von Angela, 02.06.2020
Wir hatten hier im Blog schon oft Anstöße, die mit dem Thema „Mitgefühl“ und Hilfe für andere Menschen zu tun haben.
Das habe ich zum Anlass genommen, mir ein paar Gedanken über das Thema „Mitgefühl“ zu machen:
Mitgefühl ist das Bewusstsein einer tiefen Verbindung zwischen uns selbst und allen anderen Geschöpfen. Nur Mitgefühl ist wirkliche Therapie, denn alles, was am Menschen krank ist, ist der Mangel an Liebe. Entweder weil der Mensch keine Liebe geben – oder keine Liebe empfangen kann. Weil er nicht in der Lage ist, sein Wesen, sein Dasein mit anderen zu teilen. Das ist das ganze Unglück.
Im Englischen gibt es das Wortpaar: „passion“ ( Leidenschaft ) und das Wort „compassion“ ( Mitgefühl) . Wir alle kennen leidenschaftliche Gefühle. Sie können sehr häufig von einem Verlangen herrühren, gespeist von unbewussten biologischen Energien . Dann ist man nicht mehr sein eigener Meister, sondern nur noch ein Sklave seiner Begierden.
Mitgefühl ist auch ein Gefühl, aber es bedeutet, dass man die Biologie transzendiert hat. Der Mitfühlende wird nicht mehr von unbewussten Kräften getrieben und kann selbst entscheiden, wofür er seine Energien einsetzen will. Dadurch wird dieselbe Energie, die sich vorher in einem leidenschaftlichen Gefühl manifestiert hat, in Mitgefühl verwandelt.
Mitgefühl bedeutet im Grunde nichts anderes, als die Fehler und Schwächen seiner Mit- Menschen zu akzeptieren und nicht von ihnen zu erwarten, dass sie sich makellos verhalten. Sie richtet sich auch auf niemand Bestimmten, ist keine Beziehung, sondern einfach unser innerstes Wesen, das Gefühl des EINSEINS, der höchsten Form der Liebe.
In der menschlichen Erfahrung kommt die Mutterliebe dem Mitgefühl am nächsten. Diese Liebe enthält in ihrer ursprünglichen Form keine Leidenschaft, sie ist ohne Bedingung , ohne, dass eine Gegenleistung erwartet wird. Eine Mutter spürt einfach die innere Verbindung mit ihrem Kind. Wenn das Kind krank ist, wird es die Mutter sofort fühlen, auch wenn eine Entfernung besteht. Es ist ihr vielleicht nicht bewusst, dass das Kind krank ist, doch sie fühlt sich eventuell deprimiert und weiß nicht, warum. Das Gefühl einer Mutter für ihr Kind ist Mitgefühl, weil sie das Kind als einen Teil von sich selbst wahrnimmt.
Ein „Verlangen“ mitfühlend zu sein und so zu handeln, eine Empfindung der Pflicht , anderen helfen zu müssen, kann niemals wirkliches Mitgefühl sein. Ein wahrhaft mitfühlender Mensch hilft anderen nicht, weil er das „Verlangen“ danach hat, sondern weil Mitgefühl seine Natur ist. Die sogenannten „Diener der Menschheit “ schaden nur, die Welt hat schon viel zu lange unter denen , die im Namen der Religionen helfen wollen, gelitten. Ihr Dienst ist gar kein Mitgefühl, sondern ein egogesteuertes „Verlangen“ . Anderen zu helfen kann ein grandioser Ego-Trip sein, denn dadurch fühlt der Gebende sich heiliger als alle anderen.
Um ein wirklich mitfühlender Mensch werden zu können, gibt es eine Vorbedingung. Zuerst müssen wir Licht in unser eigenes Wesen bringen, denn niemals können Blinde Blinde führen. Dann fallen beide in den Graben. Menschen, die noch nicht sie selbst sind, die nichts über sich selbst wissen und unbewusst agieren, können anderen nicht helfen. Wer unglücklich ist, wird nichts anderes als sein Unglück mit anderen teilen und es wird sich dadurch verdoppeln. Jemand, der sich selbst nicht lieben kann, weil er sich ständig verurteilt, kann auch niemand anderen lieben. Ein Perfektionist ist nicht nur in Bezug auf sich selbst perfektionistisch, sondern auch in Bezug auf andere.
Mitgefühl wird oft mit Güte verwechselt. Güte ist eine weitgehend vom Ego bestimmte Haltung . Wer jemand anderem gegenüber „gütig“ ist, hat das Gefühl, besser zu sein als der andere. Güte wirkt nur an der Oberfläche wie Mitgefühl, doch in der Tiefe hat sie immer ganz bestimmte Motive. Mitgefühl dagegen ist unmotiviert, der Mitfühlende gibt einfach, weil er hat- nicht weil der andere etwas braucht. Weil er so viel hat, fließt es einfach über, es ist spontan, natürlich wie Atmen, Güte dagegen ist zumeist eine kultivierte Handlung.
Mitgefühl gibt, doch ohne ein Gefühl des Gebens. Und dann antwortet das Leben und von überall her beginnt Liebe zu fließen. Ein Mensch mit Mitgefühl versucht anderen nichts wegzunehmen, er ist nicht gierig. Er wartet auch nicht, bis er eine Belohnung bekommt, er gibt einfach immer weiter. Er bekommt auch immer mehr zurück, doch das ist überhaupt nicht seine Absicht. Er hat einfach weitergegeben, was er hatte, es ist kein Handel, kein Geschäft, es ist einfach natürlich.
Mitgefühl ist keine Emotion, denn Emotionen beinhalten viele Dinge, die überhaupt nicht zum Mitgefühl gehören, wie Sentimentalität, Emotionalität, Wertungen, Ausschließlichkeiten. Das nennt man dann eher MitLEID: Ein mitFÜHLENDER Mensch weint nicht oder jammert, er setzt sich sofort in Bewegung und beginnt zu handeln. Tränen oder Klagen helfen niemandem. Er fühlt mit und tut, was notwendig ist. Seine Distanz geht nie verloren und weil er sachlich bleibt, kann er helfen. Es ist sinnlos, sentimental mit all den Leidenden mitzuleiden, das wird ihnen nicht helfen. Sich zu identifizieren wird niemandem helfen, das Ergebnis besteht darin, dass es statt einem nun zwei Leidende gibt. .
Mitgefühl ist allumfassend, es sollte keine Grenzen haben. Man kann nicht seinen Nachbarn, irgend jemanden, den man nicht zu akzeptieren im Stande ist, davon ausschließen. Letzten Endes SIND wir die gesamte Existenz, in vielen Spiegeln reflektieren wir uns. Wir sind nicht voneinander getrennt. Unser Nächster ist nichts anderes als eine andere Form von uns ; im Grunde begegnen wir uns immer selbst. Das hört unser Ego nicht gerne, denn dann fehlt ihm die Rechtfertigung für sein selbstbezogenes Denken und Handeln.
Die großen Liebenden wirken auch immer heilend. Wer zu solch einem mitfühlenden, nicht verurteilenden Menschen kommt, wird geheilt und es gibt viele Beispiele großer Liebender, nicht nur Jesus oder Buddha.
Doch um mitfühlend zu sein, muss man zuerst einmal Mitgefühl mit sich selbst empfinden. Wer sich selbst nicht liebt, wird auch niemals fähig sein, andere zu lieben. So wie jeder mit sich selbst umgeht, geht er auch mit anderen um. Der erste Schritt besteht also darin, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, keine „du solltest“ und „du müsstest“ im Herzen zu tragen. Es geht nicht darum, ein Jesus oder Buddha zu werden, es geht einfach nur darum, man selbst zu sein.
In dem Augenblick, in dem man sagen kann: “ Ich bin vollkommen, so wie ich bin, ich bin glücklich, so wie ich bin“ entsteht Vertrauen in das eigene Wesen.
Mitgefühl kennt keine Wertung, es verströmt sich einfach aus seiner Überfülle heraus. Man kann es auch nicht willentlich herbeirufen. Sobald jemand ohne Verurteilung , ohne sich in der Dualität zu verfangen, agiert , tauchen Mitgefühl und der Wunsch zu verstehen und zu teilen ganz von selbst auf und der Mensch erblüht zu seiner vollen Größe.
Angela
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Deine Beiträge, Angela, sollten wir zu einem Büchlein zusammenfassen.
Einer deiner Kernsätze:
„Mitgefühl gibt, doch ohne ein Gefühl des Gebens.“
Ja. So ist es. Sprachlich etwas sehr kurz gefasst, doch ich verstehe, was du ausdrücken willst.
Ja.
Gestolpert bin ich über deinen Passus „Güte“.
Zitat
***Mitgefühl wird oft mit Güte verwechselt. Güte ist eine weitgehend vom Ego bestimmte Haltung . Wer jemand anderem gegenüber „gütig“ ist, hat das Gefühl, besser zu sein als der andere.***
In meinem Wortschatz ist „Güte“ anders eingetütet, ist frei von Egoismus. In meinem Sprachverständnis handelt einer gütig, wenn er angeleitet ist von Mitgefühl.
Gütig stammt von gut. Wenn Satans Diener erfolgreich waren, dann sagt Satan: Gut gemacht. Wenn Engel Trost gespendet haben, sagen ihre Berater: Gut gemacht.
„Gut“ kann wie ein Messer so oder so eingesetzt werden,
„gütig“ nicht.
„Gütig“ ist der, der im Sinne der Engel gehandelt hat. Ohne Gewinnstreben.
Ich lese, was ich gedacht und geschrieben habe und sage: Ja, so ist der Begriff „Güte“ richtig beschrieben.
Einspruch?
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Lieber ThomRam!
Nein, kein Einspruch. So, wie du es definierst, wird der Begriff Güte wahrscheinlich allgemein gebraucht.
Im Wörterbuch steht unter Güte „…
(auf seine Mitmenschen gerichtete) milde, freundliche, von Wohlwollen und Nachsicht bestimmte Gesinnung
„jemandes große, unendliche Güte“
Das hört sich doch ein kleines bisschen herablassend an, nicht wahr? Ich dachte auch ganz besonders an den christlichen Gebrauch der Unendlichen Güte Gottes, der wir nacheifern sollen. Das ist dann wirklich immer mit einem Motiv verbunden, nämlich dem, ins Himmelreich aufzusteigen.
Angela
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@Angela
Da denke ich auch wie Thom. Güte zu zeigen finde ich per se nicht herablassend.
Die Welt ist nun mal nicht gleich, es gibt große und kleine Menschen nicht nur vom alters her. Auch von den Stellungen die sie erreicht haben. Und der der mehr hat den was abgibt der eniger hat auch wenn er nicht müsste ist ein Zeichen von Güte. Auch der weise gegenüber den Schüler nachsichtig zu sein und nicht mit Strenge zu Urteilen ist auch ein Zeichen von Güte. Güte ist die Fortsetzung von Mitgefühl.
Ansonsten schöne zusammenfassung.
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@ ThomRam und Mujo
Jetzt habe ich noch einmal tief über den Begriff „Güte“ im Zusammenhang mit Mitgefühl nachgedacht. Im allgemeinen Sprachgebraucht habt Ihr sicherlich recht, wenn Ihr Güte mit Mitgefühl gleichsetzt. ( s. Nur ein mitfühlender Mensch kann gütig sein…)
Und doch ist da in meiner Auffassung ein Unterschied vorhanden. Eine der Grundlagen von Mitgefühl ist doch, sich bewusst zu sein, dass das, was geschehen ist, auch mit einem selbst geschehen kann. Wenn aber jemand anderen gegenüber „gütig“ ist, hat er insgeheim , sicher auch unbewusst, das Gefühl, besser oder anders zu sein als der andere. Er ist z.B. „nachsichtig“ mit den Fehlern eines anderen. Das ist eigentlich eine Demütigung für den anderen. Es erinnert an „Gnade“ walten lassen….
Mitgefühl ist unmotiviert, man gibt einfach, weil man hat, es fließt über…. Es gibt z.B. den berühmten Ratschlag: „Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem andern zu“ . Das ist eine kalkulierte Haltung, man tut nur etwas, weil man dasselbe Verhalten von anderen wünscht und es hat mit Mitgefühl nichts zu tun.
Ich sehe es einfach so: Mitgefühl ist etwas, was vom Göttlichen kommt, es beeinhaltet die Erkenntnis des Eins-Seins allen Lebens und durch sein Verhalten steht man dem nicht mehr im Weg. Güte aber kommt von einem selbst und ist immer vom Grad des eigenen Bewusstseins abhängig.
Was meint Ihr dazu?
Angela
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Angela 12:18
…ist doch interessant! So entstehen dann in Gesprächen die Missverständnisse. Du und ich verstehen unter „Güte“ nicht Dasselbe. Ein Leben lang war für mich ein gütiger Mensch gut, freundlich, gerade eben ohne Hintergrundrauschen von „mannmann, was bin ich gut“.
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@Angela
„Wenn aber jemand anderen gegenüber „gütig“ ist, hat er insgeheim , sicher auch unbewusst, das Gefühl, besser oder anders zu sein als der andere. Er ist z.B. „nachsichtig“ mit den Fehlern eines anderen. Das ist eigentlich eine Demütigung für den anderen. Es erinnert an „Gnade“ walten lassen…. “
Nö, kann ich so nicht wiedergeben.
Mit den Fehlern eines anderen nachsichtig zu sein ist keine Demütigung, sondern Weisheit. In dem er nicht Urteilt regt er dem gegenüber an selber zu denken.
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@ Mujo
Aber ganz subtil HAT er ja schon geurteilt. Sonst hätte er ja gar keine „Güte“ gebraucht, kein Wohlwollen und keine Nachsicht walten lassen müssen, sondern das Geschehene einfach so stehen lassen können. ( „Es ist, wie es ist“)
Und was meinst Du zu diesem Absatz in meinem Kommentar? :
„Ich sehe es einfach so: Mitgefühl ist etwas, was vom Göttlichen kommt, es beeinhaltet die Erkenntnis des Eins-Seins allen Lebens und durch sein Verhalten steht man dem nicht mehr im Weg. Güte aber kommt von einem selbst und ist immer vom Grad des eigenen Bewusstseins abhängig.“
Angela
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@ ThomRam
Zitat: „… gerade eben ohne Hintergrundrauschen von „mannmann, was bin ich gut“
Das wäre ja eine Selbsterhöhung, das meinte ich nicht. Es ist ganz subtil.
Der Gütige fühlt sich getrennt von seinen Mitmenschen, er hat die Wahl, zu verurteilen , zu strafen oder eben gütig zu sein, zu vergeben, zu verstehen , Fehler zu übersehen- und , was ich eben Mujo schrieb, hat er damit unbewusst schon ein Urteil gefällt: Der Andere hat in den eigenen Augen etwas falsch gemacht! Das IST doch ein Urteil, denn manchmal erweist sich eine Tat doch als sinnvoll…….
Natürlich ist gütig zu sein weitaus weiser als zu verurteilen, aber nach wie vor meine ich, dass Mitgefühl und Güte nur ganz an der Oberfläche zusammengehören.
Angela
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Liebe Angela,
es bleibt dabei. Du hast in deinem Leben in deinem Wortschatz „Güte“ anders eingetütet als ich. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir im Gespräch, wollen wir einander verstehen, noch und noch Rückmeldung geben sollten darüber, was wir gehört und verstanden gemeint haben.
Um nicht einen Roman schreiben zu müssen, setze ich kursiv ein, was ich anders sehe und streiche, was mir überflüssig scheint, bzw nicht einleuchtet. Das ist keine Korrektur! Wir zeigen einfach gegenseitig, was wir unter „Güte“ verstehen, das ist alles!
Mitgefühl ist etwas, was vom Göttlichen kommt, es beeinhaltet die unbewusste, tief verankerte Erkenntnis des Eins-Seins allen Lebens
und durch sein Verhalten steht man dem nicht mehr im Weg. Güte ist eine herzensgesteuerte Charaktereigenschaft, angeboren und in der Kindheit durch elterliches Vorbild gefestigt.Güte ist eine Eigenschaft. Mitgefühl ist fliessend, ist ein Tun. Wer Gütig ist, trägt die Güte immer in sich. Mitgefühl entsteht von Fall zu Fall.
Ohne Güte kein Mitgefühl.
Wer des Mitgefühls nicht fähig ist, ist kann nicht gütig sein.
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Gütig sein und verurteilen leuchtet mir als Gegenüberstellung nicht ein.
Der wirklich Weise ist gütig, ist er nicht gütig, ist er nicht weise.
Mitgefühl ist Ausfluss von Güte.
Noochmal. Ich will da nicht recht haben. Ich lege dar, was ich unter Güte verstehe. Vielleicht bin ich damit weltweit alleine, kann sein.
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@Angela & Thom
„Ohne Güte kein Mitgefühl.
Wer des Mitgefühls nicht fähig ist, ist kann nicht gütig sein.“
Ja, das kann ich ebenso Unterschreiben.
@Angela
„Aber ganz subtil HAT er ja schon geurteilt. Sonst hätte er ja gar keine „Güte“ gebraucht, kein Wohlwollen und keine Nachsicht walten lassen müssen, sondern das Geschehene einfach so stehen lassen können. ( „Es ist, wie es ist“)
Ja hätte er so stehen lassen können, Güte ist aber noch mehr. Es ist eine Soziale Kompetenz ein mteinander. Mit geurteilt wäre ich sehr Vorsichtig, weil ich dann Mitgefühl auch als geurteilt ansehen kann. Denn einen gebe ich es den andern nicht.
Echtes Mitgefühl kommt aus den Herzen, und wahre Güte ebenso.
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@ ThomRam und Mujo
Ich finde es auch interessant, die jeweilige Grundlage der verschiedenen Deutungen zu durchleuchten.
Zitate: “ . Güte ist eine herzensgesteuerte Charaktereigenschaft, angeboren und in der Kindheit durch elterliches Vorbild gefestigt.
Ah, das ist interessant. „angeboren und gefestigt“ An diese Herkunft der Güte hätte ich nie gedacht. Wenn ich so von der allgemeinen Deutung von Güte ausgehe, habe ich immer geglaubt, dass Güte im Laufe des Lebens durch Erkenntnis der Fehlbarkeit eines jeden Menschen , also auch sich selbst.. entsteht. Der Gütige schaut über Fehler hinweg, verzeiht usw. , weil er weiß, dass er selbst auch nicht unfehlbar ist und ( zum Berispiel) es jedem Menschen guttut, eine 2 . Chance zu bekommen.
Zitat: „… Güte ist eine Eigenschaft. Mitgefühl ist fliessend, ist ein Tun. Wer Gütig ist, trägt die Güte immer in sich. Mitgefühl entsteht von Fall zu Fall. Ohne Güte kein Mitgefühl.
Für mich würde ich den letzten Satz eher umgekehrt definieren, also „ohne Mitgefühl keine Güte“.
Dazu schrieb ich: „Mitgefühl bedeutet im Grunde nichts anderes, als die Fehler und Schwächen seiner Mit- Menschen zu akzeptieren und nicht von ihnen zu erwarten, dass sie sich makellos verhalten. Sie richtet sich auch auf niemand Bestimmten, ist keine Beziehung, sondern einfach unser innerstes Wesen, das Gefühl des EINSEINS, der höchsten Form der Liebe“…..
und : “ der Mitfühlende gibt einfach, weil er hat- nicht weil der andere etwas braucht. Weil er so viel hat, fließt es einfach über, es ist spontan, natürlich wie Atmen……. “
Vielleicht könnte man auch sagen: Er sieht das Archetypische in jedem Menschen, jeder Situation, er fühlt sich einfach EINS mit allem, was ist. Für jemanden, der Güte ausstrahlt , gibt es immer noch ZWEI und es gibt denjenigen, der meint, der andere hat gefehlt und er verzeiht es ihm und denjenigen, der die Tat vollbracht hat. Da steckt ein URTEIL oder eine Wertung drinnen, nicht eine VERURTEILUNG, wie du schriebst.
Ich meine ja auch nicht, dass Eure Definition nicht stimmt, natürlich gebraucht man diesen Begriff in Eurer Art. Ich wollte einfach noch tiefer gehen, aber es ist scheinbar schwierig zu erklären, was ich meine.
Ich bin eben sehr im Zen verwurzelt und aus dieser Weltanschauung heraus kommt man meiner Ansicht nach zu solch einer Deutung, wie ich sie vertrete.
Zitat Mujo „… Echtes Mitgefühl kommt aus den Herzen, und wahre Güte ebenso.
Das kann ich gut unterschreiben, vor allem den Zusatz „wahre“ (Güte) . Es ist so wie mit allem, auch das Ausüben von Güte ist abhängig vom eigenen Bewusstsein.
Angela
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Edel ist das Mitgefühl, doch nur die Selbsterkenntnis gibt ihm den Feinschliff und läßt es wahrlich glänzen.
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Wer auch nicht an der Güte hängt und von Mitgefühl nicht geblendet wird, ist ein wahrer Wissender.
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Erhebende Gedanken als edler Kommentar.
Auch dies ist KEIN Urteil, sondern eine Feststellung.
Wer nichts feststellt weil Angst hat, dass er urteilt, so urteilt sich selbst.
Angst ist der fieseste Berater.
ANGST IST DIE EINZIGE SCHERE, DIE MENSCHENFLÜGEL ABSCHNEIDET, AUCH WENN SIE IHM NACHWACHSEN.
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an: Angela 03/06/2020 UM 12:18
Ja. Mit-Geh-Fühl ist etwas anderes als Güte,
denn fühlen gleicht empfinden, doch Güte gleicht einem Tun,
die vom Mit-Geh-Fühl angetrieben wird.
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***Mitgefühl ist Ausfluss von Güte.***
Noochmal. Ich will da nicht recht haben. Ich lege dar, was ich unter Güte verstehe. Vielleicht bin ich damit weltweit alleine, kann sein.
Ich sehe das natürlich wieder mal anders als Du, lieber Thom.
Güte ist Ausfluss von Mitgefühl.
Güte braucht einen „Antrieb“, ein Motiv, eine Motivation“ weil Güte ein ‚Tun‘ beinhaltet,
das Mitgefühl aber eine Empfindung mit dem anderen Menschen ist.
Ich will da nicht recht haben. Ich lege dar, was ich unter Güte verstehe.
Vielleicht bin ich damit weltweit alleine, kann sein.
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