von Angela, 07.07.2020
Ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht, – fast alle Menschen haben Angst vor zu viel Nähe, haben Angst , die Abwehrmechnismen loszulassen und sich vor seinen Mitmenschen, den „Fremden“ zu „entblößen“.
Fremde sind wir im Grunde alle füreinander, denn keiner kennt den anderen wirklich. Und wir sind sogar Fremde für uns selbst, denn über unser eigenes Wesen wissen wir am wenigsten, verdrängen es lieber oder erfinden schöne Geschichten drum herum.
Die Angst vor Intimität kommt daher, dass wir bei einer Öffnung unseres Wesens nicht sicher sind, was der andere uns dann antun wird. Deshalb verbergen wir tausend Dinge, nicht nur voreinander, sondern eben auch vor uns selbst. Bei einem Fremden fühlt es sich sicherer an, eine kleine Distanz aufrecht zu erhalten , weil sonst jemand die eigene Schwäche und Verletzlichkeit ausnutzen könnte. Das ist unsere Angst.
Das Erstaunliche besteht jedoch darin, dass gerade Menschen, die sich verletzlich und offen zeigen, bedeutend weniger angegriffen werden als Menschen, die immer eine Maske tragen.
Das Problem wird noch komplizierter, weil sich im Grunde jeder Mensch Intimität wünscht. Jeder sehnt sich nach menschlicher Nähe, weil er sich sonst allein fühlt, ohne Freund, ohne Geliebten, ohne jemanden, dem er vertrauen ,- und all seine Wunden offenlegen kann. Die Wunden können nicht heilen, wenn sie nicht offen sichtbar sind. Je mehr sie jemand verbirgt, desto gefährlicher werden sie und wuchern im Verborgenen weiter. Nur wer keine Hemmungen und unterdrückten Impulse in sich trägt, hat auch keine Wunden.
Eines der grundlegendsten Bedürfnisse ist es, gebraucht , geliebt, angenommen zu werden. Doch keine enge Beziehung kann wirklich wachsen, wenn man sich immer zurückhält. Wenn zwei Menschen immer nur vorsichtig sind und sich schützen und bedeckt halten, treffen sich nur zwei Persönlichkeiten. Die Masken treten miteinander in Beziehung, nicht die wirklichen Menschen.
Natürlich besteht ein Risiko für denjenigen, der anfängt, aufrichtig zu sein. Er weiß nicht, ob die Beziehung diese Wahrheit, diese Authentizität verkraften kann, ob sie stark genug ist, den Sturm zu überstehen. Deswegen sind viele Leute sehr zurückhaltend. Doch ist es nicht besser, getrennt und aufrichtig zu sein, als unaufrichtig und zusammen? Eine unaufrichtige Beziehung wird niemals befriedigend sein.
Eine der Grundbedingungen, um Nähe zulassen zu können, ist, sich selbst vollkommen anzunehmen. Wer das nicht tut, kann auch von keinem einem anderen erwarten, dass er ihn annimmt. Doch wir selbst sind so häufig verurteilt und bewertet worden , wir haben diese Gewohnheit übernommen, sie ist uns in Fleisch und Blut übergegangen. Da wir natürlich wissen, dass auch hässliche Dinge in uns verborgen sind , hindert uns das daran, offen zu unseren Mitmenschen zu sein.
So viele Menschen leben in Anmaßung und Heuchelei, nicht nur Politiker, Wirtschaftsbosse, Banker und Priester allein. Sie sind nicht, was sie zu sein scheinen, das Äußere trügt und ihre große Angst besteht darin, dass andere das erkennen können, daher glauben sie, sich schützen zu müssen. Sie zeigen viele Gesichter, im Inneren denken sie das eine und nach außen hin sagen sie etwas anderes.
Es geht darum, seine innere Natur so zu akzeptieren, wie sie ist, nicht, wie sie sein sollte. Alles „Sollte“ macht den Menschen krank und neurotisch, wer seine eigene Natur verurteilt, spaltet sich selbst auf. Ist nicht jeder Mensch schön in seinem einfachen Menschsein und hat nicht jeder auch Schwächen? Sie sind einfach ein Teil der menschlichen Natur.
Der erste Schritt ist also, sich selbst vollkommen anzunehmen, dann wird die Angst vor Intimität verschwinden. Auch das Ego wird schrumpfen, denn wir selbst haben es fallengelassen. Alles, was wir fühlen, können wir dann authentisch äußern. Und damit werden wir auch den anderen zur Intimität ermuntern. Unsere Offenheit wird ihnen helfen, ebenfalls offen zu sein.
Doch das bedeutet nicht, dass wir andere demaskieren sollen, wenn sie mit ihren Lügen glücklich sind, ist das ganz allein ihre Entscheidung. Wir brauchen keinen anderen Menschen zu verbessern; wenn wir uns selbst entwickeln , ist die Botschaft genug.
Durch Intimität, durch Liebe, durch tiefe Freundschaft , indem wir uns vielen Menschen öffnen, werden wir reicher und glücklicher, wo immer wir uns auch befinden. Dann schaffen wir ein Paradies um uns herum. Wer verschlossen ist, ständig in der Defensive, immer besorgt, dass jemand seine Gedanken lesen kann, die Schwächen erkennen, lebt in der Hölle. Die Hölle, ebenfalls wie das Paradies befinden sich in uns, es sind geistige Räume.
Ohne Bindung, ohne Wärme und Verbundenheit sind wir hier allein unter Fremden, wenn wir uns öffnen können, sind wir von Freunden umgeben, von Menschen, die wir und die auch uns lieben.
Angela
Hat dies auf haluise rebloggt.
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Die Menschen werden unnahbar bei der äußeren Maske. Und die die den ganzen Tag hinter so einer an der Kasse sitzen müssen werden zunehmend Aggressiver gegenüber die die sich ohne Maske bewegen.
Dies ist meine Beobachtung nach Wochenlangen Einkaufen ohne das Ding.
Und so verhält es sich auch mit der inneren. Menschen die offen und damit auch verletzlich und Angreifbarer sind werden von denen mit gemieden oder werden sogar angegriffen.
Ihre eigene Inkompetenz möchte das sich die höhere Schwingung auf ihr Niveau senkt. Neid spielt da sicher auch mit. Des Deutschen liebsten Thema wenn einer mehr als der andere hat.
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@ Mujo
Zitat: „ Und so verhält es sich auch mit der inneren. Menschen die offen und damit auch verletzlich und Angreifbarer sind werden von denen mit gemieden oder werden sogar angegriffen….
Eigentlich meinte ich das Gegenteil von dem, was Du geschrieben hast. Das ist zumindest meine Erfahrung hier im Blog. Und auch bei Bekannten und Freunden. Wer seinen Kummer, -egal worüber – oder auch seine Freude und Begeisterung ehrlich äußert, wird immer Mitgefühl ernten. Denk nur an ThomRam :)) .
Ist es nicht so?
Lg von A n g e l a
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@Angela
Nein, das kann man nicht überall so sagen.
Unter Menschen die sich kennen und vertrauen ist es sicher so. Unter Fremden sieht es schon anders aus. Ein Teil fühlt mit, ein anderer ist dem gleichgültig oder sogar ablehnend, oder sogar noch schlimmer er fühlt sich dadurch bedroht.
Die ganze Tastatur der Gefühle spielen da mit je nachdem welches Muster gerade Aktiv ist.
Und so ist auch meine Erfahrung. Und da der Prozess schon so lange geht und fast jeder merkt wie Unsinnig es jetzt noch ist kippt die Toleranz derjenigen die es den ganzen Tag tragen müssen gegenüber den der ohne Einkaufen geht.
Ganz besonders da Gestern in Bayern die einwende des Einzelhandel abgelehnt wurden die Maskenpflicht aufzuheben. Offiziell gibt es nicht einmal ein Zeitrahmen, geschweige denn einen Plan wann es zu Ende sein soll. Das wirkt zusätzlich auf die Psyche vieler betroffenen die es aus Beruflichen Gründen tragen müssen.
Ich höre auch immer mehr Berichte von denen die trotz ein Atest Hausverbot bekommen haben mit der begründung der Ansteckungsgefahr, aber das ist nur vorgeschoben, der Frust steckt vielen in den Knochen weil es nicht mehr begründbar ist.
Eine Maske trennt, egal ob innen oder aussen. Es nimmt uns die Empathiefähigkeit den andern wahrzunehmen wie er ist. Das ist viel Schädlicher als ein Virus je sein kann.
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@ Mujo
Ja, damit hast Du recht, “ eine Maske trennt, ob innen oder außen“.
Ich weiß allerdings nicht, ob man diese Corona-Maskenpflicht auf das anwenden kann, was ich eigentlich ausdrücken wollte. Nämlich die Angst so vieler, verletzt zu werden, bloßgestellt, lächerlich gemacht zu werden, und deshalb SELBST in die Distanz zu gehen. Und doch die Sehnsucht zu haben, tiefe Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen.
Ich sehe da eigentlich keinen rechten Zusammenhang, denn das eine ist eine Zwangs- Anordnung, das andere drückt mangelnde Selbstliebe aus.
Angela
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Mujo 19:51
Deiner Rede folge ich leicht, doch dürfte dir schon klar sein, dass Angela in ihrer Arbeit einen anderen Acker gepflügt hat.
Voll ok, Angela beleuchtete dies, du beleuchtest ein Anderes, doch wichtig ist dabei zu sehen, dass deine Rede keine Widerrede ist, sondern eine ein anderes Feld betreffende Gedankenschlaufe.
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Ja, natürlich gibt es auch die selbst aufgelegte Maske unabhängig vom Zwang der von außen kommt. Da wird es Menschen geben die sogar mit diesen äußeren umständen Glücklich sind weil es dem inneren entgegen kommt. Angst ist ja bei beiden der Motor. Ob Virus oder die Menschliche nähe zu sein gegenüber sich zeigen zu müssen.
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„Nur wer keine Hemmungen und unterdrückten Impulse in sich trägt, hat auch keine Wunden.“
Ähm… dees is abär eine gewagte Aussage.
Dem entgegen möchte ich den meinen Einwand erheben:
So ganz und gar ohne Selbstbeherrschung, in völliger Zügellosigkeit zu leben ist pure Anarchie, Chaos und widerspricht dem Naturgesetz einer geregelten Ordnung (Kosmos). Wunden, Verletzungen bedürfen zwingend, für eine gewisse Zeit, entsprechende Ruhe, Zurückhaltung und manchmal auch ein Leben in der Abgeschiedenheit, damit eine Heilung stattfinden kann.
Menschliche Nähe findet sich in Hinwendung, Zuneigung, Zuwendung die sich nonverbal in ganz subtilen Gesten und Mimik zeigt. Schriftlich menschliche Nähe zu vermitteln, ist immer kastrierte Kommunikation, da ihr das eben genannte fehlt. Wer allerdings digitalisierte „menschliche Nähe“ zelebriert, wird sich demnächst als „Surrogates“ (so wie im gleichnamigen Science-Fiction Thriller) wiederfinden.
Man nehme es mir nicht krumm, hier in beschaulich vertrauter Runde mal wieder mit Widerwort aufzutreten.
I kann net anners, ganz unverblümt sprudelt’s halt aus mir heraus… schon imma!
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@enoon
„So ganz und gar ohne Selbstbeherrschung, in völliger Zügellosigkeit zu leben ist pure Anarchie, Chaos und widerspricht dem Naturgesetz einer geregelten Ordnung (Kosmos).“
Naaa, dann haste noch nicht viel vom Kosmos gesehen 😉
Es gibt sie durchaus diese Menschen die ganz bei sich sind und sich von außen durch nichts stören und beeinflussen lassen. Das heißt aber nicht das sie die Sau raus lassen auf deufel komm raus. Der wird kaum solche bedürfnisse haben es tun zu wollen.
Aber das sind eher die aussnahmen die immer beherrscht sein können. Der ein oder andere wird seine Wunden Lecken wollen oder den andern seine Pranke zeigen. Je nachdem wie veranlagt.
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all you need ist love…….
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@Bettina
Ja,…..davon kann man nie genug haben.
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nun,man sollte immer von zwei Konstanten ausgehen-ein Recht zb ist immer unabänderlich da es für den Einzelnen von Haus aus gegeben ist.Und diese Konstante ist damit fest,sie ist nicht vereinbart und auch nicht verhandelbar,sie ist einfach da,einfach gegeben
Und wenn man davon ausgeht das die Werte eines Menschen in der Gesellschaft auf der inneren und äußeren Ebene geregelt werden müssen,eben weil für jeden die selben unabänderbaren Rechte gelten und damit eine Kollidierung gegenseitiger gleicher Rechte somit vorprogrammiert sind,es aber tatsächlich verhindert werden soll müssen sie bestimmten Regeln unterliegen die das verhindern.
Von daher sprechen wir alle von Gesetzen die so konzipiert, die aber eigentlich nur die Regeln bestimmen um für alle die Rechte zu wahren oder zu gewährleisten.
Und damit haben wir die inneren und äußeren Werte des Menschen Regeln unterworfen die wir uns selbst in der Gemeinschaft gegeben haben.Das Recht wird also immer gesetzt,während die Gesetze immer den äußeren und inneren (erstmalig gesetzt wenn man so will) Werten folgt.
Und damit sind Recht und Gesetz zwei vollkommen verschiedene Dinge,denn wenn ich das Recht verändert setze ,dann bedeutet das streng genommen eine Disqualifizierung des Gesetzes ,es passt also nicht mehr zum Gesetz.Nun ist es aber so das es keine dummen Gesetze gibt,das hat übrigend Gustav Radbruch schon damals festgestellt hat und sprach von daher bereits von unechtem Recht das zweckbezogen gesetzt wird.
In soweit können wir bei inneren und äußeren Werten des Menschen nur davon sprechen,das diese Werte individuell untergeordnete Bedeutung haben wenn man sie leben will, wie zb Liebe,Güte ,Mord und Totschlag ,praktisch die ganzen Fassetten des gefühlten Lebensinhaltes ,während die Gemeinschaft zwar höher angesiedelt scheint ,aber letztendlich den gesetzten Regeln folgen muss,weil jemand aus eigenem Interesse oder aus dem Interesse einer Gruppe heraus das Recht ohne sich um die Folgen zu scheren verändert.Die Veränderung an sich geschiedt zunächst im Gefüge des äußeren und damit zwangsläufig später im inneren,eins allein geht nicht.
Das ist eigentlich die Kunst der Manipulatioon der Massen bestimmte Ziele,praktisch durch die kalte Küche, zu erreichen,Das ganze wird emotionslos voran getrieben–sozusagen ohne Rücksicht auf Verluste
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Derzeit befinde ich mich im dreiZehenten irdischen Zyklus der Re-Inkarnation im selben _geliebten_gepflegten Körper’chens der weder innen, noch vor’m Gesicht ne Maske trägt, bzw Einer bedarf. / seit dieser Zeit habe ich die Gabe(?)Lügen zu erkennen (beim lesen), zu sehen, aufgrund Mimik und Körpersprache. — die Erkenntnis: alle haben Angst, da so gut wie alle völlig verlogen sind, oder zumindest nicht ehrlich. Man muß auch nicht jedem sein ‚daneben‘ auf’s Brot schmieren__denn dies schmeckt keinem. Doch genau davor ham se Angst, denn sie wissen (sonderbarerweise), das ich Sie erkannt habe, so scheint es –meist ergreifen Sie die Flucht und ereifern sich in gehörigem Abstand mit den bekannten Titeln bis hin zur beschmutzten EDÖ, —so ist der Gesichtslappen für viele eine gelungene Flucht, bzw Barrikade, ein Schutzwall um endlich den Blockwart mimen zu können, den argumtationslosen Scheeff ; das einzige Argument ist die Pflicht, nicht der Zwang — von einer Pflicht gibt’s keine Ausnahme und da kann der Pflichtbewusste richtig draufhauen, was er im allgemeinen auch tut (die letzten Pfeiffen fangen das kommandieren an) …….
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Bei mir sieht das aus wie der derselbe Acker, innen wie außen, -Freunde, Bekannte, Verwandte, ja sogar die Familie, alle weg- selbiges beim Weibe keiner mehr da, mit dem kleinen Unterschied, das sie auf der Arbeit von Kollegen geschätzt wird, da nun kaum mehr Maske getragen wird durch Ihre Interventionen
mein Opa sagte schon: tu was dein Herz dir rät, doch bleibe dabei__sie wissen es ohnehin besser, alles Verräter, alle
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@wei
„Nun ist es aber so das es keine dummen Gesetze gibt,das hat übrigend Gustav Radbruch schon damals festgestellt hat und sprach von daher bereits von unechtem Recht das zweckbezogen gesetzt wird.“
Ja, so kann man sich es auch schön reden. Wobei „Dumme Gesetze“ ich das Wort so gut wie nie verwendet habe. Ich begegne viel mehr Lobby Gesetze die nicht Sinnvoll sind um das Gefüge in ein Land zu halten sondern einzelnen interessen Fördert um sich vor der Konkurenz zu Schützen und seine eigenen Macht mehr auszubauen ohne rücksicht auf Menschen Leben, oder noch schlimmer es bewusst in kauf nimmt ja sogar beabsichtigt ist.
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