Die Begegnung der zwei uebermenschlich virtuosen Kathia Buniatishvili und Yuja Wang ist die Erfüllung einer meiner Träume.
Die Kathia, welche alles, aber auch alles tief erfühlt und extrem ausgestaltet zum Ausdruck bringt, Romantik ist ihr Gebiet, manche Male an der Grenze zu…reisst nun der Faden, doch immer nur bis an die Grenze ran. Die romantische Powerfrau.
Die Yuja, die weltbeste Pianistin für alles, was entweder witzig oder martialisch ist: Klavierkonzert Ravel, Mörderisches bei Rachmaninov. Sagenhafte Schlagzeugtitanin auf Tasten, mit dem Lächeln des unschuldigen Kindes – die Kombination ist unwiderstehlich.
Tjaa, und mit dem Brahms’schen Ungarischen Tanz I haben sie einen Vierhänder gewählt, da sie ihre Stärken ausspielen können.
Ich bin hell entzückt, hatte mich nämlich immer mal gefragt, wie die beiden Stars auf andere Stars reagieren. Und sie tun das Allerbeste und Allerschönste was möglich ist: Sie bestätigen sich gegenseitig, sie sind vom Gegenüber begeistert, sie lächeln sich verständnisinnig zu. .
Herrlich das! Fraulich das!
Mein Tag ist gerettet. Regenzeit, draussen machen Sturzbäche runter. Segen für die Natur!
Thom Ram, 17.12.05 (Für Schnarchmorcheln und andere Pilzsorten 2017)
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Bah, ich hab mir das nun fünf mal zu Gemüthe geführet. Weiss nicht, ist mein Ohr oder mein Aug‘ begeisterter. Jedenfalls Seelennahrung der ambrosianischen Art.
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Musik… in harmonischen Klängen, ist wohl das aller Schönste was der Mensch je hervor zu bringen wusste!
Es ist für mich ein Wunder… mit was unglaublich Schönen ich hier auf BB in Berührung komme, ohne danach gesucht zu haben.
02:37 Gänsehaut pur… ein herrlicher Start in den Tag!
Danke Dir, lieber Thom, insbesondere für das Stichwort „ambrosianisch“, welches mir bis dato völlig unbekannt war. 😉
Obwohl ich so rein gar nix mit Religiosität am Hut habe, berührt mich dieser ambrosianisch Gesang hier doch schon sehr:
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no one
Ich erfreue mich deiner Freude.
Ich mag der Tage kaum Weltgeschehen lesen, geschweige denn kommentieren und raushängen.
So fahre ich runter auf Kleines. Das geht.
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Lieber Thom, eine ganz, ganz schöne Version ist das !
Gefällt mir auch sehr gut.
Und die holde Weiblichkeit transportiert es doppelt so gut.
Ich finde, alle drei Mädels haben einen ganz besonderen Charme und das sag ich als Frau 😉
Und übrigens fährst nicht runter auf Kleines, sondern auf etwas Grosses, nämlich grossartige, berührende Musik 🙂
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@no one
auch sehr schöne Musik !
Ich konnte früher den lieben langen Tag lang solch Gesänge hören, ist wahrscheinlich meine alte, karmische Kirchenvergangenheit gewesen.
Ist Dir auch aufgefallen, dass beim ersten Lied ziemlich orientalische Einklänge dabei sind ?
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Auch die Version mit den männlichen Stimmen…..Gänsehaut pur.
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Wunderschön (Musik & Anblick), aber …
… mir tun langsam die sicherlich ebenso zahlreichen, begabten jungen männlichen Virtuosen leid, die in unserer schönen neuen Medienwelt zusehends ins Hintertreffen geraten.
Wie sagte doch Fürstin Gloria von Thurn & Taxis kürzlich:
Man solle sich nie einreden lassen, es gebe keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. „ Frauen sind unendlich viel stärker als Männer.“
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Wow Tom… ich bin begeistert!
Mit welcher Leichtigkeit, sensiblen Inbrunst, und einer Mischung von kindlicher Unschuld gespickt mit einem Hauch weiblichen Charmes, die da die Tasten spielen lassen!
Danke für den puren Hochgenuss!
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mariettalucia um 16:37
Ja, liebe MariettaLucia (Du „Leuchtende“)…
ist der Klang der menschlichen Stimme in der Musik nochmal von ganz anderer Reichweite.
Und ist es nicht bezeichnend wie ein Rädchen in das andere greift… bin ich ja erst durch den Kommentar/Post von Kunterbunt um 09:48 im Postkasten mit dem Cherubinischer Gesang, und den „ambrosianischen Einwurf“ von ThomRam, in Aufmerksamkeit gekommen.
Und nun habe ich die lateinischen Titel im Vid mal übersetzt:
Tecum Principium = beginnend mit
Ecce quam bonum et jocundum = WIE gut und angenehm
Is das nicht schön???
Wir sollten uns zusammentun, verbindend in Gemeinsamkeit… dann sind WIR in unserer „vorbestimmten“ Kraft,
die sich in LIEBE in ihren Unterschieden vervollständigend ergänzen… lieber Richard d.A.!
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Sorry… lieber Richard d.Ä.
ich hatte die „Pünktchen ‚über‘ dem A“ unabsichtlich vergessen! Verzeih…
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no one
17/12/2017 UM 17:55
„Wir sollten uns zusammentun, verbindend in Gemeinsamkeit… dann sind WIR in unserer „vorbestimmten“ Kraft, die sich in LIEBE in ihren Unterschieden vervollständigend ergänzen… lieber Richard d.A.!“
Danke! Genauso isses, soll es sein.
Deshalb ist auch das Ansinnen der gegenwärtig Mächtigen, alles einplanieren zu wollen, alles sei gleich, weg mit den Grenzen, alles werde Mischmasch, so hinterhältig.
Was beim Totalvermisch herauskommt, hat jeder schon mal kennengelernt, der mit dem Tuschkasten die Einzelfarben gewollt oder ungewollt in solch einen Mischmasch verbracht hat.
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Yoku 17:19
Ich kann dir sagen, liebe Yoku, beide Frauen macht mich fertig schon einzeln. Und nun hier im Doppelpack, da zappelt mein Hintern aufm Stuhl und ich möchte in den Schirm springen.
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Marietta 16:34
Drei Màdels, huch, haben mich zweie so verwirrt, dass ich das Dritte nicht gesehen habe? Ach soo, jaa, die Jupii natürlich, LoL, alledklaa.
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Richard d.Ä. um 19:03
Ohhh… welch exzellente Metapher, die es auf den Punkt bringt. Danke!
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Thom 19:14
Ich verstehe 🙂
Jede für sich hat schon ihr eigenes Charisma.
Die Japonesin strahlt eine ganz andere Energie aus, als die „Romantikerin“. Yuja zuckt eher energetisch unwillkürlich während Khatia beinahe verschmilzt.
Ich bin letzteren dankbar, dass sie sich ihrem Ausdruck nicht ungezügelt hingibt, sondern kurz vor dem Grenzwertigen Mass hält.
Im Duo nimmt keine der anderen die Show weg. Sie spielen nicht nebeneinander sondern wunderbar harmonierend miteinander.
Der kurze Blickkontakt den sie sich zum musikalischen Themawechsel während des Stückes zuwerfen, verrät ihre Freude am Zusammenspiel, so scheint mir.
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Hat dies auf haluise rebloggt.
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Yoku
Ihre froh freudig verständnisinnigen Blickkontakte zeigen: Sie freuen sich gemeinsam auf das, was nun kommt, beim Brahms, sinnlich, übersinnlich.
Ich sage nun plumpsiter etwas. Die beiden kann ich mir auch gut vorstellen in Kuss und Ekstase ohne Klafünf.
Ob das ist oder nicht ist, ist mir vollkommen wurscht. Es ist das Gleiche, das will ich sagen. Ob Verschmelzung über Musik, ob Verschmelzung über Sex, es ist Verschmelzung. Verschmelzung ist Verschmelzung, im Menschenkörper sinnlich übersinnlich.
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Yoku
Noch.
Du schrubetest: ***Yuja zuckt eher energetisch unwillkürlich während Khatia beinahe verschmilzt.***
Trifft haargenau. Du drückst es treffender aus als ich es vermochte. Ha, saugut. Danke!
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Beim siebenten Mal des Durchhörens vernimmt mein Ohr die kitzeminikleinen Nichtübereinstimmungen datens und dortens. Für mich als ausrangierten Orgelisten so schön fein belustigend, denn es zeugt davon:
Die kleinen Nichtübereinstimmungen, und dass es deren Wenige sind, zeugt davon, wie sehr sich die beiden gegenseitig anpassen, sie zeigen die Natur der Pianistinnen. Täten sie sich anpassen nicht, wäre permanent Nichtübereinstimmung, vor allem in der Agogik (Streckung und Verdichtung des Tempos, kleinflächig). Aber da sind, in meinem Ohr derer Achte oder Zehne, da muss man schon sehr genau hinhören, um sie zu erkennen. Sie zeugen von der Tendenz der Kati, extrem expressionistisch zu spielen, von der Tendenz der Yuja, per Präzision die Mitteilung klar zu machen.
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Thom
Ja, es ist das Gleiche welches sich hier in der Interpretation von Brahms Musik durch diese beiden Wesen offenbart, oder eben im Kuss und in der Exstase des Liebesspiels.
So gesehen kann die FORM föllig verschieden sein, in welchem diese so Schöne zum Ausdruck kommt, Musik, Tanz, still sein, ein Liebesakt.
Es ist so schön!
Wenn „DAS“ zum Ausdruck kommt, sind die Menschen so schön.
Ich kann mich da auch glattweg verlieben oder wie Du es sagst, es haut dich vom Hocker und Du möchtest am liebsten in den Schirm springen, wenn solche Ästhetik einen im Innersten zu berühren vermag.
Wie oft war ich schon verliebt, weil jemand etwas sooo schööön gemacht und mein Herzelin berührt hat 😉
Genau, Du sagst es, die Kathia erlebe ich auch dramatischer, während Yuja für mich fast typisch japanisch, eine hervorragende Technik aufs Parkett/Tasten legt, ihre Gefühle wirken distanzierter/kühler auf mich.
Beides hat seinen eigenen Reiz.
(Hab das Stück meiner Playliste hinzugefügt)
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@Thom 22.32h
Das hast Du aber sehr sehr schön gesagt, trifft es auf den Punkt.
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Wunder, wunderschön !
Vielen, lieben Dank an Thom und no one, ich kann mich dem Kommentar von Yoku nur anschliessen : Hochgenuss pur !
Ich hätte auch noch etwas für Gänsehaut und zwar korsische Sänger, gesungen auf korsisch a capella : https://www.youtube.com/watch?v=WTIuX7Iu_Iw
Einen wundervollen Sonntagabend Euch allen
In Liebe
Annegret
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Jaja, die Leidenschaft und das Fühlen beim Spielen ist einer der Beiden deutlich anzusehen.
Bemerkenswert und schön.
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Yoku 23:25
So dir Tiefe der Empfindung das Wichtigste sein, dann habe ich dir eine ultraheisse Empfehlung:
Das sind die besten je von mir gehörten Wiedergaben, was den Solisten anbelangt. Emanuel Ax ist sonst nicht immer auf diesem Level. Wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Er bietet in diesen Wiedergabe zwei einsam helle Sternstunden, wobei in mir der Stern des Konzertes II noch einen Zacken höher hängt, unerreicht, nie sonst habe ich Brahms II je so gehört.
Zum Vergleich mein Lieblingsgesicht, Schmunzel.
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Danke dir Thom.
Werde in die besagten Empfehlungen später hinein hören.
Als Pupertierenede hatte ich in der Oberstufe einen alten Lehrer der so schön Klavier spielte, dass ich stets weinen musste. Er schwelgte in der Sonate.
Insgeheim war er Musiker, der mit dem Lehrer sein, Geld verdiente.
liebgrüss
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Olala, das Fräulein Wang hat heute gar keine durchsichtigen Kleider an. Man kann ja fast schon von angezogen sprechen.
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Lexus
Unsere Zeit will Kunst.
Und Fleisch.
Schubeck in München z.B. bietet das im Paket an.
Er beliebt aber in der Reihenfolge anzubieten: Kunst, Fleisch.
Also vielleicht nicht ganz fortschrittlich, mehr arriviert.
Besser ist parallel, Kunst und Fleisch oder für manche auch Fleisch und Kunst, anzubieten.
Ob es in unserer sexgeheiptverkommenen Zeit soweit kommt, daß die jungen Asiatinnen, die vor der Karriere stehen, im Stringtanga auftreten werden?
Wärn Grund mal wieder zum Klavierabend zu gehen – ich mag Innovatiefes.
Den Klavierspielern bleibt dann eigentlich nur noch in kurzen Lederhosen die Pedale zu treten, oben ohne.
Also meintswechen Barenboim, Schiff, Andsnes oder Zimmernann.
Muskelspiel und Kunst.
Eine dichte Behaarung wäre hier von Vorteil.
In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.
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Volli 18:09
Und schon wieder Abgleiten in primi tiefes Männerdenken, alte Sau, du. Obschon es unter meiner Würdigkeit ist, komme ich mit und sage dir klipp und klar: Ihr Gesicht ist es, welches mich kirr iert, ob sie häi heels oder Miniröckli trägt, das tuschiert mich nicht, was unterhalb ihres Hälschens ist, ist nicht meine Kragen Weite.
Wirklich edele Geister hier mögen kopfschüttelnd nachsehen, bitte, dass ich, Schefe von einem weltbedeutenden Unternehmen „glückliche Erde“, öffentlich solch persönliche Seichtichkeit äussere.
Einfach erinnern bitte: Ich sage auf meinem Blog etwas von dem, was mich zur Minute grad beschäftigt. Von Yuja Lächeln beim Spielen absolut unmöglicher Passagen über Pfannkuchenerde, Persönlichkeitsstruktur Wladimir Wladimirowitsch Putins, bis zu Sinn und Unsinn von Cern, BIZ, Frauenstimmrecht, Länge von Fferdeschwänzen, Ursache der Meeresgezeiten, Harfenklang und HAARP, einfach was mir grad so im Hirn rummacht.
Ich empfehle den Besuch bei Steven. Der schreibt Saugutes immer und immer wieder.
https://stevenblack.wordpress.com/2017/12/19/die-schattenregierung/
Zurück zum Thema.
Wenn ich von Musik mich berührt und bewegt fühle…was ist das? Was geschieht da? Mein Verstand springt ein und rastert seine Festplatte rasend schnell durch und findet doch nichts Brauchbares.
Und was ist der Unterschied? Wenn ich Jazz nur höre, spricht er mich wenig an. Wenn ich die Musiker auch sehe, bin ich fasziniert.
Wenn ich Wang, Lang, Barenboim oder wen auch immer höre, spricht mich die Musik immer an, doch noch viel mehr, wenn ich die Gesichter der Spielenden sehen kann.
Was der Emanuel Ax hinlegt in Brahms II, es haut mich um auch ohne Gesicht. Doch wenn ich ihn dabei noch sehe, dann haut es mich nicht nur um, dann verzwirbelt es mich, weiss ich nicht mehr, wer was wo ich bin.
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lexus
Und noch eine alte Mannsau. Pfui aber auch.
🙂
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Thom
Danke für die „alte Sau“.
Wo ich doch eingetragener Eber bin (mit mächtigen Hauern).
Ich habe auf die Absonderlichkeiten des Kunstbetriebes aufmerksam machen wollen.
Und offenbare Tendenzen, die ich habe wollen über spitz en.
Ich höre meist mit geschlossenen Augen, logo, nicht mit ohropaxierten Ohren, weil ich Hören will.
Von daher könnte Kathi auch nackt in die Tasten hauen.
Ich hätte z.B. nichts vom Sehen der Fanny Davis (wer zu spät lebt versäumt manches) – aber vom hören – wenn sie das Schumann-Klavkonzert spielt (mit Ansermet).
Und dieses Hören reicht MIR vollkommen – da muß ich erst mal lange suchen, also hören, also suchendes Hören um etwas Gleichschönes zu finden.
Ich weiß nicht unter welchen Einflüssen Du, dieses vielleicht sogar reflexartig, zu dem Urteil „geiler Altbock“ kommst?
Nur weil ich mal textete, daß ich Frauen möge.
Da hast Du dann aber flugs meinen zwingend dazugehörenden Zusatz vergessen „nicht wie ihr denkt“, der zumindest einem Reflex den Boden entzogen haben sollte.
Kinnings, warum hält sich dieses Bild vom alten, geilen Bock, neuerdings auch bei Männern – ne Art spätkindlich sich eingestellt habende Objektpermanenz hier mittels Subjekt…………..
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Subjekt Volli,
ich fische dich und hisse dich hiemit aus den trüben Gewässern der Subjekte rauf auf die sonnige Ebene des ob je kts. Besser du dich nun fühlen tust?
Ich erhoffe mir von dir weitere herzerfrischende Inspirationen.
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Da die Transparenz ihrer Garderobe, ihrer Kunst in keinster Weise einen Abbruch tut, sei es ihr verziehen. Andere dürfen halt,nur nackig auftreten oder gar nicht. Fräulein Wang wird sagen wenn es ihr grad danach ist, ich spiel entweder im durchsichtigen Kleidchen oder gar nicht. Das ist doch ein himmelsweiter Unterschied.
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GARDEROBEN-TRANSPARENZ UND ANDERE DINGE – EIN WEITES SPEKTRUM
Vermutlich muß bei den jungen Künstlerinnen doch offenbleiben, welchen Anteil der eigene Entschluß für einen Auftritt „im durchsichtigen Kleidchen“ hat und welchen Anteil die Vermarktungsfachleute haben. Solange die Präsentation dem eigenen Entschluß entspricht oder zumindest akzeptiert wird, ist das selbstverständlich in Ordnung, ein wunderbares Erlebnis für Ohren UND Augen.
Auch von den älteren männlichen (weiblichen?) Zuhörer-Semestern wird es wohl nur verhältnismäßig wenige geben, die ihre optische Wahrnehmung dann tatsächlich nur auf die Finger, ein wenig aufs Gesicht konzentrieren, sich aber vor allem über die beiden Löffel auf ihre Akustikrezeptoren beschränken. So wird es sich eher bei älteren Interpreten-Könnern wie z.B. dem Pianisten Grigori Sokolow oder dem Violinisten Gidon Kremer abspielen.
Die Grenzen verwischen sich, wenn jetzt im Rahmen der weltweiten Aktion „Me too“ sich junge und inzwischen ältere Frauen melden wegen sexuellen Mißbrauchs oder Nötigung im Verlaufe ihrer Karriere. Das betrifft ja nicht nur Ton-Künstlerinnen, sondern auch und vor allem Schlagersterne, Filmschauspielerinnen, Sportlerinnen, selbst die eine oder andere Politikerin hat sich mittlerweile gemeldet. Auch hier wird das Spektrum zwischen Eigenanteil und tatsächlichem unverzeihlichem Mißbrauch groß sein, selbst Lügen von beiden Seiten sind im Einzelfall kaum auszuschließen.
Der männliche Jung-Schlagerstar Justin Biber hatte sich vor kurzem sogar über satanische Bräuche in der Szene beschwert. Die Verbindung zwischen der internationalen Schlagerszene oder Hollywood mit Satanismus dürfte jedenfalls nicht nur aus der Luft gegriffen sein. Wegen Ablebens des Hauptakteurs ist ja gerade auch die Charles-Manson-Affaire wieder in den Fokus gerückt.
Bei der „Me-too“-Aktion stellt sich zudem die Frage, ob sie rein zufällig entstanden oder doch irgendwie von Interessengruppen lanciert worden ist. Z.B. wird bei der Hollywood-Aktion um Haarweh Wainstiehn von manchen der so viel gescholtene Donald Trump als Profiteur gesehen, was allerdings nichts darüber aussagt, wer die Steine ins Rollen gebracht hat (http://www.voltairenet.org/article198978.html ).
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Richard der Aeltere 20:30
Sind wir also eng dültig bei der Frage gelandet, was weniger oder mehr bedeckte Haut sagt und bedeutet.
Menschen tragen Kleidung ausschliesslich aus zwei Gründen. Aus Gründen der Eitelkeit und aus Gründen der Scham. Ich nehme dabei Eskimos aus.
Fräulein Wang ist eitel, und sie ist der Scham voll. Das sie der Scham voll ist, zeigt sie bei jedem zweiten Satz, wenn sie interviewt wird. Sie lacht ihr schönes Lachen als Entschuldigung dafür, dass sie das, was sie eben gesagt hat, gesagt hat. So meine Vorstellung japanisch bürgerlicher Erziehung zutrifft, verwundert es nicht. Enge Fesseln korrekt konventionellen Verhaltens dürften strangulierend wirken.
Was mich bei der Geschichte tierisch freut, ist der klein feine Umstand, dass auch solch enge Fesseln den Genius einer Yuja nicht haben abmurksen können. 🙂
Sie hat allerletzten Zugang zu europäischem Gefühl zwar nicht. Oh, mein Gott, das ist nicht abwertend, schon gar nicht überheblich von mir. Sie bewegt sich technisch im höchsten Olymp und interpretatorisch in den obersten Rängen.
Ich spreche von Zugang bis in die feinsten Verästelungen. Bei Brahms gibt es Stellen, da arpeggiert sie die Akkorde ein wenig – das ist zwar romantisierend, ist aber nicht Brahms, absolut nicht an den Stellen, die ich meine. Brahmsens Musik ist durch und durch männlich, nicht venusisch, sondern saturnisch – merkurisch. Auch wenn eine Passage noch so sehr gefühlsbetont ist – wenn die Akkorde arpeggiert werden, kommt eine Weichheit hinein, die leugnet den männlichen Mann Brahms, die zeugt davon, dass der Interpret die Sprache von Brahms nicht perfekt versteht. Sowas passiert Frau Uchida (bei Beethoven und Schumann) nicht, nicht Ax, nicht Barenboim – um bei den hier Zugreifbaren zu bleiben.
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Lexus
Ich will nur Phänomene aufzeigen.
Gemälde werden für zig-Mio gehandelt,
Eine Opernkarte mit J. Kaufmann 400 €.
Selbstinszenierungen von Niedzilsky über Serkin, Mutter, Stern, Schneiderhan, Ney, Karajan, Wand, Levine, und wie sie alle hießen und heißen.
Ich habe mich immer für Verbalisierungen von Interpreten (Interpreten interpretieren) interessiert, Interviews, Gespräche , eben autentisch.
Diese zu hören war mir meist erst später möglich, also lange nach dem ich von diesen Leuten Aufnahmen oder Livekonzerte gehört habe.
Es bestätigte sich immer wieder, daß das, was mir in frühen oder früheren Jahren gefallen hat durch die Äußerungen desjenigen in Bezug auf schlichte Menschlichkeit bestätigt wurde – oder eben nicht.
Ich stehe noch in der Tradition einer Clara Schumann, die Interpretation ist wichtiger als die Technik. Wenns deutlich hörbar ist wirds natürlich schwierig. Ich fand es aber auch gut, wie sich ein Klavierist im 3. Satz der späten A-Dur Sonate von Schubert aus der cerebral versiegenden Notenfolge sich frei fantasierend in den wieder greifbaren Satzschluß gerettet hat.
Heutzutage ist ja alles durchmonetarisiert, ein übler Zustand, das Angebot der Musiknachschaffenden hoch, der Konkurrenzkampf gnadenlos und das Interesse der Industrie besteht auch darin, diesen Markt zu manipulieren oder zu definieren.
Der nächste „Renner“ sind Dirigentinnen. Dann kommt vielleicht ein erster Buschmann der den Bogen schwingt wie Heifetz, bevor ein Rojindscha das Griegklavierkonzert virtuosisiert.
Wie die Fifa oder UEFA den Markt diktiert, so diktiert die Musikindustrie das, was gerade gut ist und damit Kunden melkbar macht.
Ich weiß herausragendes zu schätzen, suche meinen Frieden aber meist mit den still Wirkenden. Gelegentlich mit Kreisklassenfußball – aber keiner Tschämmpienslihg. Was zuviel ist zuviel.
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Thom
Yuja ist Schinesin, net Japaneese.
Nomen est Omen.
Für mich ist ein Urs Beat Vögeli ein Schweizer, kein Sachse!
Ob sie arpeggiert ist mir jetzt egal, die Traditionen kommen und gehen, man wird jetzt ja wieder etwas freier – ist nicht mehr so pietistisch.
Ein (spätes) Brahmsintermezzo ist so gesetzt, daß es auch altersgemäß passend gespielt werden sollte.
Es geht auch anders – muß aber konsistent sein.
So wie es auf sehr schöne Weise, aber völlig verschieden, bei Celi/Wand und Bruckner ist.
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Volli
Ich Idiot. Weiss doch, dass die dschuudscha Schinesin ist. Doch ich verzeihe mir. Mein Hirn ist grad in Reparatur, beim Hirnklempner, er heisst Cererepafactor. Vielmehr bewundere ich mich, dass ich überhaupt noch tippeln kann, in Abwesenheit meines Tzere Brumms.
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Kreiklassenfußball, das ist es! Übertragen auf http://www.betterplace.org/p7131: Hier sind sie aufgetreten, die, wo die Welt noch steht, mal ins Rampenlicht kommen könnten. Drei Weltpremieren gab’s und (fast) keiner ging hin.
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TSCHÄMMPIENSLIHG VERSUS KREISKLASSE?
thom ram
20/12/2017 UM 20:56
Thom, auf Yuja Wang bin ich durch dich aufmerksam geworden, und dafür danke ich dir sehr. Meine Zeilen sollten Yuja keineswegs bös kritisieren oder gar herabsetzen. Auch auf mich macht sie einen wunderbaren Eindruck.
Was ich aus nächster Bekanntschaft mitbekomme, gibt es auf dem „Klassikmarkt“ einen riesigen Konkurrenzkampf. So muß man wohl davon ausgehen, daß diejenigen, die schließlich den „Durchbruch“ schaffen, so manches haben schlucken müssen. Damit meine ich nicht nur das Üben, das allerdings auch.
Vor Jahren hatte ich an meinem Arbeitstisch sitzend ganz unerwartet „unter mir“, dort wo eigentlich der Speisesaal untergebracht ist, zwei Menschen irgendetwas Klassisches spielen hören – Klavier plus Geige. Ganz bezaubert begab ich mich sofort hinunter, um dem „Geheimnis“ auf den Grund zu gehen: Es handelte sich um Vater (Klavier) und Tochter (Geige, ca. 10 Jahre alt), und es stellte sich heraus, daß beide aus Aserbeidschan stammten und an dem an den nächsten Tagen in unserem Ort stattfindenden Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnahmen, auf Nachfrage die Erlaubnis bekommen hatten, bei uns zu „trainieren“. Ich lobte die kleine Geigenspielerin in den höchsten Tönen. Der Papa wehrte allerdings ab – sie sei leider sehr faul. Anstatt der acht Stunden pro Tag übte sie nur sechs (die Zahlen erinnere ich nicht mehr ganz genau).
Aber das Üben allein meinte ich eigentlich nicht. Mit der Karriere ist ja noch einiges mehr verbunden, z.B. das frühe Verlassen des Elternhauses und / oder des Heimatlandes. So hat Lang Lang mit 15 Jahren sein Heimatland verlassen, und für die nächsten Jahre wurde dann in den USA Gary Graffman, Curtis Institute of Music, USA, sein Lehrer (https://www.google.de/search?q=gary+graffman+pianist&hl=de&rlz=1D1GGLD_deDE411&dcr=0&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwicrdHyjZnYAhUCIVAKHbeBAJwQ_AUIDCgD&biw=1920&bih=1094#imgrc=U1h8x1C9OhZENM: und https://www.youtube.com/watch?v=d-lMPF67UNs ). Dieser Gary Graffman hat sich offenbar auf chinesische Nachwuchskünstler spezialisiert: auch Yuja Wang wurde zu ihm vermittelt, als sie 15 war (http://media.philly.com/images/20100425_inq_dssyuja25z-f.JPG ). Seither lebt sie fern der Heimat in New York, und ähnlich wie bei Lang Lang hat man, eben amerikanisch, „die Show“ zu einem nicht unwesentlichen Teil ihres Künstlertums gemacht (was natürlich nicht grundsätzlich negativ sein muß).
So leicht und spektakulär die Auftritte dieser jungen Künstler auch rüberkommen, dieser Erfolg verlangt ihnen sehr, sehr viel ab.
Wie auch im Sport der Kreisklassenfußball, der sicher eine viel nachhaltigere Breitenwirkung in Bezug auf sportliche Betätigung hat als die „Tschämmpienslihg“ (Vollidiot AM 20/12/2017 UM 21:12), so dürfte es sich auch mit der Kreisklassen-Musik verhalten (eckehardnyk AM 20/12/2017 UM 21:57).
Sind wir froh um beides. Staatlich sollte die Kreisklasse wegen der Breitenwirkung aber weit mehr gefördert werden.
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