bumi bahagia / Glückliche Erde

Perestrojka = Umbau

Es ist schon viel über die „Perestrojka“ in der Sowjetunion (SU) in den 80er Jahren geschrieben worden. Mir war es vergönnt, das alles am eigenen Leib mitzuerleben, auch wie unterschiedlich die Prozesse interpretiert wurden.

Am besten zu erkennen an der „westlichen“ Auslegung der „Kampflosungen“:
„Perestrojka“ = „Umbau“ (des Sozialismus! war gemeint) wurde fast nie übersetzt,
„Glasnost“ = „Öffentlichkeit, Offenheit der Angelegenheiten“ – im Westen einseitig als „Transparenz“ mißdeutet, und bei der
„Demokratie“ oder „Demokratisazija“ = „Demokratisierung“ (der Gesellschaft) ist ja nun hinlänglich bekannt, daß darunter jeder genau das versteht, was er verstehen will.
Auch der wahre Sinn der sog. Demokratie (= Gemeindebeherrschung) wurde an vielen Stellen hier schon hinreichend beleuchtet…

Kommen wir also gleich zu einer gut durchdachten Interpretation des „Umbaus“ selbst, besser gesagt: zu dessen Hintergründen.
Dies ist teilweise eine recht „harte Kost“ und daher ist ganz wichtig, jederzeit zwischen Fakten und persönlichen Interpretationen bzw. Vermutungen zu unterscheiden.
Und bitte auch nicht vergessen, daß so mancher Bücher- und Artikelschreiber nicht unbedingt aus freien Stücken oder „dem Ruf des Talents folgend“ sich an die Tastatur oder Schreibmaschine setzt, sondern daß sehr oft im Nachhinein Geschichtskorrektur betrieben wird – oder auch nur persönliche Dinge nachträglich „geradegerückt“ werden sollen – von der „heilenden Kraft“ der Erinnerung ganz abgesehen…
Insgesamt folgt hier also eine „sehr persönliche“ Sicht, die man nicht unbedingt teilen muß – zum Nachdenken und zu eigenen Recherchen anregen darf sie jedoch schon.
Aus aktuellem Anlaß nochmal zusammengefaßt…
Luckyhans, 28. Juli 2016
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Die Perestrojka als Unternehmung der KGB-Spitze der UdSSR

06. März 2016 – Oleg Matveychev

Перестройка была вынужденной мерой, чтобы сохранить сеть КГБ СССР

Im Jahre 1980 wurde der Sekretär der ZK der KPdSU, Michail Gorbatschow, der seine Parteikarriere mit Hilfe von Andropow gemacht hatte, zum Mitglied des Politbüros der ZK der KPdSU.

Woher kam die Mannschaft der „Petersburger Refomatoren“, angeführt von Tschubajs

Im Jahre 1980 starb A.N.Kossygin (Косыгин, Алексей Николаевич), und sein Schwiegersohn Germain Gwischiani /Гвишиани, Джермен Михайлович/(die Schwester von Gwischiani war mit Primakow verheiratet) leitete mit Unterstützung des KGB das von ihm geschaffene WNIISI /ВНИИСИ/ (= Allunions-Wissenschafts-Forschungsinstitut für Systemforschung, ein Filiale des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse), und im Jahre 1980 wurde in diese Filiale des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse beim „Club of Romeein „junger Reformator“ namens Jegor Gajdar (Гайдар, Егор Тимурович) aufgenommen.

Im gleichen Jahr 1980 wurde Oleg Kalugin (Калугин, Олег Данилович) nach Leningrad (heute Sankt Petersburg) entsandt, der zusammen mit Alexander Jakowlew (Яковлев, Александр Николаевич) zur „Weiterbildung“ an der Columbia University unter Führung des „ehemaligen“ CIA-Mitarbeiters aus der Verwaltung Sowjetunion, Edward Barret, gewesen war. (gemäß eigener Aussage von W. Putin gibt es keine „ehemaligen“ Geheimdienstmitarbeiter… LH)

Kalugin begann seine „Weiterbildung“ an der Columbia University noch unter Serow (Серов, Иван Александрович), als geheime Verbindungskanäle mit Amerika für den KGB zweitrangig waren gegenüber der englischen Richtung, aber nach dem Eintreffen von Jurij Andropow (Андропов, Юрий Владимирович) im KGB, der sich auf Geheimkontakte zu den VSA orientierte, machte Oleg Kalugin eine schwindelerregende Karriere.

Im Jahre 1971 war Oleg Danilowitsch Kalugin nach seiner Rückkehr aus den VSA, wo er Stellvertreter des Residenten in Washington gewesen war, zum Stellvertreter des Chefs des Zweiten Dienstes der 1. Hauptverwaltung (HV) ernannt worden, was eine Beförderung gleich um zwei Stufen in der Hierarchie des zentralen Apparates der Aufklärung war.
Und im Jahre 1973 wurde er Chef der Verwaltung für äußeren Gegenaufklärung der 1. HV des KGB der UdSSR, somit als jüngster Leiter auf der entsprechenden Ebene des KGB, und 1974 wurde der 40-jährigen Kalugin zum Generalmajor befördert – der jüngste KGB-General aller Zeiten.

Solche Karrieresprünge waren vor allem bedingt durch die persönliche Protektion von Seiten Jurij Wladimirowitsch Andropows. In seinem Buch „Die Erste Hauptverwaltung“ nennt O.D. Kalugin den Ju.W.Andropow seinen „Schutzengel“ und schreibt, daß zwischen ihnen ein „Vater-Sohn-Verhältnis“ entstanden sei.

Der ehemalige Dienstkollege von O.D. Kalugin, Alexander Alexandrowitsch Sokolow, teilt in seinem Buch „Der CIA-Super-Maulwurf im KGB. 35 Jahre Spionage des Generals Oleg Kalugin“ mit, daß der „Führungsoffizier“ (d.h. der Kurator des Agenten) Kalugins der CIA-Direktor (1973 – 1976) William Colby persönlich gewesen sei.

Wenn man berücksichtigt (?), daß in der Realität die Handlungen Kalugins keine Spionage gewesen sind (das ist eine sehr sonderbare Annahme – es ist wohl eher ein „Doppelspiel“ zu vermuten, wenn man den jetzigen Aufenthaltsort des „Genossen“ Kalugin betrachtet, LH), sondern in der Betreuung eines geheimen Verbindungskanals zwischen der Führung von KGB und CIA bestand, dann kann man die Schlußfolgerung ziehen, daß Kalugin der Verbindungsmann zwischen Andropow und Colby war, wofür sich ein „Goldregen“ aus Funktionen, Beförderungen und Auszeichnungen über ihn ergoß.

Auf jeden Fall sind keine anderen Gründe für solche Freundlichkeiten seitens Andropow ersichtlich – nichts Herausragendes im Sinne seiner offiziellen dienstlichen Obliegenheiten hat Kalugin je vollbracht.

Allerdings wurde im November 1979 die Entscheidung getroffen, den General Kalugin in die Verwaltung des KGB für die Stadt Leningrad und das Leningrader Gebiet abzukommandieren, in die Funktion des ersten Stellvertreters des Chefs der Verwaltung. Diese neue Tätigkeit trat Kalugin am 2. Januar 1980 an.

Die sog. „Verbannung“ des Generals Kalugin in die Leningrader Verwaltung des KGB unter einem offensichtlich erdachten Vorwand erinnert sehr stark an die analoge „Verbannung“ seines Kollegen an der Columbia University Alexander Jakowlewnach Kanada, wo er tatsächlich (?) für eine besonders wichtige Spezialaufgabe eingesetzt war: geheime Kontakte zu den Amerikanern und Engländern für Suslow (Суслов, Михаил Андреевич) und Brezhnjew (Брежнев, Леонид Ильич) persönlich aufzubauen, und niemand, außer diesen beiden sowjetischen Führern, wußte damals von der wirklichen Rolle Jakowlews.

Wurde General Kalugin ebenso zur Durchführung irgendeiner besonders wichtigen Aufgabe nach Leningrad geschickt, von der außer Andropow selbst, niemand wußte?
Wenn man berücksichtigt, daß CIA-Direktor William Colby, mit dem Kalugin die Verbindung gehalten hatte, im Jahre 1976 zurücktrat, und mit den nachfolgenden CIA-Direktoren bereits andere Mitarbeiter als Verbindungsleute fungierten, dann konnte man Oleg Danilowitsch nun eine neue sehr verantwortungsvolle Sache mit delikaten Eigenschaften übertragen.

Es hat sehr den Anschein, daß seine Aufgabe verbunden war mit der Vorbereitung des „Umbaus“ in der UdSSR.

Auf jeden Fall gibt es extrem interessante und bedeutungsvolle Übereinstimmungen zwischen der Ankunft Oleg Kalugins in Leningrad und dem Aufbau der Leningrader Gruppe „junger Reformer“ unter Führung von Anatolij Borisowitsch Tschubais (Чубайс, Анатолий Борисович).

A.B.Tschubais gilt als einer der Organisatoren der Marktreformen und als Hauptorganisator des Privatisierungsprozesses der 1990er Jahre: von 1992 – 1994 war Tschubais Stellvertreter des Regierungschefs und Vorsitzender des Staatskomitees der RF zur Steuerung des Staatsvermögens (Goskomimushhestvo), von 1994 – 1996 und 1997 – 1998 Erster Stellvertreter des Regierungschefs der RF und von 1996 – 1997 Leiter der Administration des Präsidenten.

Woher kam die Mannschaft der „Petersburger Reformatoren“ mit Tschubais an der Spitze?

Daran, daß dem KGB die freidenkerischen Gespräche des jungen Ökonomen Tschubais und seiner Freunde über die Notwendigkeit wirtschaftlicher Reformen bestens bekannt waren, kann es keinen Zweifel geben.
In jeder sowjetischen Hochschule
(wie auch in jedem planwirtschaftlichen Staatsbetrieb jener Zeit, LH) gab es eine „Abteilung Eins“, wo die Genossen des KGB arbeiteten, und neben der Abteilung 1 gab es speziell abkommandierte Genossen aus der „wirkenden Reserve“ des KGB zur Beobachtung des Zustandes der „Verstandes“ der Dozenten und Studenten – Beispiel: der Oberstleutnant des KGB aus der wirkenden Reserve Wladimir Wladimirowitsch Putin (Путин, Владимир Владимирович), im Jahre 1990 abkommendiert an die Leningrader Staatsuniversität.

Die Agenturdichte im Studenten- und Dozenten-Bestand ließ ein rechtzeitiges Aufspüren von antisowjetischen Stimmungen und eine gebührende Reaktion darauf ohne weiteres zu. Anatolij Tschubais und seine Kumpels hätten also unbedingt kräftig eins „drüberbekommen“, wenn der KGB nicht an ihrer Tätigkeit interessiert gewesen wäre.

Es ist zu berücksichtigen, daß 1979 der KGB schon voll den „Umbau“ vorbereitete, seit 1976 war in Moskau schon ein Zentrum für die Vorbereitung künftiger Ökonomen-Reformatoren tätig (das WNIISI, siehe oben), daher bekamen die Leningrader Ökonomen für ihre antisowjetischen Gespräche auch nichts „drüber“.

Und weiter begannen derartige Wunderlichkeiten, die auf dem Gedanken hinführen, daß der KGB nicht nur „die Augen zumachte“ vor der Tätigkeit der leningrader jungen Ökonomen, sondern begann, diese zu betreuen und sie in ihren reformatorischen Forschungen allseitig zu unterstützen. Denn die sowjetische Ökonomie ist ein sehr kompliziertes System, und man braucht viele Reformatoren, nur das eine WNIISI reichte für deren Ausbildung nicht, und hier in Leningrad tauchten die passenden Kader selbst auf. Denen mußte man helfen.

Im Oktober 1979 beginnt in Leningrad die Gruppe junger Ökonomen unter Leitung von Anatolij Tschubais mit Beratungen zur Reformierung der Sowjetökonomie, und im November 1979 wird entschieden, den besonderen Vertrauten Andropows – General Oleg Kalugin – nach Leningrad umzusetzen. Wofür?
Für die Organisation der Arbeit zu Erziehung der künftigen Reformatoren?

Im Jahre 1980 treten Tschubais und Freunde dem Rat der jungen Gelehrten der Leningrader Ingenieur-ökonomischen Hochschule bei, und 1981 übernahm Tschubais die Leitung desselben und begann, junge Ökonomen aus anderen leningrader Hochschulen in die Beratung der Wirtschaftsprobleme einzubeziehen. Unter den Dach der Rates der jungen Gelehrten bildete sich ein eigenartiger „Ökonomen-Zirkelheraus und begann ganz offen die Durchführung von Seminaren, in denen erörtert wurde, „wie der Wirtschaftsmechanismus des Sozialismus zu verbessern ist“.

Allerdings war das Wort Sozialismus in diesem Falle von rein ritueller Bedeutung – in Wirklichkeit sprachen die jungen leningrader Ökonomen keinesfalls von irgendeinem Sozialismus (ungeachtet dessen, daß Tschubais 1980 Parteimitglied geworden war). Wie einer der Teilnehmer des Tschubaisschen Zirkels, Andrej Illarionow, in einem Interview für die Zeitschrift „Kontinent“ (2007, Nr. 134) mitteilte: „Das war ein Kreis von Leuten, die nicht im Jargon der marxistisch-leninistischen Politökonomie redeten, sondern in einer professionellen Wirtschaftssprache“.

An der Spitze Leningrads stand damals Grigorij Wassiljewitsch Romanow (Романов, Григорий Васильевич), der keinerlei Abweichlerei anerkannte und der besondere Aufmerksamkeit dem Kampf gegen Dissidenten widmete, indem er persönlich die entsprechenden Fragen betreute.
Und unter diesen Bedingungen war an einer der leningrader Hochschulen völlig offen ein Dissidenten-Zirkel in ökonomischer Richtung tätig!

Für dieses Phänomen gibt es keinerlei logische Erklärungen außer der einen: der Tschubais-Zirkel war unantastbar aus dem einen Grunde, weil er vom KGB „gedeckt“ wurde und von einem der Führer des leningrader KGB geschützt wurde.
Zum Beispiel vom Ersten Stellvertreter des Chefs der Leningrader Verwaltung des KGB Oleg Danilowitsch Kalugin – der in den Jahren des „Umbaus“ als einer der „ersten Demokraten aus dem KGB“ berühmt wurde.

Und schließlich das Wichtigste: als Andropow Generalsekretär des ZK der KPdSU wurde, waren ganz an Ende seines Wirkens Tschubais gemeinsam mit Gajdar in die Gruppe jener Ökonomen aufgenommen worden, welche im Verbund einer speziellen Kommission des Politbüros (die sog. Tichonow-Ryzhkow-Kommission) ein Projekt zur Reformierung der sowjetischen Wirtschaft vorbereitete.

Sieh mal an! Wunder gibt es nicht nur in Märchen, sondern auch in der realen sowjetischen Wirklichkeit. Einige Jahre durfte Tschubais dissidieren, und plötzlich wurde aus diesem ökonomischen Dissidenten nicht irgendwer, sondern eine ganze Kommission des Politbüros zog ihn zur Erarbeitung von Plänen des wirtschaftliche „Umbaus“ heran.

Die interessanteste Frage, die im Zusammenhang damit auftaucht, ist: woher wußte überhaupt das Politbüro von dem jungen Tschubais, der doch ein einfaches Mitglied der KPdSU war?

Möglicherweise hatte Genosse Andropow gute Berichte über die leningrader „jungen Ökonomen“ von seinem Vertrauten, dem Genossen Kalugin, erhalten.
Was auch immer in postsowjetischer Zeit die Herren Gajdar und Tschubais sprachen über ihre angeblich zufällige Bekanntschaft: in eine geheime Kommission des Politbüros zu gelangen wäre unter Umgehung des KGB absolut unmöglich gewesen.

Über diese Kommission, in der im Auftrag Andropows die „jugen Reformatoren“ Gajdar und Tschubais konkrete Maßnahmen zum Umbau der UdSSR-Wirtschaft vorbereiteten, erzählen wir ein wenig später. Jetzt einige wichtige Ergänzungen zum Thema KGB und künftige Reformen.

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre war der Kurator von seiten des KGB (der „Führungsoffizier“) für die Mannschaft der „jungen Reformatoren“ ein junger Offizier der KGB: Sergej Wladislawowitsch Kuguschew (КУГУШЕВ Сергей Владиславович). Genau er brachte diese Mannschaft „junger Reformatoren“ mit Boris Nikolajewitsch Jelzin zusammen, worüber im weiteren genauer berichtet werden wird.

Im Buch „Das Dritte Projekt, geschrieben mit dem Co-Autor Maxim Kalaschnikow (Максим Калашников [= Владимир Кучеренко]?), teilt Sergej Kuguschew mit, daß „Am Ende der 1970er Jahre Andropow aus besonders nahestehenden Personen eine geschlossene, auf eigene Art geheime Organisation innerhalb des KGB der UdSSR geschaffen hat, entweder nach dem Vorbild der Orwellschen Bruderschaft oder im Geiste einer Freimaurer-Loge.
Er selbst unterhielt sich immer nur mit einigen ausgesuchten nahen Mitkämpfern. Diese wiederum hatten jeder 5 – 7 „angeworbene“. Und diese wiederum waren die Chefs „ihrer“ Fünfergruppen. Und so weiter. Es ergab sich ein pyramidenförmige hierarchische Struktur aus solchen Fünfergruppen, die untereinander nicht bekannt waren. Das Zusammenwirken erfolgte nur über die Führer einer gewissen „Loge“ innerhalb der bereits amorphen Kommunistischen Partei und des nach und nach verknöchernden Komitees für Staatssicherheit.“

Andropow hat also sowas wie eine mafiöse Struktur oder einer Geheimgesellschaft innerhalb des KGB geschaffen. Das Ziel Andropows, nach den Worten Kuguschews, bestand darin, „die Konvergenz durchzuführen, Rußland in den Westen zu integrieren zu für uns vorteilhaften Bedingungen.
Dies ist eine der vielen Bestätigungen dafür, daß die Gorbatschowsche „Perestrojka“ in den Tiefen des KGB erdacht wurde, und Michail Sergejewitsch Gorbatschow war ein einfacher Ausführender dieser Vorhaben.

Sergej Kuguschew ist nicht der einzige bekannte Kontakt des Tschubais zum KGB. In den Jahren 1992 – 1996 war A.B.Tschubais als Vorsitzender des Goskomimushhestvo sowie als Stellvertreter und Erster Stellvertreter des Regierungschefs der RF nicht nur für die allgemeine Führung des Privatisierungsprozesses des Staatseigentums zuständig.
Die
unmittelbare Steuerung der Geschäfte zum Verkauf des zu privatisierenden Staatseigentums lag in den Händen einer speziellen staatlichen Einrichtung – des Russischen Fondes für Föderationseigentum (RFFE = РФФИ).

Die Bedeutung dieses Kontors wird von kaum jemandem richtig eingeschätzt, aber wichtig war ja, nicht nur zu entscheiden, welches Objekt verkauft wird, sondern auch wem es zu verkaufen ist. Das RFFE konnte Privatisierungsgeschäfte derart abwickeln, daß das Eigentum nicht irgendwelchen Fremden, sondern genau den richtigen Leuten zukam.

In den Jahren 1992 – 2008 war als Berater des RFFE, als Stellvertreter des Chefs und als Chef der Verwaltung für wirtschaftliche Sicherheit des RFFE, der „ehemalige“ Mitarbeiter der Ersten HV (Außenaufklärung) des KGB der UdSSR, Igor Wassiljewitsch Kornejew, tätig. Und der hat sich dort nicht mit der Sicherheit, sondern mit ganz anderen Sachen befaßt.
Der „ehemalige“ Geheimdienstmann
(wir erinnern uns wieder an den Ausspruch Putins, daß es keine „ehemaligen“ Geheimdienstleute gibt, LH) I.W. Kornejew war in den neunziger und nuller Jahren ständig als Vertreter des RFFE in den Direktorenrat einer Vielzahl von zu privatisierenden Unternehmen entsandt worden, und steuerte unmittelbar den Prozeß deren Privatisierung (wovon unter anderem abhing, wem konkret dieses Eigentum zukam).
Sobald eine Privatisierung eines bestimmten Betriebes vollständig erledigt war, ging Kornejew als Vertreter des RFFE in den Direktorenrat eines anderen Betriebes und gewährleistete die Privatisierung dort, und das im Verlaufe von anderthalb Jahrzehnten.

Im 1994 erstellten Bericht des Sicherheitsdienstes des Präsidenten der RF über A.B.Tschubais wird I.W. Kornejew als „Vertreter des Tschubais“ bezeichnet. Aber in der Realität war nicht Kornejew der Vertreter des Tschubais, sondern eher Tschubais der Vertreter des Kornejew.
Wie aus dem Daten zu ersehen ist, war Kornejew sowohl unter Tschubais tätig, wie auch nach dessen Weggang unter all der Vielzahl von Vorsitzenden des RFFE, von Chefs des Goskomimushhestvo, den Stellvertretern des Regieungsschefs der RF für die Privatisierung, welche gekommen und gegangen sind und einander in den neunziger und nuller Jahren abgelöst haben. Diese kamen und gingen, aber Kornejew blieb.
Wer also sind da die Marionetten und wer der Strippenzieher?

In den Jahren 1992 – 1995 war Arkadij Wjatscheslawowitsch Jewstafjew, der im Jahre 1986 die F.E.Dzerzhinskij-Hochschule des KGB der UdSSR abgeschlossen hatte und sich ab 1990 in der wirksamen Reserve befand und dem UdSSR-Außenministerium zugeteilt war, der Berater und Pressesekretär von Tschubais. Formal galt Jewstafjew 1992 – 95 als Berater und Pressesekretär, real war sein Status viel höher, wovon folgender Fall zeugt:

Im Jahre 1996 war Arkadij Jewstafjew Mitglied des Wahlkampfstabes von B.N.Jelzin, und am 19. Juni 1996 wurde er von den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes des Präsidenten (SDP) festgenommen, als er aus dem „Weißen Haus“ (damit ist natürlich das Regierungsgebäude der RF in Moskau gemeint – LH) einen Kopierer-Karton heraustrug, in welchem sich 538.000 Dollar in bar befanden.
Am 20 Juni wurde der Chef des SDP,
A.W. Korzhakow (Александр Васильевич Коржаков), der den Befehl zur Festnahme Jewstafjews erteilt hatte, entlassen.
Das erzwingt die Vermutung, daß der reale Status des A. Jewstafjew in der informellen Hierarchie der „ehemaligen“ Mitarbeiter des KGB zu jener Zeit keinesfalls niedriger war als der von Korzhakow, und daß man die Festnahme eines ehemaligen KGB-Offiziers dem Chef der Jelzinschen Schutztruppe nicht verziehen hat.

Wenn man von der Tätigkeit des A.B.Tschubais in den 90er Jahren und die von ihm durchgeführte „räuberische Privatisierung“ usw. spricht, dann ist zu berücksichtigen, daß er nach den Ratschlägen des KGB-Hochschulabsolventen A.W. Jewstafjew handelte, welcher ein solch bedeutender Mensch war, daß seinetwegen der Präsident Rußlands sich von seinem treuesten (langjährigen! – LH) Mitkämpfer verabschieden mußte.
Aller Wahrscheinlichkeit nach war A. Jewstafjew von sich aus nicht so bedeutend (letztlich war er zu jener Zeit noch ein recht junger Mensch, Geburtsjahr 1960). Interessant ist, daß in jener Zeit als Chef einer der Verwaltungen des Außenaufklärungsdienstes Rußlands (geschaffen auf der Grundlage der Ersten HV des KGB der UdSSR, wo früher der „Vertreter des Tschubais“ im Russischen Komitee für Föderationseigentum Igor Kornejew gearbeitet hatte) ein gewisser
Generalleutnant Gennadij Michailowitsch Jewstafjew tätig war. War A.W.Jewstawjew etwa ein Neffe oder entfernter Verwandter des G.M. Jewstafjew?

Außerdem konnte Arkadij Jewstafjew auch der „Verbindungsmann“ jener Organisation sein, von der Sergej Kuguschew berichtet hatte – der von Andropow innerhalb des KGB geschaffenen Geheimorganisation.
Andropow ist gestorben, aber diese Struktur ist doch nirgendwohin verschwunden, sie
existiert bis heute.
Und Kuguschew selbst macht im Buch „Das dritte Projekt“ auch nur Andeutungen zum weiteren Schicksal der Geheimorganisation Andropows:

Das geheime Netzwerk Andropows ist aus Gründen, die nur ihm bekannt sind, zu der Schlußfolgerung gelangt, daß es in der gegenwärtigen Realität nicht erreichbar ist, mit den realen Hausherren der Welt eine Vereinbarung zu für die Sowjetunion würdigen Konditionen zu treffen. Deshalb müssen die Hauptkräfte nicht auf den Erhalt und auf die Rettung des Landes, sondern auf den Erhalt des Netzwerkes, auf die Einbringung der wichtigsten Ressourcen in dieses und auf die Herausführung desselben aus möglichen Risiken und Einflüssen gerichtet sein.
Auf die schnellste Erweiterung auf die zukunftsträchtigsten und bedeutendsten Zentren der einheitlichen siegreichen Westlichen Welt. Dafür wurde auch die Ausraubung des eigenen Landes zugelassen. Von diesem Moment an hörte die Rettung des Imperiums und dessen Bruchteils, der RF, auf, Ziel der geheimen andropowschen Struktur zu sein.
Mehr noch, der „von oben“ kontrollierte Zerfall der UdSSR und die Demontage der Hauptinstitutionen wurden die nährende Grundlage für die Einbringung der Ressourcen in das Netzwerk.
Erinnern Sie sich, wie hohe Ränge des KGB der UdSSR in oligarchische Strukturen des Jezinschen Rußlands abwanderten. Erinnern Sie sich zum Beispiel an den bekannten
Philipp Bobkow (Филипп Бобков) in der Firma „Most“ des Wladimir Gusinskij (Гусинский, Владимир Александрович).

Die Krise und die nachfolgende Katastrophe haben vor der Gesellschaft die Umfänge und die Effektivität dieser Tätigkeit verborgen, machten diese unbemerkt und verhinderten einen möglichen organisierten Widerstand gegen die Entführung ungeheurer Finanz- und Investitionsressourcen aus der Gesellschaft und der Volkswirtschaft…“

Noch eine Frage quält uns:
welches war die primäre Ideologie des andropowschen Netzwerkes, und was ist daraus mit der Zeit real geworden?
Zu welchem Zweck wurde eine der in der Geschichte größten Operationen zur Verlegung staatlicher Mittel riesigen Umfanges zuerst ins Ausland und dann in ausgewählte Zentren der „Oligarchen“ – der Finanz-Industrie-Macht innerhalb des Landes – durchgeführt?

Von der Antwort auf diese Frage hängt sehr viel ab – sowohl unsere nächste Zukunft, als auch die Zukunft konkreter Politiker, als auch die Konturen jener Kräfte, welche auf die politische Szene Rußlands in den nächsten Jahren heraustreten werden.

Gehörte General Kalugin zu diesem andropowschen Netzwerk?

Oleg Kalugin war in den Jahren 1973 – 1979 Chef der Verwaltung für Außenabwehr der 1. HV des KGB, und nach 1979 – Chefkurator über Tschubais und seinen „Ökonomen-Zirkel“.
Und im selben Zeitraum, als Kalugin die Außenabwehr
(Gegenspionage, Spionageabwehr – LH) führte, war auf der Linie der Außenabwehr in der 1.HV des KGB auch Gennadij Jewstafjew tätig, der künftige General und vermutliche Verwandte des Tschubais-Beraters und Absolventen der UdSSR-KGB-Hochschule Arkadij Jewstafjew.
Solche Zusammentreffen. Zuerst ist der Hauptstrippenzieher von Tschubais faktisch Kalugin, und dann ein ehemaliger Untergebener von Kalugin.

Im Buch des O.D.Kalugin „Ade Lubjanka!“ sind folgende Worte zu finden: „ich versteckte meine Sympathien … für Bobkow nicht“, „Abends rief ich Philipp Bobkow an, der erster Stellvertreter des Vorsitzenden des KGB geworden war, und bat darum empfangen zu werden. Er empfing mich am nächsten Tag. In einem langen freundschaftlichen Gespräch…“.
Wenn man berücksichtigt, daß F.D. Bobkow als Chef der 5. Verwaltung einer der faktischen Schöpfer der Dissidentenbewegung in der UdSSR war, führen dessen freundschaftliche Beziehungen zu O.D.Kalugin zum Nachdenken (erinnern wir uns an den Sauna-Besuch Kalugins mit einem gewissen Dissidenten).
Wie es scheint, bestand das andropowsche Netzwerk vornehmlich aus Mitarbeitern der 1.HV (Außenabwehr) und der 5. Verwaltung – gerade diese Strukturen im KGB wurden auch die Triebkräfte in der Vorbereitung des „Umbaus“.

Außerdem schreibt Oleg Kalugin im genannten Buch über seine freundschaftlichen Beziehungen zum Ostexperten Jewgenij Primakow (Примаков, Евгений Максимович), der im Jahre 1991 erster Stellvertreter des Vorsitzendens des KGB und Chef der 1. HV des KGB der UdSSR war und von 1991 – 1996 Direktor des Außenabwehrdienstes der RF (d.h. der unmittelbare Vorgesetzte des G.M. Jewstafjew in dieser Zeit).
Der „Ostexperte“ wird wohl kaum so mir nichts dir nichts als Chef der Abwehr ernannt worden sein. In die Abwehr werden keine Fremden aufgenommen.
In den Jahren 1956 – 1970 hatte Jewgenij Maximowitsch Primakow offiziell als Journalist für den staatlichen Rundfunk und dann für die Zeitung „Prawda“ gearbeitet, und er fuhr sehr viel in den Ländern des Nahen Ostens herum.

Oleg Kalugin war von 1960 – 1964 in den VSA unter dem Anschein eines Journalisten des Moskauer Rundfunks tätig gewesen. Ein anderer bekannter Aufklärer, Generalmajor Jurij Georgewitsch Kobaladse befand sich von 1977 bis 1984 in Großbritannien unter dem Anschein eines Korrespondenten des Staatlichen Rundfunks. Der zukünftige Direktor des Außenabwehrdienstes Rußlands (1996 – 2000) Armeegeneral Wjatscheslaw Iwanowitsch Trubnikow (Трубников, Вячеслав Иванович) war 1971 – 1977 bei seiner Aufklärungstätigkeit in Indien und Bangladesh unter dem Anschein eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur „Novosti“ tätig gewesen.
Jewgenij Primakow war genausoein „Journalist“ wie Oleg Kalugin, Jurij Kobaladse, Wjatscheslaw Trubnikow, Stanislaw Lewtschenko und andere ihrer Kollegen. Und die wurden deshalb mit der Zeit Chef der sowjetischen und später der russischen Abwehr.
Und dann hatte B.N.Jelzin, der, wie später vielleicht genauer berichtet werden wird, selbst ein Protege des Andropow gewesen ist, den Je.M. Primakow zum Außenminister ernannt (1996 – 1998), und danach zum Chef der Regierung Rußlands (1998 – 1999).

Kehren wir zurück zu A.Tschubais – da muß gesagt werden, daß sein Bild als Hauptschuldiger der „räuberischen Privatisierung“ von den Massenmedien, aber auch von Jelzin selbst sehr stark aufgeblasen wurde – erinnern Sie sich an den berühmten Jelzin-Satz „An allem ist Tschubais schuld“.
Es ist einfach so, daß Anatolij Borisowitsch mit seinem Äußeren dem klassischen Bild des bösen Buben aus der russischen Folklore entsprach (
ein russischer Kinderreim lautet „der rothaarige, rothaarige, sommersprossige, hat den Opa mit der Schaufel erschlagen“), und es war sehr bequem ihn als Schuldigen an allen Nöten Rußlands hinzustellen.
In Wirklichkeit führte er gewissenhaft die Anweisungen der wirklichen Organisatoren des „Umbaus“ aus, und neben Arkadij Jewstafjew konnte es noch andere „Verbindungsleute“ gegeben haben, die keiner mit ihren Kopierer-Kartons festgenommen hat und die deshalb dem Publikum bis heute nicht bekannt sind.
(auch der Fakt, daß Tschubais offensichtlich bis heute – ungeachtet aller gewesenen und aktuellen Turbulenzen – offensichtlich das Vertrauen machtvoller Kreise zu genießen scheint, denn er ist nach wie vor Chef des High-tech-Staatsunternehmens „Rosnano“, läßt gewisse Schlüsse zu – LH)

Innerhalb des jelzinschen Planes gab es wohl irgendein nicht offensichtliches Spezialvorhaben, gemäß dem die Haupt-Unkosten an der Durchführung der Zerlegung der UdSSR und der Demontage des Sowjetismus auf liberal-demokratische Kreise abgewälzt werden mußten. Daß zuerst diese Kreise zu diskreditieren waren, und zwar total, und dann sollte eine andere Gruppe die Bühne betreten.
So ist es schließlich auch gekommen. Zuerst haben in den 90er Jahren „die Liberalen“ alles was möglich ist, zerstört, und in den nuller Jahren kamen die „Staatsleute“, für die schon nichts mehr zu zerstören war – „alles war schon vor uns kaputtgemacht worden“.
Aber wenn man genau hinsieht, dann gibt es sowohl bei diesen, wie auch bei jenen einen gemeinsamen Wesenszug – sie sind alle aus Leningrad.

Neben A.B.Tschubais sind auch andere „junge Ökonomen“ aus dem tschubaisschen Zirkel, der nach der Ankunft des O.D.Kalugin in Leningrad gebildet wurde, zu herausragenden Managern in der postsowjetischen Epoche geworden:

Kudrin Alexej Leonidowitsch, (Кудрин, Алексей Леонидович) in den Jahren 1996 – 97 Stellv. Chef der Administration des Präsidenten der RF, Chef der Hauptkontrollverwaltung des Präsidenten, in den Jahren 2000 – 2011 Stellv. Regierungschef und Finanzminister der RF;

Koch Alfred Reinholdowitsch, (Кох, Альфред Рейнгольдович) in den Jahren 1993 – 96 Stellv. und 1. Stellv. des Vorsitzenden des Staatlichen Komitees für die Verwaltung des Vermögens, 1996 – 97 Chef des Goskomimushhestvo und Stellv. Regierungschef der RF, in den Jahren 2000 – 2001 Chef der Holding „Gasprom-Media“; (lebte bis vor kurzem in Rosenheim, inzwischen mit internationalem Haftbefehl gesucht, LH)

Ignatjew Sergej Michailowitsch, (Игнатьев, Сергей Михайлович) in den Jahren 1991 – 1992 Stellv. Minister für Wirtschaft und Finanzen Rußlands, 1992 – 93 Stellv. Zentralbankchef, 1993 – 96 Stellv. Wirtschaftsminister, 1996 – 97 Präsidentenberater in Wirtschaftsfragen, 1997 – 2002 1. Stellv. Finanzminister, seit 2002 Chef der Zentralbank Rußlands (bis 2013, LH) und gleichzeitig Aufsichtsratvorsitzender der Sparbank Rußlands;

Illarionow Andrej Nikolajewitsch, (Илларионов, Андрей Николаевич) in den Jahren 1993 – 94 Leiter der Gruppe für Analyse und Planung beim Regierungschef der RF, von 2000 – 2005 Präsidentenberater der RF;

Dmitrijewa Oxana Henrichowna, (Дмитриева, Оксана Генриховна) im Jahre 1998 Minister für Arbeit und Soziales der RF, seit 2007 1. Stellv. des Fraktionschefs „Gerechtes Rußland“ in der Staatsduma der RF;

Mordaschow Alexej Alexandrowitsch, (Мордашов, Алексей Александрович) seit 1996 Generaldirektor der OAG „Sewerstahl(Nordstahl, LH).

Interessant ist auch, daß unter der Führung des Generals Kalugin in der Jahren 1980 – 1987 im System der Organe des KGB der Stadt Leningrad und des Leningrader Gebietes eine Reihe von jungen Offizieren gedient hatte, die später namhafte Funktionäre des postsowjetischen demokratischen Rußlands geworden sind:

Bortnikow Alexander Wassiljewitsch, (Бортников, Александр Васильевич) seit 2008 Direktor des FSB (Inlandsgeheimdienst, LH) Rußlands. In der Zeitung „Völlig geheim“ (Soverschenno sekretno = Совершенно секретно) Nr. 5 (264) vom Mai 2011 erinnerte sich Oleg Kalugin an Bortnikow so: „das war ein sehr fähiger, zielbewußter Mitarbeiter. Er hat sich durch seine Arbeitsamkeit immer aus der allgemeinen Masse der Offiziere der Staatssicherheit herausgehoben. Er konnte Menschen und Ereignisse außerhalb des allgemein Üblichen beurteilen… Mit einem Wort – ein Mann am richtigen Platz.“

Golubjew Valerij Alexandrowitsch, (Голубев, Валерий Александрович) seit 2006 Stellv. Vorstandschef der OAG „Gasprom“;

Iwanow Viktor Petrowitsch, (Иванов, Виктор Петрович) in den Jahren 2000 – 2004 Stellv. Chef der Administration des Präsidenten der RF, von 2004 – 2008 Präsidenten-Mitarbeiter, seit 2008 Direktor des Föderalen Dienstes für Kontrolle des Drogenhandels;

Patruschew Nikolaj Platonowitsch, (Патрушев, Николай Платонович ) im Jahre 1998 Stellv. Chef der Administration des Präsidenten der RF, Chef der Hauptkontrollverwaltung des Präsidenten, 1999 – 2008 Direktor des FSB Rußlands, seit 2008 Sekretär des Sicherheitsrates der RF.
Im Inteview für das Journal „Kommersant Macht“ (Коммерсантъ Власть) Nr. 12 (465) vom 2.4.2002 erinnerte sich Oleg Kalugin an Patruschew so: „seine erste Beförderung in seinem Leben hat er von mir erhalten“, „wir sind gemeinsam auf die Jagd gegangen. Er las gern Bücher und interessierte sich für Musik. So ein moderner Junge nach damaliger Zeit… Insgesamt hat er mir gefallen…“

Poltawtschenko Georgij Sergejewitsch, (Полтавченко, Георгий Сергеевич) in den Jahren 2000 – 2011 bevöllmächtigter Vertreter des Präsidenten der RF im Zentralen Föderalen Kreis, seit 2011 Gouverneur von Sankt Petersburg;

Putin Wladimir Wladimirowitsch /Владимир Путин/ (in der Leningrader Verwaltung des KGB bis 1984), in dern Jahren 1997 – 1998 Stellv. Chef der Administration des Präsidenten der RF und Chef der Hauptkontrollverwaltung des Präsidenten, im Mai – Juli 1998 1. Stellv. des Chefs der Präsidentenadministration, 1998 – 1999 Direktor des FSB Rußlands, 1999 und 2008 – 2012 Regierungschef der RF, 2001 – 2008 und seit 2012 Präsident der RF;

Tscherkessow Viktor Wassiljewitsch, (Черкесов, Виктор Васильевич) in den Jahren 2003 – 2008 Direktor des Föderalen Dienstes zur Kontrolle des Drogenhandels.

Was kann es bedeuten, daß diese eben genannten Genossen unter der Führung des Generals Kalugin gedient haben?
Vielleicht gar nichts, und es ist nur eine Übereinstimmung, aber eine sehr interessante.

Original-Quelle: matveychev-oleg.livejournal.com/3236046.html

rebloggt bei: http://brezhnevnews.ru/page/adaptive/id331360/blog/2972855/?ssoRedirect=true&ssoRedirect=true&ssoRedirect=true&ssoRedirect=true

© für die Übersetzung aus dem Russischen ins Deutsche: Luckyhans

Ja, eigentlich sollte jetzt hier eine weitere Übersetzung folgen, aber der russische Vorbild-Artikel ist leider sowas von oberflächlich und primitiv, daß sich nach dem recht gut recherchierten ersten Teil das Gefieder sträubt, solch einseitiges Schuldzuweisungs-Geschmiere ins Deutsche zu übersetzen.

Mit dem Einverständnis des geneigten Lesers werde ich also im weiteren eine kurze Inhaltsangabe des Artikels mit dem programmatischen Titel „Die Juden und der Umbau – die zweite russische Katastrophe“ (übrigens auch nur ein Kapitel aus dem viel größeren Machwerk „Die jüdische Mafia – eine Bedrohung der Menschheit“) bringen.

Zuvor jedoch noch ein paar Worte zum „Aushängeschild des Umbaus“ – zu Michael „Gorbi“ Gorbatschow.
Es gibt zu Herkunft und Werdegang wieder viele verschiedene Theorien im russischsprachigen Weltnetz – wie zu fast allen „herausragenden“ Politikern wird auch hier von manchen wieder eine „jüdische Herkunft“ konstruiert – als ob die Mitarbeit an der zionistischen „Neuen Weltordnung“ immer ein jüdisches Elternhaus voraussetzen würde.

Natürlich sind jüdische Wurzeln in unserer Zeit nicht mehr so offensichtlich nachweisbar wie früher, wo schon der Name einen deutlichen Hinweis gab. Aber in den Kreisen der „Reichen und Schönen“, wie sie sich selbst gern nennen, waren Namen schon immer „Schall und Rauch“: wer wollte, konnte jederzeit von „Hennoch Cohn“ auf „Helmut Kohl“ umsteigen, oder von Aaron Lebowitsch auf „Ron Sommer“ – um nur ein paar bekannte Beispiele zu nennen.

Und weil das „Auserwählte Volk“ es mit der „Reinheit“ seines Blutes in den vergangenen 100 Jahren nicht mehr ganz so genau genommen hat und auch in Rußland die meisten Ehepaare den Namen des Ehemannes annehmen, andererseits jedoch die jüdische „Abstammung“ genau dem entgegen von der mütterlichen Linie her „bestimmt“ wird, sind jeglichen (fast immer unbewiesenen) Spekulationen Tür und Tor geöffnet.

Daher hier nochmals der ganz klare Hinweis: zu den Inzis, den Internationalen Zionisten, gehören beleibe nicht nur Juden, sondern auch fast alle anderen „Glaubensrichtungen“ – wobei den meisten von ihnen sowieso nur ein „Glaube“ wirklich wichtig ist:
ICH – MEIN Reichtum, MEINE Macht…

Wer also meint, mit der Suche nach „jüdischen Wurzeln“ könnte er Hinweise darauf bekommen, wer wes Geistes Kind sei, der irrt gewaltig.
Und vor allem sind diejenigen, die im Licht der Bühne agieren, niemals die wahren Lenker des Geschehens – ja, auch ein Rothschild oder ein Rockefeller – so man sich mal zu einem publikumswahrnehmbaren Auftritt hinreißen läßt – handelt nicht nur nach eigenem Antrieb, da darf man sicher sein.

Zurück zu MSG – Michail Sergejewitsch Gorbatschow. Beginnen wir mit seinem „Werdegang“ – der offizielle gibt sehr detailliert Auskunft, verschweigt aber auch einiges – dazu später mehr. Hier erst einmal das, was als weitgehend unstrittig gelten kann.

Geboren wurde er am 2. März 1931 in einer bäuerlichen Familie in der Stavropoler Region, damals Nordkauskasische Region, der Vater Russe, die Mutter Ukrainerin.

Das nachfolgende Foto zeigt den kleinen Mischa mit Opa Pantelej und Oma Wassilisa, den Großeltern mütterlicherseits.

Beide Großväter waren in den 1930er Jahren Repressalien des Stalin-Regimes unterworfen worden, Opa Andrej wurden 1934 für 2 Jahre ins Irkutsker Gebiet verbannt, Opa Pantelej wurde eingesperrt – vor der Erschießung bewahrte ihn das Februar-Plenum 1938, das einige „Übertreibungen im Kampf mit den Feinden“ festgestellt hatte, woraufhin er rehabilitiert wurde.
Während des Krieges – der Vater war schon an der Front – wurde das Heimatdorf von MSG für über 5 Monate von den Deutschen besetzt.

Bereits mit 13 arbeitete Klein-Mischa – neben der Schule – im Kolchos mit, ab 15 als Mähdrescher-Fahrer, und mit 18 erhielt er für seine fleißige Arbeit den ersten Orden – das „rote Banner der Arbeit“.

М.С.Горбачев. 1950-е № 5192

Nach dem Schulabschluß 1950 absolvierte er ein Jura-Studium an der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität, wurde dort Parteimitglied und heiratete seine Frau Raissa Titarenko, und kehrte danach 1955 mit ihr nach Stawropol zurück.

Р.М.Титаренко. 1950-е № 5191

Als Jurist war er nur 10 Tage tätig, dann meldete er sich für die Arbeit im Komsomol, dem Jugendverband, wo er bereits ein Jahr später die Komsomol-Organisation der Stadt leitete und wenige Jahre später Kreisvorsitzender wurde.

Ab 1962 war er Parteifunktionär in Stawropol und machte dort Karriere – bereits 1966 wurde er Chef der Stadtparteiorganisation, und 1970 Leiter der Kreisleitung der Partei.

Dazu muß man wissen, daß dieses nördliche Kaukasusvorland sich durch ein außerordentlich mildes Klima und viele Heilquellen und Sanatorien auszeichnet. Es waren dort also regelmäßig „führende Genossen“ aus Moskau zu Gast, um ihre Gesundheit wieder aufzupäppeln – die „natürlich“ der örtliche Parteichef auch mal zu „treffen“ hatte.
Daraus resultierten dann viele „gute Kontakte“, die bei der weiteren Parteikarriere hilfreich waren, darunter Andropow, Suslow und Gromyko.

So wurde Gorbi bereits mit 40 ZK-Mitglied und nur 2 Jahre später 1973 Kandidat des Politbüros, und mit 47 der jüngste ZK-Sekretär, was im selben Jahr 1978 den Umzug nach Moskau zur Folge hatte. 1980 war er bereits Mitglied des Politbüros und ab 11. März 1985 dann endlich (er sollte 1984 eigentlich schon Andropows Nachfolge antreten, aber Tschernenko drängte sich nochmal dazwischen) Generalsekretär des ZK der KPdSU. Ab 1988 hatte er dann gleichzeitig auch die höchste staatliche Funktion inne (Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets) und von Ende 1989 bis zu seinem Rücktritt Ende 1991 erster und letzter Präsident der UdSSR.

Wie wir sehen, eine reine Parteikarriere – der Mann hatte nach seiner landwirtschaftlichen Jugend in seinem Leben nie mehr wirklich gearbeitet, weder in einer handwerklichen oder industriellen Fertigung noch in der Entwicklung noch in der Forschung, sondern war reiner Funktionär – ähnlich einem gewissen Dachdeckergesellen aus dem Saarland.
Diese
Lebensferne drückte dem von ihm verkauften „Umbau“ dann auch seinen Stempel auf – das Fehlen jeglicher tiefgehender ökonomischer, technischer, militärischer oder Sprach-Kenntnisse, was ihn komplett vom Fachwissen aller möglichen „Experten“ abhängig und damit für „Strippenzieher“ leicht steuerbar machte.

Andererseits verstand er es, sich unter dem „demokratischen“ Deckmäntelchen (!) eine Machtfülle zuzueignen wie vor ihm kaum ein Parteiführer – und angesichts der Begeisterung der Menschen, die ihm überall entgegenschlug, weil er endlich die alte verknöcherte Greisen-Führung abgelöst und „frischen Wind“ in die Gesellschaft gebracht hatte, neigte er auch dazu „abzuheben“.
Einige seiner Berater berichteten davon, daß er bei den strategischen Abrüstungsverhandlungen einfach entgegen deren fachlichen Hinweisen gewisse Entscheidungen traf, die bis in die Gegenwart reichende teure Folgen haben.
Bis heute fällt es ihm schwer, seine Fehler zuzugeben, wobei er immernoch gern mit eigenen Ratschlägen, wie dieses oder jenes zu lösen sei, öffentlich auftritt.
Auch wenn in Rußland keiner mehr auf ihn hört…

Gut, wir wollen nicht vergessen, die wesentlichen Veränderungen durch den Umbau aufzulisten, welche zweifellos zu verzeichnen sind:
– der Versuch einer Reform des Sowjetsystems, mit der versuchten Einführung von Rede- und Pressefreiheit sowie „demokratischen“ Wahlen, und einer versuchten Reform der Planwirtschaft durch die Einführung von „Marktmechanismen“ (was auch immer man darunter verstehen mag);
– die Beendigung der Konfrontation und des „Kalten Krieges“ sowie der Einstieg in die Abrüstung der Strategischen Atomwaffen;
– der Rückzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan;
– der Versuch der Trennung von Staat und kommunistischer Ideologie sowie die Beendigung der Verfolgung Andersdenkender.

Daß damit die Existenz der UdSSR und des „Ostblocks“ insgesamt untergraben wurde, war wohl auch vielen an wesentlicher Stelle Beteiligten damals nicht klar.
Denn mit dem Wegfall des ideologischen Zwanges entzog man dem sog. realsozialistischen System die Grundlage: genauso wie der Kapitalismus durch den auf Privateigentum und Zins beruhenden wirtschaftlichen Zwang gegenüber dem Einzelnen charakterisiert ist, gründete sich der „real existierende Sozialismus“, wie man sich selbst damals bezeichnete, auf den ideologischen Zwang gegenüber dem Einzelnen.
Folgerichtig zerfiel das Sowjetimperium und mit ihm natürlich seine Satelliten.

Ein besonderes Kapitel war die Anti-Alkohol-Kampagne 1985-1990. Mit signifikanten Preiserhöhungen (um 45%) und beschränkten Verkaufszeiten (14 -19 Uhr) und -orten versuchte man, der weit verbreiteten Trunksucht Herr zu werden – ein Kampf gegen die Symptome ohne Berücksichtigung der Ursachen.
Folgen
waren einerseits ein nie gekannter Aufschwung der Geburtenrate (500.000 über dem Durchschnitt) und ein Abschwung der Sterberate (um fast 1,4 Mio), andererseits fehlten deshalb dem Staatshaushalt über 60 Mrd. Rubel Steuereinnahmen (Alkohol ist mit ca. 5% Herstellungskosten die gewiß steuer-einträglichste Ware überhaupt, da in allen Ländern die Differenz komplett vom Staat „abgeschöpft“ wird).
Die Bevölkerung wich teilweise aus auf Selbstgebrannten = „Samogon“ (Zucker wurde knapp) und benannte Gorbi um in „Mineral-Sekretär“.

Ein Witz aus jener Zeit: – Was ist Glasnost und Perestrojka? – Wenn der Mund schon auf ist, aber noch nichts zum Hineinlegen da ist.
Und Gorbis
meistbenutzte Lieblingsphrase: „Nun, Sie verstehen mich…“ („Ну вы меня понимаете“)

Hier ein Ausschnitt aus einer seiner Reden, wo er von einer „neuen Weltordnung“ spricht:

https://www.youtube.com/watch?v=4TBZ7efmfnk

Ob er damit allerdings dasselbe meint wie die buschigen „Partner“ ist nicht klar…

Nach unbestätigten Gerüchten soll Gorbatschow 1984 auf dem Wege nach London in Paris Station gemacht haben, um dort der von Leo Trotzki (Bronstein) 1917 gegründeten Freimaurerloge „Velikij Vostok“ beizutreten. Beim darauffolgenden Besuch in London sollen „demonstrativ“ weder Gorbatschow noch seine Frau zur protokollarisch vorgesehenen Kranzniederlegung am Grabe von Karl Marx gegangen sein. Ebenso wird die international gesponsorte, von seiner Tochter geleitete Gorbatschow-Stiftung („Fond Gorbatschowa“ in Moskau) als Zentrum der Freimaurerei angesehen.

Und nochmal Gorbi als Entertainer auf seinem 85. Geburtstag 2016:

https://www.youtube.com/watch?v=IAT7Gor8Huo


Ein vielleicht ganz aufschlußreicher und nach meinem Empfinden in hohem Maße zutreffender Kommentar kam von
Andrej Fursow im Mai 2015 zur Frage: „Wer hatte Gorbatschow gekauft?https://www.youtube.com/watch?v=RRGBYm8LrcM – hier einige der Hauptthesen in Kürze:

diese damalige sowjetische „Spitze“ ist ein Produkt des Zerfalls der Sowjet-Nomenklatura „in voller Schönheit“ – kein Vergleich zu Casey und Kissinger auf der Gegenseite
– Gorbatschow wollte nicht die SU zerstören, das ist nur so passiert – der Zerfall der SU ist bis jetzt nicht genau aufgeklärt, das wäre aber hochinteressant in vielerlei Hinsicht
– seit Mitte der 1950er Jahre hatte der Osten aufgehört, den Kapitalismus ernsthaft zu analysieren und zu erforschen, und genau in dieser Zeit entstand im Westen jene Schicht, welche die weiteren Ereignisse bestimmte: die
Korporatokratie – eine Schicht von Beamten, Managern und Geheimdienstleuten, welche mit den transnationalen Konzernen in Verbindung stehen,
– entstanden war diese Schicht durch den 2. WK und erstmalig im Iran beim Sturz Mossadeghs sichtbar geworden, wo nicht die CIA-Interessen im Vordergrund standen, sondern die einiger Transnationaler Konzerne

die Korporatokratie unterscheidet sich von der staatsmonopolistischen Bourgeoisie, die bereit war, mit der SU global „auszukommen“, dadurch, daß sie dazu nicht gewillt war – sie wollte die globale (Allein-)Herrschaft
– mit dem Beginn der sowjetischen Erdölexporte zu „Vorzugspreisen“ unter Chrustschow begann in der SU die Formierung eines Clusters von Interessen, der eng verbunden war mit der Integration der sowjetischen Nomenklatura in das kapitalistische System
– zum Erdölhandel kam der Edelmetallhandel und ganz schnell auch der Edelsteinexport, so entstand bereits in den 60er und 70er Jahren in der SU ein Segment der Korporatokratie – dieser
protoglobalen Gruppe ohne Grenzen
– dieser Teil der Nomenklatura, der Schattenökonomie und der Geheimdienste war für die SU tatsächlich so eine Art „fünfter Kolonne“ der Sowjet-Gesellschaft
– aus globaler Sicht war es „nur“ das sowjetische Segment der Korporatokratie, das darauf rechnete, sich als gleichberechtigtes (!) Mitglied in die internationale Korporatokratie zu integrieren
– diese Integration klappte nicht bei allen und nicht für alle, nur die bei der Zerlegung der SU am aktivsten waren, haben ihr Glas Konfitüre und ihr Körbchen Kekse bekommen und dürfen nun für Pizza und Louis-Viton-Taschen Reklame machen (eine Anspielung auf Gorbis „Nebeneinkünfte“)

das bedeutet aber nicht, daß die SU sowieso zerfallen wäre – in der SU gab es eine Strukturkrise, und jede Strukturkrise kann man in eine Systemkrise umwandeln
– ich erinnere daran, daß 1988/89 in der SU eine Gruppe VSA-Ökonomen unter Leitung des Nobelpreisträgers Wassili Leontjew tätig war, die feststellte, daß die SU Wirtschaftsprobleme hat – die hatte damals jeder, die VSA viel schwerere: im Oktober 1987 den Zusammenbruch des Fondsmarktes und einen Absurz des Dow Jones an einem Tag um 23% – also Probleme hatten alle
– ABER: Leontjew sagte, daß es
in der SU-Wirtschaft keine Probleme gäbe, welche ernsthafte Systemveränderungen erfordern würden, d.h. in der UdSSR gab es Ende der 80er Jahre keine Wirtschafts-Systemkrise!
– 1991 wurde das von Margaret Thatcher bestätigt, die in Houston im Erdölinstitut sagte: „Die SU stellte in den 80er Jahre keine militärische Bedrohung des Westens dar, denn der Westen hatte eine adäquate Antwort. Aber eine wirtschaftliche Bedrohung war die SU eine ernsthafte, da die Planwirtschaft gekoppelt mit moralischer Stimulierung drohte, den Westen aus einem bedeutenden Teil des Weltmarktes zu verdrängen.“
– dementsprechend hätte der Westen entweder soziale „linke“ Reformen durchführen müssen, oder einen Weltkrieg beginnen …
– wie auch immer: Thatcher anerkannte, daß
die SU in den 80er Jahren eine wirtschaftliche Bedrohung für den Westen darstellte, und das war ein Existenzproblem für die führenden Gruppen des Westens

die Sache ist also nicht bei Gorbatschow – dieser war von jenem Teil der sowjetischen Nomenklatura und der Geheimdienste herausgehoben worden, die beschlossen hatten, Eigentümer zu werden
– die Amis haben diesen Prozeß beschleunigt, durch den Verfall der Erdölpreise, und damit diese Leute angestoßen, sie sollten entweder den Gürtel enger schnallen oder das Land zerlegen und selbst Eigentümer werden
– unter Gorbatschow wurden zwei wichtige Gesetze angenommen, welche das Land zerstört haben: 1. das Gesetz über die individuelle Arbeitstätigkeit, das die Schattenwirtschaft legalisierte, und 2. das Gesetz über das Individual-Unternehmen, das den Verbrauchermarkt zerstörte
– das war der Beginn der Systemkrise – also ist das Problem nicht in der Persönlichkeit Gorbatschows zu suchen, obwohl er ein Symbol der Inkompetenz und des Verrats ist und eine Großmacht zerstört hat, die keinesfalls „hinfällig“ war
– sondern ein Teil der Korporatokratie hat ihn dort hingestellt, und diese Leute sind bis heute im Dunkeln, und Gorbatschow badet in fragwürdigem Ruhm…

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Und nun die versprochene Kurzinfo zu dem oben genannten Schuldzuweisungs-Artikel.
Leider „vergessen“ die Autoren solcher Beiträge, daß sie sich selbst und ihr eigenes Volk damit in eine denkbar schlechtes Licht rücken, denn es ist nicht gerade schmeichelhaft, wenn man sich so offen dazu bekennen muß, daß man sich jahrzehntelang und länger vollständig fremdbestimmen läßt… (wie wir Deutschen übrigens auch)

Es genügt die Ergebnisse des „Umbaus“ in der Wirtschaft,. Politik, Gesetzgebung und den Massenmedien anzuschauen, um zu erkennen, daß sie den Zielen und Aufgaben „jener“ entsprechen. Aber das war schon lange vor dem Beginn der radikalen Veränderungen im Leben der UdSSR verständlich.“

Mit Zitaten und Statistiken wird dann „nachgewiesen“, daß wenn über 50% der Juden in Rußland die westliche Gesellschaft für erstrebenswert halten, daraus folgt, daß „deren Interessen“ hinter all den Umwandlungen stehen – da vertauscht man mal eben Ursache und Wirkung, wenn es einem paßt.
Das erinnert doch sehr an jene „Wissenschaftler“, welche so liebend gern Korrelationen zu Kausalitäten „umfunktionieren“…

Natürlich ist jede Privatisierung eine Beraubung – das sagt ja schon das Wort (lat. privare = berauben).
Und wenn 70% des ehemaligen russischen „
Volkseigentums“ – vor der Beraubung schnell zum „Staatseigentum“ umbenannt und dem Komitee für Föderales Eigentum zugeordnet – sich nun in den Händen von 200 Familien befinden und darunter mit Abramowitsch, Deripaska, Mamut, Beresowski, Chodorkowski, Friedman, Gusinskij u.a. vielen Juden sind, dann wären wohl zuerst mal diejenigen zu befragen, welche diese Beraubung des russischen Volkes „organisiert“ haben – siehe oben.

Auch der „jüdische“ Einfluß auf die Außenpolitik und die momentane sehr widersprüchliche Rolle Rußlands auf der internationalen Bühne wird gern thematisiert – allerdings ist es in der gegenwärtigen Phase sehr schwierig, eine einseitig NWO-freundliche russische Politik da herauszulesen – da muß man schon eine gehörig verzerrende Brille aufhaben… Rußland als Juniorpartner im Verbund mit den VSA und Israel – das ist doch sehr oberflächlich.
Rußland zunehmend „egoistischer“ (d.h. auf vorrangige Sicherung der eigenen Interessen bedacht) – da stimmte ich eher zu…

Innenpolitisch waren unter Jelzman auch verschiedene Gruppen am Werk, und bis heute hat sich auch vieles geändert.

Die Massenmedien NTV, ORT, TV-6, REN-TV, viele Zeitungen befinden sich in der Tat in den Händen weniger Familien – auch in Rußland, wobei die meisten von ihnen nur die „Statthalter“ für die internationalen Medienkonzerne sind.
Und daß Schauspieler, Künstler, Humoristen u.a. traditionell ein Sammelbecken für jüdische Menschen sind, darauf war man früher noch stolz…

Ja, wie auch in der Bundesrepublik, in der Ukraine und anderswo hat die „Unsitte“ des Mehrfach-Paß-Besitzes auch in Rußland um sich gegriffen – aber das ist nun mal ein Kennzeichen des Kapitalismus: „Gesetze“ gelten nicht, wenn man genug Geld hat – dann „kauft“ man sich sein „Recht“ wie es einem paßt – was das „moderne“ sog. „bürgerliche Recht“ ziemlich genau charakterisiert…

Auch die in Rußland immernoch verbreitete Mode der Reichen, ihre Kinder fast alle auf westliche „Eliteschulen“ mit Internaten zu schicken, ist doch eher ein Ausdruck dessen, daß auch die russischen „Eliten“ gern zu den Inzis gehören möchten, d.h. die Familie (für Russen nach wie vor ein Heiligtum) wird von den „Elitären“ nicht mehr so hoch geachtet, die Verbindung zum eigenen Land ebenso – das alles sind primär Kennzeichen einer allumfassenden „Vereinzelung“ der Menschen.
Nicht umsonst gilt ein Mensch ohne Heimat als nicht vollwertig frei, jemand der seine Sippe nicht kennt als noch weniger frei, und wer obendrein gar keine Familie hat, der ist vollständig versklavt. (mehr unter
c.d.m.)

Putin wird wenigstens zugestanden, daß er „die Juden“ aufteile, in „unsrige“ und „fremde“ – genauso könnte man jedoch das Verhältnis der Oligarchen zur russischen Politik als Maßstab wählen…

Es ist hier wenig sinnvoll, die ganzen „aufklärerischen“ Aufdeckungen, wo denn überall in Rußland „die Juden“ die Macht hätten, aufzuführen – wer mag, kann dazu jede Menge Hinweise in dem oben verlinkten Originalwerk finden – mir ist diese Sichtweise zu primitiv.

Für Russisch-Könner sei noch auf zwei Vorträge von Andrej Fursow hingewiesen:

Андрей Фурсов «Нами управляет западная элита» – „Uns steuert die westliche Elite“

https://youtu.be/eESrmSOHcG8

und

Андрей Фурсов «Пятый Рейх» 2015 – „Das fünte Reiche 2015“

https://youtu.be/phKWpnNejGY

Wobei leider auch Herr Fursow nicht genau sagt, wodurch sich denn eine echte Elite auszeichnet… denn mit Pseudo-Eliten (von der „Nomenklatura“ bis zu den goldkettchenbehängten „Neuen Russen“) haben nicht nur die Russen im Verlaufe der brutalen Beraubung in den 90er und Nuller Jahren genügend Erfahrungen sammeln dürfen… auch wir hier im sog. Westen fragen uns seit langem besorgt, was denn eine echte Elite „auszeichnet“.

Das was wir hier zu sehen bekommen, von den selbsternannten „ELITEN“ – egal ob politische, ökonomische oder sonstige „Führer“-Persönlichkeiten – ist jedenfalls ein trauriger Abklatsch: zu 99% kulturell ungebildete Dummschwätzer und Phrasendrescher, denen ich nichtmal die Führung einer dreiköpfigen Raum-Reinigungsbrigade anvertrauen würde, ohne Gewissensbisse zu haben…

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Abschließend soll nun die Vorgeschichte des „Umbaus“ aus einer ganz persönlichen Sicht betrachtet werden, d.h. die Situation in der Sowjetunion und dem „Ostblock“ in den 70er Jahren, denn nur in der Kontinuität der Vorgänge ist eine Annäherung an die Wirklichkeit möglich.
Auf Links wurde im weiteren verzichtet – jeder darf mit den ihn interessierenden Suchbegriffen selbst auf Entdeckungsreise gehen…

Die Vorgeschichte der „Perestrojka“

Nach dem Waffenstillstand am 8. Mai 1945 fand sich Europa durch die Vereinbarungen von Jalta (Februar 1945) neu aufgeteilt: der östliche Teil war unter sowjetische Herrschaft gelangt, der westliche Teil unter VSA-Herrschaft.
Die Nachkriegs-Grenzen waren in Jalta recht willkürlich und zugunsten der „Siegermächte“ neu festgelegt worden – vor allem auf Kosten Deutschlands, wobei Polen für die Verluste im Osten (an die SU) reichlich im Westen (auf Kosten Deutschlands) „entschädigt“ wurde.
Allerdings sind all diese Landnahmen völkerrechtlich nicht abgesichert – bis heute, „man“ hofft auf das „Gewohnheits“-Völker-„Recht“ – aber das ist ein anderes Thema.

Daß die Allianz gegen Hitlerdeutschland ein reines Zweckbündnis war, zeigte sich sehr bald: die Unstimmigkeiten zwischen den Alliierten traten nach der Niederwerfung der nationalsozialistischen Herrschaft sehr bald zutage, vor allem die VSA mit dem jungen Truman versuchten bereits auf der Konferenz von Potsdam die UdSSR mit dem „großen Atombomben-Knüppel“ zu züchtigen.
Das Ergebnis von Potsdam, heute fälschlicherweise oft „Potsdamer Abkommen“ genannt, war erneut ein Diktat der Alliierten, die erneut – wie schon 1918 in Versailles – ohne das deutsche Volk zu fragen, einfach über dessen Geschicke bestimmten. Es war also kein Abkommen, sondern ein einseitiges Diktat der Sieger – das wollen wir doch bitte festhalten.

Der angloamerikanische Westen hatte also in diesem Krieg nur einen geringen Teil seiner Ziele erreicht: die weitgehende Reduzierung des deutschen Volkes um seine wertvollsten Anteile, die jungen Menschen, und die Besetzung eines großen Teils von Deutschland.
Dafür war ganz Osteuropa in den Einfluß „Stalins“, des „Bolschewismus“ (auch so ein vielmißbrauchter „Kampfbegriff“) geraten.

So begann der Westen augenblicklich mit allen „friedlichen“ Mitteln das durchzuführen, was mit militärischen Mitteln nicht erreicht worden war: das „Roll-back“, das Zurückschieben des Bolschewismus nach Osten begann.
Dazu wurde als erstes der Status Quo zementiert: Währungsreform in den vereinigten Westzonen, Gründung der Staatssimulation BRiD als Verwaltungsorganisation der Alliierten nach HLKO, Abkoppelung der Westzonen von der SBZ, der sowjetisch besetzten Zone, Installation entsprechender abhängiger „Lizenz“-Medien, die noch bis 2099 unter „Alliierter Kontrolle“ stehen sollen.
Und das beweist klar, daß es von Anfang an geheime angloamerikanische Pläne gibt, bis spätestens 2099 dieses Deutschland endgültig auszuradieren, die sich bis heute in Umsetzung befinden…

Die weitere Entwicklung war gekennzeichnet durch das Bestreben der Sowjetunion, gemäß den Vereinbarungen von Teheran, Jalta und Potsdam ein kleineres, neutrales, aber einheitliches Deutschland wiederherzustellen – die entsprechenden Vorschläge Stalins und der UdSSR-Führung aus den 50er Jahren sind hinlänglich bekannt.
Aber – unter Berücksichtigung des vorher Gesagten – hatte der Westen natürlich keinerlei Interesse daran – sein erklärtes Ziel war nach wie vor die Auslöschung Deutschlands – also wurden sämtliche Versuche auf Wiederherstellung eines einigen Deutschlands blockiert und der westliche Teil in NATO, Montanunion, später EWG und EG, „eingeordnet“ (meist als „Zahlemann“).

Die logische Folge dieser Politik war die Mauer, die ab 13. August 1961 die „besondere politische Einheit“ (!) Berlin durchzog und den Aderlaß an (ausschließlich auf Staatskosten gut ausgebildeten) jungen Menschen aus der DDR in den Westen unterband – damit war die Teilung Europas erstmal fixiert, und nach der friedlichen Lösung der Kuba-Krise schienen sich beide Seiten mit den entstandenen Realitäten abgefunden zu haben.

Im weiteren fand eine getrennte Entwicklung Europas statt – im Westen war (nach der erfolgreichen Planwirtschaft der Nachkriegsjahre!) Erhards soziale Marktwirtschaft der Renner, im Osten wurde die sozialistische Planwirtschaft weitergeführt.

Unter der formal „friedlichen“ politischen Oberfläche tobte freilich ein kalter Krieg auf allen Gebieten, vor allem wirtschaftlich: die Inzis hatten der Welt in Bretton Woods den Dollar als Rohstoff-Leitwährung aufgezwungen, und so waren die Länder des RGW (= „Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe“, das östliche Gegenstück zur EWG) gezwungen, einen Großteil ihrer Naturreichtümer und Erzeugnisse in den Westen zu liefern – natürlich zu den vom Westen festgelegten („Weltmarkt“-)Preisen.
Es erfolgte so ein ständiges Ausbluten des „Ostblocks“ – und ein Großteil des westlichen „Wohlstandes“ resultierte aus Werkbank-Fertigungen von Westwaren (IKEA-Regale, Trumpf-Schokolade, Privileg-Haushalttechnik von Quelle u.v.a.m.) im Osten, die billigst geliefert wurden, damit die für den Einkauf wichtiger Rohstoffe erforderlichen „Devisen“ (frei konvertierbare Währungen) generiert werden konnten.

Ein geringer Teil von diesen Erzeugnissen tauchte später als sog. „Gestattungsproduktion“ in den teuren DDR-„Hochqualitäts“-Ladenketten unter den Marken „Exquisit“ und „Delikat“ auf.
(der Volksmund brachte dann auch für „SED“ eine neue Interpretation: „Shop, Exquisit, Delikat“ – d.h. der „Intershop“, wo man für Westgeld einkaufen konnte, und die beiden genannten Hochpreis-Ketten)

Daneben wurde der Osten von allen fortschrittlichen Technologien rigoros ferngehalten – die für alle verbindlichen Cocom-Listen sahen vor, daß selbst „middle tech“-Erzeugnisse nicht in den „Ostblock“ geliefert werden durften, von „high tech“ ganz zu schweigen.

So zwang man einerseits den Osten zu extrem hohen Investitionen in Wissenschaft und Technik und zur teuren Umgehung von westlichen Patenten – zumindest für diejenigen Waren, die dann auch in den Westen geliefert werden sollten – und andererseits zu extrem teuren „Umgehungseinkäufen“ von technologischen Anlagen.

Denn es wurde durchaus „geduldet“, daß die Cocom-Listen vereinzelt „umgangen“ wurden – wegen der „Gefahr“ natürlich für ein Vielfaches des normalen Preises – mancher erinnert sich noch an den nach 1990 nie angeklagten Stasi-Oberst Schalck-Golodkowski und sein Firmenimperium „Kommerzielle Koordinierung (KoKo), das sich genau damit befaßte.

Auch wurde vom Westen – nach dem alten „Teile und herrsche“-Prinzip – gegenüber den verschiedenen Ländern des (absolut nicht massiven oder homogenen, wie der Begriff suggeriert) „Ost-Blocks“ eine sehr „differenzierte“ Politik betrieben: Albanien und Rumänien wurden teilweise mit Sonderkonditionen hofiert, überall wurden unterschiedliche sog. „Dissidenten“ und „alternative“ Gruppen aufgebaut und unterstützt, und die Zahl der gegenseitigen Geheimdienstoperationen jener Zeit ist Legende – Wien und (West-)Berlin waren damals die Zentren der gegenseitig überwachten „Kontakte“, später auch Prag …

Und nicht zu vergessen der ständige „brain drain“, mit dem die VSA sich jedes Jahr wieder mit klugen jungen Leuten aus der ganzen Welt (die in ihren Mutterländern stets auf Staatskosten ausgebildet worden waren!) versorgten, die zum Studium oder zu „Praktika“ an deren Hochschulen eingeladen wurden, und von denen die Fähigsten mit guten Angeboten auch zum Bleiben bewegt werden konnten, anstatt in ihr Land zurückzukehren und dort etwas Neues aufzubauen.

Soweit ein paar (im Westen gern ausgeblendete) Skizzen dessen, was damals so „üblich“ war – natürlich kann das kein vollständiges Bild abgeben, aber es illustriert sehr gut einige Seiten dessen, was uns heute so gern verklärt wird.

Diesen äußeren Umständen zum Trotz hatten sich die meisten Länder des „Ostblocks“ zu relativ stabilen Staatswirtschaften entwickelt – es ging langsam, aber sicher voran.
Vor allem: es gab keinen wirtschaftlichen Zwang für den Einzelnen.

– Es gab keine Arbeitslosen: die wurden in den Staatsbetrieben beschäftigt, wo kaum jemand wirklich darauf achtete, daß auch jeder seine Norm erfüllte – wer nicht arbeiten wollte, bekam auch so sein Geld – was natürlich die gesamtgesellschaftliche Arbeitsprodktivität senkte.
– Es gab keine Obdachlosen: die Mieten lagen unter 10% des Monatsverdienstes, auch bei zentralbeheizten Neubauwohnungen, und sogar der notorische Mietschuldner aus dem Nebenhaus, der lieber ein dickeres Auto fuhr statt seine Miete zu zahlen, wurde nicht auf die Straße gesetzt – nicht mal in einen Altbau umquartiert.
– Die Verbrechensraten (Klein- wie Großkriminalität) waren nicht nur statistisch, sondern auch real schwindelerregend gering: wir konnten damals in einem Neubauviertel von Berlin mit ca. 15 Tausend Einwohnern völlig ohne Sorgen unsere Kinder 4 – 5 Stunden lang draußen spielen lassen, ohne sie selbst beaufsichtigen zu müssen,
und vieles andere mehr.

Die soziale Sicherheit und Zukunftsgewißheit war allerdings bis in die 70er Jahre schon derart übersteigert, daß vielen Leuten diese „überbordende“ Stabilität schon gegen den Strich ging: es gab nur wenig Veränderung.
Auch staatlicherseits war „die Partei“ (welche tatsächlich den Staat führte, zusammen mit den vereinigten Geheimdiensten – denn die Stasi beinhaltete sowohl den „Verfassungsschutz“ als auch den “Bundesnachrichtendienst“ als auch den „Militärischen Abschirmdienst“) inzwischen von sovielen Karrieristen und Mitläufern unter- bzw. überlaufen worden, so daß zum elitären Anspruch (der überall propagierten Führungsrolle) eine zunehmende Lücke klaffte.

Die sog. „Blockparteien“ waren zu unbedeutenden Abnickervereinen degeneriert, die Menschen hatten sich meist irgendwie mit den Verhältnissen arrangiert, und bis auf wenige Idealisten tat kaum einer mehr als unbedingt notwendig.
Im Gegenteil, es war ein „Kavaliersdelikt“, wenn man aus dem Betrieb etwas für zuhause mitnahm – die Mitnahme von Werkzeugen oder Bohrmaschinen war sogar ausdrücklich gestattet, und so mancher „vergaß“ dann jahrelang, das Gerät zurückzubringen – wurde halt im Betrieb ein neues angeschafft…
(der berühmte Honnecker-Ausspruch „aus unseren Betrieben ist noch viel mehr herauszuholen“ wurde eben auf eine etwas „andere“ Weise interpretiert als er gemeint war…)

So kam es, daß die westliche Dauer-Propaganda – von Hollyschutt bis „deutsche“ Familienserien – bei so manchem ein offenes Ohr fand, denn es wurden ja in bester Werbe- und PR-Tradition stets nur die guten Seiten gezeigt und der ökonomische Zwang, der hinter allen stand, nicht thematisiert.
Dafür wurde der ideologische Zwang, mit dem der Osten sein System aufrecht hielt, stark angegriffen – und nicht erfolglos.
Hinzu kam die „neue Ostpolitik“, welche erste Kontakte und für viele reale Möglichkeiten (per „Ausreiseantrag“) eröffnete, in den Westen gelangen zu können – neben dem recht drakonischen „NSW-Reisekader“, der stets eine Zusammenarbeit mit der Stasi verlangte.

Als Illustration der damaligen Verhältnisse Ende der 70er/Anfang der 80er vielleicht zwei Witze, die so manches recht gut kennzeichnen:

1. Kommt ein Mann zu seinem Parteisekretär und sagt, er möchte einen Ausreiseantrag stellen. Der Parteisekretär nimmt ihn beiseite und fragt ihn, warum der denn ausreisen wolle und wohin.
Er möchte in die DDR ausreisen, war die Antwort. Darauf der Parteisekretär verwundert: „Aber Genosse, Du bist doch hier in der DDR.“ – Darauf unser Mann: „Ja, ich möchte aber in die DDR, über die jeden Tag in der Zeitung und im Fernsehen berichtet wird…“

2. Kommt ein Polizist zu seinem Vorgesetzten und sagt, er wolle einen Ausreiseantrag stellen. Der Vorgesetzte schätzt den Mitarbeiter sehr und fragt daher, ob es denn einen Grund dafür gäbe.
Ja, sagt dieser, es gibt einen Hauptgrund und einen Nebengrund. Dann fangen wir mal mit dem Nebengrund an, sagt der Chef. – „Naja, wenn es hier mal andersherum kommt, dann sind wir Polizisten doch die Ersten, die von allen verkloppt werden.“ – „Aber, aber, Genosse, wie kommst Du denn darauf? Wie soll es denn hier mal andersherum kommen? Dafür gibt es doch gar keinen Anlaß, ist doch alles soooo stabil, schon seit Jahren keinerlei Veränderungen mehr…“ – „Sehn, Sie, und das – ist der Hauptgrund…“ —

Parallel dazu war der Staats- und Parteiapparat in allen Ländern des Ostens inzwischen derart verknöchert, daß die Greise an der Spitze keinen richtigen Durchblick mehr hatten, was denn im Lande so wirklich abging. Sie verkamen zu reinen Repräsentationsfiguren – von der Abhängigkeit der kleinen DDR vom „großen Bruder“ ganz zu schweigen.
Die „oberen unter den Mittleren“, die eigentlich immer in allen Apparaten die wahren „Bestimmer“ und Lenker sind, hatten auch in der UdSSR längst ihre eigenen Wege und Mittel gefunden, wie sie sich und ihre Familien mit Westwaren, Pöstchen und anderen Annehmlichkeiten versorgen – was natürlich nicht unbemerkt blieb.
So wuchs der allgemeine Frust, und auch die Leute „darunter“ im Apparat machten mehr und mehr, was ihnen persönlich guttat – natürlich alles stets ideologisch „richtig“ verbrämt.

So kommt es etwa Mitte der 70er Jahre zu ersten Versorgungsschwierigkeiten in der UdSSR, während die DDR als „Schaufenster zum Westen“ noch einigermaßen gut dastand. Zu jener Zeit war ich zum Studium in der SU, d.h. gut 10 Monate dort und knapp 2 daheim und konnte diese Entwicklungen in beiden Ländern parallel genau verfolgen.
Dort, in der SU, war eine zeitlang Butter knapp – darauf folgten Hamsterkäufe, da der Preis staatlich garantiert blieb, welche die Versorgungslage weiter erschwerten.
Dann folgte das gleiche Spiel mit Margarine, mit Eiern, dann mit Fleisch usw. – zwar wurde das stets nach wenigen Wochen (meist per „Sonderimport“) wieder ausgeglichen, aber die Verunsicherung blieb.

Da die Planwirtschaft prinzipiell keine großen Reserven aufbaut, sondern auf relativ genaue Bedarfsdeckung ausgerichtet ist – eines der Prinzipien der Planwirtschaft: soviel wie nötig – stießen jegliche unvernünftige Handlungen Einzelner natürlich nicht auf einen flexiblen Preismechanismus, der solche Hamsterkäufe hätte bremsen können, sondern sie wirkten sich eben direkt aus – sogar in einem landwirtschaftlich nun wirklich reichen Gebiet wie der Ukraine, wo ich damals studierte.
Und wenn einmal eine solche Unsicherheit eingezogen war, dann konnte ein beliebig gestreutes Gerücht zu sofortigen Reaktionen führen – von den rund um die Uhr sendenden westlichen Radiosendern in russischer Sprache, wie „Free Europe“ aus München oder „Voice of America“ natürlich damals weidlich ausgenutzt …

Soweit skizzenhaft einiges zur damaligen Situation Ende der 70er/Anfang der 80er.
Einerseits die Verknöcherung der Strukturen, andererseits die egoistische „Fettlebe“ (aus damaliger Sicht) der Parteibonzen („Nomenklatura“) und parallel die nicht mehr effizient funktionierende Wirtschaft.

Sie befand sich zum damaligen Zeitpunkt schon längst in der Kreditwürge des Westens: immer mehr Waren mußten zu Schleuderpreisen ins NSW („Nicht-Sozialistisches Wirtschaftsgebiet“) exportiert werden, um die Zinsen und Raten der Kredite zu bedienen.
In dem Unternehmen, wo ich nach dem Studium arbeitete, war eine Exporteffektivität von 0,1 schon Tagesgeschäft – das bedeutete, daß von jeder eingesetzten DDR-Mark nur 10 Pfennig in Valuta „erlöst“ wurde – oft auch noch weniger.

Dies war ein Aderlaß sondergleichen, denn die Rohstoffe mußten zum großen Teil (soweit im RGW selbst nicht verfügbar) zu vollen Weltmarktpreisen gekauft werden – großteils war es tatsächlich so, daß die Summe der eingesetzten Rohstoff- und Teile-Importe größer war als die für die daraus gefertigten Waren erhaltenen Exporterlöse.

Zwar konnte dies durch ein gewisses Ost-West-Gefälle zwischen den Ländern des RGW wieder etwas ausgeglichen werden, aber die „Bruderländer“ (klar: „Brüder“ – Freunde kann man sich ja aussuchen…) waren auch nicht mehr bereit, das „Schaufenster zum Westen“ noch weiter zu stützen – sie hatten eigene Probleme mit ihrer inländischen Versorgung – überall waren „freundlich erteilte“ Kredite des Westens inzwischen zur Drosselschlinge geworden.
Und dann der Anfang der 80er wieder sinkende Weltmarkt-Ölpreis, der die UdSSR (nach den „fetten“ 70ern, wo viele Probleme einfach durch schnelle Importe „weggedrückt“ werden konnten) selbst vor große wirtschaftliche Probleme stellte…

In dieser immer auswegloser werdenden Situation, von der so mancher auch eine Ahnung hatte, war ein Gorbi, der als Gallionsfigur des „Umbaus“ auftrat, für viele Menschen im Ostblock, vor allem in der ach so stabilen, „unveränderlichen“ DDR, ein Hoffnungsschimmer.
Auch in „der Partei“ rumorte es kräftig – viele einfache Mitglieder verlangten ähnliche Umbaumaßnahmen wie in der SU (ganz nach der alten SED-Doktrin „Von der SU lernen heißt siegen lernen“…), wobei keiner (soweit mir bekannt) damals den Sozialismus und auch die Planwirtschaft prinzipiell in Frage stellte – geschweige denn eine „Vereinigung“ mit der BRD auch nur in Betracht zog.

Und das müssen sich alle damals Verantwortlichen im Osten auf allen Ebenen zumindest als Vorwurf gefallen lassen:
sie haben nicht darauf reagiert, sondern sind betonkopfmäßig weiter dabei geblieben, alles so weiterlaufen zu lassen wie bisherein Schelm wer da Parallelen zu heutigen Vorgängen entdeckt.

Ja, so war – aus heutiger Sicht – die Situation vor und zu Beginn der Perestrojka, wie ich sie erlebt habe.


24 Kommentare

  1. Texmex sagt:

    Irgendwas stimmt fuer mich in dem persoenlichen Teil nicht. Ich versuche mal, das fuer mich zu formulieren:
    Die Doitschen in Ost waren nicht bloeder als die in West. Trotzdem funktionierte die Wirtschaft nicht annaehernd so effektiv. Der grundlegende Unterschied ist fuer mich nicht nur die Behandlung der Menschen nach den Kriegsgefangenenlagern. Die VSA liessen mind. 1 Mio in den Rheinwiesenlagern verrecken, die Franzosen schlugen die Landser in den Kohleminen mit Eisenketten ( Bericht meines Onkels, der bis zu seinem letzten Erdentag die Wackes gehasst hat), die Russen waren keinen Dreck besser!
    Demontage fand in der SBZ genau wie in der BBZ statt, es ist ein Maerchen, wenn behauptet wird, nur der Russe haette zappzarapp gemacht. Ueber den Umfang laesst sich streiten.
    Einen grossen Unterschied sehe ich in der ideologischen Doktrin durch den Bolschewismus, Sichwort Privateigentum und seine Eliminierung, letztendlich jeder Initiative. Eigentlich nicht logisch, denn den verdeckten „Eliten“ gehoerte ja rechts und links der Mauer gleich“alles“. Es muss also an der verdeckten Elite gelegen haben, weshalb eine Seite prosperieren durfte und die andere nicht. Der armselige Dachdecker aus dem Saarland mit seiner Angetrauten Margot aus dem halleschen Hurenviertel war doch genau so ein Hanswurst wie der Saumagen auf 2 Beinen aus Oggersheim.
    Auf der anderen Seite ist ja all das, was Du oben beschreibst fuer mich ein riesiger Bluff.
    Dass der RWG nicht und der Westen vor gravierenden Problemen standen, wie die Frau Thatcher dies meinte, das glaube ich nicht. Der Osten benutzte die Sklaven, desmotiviert, mit Aluchips belohnt, der Westen belohnte mit Wohlstand materiell.
    Der Raub vor dem „Zusammenbruch“ im Comecon hat dann nicht funktioniert, danach sehr wohl, und jetzt stehen wir wieder vor einem Raub gigantischen Ausmasses.
    Schon verrueckt das Ganze

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  2. Hawey sagt:

    Hat dies auf meinfreundhawey.com rebloggt.

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  3. ALTRUIST sagt:

    Ein sehr schwieriges komplexes Thema .

    Mit vielen Wertungen stimme ich ueberein , mit nicht Wenigen aber nicht .

    Der Ostblock war ein geschloessener Markt und die Kooperation mit der anderen Welt leidete darunter.

    Zum anderen war der Ostblock nicht souveraen , gebunden an den Rothschildbanken und konnete immer an die Kandarre genommen werden .

    Mitteldeutschland hatte bessere wirtschaftliche Vorraussetzungen , durfte sie aber nicht ausleben und stagnierte deswegen .

    Das ganze Thema ist ein weites Feld ………..

    Aber das passt irgendwie , wenn man sich mit Bronstein beschaeftigt hat und seine Bedeutung fuer die heutigen Neocons :

    ………………………..

    soll Gorbatschow 1984 auf dem Wege nach London in Paris Station gemacht haben, um dort der von Leo Trotzki (Bronstein) 1917 gegründeten Freimaurerloge „Velikij Vostok“ beizutreten.

    ………………………

    Und zu den Juden mal eine realistischere Wertung , als wie man sie sonst immer liest , auch in den Kommentaren .

    Hinter den heimlich , verschwiegene struktirierten Kulissen des Vatikan – City of London – Washington DC

    wird man fuendig .

    Was wir zertifiziert wissen ist erstaunlich wenig .

    Und die am Wenigsten wissen, operieren mit Hitler Bilder und Hitler Reden , die gar nichts sagen .

    Ist leider so .

    Vielen Dank fuer den Beitrag und die vielen Informationen , . Einige ergeben fehlende Puzzle im persoenlichen Bild , aber sehr, sehr viele fehlen eben immer noch .

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  4. Vollidiot sagt:

    Andropow, Kossigin, Breschnew waren Mitglieder nordischer Logen.
    Von Anfang an war es ein „sozialistisches Experiment“ das nach der Ankündigung seines Endes dann auch dementsprechend vollzogen wurde.
    Von Beginn an ein Logen/Jesuitenprojekt.
    Das erklärt auch die interessante Stellung Putins innerhalb des Interessenkonglomerates in der RF.

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  5. ALTRUIST sagt:

    Texmex

    Demontage fand in der SBZ genau wie in der BBZ statt, es ist ein Maerchen, wenn behauptet wird, nur der Russe haette zappzarapp gemacht. Ueber den Umfang laesst sich streiten.

    —-

    Die Demontage in der SBZ haben die Sowjets abschiessend bereut , weil das Bloedsinn war .
    Die Enteignung des SBZ Mittelstandes war der groesste wirtschaftliche FEHLER .
    Der BRD Mittelstand traegt gie BRD . Unter Merkel wird ihr der Rest gegeben .
    Gleichsam die Aufloesung des hochentwickelten Flugzeugbaus bei Dresden sowie die DDR Elektronik ..

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  6. luckyhans sagt:

    @ Texmex:
    „letztendlich jeder Initiative“ – Schablone, die nicht stimmt – es gab durchaus Initiative, nicht nur bin den 50ern und 60ern: und wenn bestimmte nicht ganz blöde Leute in den drei Apparaten am Ort tätig waren, dann ging auch vieles.

    „wie die Frau Thatcher dies meinte, das glaube ich nicht“ –
    das sind auch keine Glaubensfragen, sondern Fakten – zumindest soweit ich das überprüfen konnte.

    „Der Osten benutzte die Sklaven, demotiviert, mit Aluchips belohnt“ –
    die Belohnung war im Osten eine andere, nicht „materielle“ (zumindest bis der Dachdecker kam): soziale Sicherheit und Gemeinsinn, trotz der „Diktatur des Proletariats und seiner Partei“ – klingt seltsam, war aber so…
    😉

    „der Westen belohnte mit Wohlstand materiell“ –
    doch auch nur solange das ging, d.h. solange die Zinseszinskurve der allgemeinen Verschuldung noch unter der Wachstumsgeraden lag, d.h. bis in die 80er – dann wurde umgesteuert, erst „sanft“, dann – nach der Ausbeutung von Neufünfland – rigoros, mit dem inzwischen abgeschlossenen kompletten Rückbau des „Sozialstaates“
    Wie weit die negativ Differenz vor 25 Jahren schon war, zeigt sich daran, wie wenig auch die Vereinnahmung und Plünderung von ganz Osteuropa noch an „Zeitgewinn“ gebracht hat.

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  7. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  8. ALTRUIST sagt:

    Ich war bei Stavropol , der Heimat Gorbatschovs .

    Auf einem Feldweg , der ein riesiges Weizenfeld umgab hoerte man so etwas wie leises Prassel , wie bei einem Hagelschauer .
    Wir gingen der Sache nach und stellten erstaunt fest , das das Gerauesch von aus den Aehren fallenden uebereifen Koernern herruehrte .

    Der Weizen war ueberreif und fiel permanent wie bei einem ausgiebigen Hgelschauer aus den Aehren .

    Niemand interressierte das.

    Am Ende des riesigen Feldes war eine Aprikosen Plantage . Die Aprikosen wurden nicht abgeerntet . Nach diesem Sommer konnte ich nach reichlichem Verzehr von Aprikosen , dieselbigen nicht mehr essen , geschweige denn essen .

    Die Zwangskollektivierung als Experiment war gescheitert .

    Alle menschengemachten Experimente des GEISTADELS sind gescheitert .

    DER MERKEL interessiert es nicht , wie eine wahrhaft Wahnsinnige steuert sie ihre Verwaltungsorganisation und die ihr anvertrauen MENSCHEN in das Unglueck und gewollt in das Chaos .

    Nur PUTIN hat wahrscheinlich erkannt , wie eine Gemeinschaft nur funktionieren kann .

    Das Leben selbst wird die Meisterin der Zerstoerung richten und ihren Geist vernichten .

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  9. ALTRUIST sagt:

    -„der Westen belohnte mit Wohlstand materiell“ –

    nach dem geplanten Abriss der Mauer , lernte ich erstmals meine Verwandten aus dem Westen kennen .

    Nach vielen Gespraechen stellten wir fest , in der DDR hat man gesellschaftlich sozial das bessere Leben leben koennen , in einer Gemeinschaft , Solidaritaet , gegenseitige Hilfe .

    Klinkt komisch , war aber so .

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  10. ALTRUIST sagt:

    Auch das war kennzeichnend fuer das System :

    Ueberspizt dargestellt :

    Auf einem Depurtiertenkongress der KPdSU trat Wasja auf und sagte :

    Warum gibt es keine Butter und kein Fleisch in den Geschaeften ?

    Der Versammlungsleiter sagte , Wasja darueber informieren wir ausreichend am morgigen Tag .

    Am anderen Tag meldete sich Serjosha und sagte :

    Genossen , ich will gar nicht mehr wissen , warum es keine Butter und kein Fleisch gibt .
    Ich moechte nur eines wissen :

    WO IST WASJA GEBLIEBEN ?

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  11. Texmex sagt:

    @Luckyhans und Altruist
    Das mit der sozialistischen Gemeinschaft mag schon sein, steckt da ja das Wort GEMEIN drin, diese heimelige GEMEINschaft hat ja dann auch solch Typen wie Kazmierczak-Jentsch, Kahane, Krause-Guenter, Schnitzler-Sudelede, und wen noch so alles, ich mag mir mein Fruehstueck nicht verderben. Ca. 70000 nette Namen beinhaltet die Datei der IMs, die man einsehen kann, wer weiss, wieviele es wirklich waren. Alles fuer die Heimeligkeit, so heimelig, dass die Leute, die es nicht ganz so heimelig wollten, solch heimelige Umerziehungseinrichtungen wie Bautzen, Hoheneck, Brandenburg, Zeithain, …kennenlernen durften, die gluecklicheren von denen dann auch noch den Kasberg in heute Chemnitz, wo sie einen Bus besteigen durften, der sie fort aus der heimeligen Gemeinschaft brachte, gegen Umbuchung von seinerzeit ca 100 000 DM auf ein genehmes Konto.
    Ist schon nicht ganz so einfach mit der Erinnerung.

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  12. ALTRUIST sagt:

    Texmex

    Vielen Dank fuer den Kommentar .

    Hast Du eine Ahnung , wo es weltweit nicht so ist ?

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  13. Texmex sagt:

    Was ist wo nicht so? Ich verstehe Deine Frage nicht.

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  14. ALTRUIST sagt:

    Texmex

    Das mit der Verfolgung derjenigen , die sich nicht Gleichschalten lassen .

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  15. Texmex sagt:

    Doitschland ist da wohl sehr speziell, ich bin sehr viel durch die Welt gekommen, habe in einigen Laendern laengere Zeit (Jahre) gelebt, dort war es nicht so und hier in Mexico ist es auch nicht so. Wenn es nicht mehr passt, bin ich gegangen und niemand hat mich gehindert.

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  16. ALTRUIST sagt:

    Es gab und wahrscheinlich gibt es sie noch eine zweite Mauer

    -Die logische Folge dieser Politik war die Mauer, die ab 13. August 1961 die „besondere politische Einheit“ (!) Berlin durchzog und den Aderlaß an (ausschließlich auf Staatskosten gut ausgebildeten) jungen Menschen aus der DDR in den Westen unterband – damit war die Teilung Europas erstmal fixiert, und nach der friedlichen Lösung der Kuba-Krise schienen sich beide Seiten mit den entstandenen Realitäten abgefunden zu haben.-

    Geheimer Atom Gürtel mitten in Deutschland USA wollten Millionen Deutsche umbringen

    BITTE TEILEN – VIDEO IST NEU !

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  17. ALTRUIST sagt:

    @Luckyhans

    Vielen Dank fuer die Fleissarbeit .

    VG

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  18. Biblio sagt:

    Das Leben ist Jetzt und so handhaben es auch die Regierungen. Die handhaben doch aus den höheren Dimensionen wo die Zeit wegfällt. Deswegen brauchts keine Vergangenheit. Je tiefer umso mehr Bremsschwere.
    Leichtigkeit ist Richtung Zeitlosigkeit.
    Luckyhans will im Morrast festhalten. Werdet frei, leicht.

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  19. ALTRUIST sagt:

    Perestrojka = Umbau in Deutschland

    DER KRIM MODUS

    Sehr schoen erklaert

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  20. luckyhans sagt:

    @ Texmex:
    Auch der Bedeutungswandel des Wortes GEMEIN ist nicht zufällig.
    Früher war „der Gemeine“ der einfache Mensch oder der einfache Soldat.
    Merkt man noch an den Pflanzenbezeichnungen: der gemeine Sauerampfer usw.

    @ Biblio:
    „Luckyhans will im Morrast festhalten.“ –
    bitte unterlaß solche hinterfotzigen Unterstellungen – wer nicht vernünftig argumentieren kann, der sollte es lieber ganz sein lassen.

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  21. ALTRUIST sagt:

    Biblio

    Lass das bitte , das eine hat mit dem anderen nichts zu tun .

    Der Luckyhans hat hier eine tolle Arbeit geleistet und zu den Inhalten kann man sich austauschen .

    Und wenn man mal nichts beitragen kann , spricht auch Schweigen von Groesse .

    Viele Gruesse

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  22. ALTRUIST sagt:

    Biblio

    Sachebene , alles andere ist nicht zielfuehrend.

    Liebe Gruesse

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  23. Texmex sagt:

    @Luckyhans
    Betrifft GEMEIN
    Dass es den Begriff auch im Sinne von einfach, simpel, gewoehnlich gibt, ist mir durchaus bewusst, Du verstehst meine Einlassung aber schon, nehme ich an. Zu Deinem Beitrag oben bzgl. des grossen Bluffs hab ich auch nichts einzuwenden, ich lese sehr gerne, was Du bzgl. der SU , Russlands, oder auch Deiner Erlebnisse schreibst. In dem Beitrag oben 2. Teil „stimmt“ fuer mich eben das nicht so, und eben , jeder hat da andere Erinnerungen, die haften geblieben sind, das mag mit der Intensitaet selbiger oder auch mit dem Filter, mit dem man die „wahr“-genommen hat, zu tun haben. Und dann sicher auch mit den Vergleichen, die man spaeter oder viel spaeter zu ziehen in der Lage war.

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  24. Biblio sagt:

    18 mill. sind weg- und du dich auch

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