche meine kleine Freundlichkeit mit Freundlichkeit erwidert hatte? Ich blättere mein Gedächtnis durch. In Sachen Frauen isses nämlich besser als in anderen Themenkreisen.
Upsa. Werde grad unterbrochen von Wichtigerem hier. So long, lieber Leser.
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mariettalucia 01/03/2023 UM 15:26
„Und ich selbst merke, daß ein Lächeln wie ein Türöffner sein kann…..hab es allerdings auch schon anders erlebt.
Letztens eine dunkelhäutige Frau angelächelt die daraufhin sowas von böse geschaut hat oder aber die Muslima am Bahnsteig der S Bahn, die auf mein Lächeln so bösartig reagiert hatte, daß sie auf mich zukam und mir vor die Füsse gespuckt hatte….“
Seltsam!
So was passiert eigentlich hier im hellsten Deutschland aller Zeiten immer nur meinem dunkelhäutigen Weibchen
– ja, einer Negerin aus dem fernen dunkelsten Afrika aller Ewigkeiten – wenn sie hellhäutige weiße Frauen anlächelt.
Manchmal-immer ist die Welt ein merkwürdiger Ort. 😉
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Frauen halten doch zusammen, oder?
Grade in Grünland.
Wohl doch nicht, weil grüner Feminismus destruktiv ist, weil ambivalent.
Dieses Gewurste (net Geschm…..) macht das absichtlich, sind sie doch selber so verwirrt, daß (net das!) sie jegliche Klarheit verloren haben, bezgl. Moral, Anstand, Werte.
Wer sich einen Blick dafür bewahrt hat sieht diese Absenz des Vorgenannten in diesen Fijuren.
Demokratie hier ist das Ausleben niedrigster Beweggründe, K. Jaspers hat es klar gesehen, aber auch schon 100 Jahre vorher der Stirner Maxe.
Leut, laßt euch manipulieren, bis die Schwarte kracht.
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