Du meinst, du könnest nicht singen? Ooch, dein Kind braucht keine gebüldete Stimme, es nimmt dein Herze wahr.
Ich erinnere lebhaft, wie fein und tief berührt ich war,
wenn mir ein lieber Mensch diese einfachen Melodien mit diesen einfachen Texten gesungen hat.
Fünfe habe ich in Erinnerung. Hier mal zweie davon. Vielleicht hast du Verwendung dafür, lieber Leser?
Es würde mich freuen!
🙂
Beim „Heile heile Säge“, da haben wir vor und nach dem Lied die Wunde fein beblasen, das Kind in Armen gehalten, das sowieso..
🙂
1. Strophe
Jo eu-si zwöi Chätz-li
sind tuu-si-gi Frätz-li
händ schnee-wiis-si Tä-tzli
mit Chräu-e-li draa.
Ja unsere zwei Kätzchen
sind tuu-si-gi Frätz-chen
haben schnee-wei-sse Tätz-chen
haben schnee-wei-sse Tätz-chen
mit Krallen dran.
(….tuusig, von „tausend“. Verstärker-Wort wie „sehr“, „besonders“)
(Chräueli ist Diminutiv, oh Hochteutsch, was du alles nicht hast…Krällchen?)
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2. Strophe (Fehlt im handgeschriebenen Text!)
Händ spi-tzi-gi Öhr-li
und si-di-gi Hör-li
es got e keis Jöhr-li
so fönd si scho a:
Haben spitze Öhrchen
und seidene Härchen
es vergeht kein Jährchen
so fangen sie schon an:
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3. Strophe
Si schlii-che ums Hüs-li
und pa-cke die Müs-li
und plo-ge si grüs-li
wer gsä-ch-nes aa.
Sie schleichen ums Häuschen
und packen die Mäuschen
und plagen sie grauslig
wer würde ihnen das ansehen.
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Beim „und packe die Müsli“ gigelet (lacht) jedes Kleinkind, wenn man das Packen auf irgend eine weise auch wirklich macht, das Wort erst ein bisschen hinauszögernd und dann „packe“ scharf artikuliert singt.
Und beim „ploge“ (plagen)…schier weinen dabei :-((
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Noch zwei guet Nacht Liedli —>hier
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Sandmännchen, 01.11.2015
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Diese sogenannten Kinderlieder sind wahre Heillieder, besonders auch für sogenannte Erwachsene.
Muss ich hier schnell erzählen:
Meine erste Enkeltochter war damals etwa drei Jahre alt und mit ihrer Mama bei uns von weiter her zu Besuch gekommen,da ich schon eine Weile krank gewesen war und sogar das Bett habe hüten müssen.
Am Nachmittag, alle saßen im Wohnzimmer, kam die kleine herzensgoldige Schnecke leise in mein Zimmer und stand etwas scheu neben meinem Bett ohne etwas zu sagen. Ich fragte sie, ob sie in mein Bett kommen wolle, sie nickte und krabbelte auf meine Bettdecke und dann auf meine Knie. Ich hob die Knie etwas hoch, sodass die Kleine etwas höher saß als ich lag. Wir schauten uns eine Weile still an.
Dann sagte sie leise:
„Großmama, bist Du noch krank?“
„Ja, ich muß noch etwas im Bett bleiben“
„Dann singe ich Dir jetzt das Heile-Lied“
Und dann begann sie mit freien Worten und Melodien eine kleine Geschichte zu singen, die sie sich in diesem Moment erdachte und sang in den allerhöchsten klaren Tönen.
Gegen Schluß ihres Liedes mündete dies in einem relativ bekannten Kinderheilelied, bei dem das Kätzchen den Berg hinan läuft und wenn es wieder runterkommt, ist alles wieder gut…..
Fast atemlos lauschte ich mit ganzem offenen Herzen, da dieses Kind mit einer solchen Inbrunst sang und mit einem solchen selbstverständlichen extra langen Lied, da es in ihrer Wahrnehmung wohl vonnöten schien, hier besonders lange singen zu müssen (…und so ganz abwegig war das auch keinesfalls gewesen).
Mir liefen die Tränen in Strömen über das Gesicht und das kleine/große Wesen blieb aufrecht auf meinen Knien sitzen und sagte sehr gelassen (keinesfalls altklug!!):
„Weine noch ein bisschen, dann fließt das Kranke weg“…………
Dass ich sehr schnell danach genesen wollte!!!!, versteht sich von selbst, denn meine liebe kleine Enkeltochter sollte doch den Erfolg ihres ernsten Einsatzes erleben dürfen.
Danke, thomram, für die Heilelieder in der so interessanten Sprache 😉 🙂
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@ Petra
Soo schön. Ich schicke einen Herzensgruss an deine Enkeltochter.
Werde die andern drei mir im Gedächtnis haften gebliebenen Liedchen morgen hinkraxeln.
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[…] No zwöi schwiizer Kinderliedli —–>do. […]
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