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32 von 144: Bündnis mit Kindern – Grenzen und Liebe in der Kindererziehung: Das Hindernis aus Liebe

Eckehardnyk, Mittwoch 29. Mai NZ 12

1. Für jemanden, der sich mit Pädagogik beschäftigt und der auf das Thema Grenzen oder Grenzen setzen stößt, scheint zunächst klar, dass Liebe und Hindernis Gegensätze sind, und zwar – vorweg gesagt – wegen der Moral.

Doch der Reihe nach: Liebe ist ein Zustand von grenzenloser Weite, von „ozeanischen Gefühlen“, von absolutem Eins sein mit einem Anderen. Doch dann kommen auf dem grenzenlosen Ozean der Liebe Durst und Hunger auf. Was dann?

2. Hast du einmal eine Katze auf einem Balkon beobachtet? Sie schaut von der Balustrade in die Tiefe, sie schnuppert in die Weite, aber bleibt, wo sie sitzt. Die herrliche Weite hat eine Grenze: Die Unendlichkeit! Wo sollte das Tier ankommen? Die Ungewissheit lässt es instinktiv für den Erhalt seines Lebens an dieser Stelle etwas unterlassen, was in anderen Fällen zum Leben einer Katze durchaus gehört. Katzen springen gerne irgendwo hinauf und wieder herunter.

3. Auch Kinder und Säuglinge meiden das Unendliche und erforschen tunlichst das, was unmittelbar vor ihnen liegt. Überhaupt ist der Trieb, über Bekanntes hinaus zu wollen, immer an das Vorhandensein von Übersichtlichem gebunden. Es besteht ein Drang, sich Übersicht zu verschaffen, und kaum hat man sie erreicht, sie darüber hinaus zu erweitern. Mit der Übersicht wachsen Mut, Geschicklichkeit und Macht, aber auch Probleme. Unendlichkeit pur zu erlangen ist Wahnsinn.

4. Kinder, in Ruhe gelassen, können selbstvergessen sein und in ihre Welt vertieft stundenlang spielen. Es gibt auch solche, die am Rockzipfel ihrer Mutter hängen. Das kann beim selben Kind tageweise wechseln. Womit haben wir es dann zu tun? Aufbauend auf den uns bis hierher begleitenden Gedanken ist dazu zu sagen: Das friedlich fantasievoll mit sich selbst und seinen Sachen beschäftigte Kind ist umgeben von einem „Ozean aus Liebe“. Wo sollte es da hinwollen, warum sollte es seine sichere Insel verlassen?

5. Wenn es dann kommt, um dir etwas zu zeigen, orientiert es sich am Band seiner Beziehung zu dir. Du tauchst in seiner Erinnerung auf wie ein Schiff am Horizont. Es sagt symbolisch: „Da ist die Mama!“ und sofort ist es bei dir. Nur diese Rückkehrmöglichkeit zu den angehörigen Menschen lässt ein Kind auf seinem Platz (wie das Kätzchen auf dem Balkon) in der Welt draußen verweilen.

6. Die „Grenzen“, die, wie wir sehen werden, nur Hindernisse sind, die den Rockzipfelanhängern irgendwann einmal „gesetzt werden mussten“, sind auf Ängste und Vorurteile von Eltern zurückzuführen, die davon etwas auf ihre Kinder „aus Sorge“ projiziert haben. Die Kinder spüren diese Sorge und deuten sie als ständigen Alarm, der ihren Forschungsdrang bremst. Dadurch verzichten sie auf ihr Dasein „auf der Insel“, das eine traumhafte Fähigkeit hervorbringt, nämlich zu wachsen und Verbindungen in sich wahrzunehmen und bei Bedarf zur umgebenden Welt zurückzukehren.

7. Aus manch solcher Insel würde ein Kontinent, vielleicht sogar ein neuer Planet, ein neuer Stern entstehen, wer weiß das schon so genau. Jede dieser Inseln ist gleich wie jeder Stern umgeben von Grenzenlosigkeit. Innerhalb dieser zu gedeihen vermag ein „kleiner Prinz“ nur, wenn aus welcher unermesslichen Weite auch immer Licht und Wärme, Nahrung und Nähe, Liebe und neuerdings auch das Bewusstsein der Freiheit kommt.

8. „Neuerdings“ sage ich hier deshalb, weil es in dem ursprünglichen Manuskript fehlte.1 Stattdessen stand dort noch „also Zuwendung“. Wir sind uns sicher einig, dass ein Kind Zuwendung braucht und sie auch in der Regel bekommt. Was es aber auch braucht, ist Freiheit. Doch diese Freiheit wächst vom ersten Atemzug an mit den Fähigkeiten des Kindes; das macht ja doch Erziehung zum Abenteuer und erfordert immer neue „Bündnisse“.

9. Kommt etwas Anderes als die innerlich gefühlte Beziehung zwischen dem Kind „auf seinem Atoll“ mit seiner liebend freilassend versorgenden Umgebung zustande, entsteht statt gekonnten Alleinseins Einsamkeit.

10. Was also jetzt oft als „Grenze“ angesehen wird („Kinder brauchen Grenzen“ – unter diesem Stichwort findet man ja genug Lesestoff), sollte als Hindernis aus Liebe gesetzt werden. Hindernisse können, wenn die Entwicklung vorangeschritten ist, vom Kind überwunden und dann als Herausforderung oder Etappenziel oder „Stufe“, was immer du willst, gefunden und mit Rücksicht auf zu erwerbende Fähigkeiten neu gesetzt werden.

11. So entsteht ein Parcours von Gegenständen oder später dann auch von Regeln, worin das heranwachsende Menschenkind sich orientieren kann. Aus den Klimmzügen am Spielgitter werden die ersten Schritte hervorgehen und eines Tages überwindet es mit seiner Kletterkunst das Gitter, immer begleitet von deiner Freude, deiner Nähe und Aufmerksamkeit. Im Kind wird ein Gefühl entstehen, dass davon „unbegrenzt“ viel da sei. Diesen Ozean deiner und überhaupt der Liebe braucht es, um sich darin „auf seiner Insel“, „auf seinem Atoll“ oder in der Kinderstubensphäre deiner Familie friedlich und anscheinend zeitlos das Erforschbare und Mögliche einzuverleiben.

© eah 2013 und 29. Mai 2024

1Siehe bumibahagia im März 2020. Abenteuer Erziehung 2. Auflage


12 Kommentare

  1. Thom Ram sagt:

    Ja klar. Sinnvoll gesetzte Grenze ist ein Hindernis, geschaffen von Liebendem.

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  2. Thom Ram sagt:

    Waren auf bb immer mal Motzer, welche sagten, bb verbreite nur Schlimmes, wo denne da die „Glückliche Erde“ sei.

    Sind da Beiträge der konstruktiven Art, so wie oben, da bleiben diese Kanaillen außen vor. Immer!!!!

    Mögen sie sich sammeln in Becken von ewig Eigenverantwortung Ablehnenden.

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  3. Vollidiot sagt:

    Kinder brauchen Freiheit. Ja.

    Grenzen regeln sich von alleine. Schmerz ist ein guter Erkenntnisgehilfe. Wie sagte schon Aischylos: Weisheit kommt allein durch Leiden.

    Lernen ist nicht aufs Abi, Dipl., Dr.-Titel beschränkt. Das ist zu oft nur hybrides Lernen. Hinein in die Enge. Eine Subform der Idiotie.

    Lernen geht nur in der Freiheit – doch dann wird man leicht zum Vollidioten, zum Nazi und was auch immer – die Enge, Rigidität fürchtet das Weite. Grenzensetzen ist das Programm der Herrschenwollenden, die Enge suchen das Bedürfnis des Beherrschten.

    Schaut Euch unsere „Bildungseinrichtungen“ an. Soviel Klopapier jibbt es nicht………………………..

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  4. Thom Ram sagt:

    Lieber Volli,

    was an Deutschlands Schulen läuft, weiß ich nicht. Ich lese zum Beispiel von den LGB Verrücktheiten, kann aber nicht ermessen, ob das Einzelfälle sind oder flächendeckend ist.

    2000 bis 2002, an der Boddinstraße in Neukölln ich wohnte, hatte genau im Süden direkt gegenüber den Schulhof, da sich 7 bis 12 Jährige tummelten. Mein Auge sah und mein Ohr hörte. Was ich sah und hörte, das war munter lustiges Treiben und Spielen. So ich richtig erinnere waren da 90% Einheimische.
    Was in den Schulstuben vor sich ging, das wusste ich nicht, doch meine ich, was dort geschieht, strahlt auch auf das Treiben auf dem Pausenplatz aus. Und dort war alled jut. Immer.

    2002 beschnupperte ich eine Oberstufe, gedache, nochmal als Lehrer einzusteigen. Nu, dort waren denne 70% Nichteinheimische. Deren Art, mich zu beäugen mir nicht so recht gefallen wollte. Ich bewarb mich nicht.

    2005 schnappte ich mir eine Musiklehrerstelle an einer Waldorfschule beim Müggelsee. Nach vier Wochen kündigte ich fristlos. 90% Einheimische. Wohlstandsverwahrloste. Bei 9 von 10 Lehrern herrschte Chaos. Beine auf den Tischen, Döhner fressen, ungeniert laute Privatunterhaltung und so. Bei mir zwar nicht gar so arg, aber mit der Klasse etwas in Ruhe zu erarbeiten war mir nicht möglich.

    In der Schweiz, da hatte ich sehr gegensätzliche kleine Einblicke. Geschichtsstunde mit Elternbesuch, 1992 oder 93, mein männlicher Nachwuchs dabei. Tödlich langweilig, und die Schüler (es war die schlimmste Klasse), die saßen gesenkten Hauptes still. Warum? Sie hatten solch Unfug getrieben gehabt, daß einem Jeden der sofortige Rausschmiß drohte, sollte er auch nur noch es Bitzeli blöd tun. Zudem saßen da ja 13 Eltern. Ja. Die 50 Minuten dauerten ewig. Langweiliger wäre zu prämieren gewesen.

    Anderseits, anlässlich meiner zeitweisen Stellvertretungen, zum Beispiel in Buchs, Aargau, oder in Spreitenbach, da gab es Lehrer, die unterrichteten ausschließlich mit offener Schulzimmertüre, und stets drinne war wohltuende Stille, wohltuende Stille! und die Schüler (Oberstufe) waren schlicht einfach offensichtlich eigenmotiviert mit Lernen beschäftigt. Ich dachte „Wie saugut. Welch Talent, dieser Lehrer.“ Und, bitteschön, dies auch nachmittags um Viere noch, nach bereits gehabten 7 Lektionen.

    Frage an Dich und in die Runde.

    Ist an deutschen Schulen all überall alles so sauschlecht, wie Du sagst? Gibt es auch erfreuliche Fälle? Ich hoffe wohl, meine gar, anders könne es kaum sein.

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  5. Thom Ram 31/05/2024 UM 15:28 „Ist an deutschen Schulen all überall alles so sauschlecht?“

    Nein, an den Schulen in Deutschland (was soll das sein: „deutsche“ Schule?) ist es saugut:
    Schüler aus aller Herren Länder werden hier unterrichtet – jeder hat die Möglichkeit kostenfrei Abitur zu machen.

    „Schlecht“ ist das total einseitige Welt- und Menschenbild, welches den Schülern vermittelt wird; nicht gut ist der Lehrermangel, wodurch es zu großen Unterrichtsausfällen kommt; die Unwissenheit der Lehrer über den Islam, andere Kulturen sowie der sehr große Mangel an Lehrern, die Arabisch, aber doch zumindest Türkisch oder Russisch sprechen und – aber das weiß ich nur vom Hörensagen – daß wohl (hauptsächlich in Berlin?) Schulgebäude verfallen.

    Deutschland ist nun einmal seit 1949 (alte Bundesländer) und seit dem 31.08.1990 auch auch auf dem Gebiet der DDR ein Einwanderungsland.

    Berlin: 24,40 % = 946.369 Menschen haben eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit; teilweise beträgt sie weit über 40 % bis 66 % [Türkei, Syrien, Osteuropa (Polen, Ukraine)] – geschätzter Immigrationshintergrund 1.551.240 (40 %) bis 2.326.860 (60 %). Das sind Zahlen, die auf eine Ghettoisierung hinweisen, die eine Integration als nicht gewollt erscheinen lassen.
    Hamburg: 762.384 (39,3 %) mit Immigrationshintergrund. — Statistikamt Berlin-Brandenburg; Statistikamt Nord (Hamburg)

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  6. Vollidiot sagt:

    Wir haben eine politische Kultusbürokratie (auch hier Umerziehungsvorgaben). Keine geistig-kulturelle. Unser Jüngster war auch auf einer (nicht auf der!) Waldorfschule. In der 5.Klasse sagte er, daß er nicht mehr dahin will sondern aufs Gymnasium. Er machte eine Aufnahmeprüfung und ging bis zum Ende dorthin. Er machte es alleine, ohne „Nachhilfe“. Wir sprachen nur oft über die Zustände dort, Mit-Gegeneinander, Lehrplan, Lehrer usw. und kamen zu vernichtenden Bewertungen. Er hakte das ab und wollte nie wieder mit diesem Thema (z.B. Klassentreffen) zu tun haben. Das war Mitte 80er-Mitte bis 90er Jahre. Alleine Lehrplan und Stoff und Miteinander und Noten und Lehrerneurosen………………………………

    Motiviert – ich besser als der andere, bessere Noten, Numerus Klausus beachte, ein Klima des Kampfes.

    Ich wollte in der 6. nichtmehr und nur noch meine Ruhe von dem Scheiß. Das Leben weist den Weg – nicht irgend eine Politikersekte, die meint sie alleine wüßte was ein Kind braucht.

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  7. palina sagt:

    mein Ältester kam in die 3. Klasse Waldorfschule. Blieb da bis zum Abi und erinnert sich noch heute gerne an diese Schulzeit.Hat auch noch Kontakt zu seiner Lehrerin.rythmie und Handarbeit.

    Meine jüngste Tochter ging in die von uns gegründete kleine Waldorfschule. Die Schule ging bis zur 8. Klasse und es gab da keine Abschlüsse. Nach der 8. Klasse hat sie sich mit einer Freundin im Gymnasium angemeldet. Da waren beide ca. 8 Wochen und haben sich dann in einer Waldorfschule angemeldet. Sie machten da beide ihren Abschluss.

    Auch sie hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Lehrerin.

    Beide Lehrerinnen waren bei uns öfter zuhause. Bei beiden Klassen, sowohl vom Sohn als von der Tochter, hatten wir zu den Eltern ein sehr freundschaftliches Verhältnis.

    Wir waren wie eine kleine Familie.

    Inzwischen besucht meine Enkelin eine Waldorfschule in der mein Sohn war.

    Ihre Lieblingsfächer sind Eurythmie und Handarbeit.

    Und wie Volli richtig schreibt „Das Leben weist den Weg.“

    Habe sehr gute Erfahrungen mit Anthros gemacht und auch sehr schlechte Erfahrungen, weil das eben Pseudo-Anthros waren.

    Kinder brauchen Grenzen. Erwachsene sollten als Vorbild dienen.

    Kinder-Erziehung ist immer auch Selbst-Erziehung.

    Die ersten Jahre kann man noch auf Nachahmung setzen. Bis zum 14. Lebensjahr als Vorbild dienen.

    Und dann hilft nur noch Gott-Vertrauen.

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  8. palina sagt:

    @Thom

    „Waren auf bb immer mal Motzer, welche sagten, bb verbreite nur Schlimmes, wo denne da die „Glückliche Erde“ sei.

    Sind da Beiträge der konstruktiven Art, so wie oben, da bleiben diese Kanaillen außen vor. Immer!!!!

    Mögen sie sich sammeln in Becken von ewig Eigenverantwortung Ablehnenden.“

    Kommentiere zu 99 % Eckys Beiträge. Die ich sehr schätze.

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  9. palina sagt:

    sehe gerade da hat sich bei meinem Kommentar ein Fehler eingeschlichen.

    Kann man aber trotzdem versten.

    Einfach das wegdenken „rythmie und Handarbeit.

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  10. eckehardnyk sagt:

    Nehmen wir doch das hier besprochene Feld Schule: Ist sie eine Grenze oder ein Hindernis vor dem künftigen Leben? – Ich verspüre Unbehagen bei der Vorstellung, die Schulzeit als Grenze zum Leben zu denken. Anders: Schule als das vor dem Leben in immer neuen Etappen oder „Epochen“ zu überwindende Hindernis.

    Ich habe ab Herbst 1949 als Schüler in Freiburg, auf dem Engelberg und Auf dem Grad in Berlin bis zur elften Klasse drei der nach dem Krieg wieder zugelassenen freien Waldorfschulen erlebt und bin, Großen Latinums wegen in Berlin in ein Gymnasium gewechselt, wo ich Februar 1962 die sogenannte Reifeprüfung mit einer in heutigen Verhältnissen lausigen Durchschnittsnote von 2,6 bestand, was damals kein Hindernis war, um auf Anhieb Medizin studieren zu können. Aber ich wollte „Geschichte“, wofür eben Latein voraus gesetzt wurde, also auch ein Hindernis.

    So weit, so gut. Oder nicht? Ich hatte in zwölfeinhalb Jahren, meinen Hürdenlauf „erfolgreich“ ins Ziel gebracht. Doch was war damit anzufangen? Das Hindernis Schule hatte ich bewältigt und das „Leben draußen“ konnte beginnen, aber womit? Es zeigte sich, dass alles möglich gewesen wäre, vom Priester bis zum Hotelier oder Berufssoldat und gleichzeitig auf die verschiedenste Weise von mir abgetrennt existierte. Die bereits in Angriff genommenen Stufen führten immer wieder an etwas Undefinierbares, dem ich durch ein selbst geschaffenes Hindernis ein Ende durch eine Promotion (wieder mit einer 2) in Slawistik und Mittelaltergeschichte setzen konnte. Es hat genau so lang gedauert wie meine Schulzeit. Rückblickend stellt sich heraus, dass gerade die nicht examinierten beruflichen Tätigkeiten meinen Lebensweg bestimmten.

    Ich ziehe daraus den Schluss: „Am farbigen Abglanz haben wir das Leben. Sinne nach, und du begreifst genauer: Das menschliche Bestreben spiegelt ab des bunten Bogens Wechseldauer“ (Faust II, Erster Akt,. Anmutige Gegend, Textumkehrung) – also „kleiner Genuss, große Verantwortung“ (Milka-Reklametext). Bewältigte das Hindernis vor den unfasslichen Grenzen!

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  11. bettinamaerz23 sagt:

    Ecky,

    Wahnsinn, wie klug Du bist. Ich bewundere Dich.

    Meine kleine Geschichte dazu. Ich wurde mit 5 1/2 Jahren damals eingeschult, beginnend im März. Das wurde dann irgendwann ein paar Jahre danach geändert. Die Schuljahre fingen dann im Herbst an. Egal.

    Nur soviel, ich wollte nie zur Schule und hatte eine Aversion dagegen. Nicht gegen das Lernen. Im Gegenteil, sondern gegen diese Behörde und dieses System. Es war in meinem Inneren drin. Diese Abneigung und Ablehnung, eine Ahnung von etwas ganz tief im Inneren meiner Seele.

    Warum und wieso konnte ich damals, als 5/6 Jährige nicht erklären, ich war noch nicht so weit, den Erwachsenen zu erläutern, was Schule eigentlich ist, und was danach kommt, und ich nicht wollte, das ich so werde wie sie (die Erwachsenen).

    Die kognitiven Fähigkeiten waren eben in diesem zarten Alter noch nicht so ausgebildet. Meine sprachliche Fähigkeit natürlich auch nicht.

    Es war einfach intuitiv. Irgendetwas hat mich gewarnt, ganz tief in mir, daß das ganze Schulsystem, das Leben als solches auf diesem Planeten usw. usf. nicht das ist, was mich zufriedenstellt, und daß da noch viel mehr ist. Weit über den, über meinen Horizont hinaus. Und ich wollte es erfahren, was mir leider nicht vergönnt war.

    Danke an Thom, Ecki und andere, sich auf diesem Kanal (auskotzen) ausschreiben zu können.

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  12. eckehardnyk sagt:

    Meine Like-Sperre ignorierend bestätige ich gern bettinamaerz23 0623 das verständlich geschilderte Aversions- (eigentlich Alarm-)gefühl wegen des Zwangs zu einem Irrweg: Schulsystem. Schule als „System“ wirkt tötend auf das später erscheinende Ich. Systeme sind unveränderlich, aber bei Schule darf nur das sichere Haus und die im Stundenplan bereitstehenden und zur Begleitung als Lehrer und Führer sich einsetzenden Menschen dienen. Ihr Tun und Lassen MUSS dem Kind beziehungsweise der Kinderschar abgelauscht werden. Das haben diejenigen besser drauf, die sich selbst die Unterrichtsstoffe erarbeiten. Sie haben bei dieser Erarbeitung als erfahrene Erwachsene die bessere Übersicht und dadurch die Möglichkeit, dasjenige durchzumachen, was die Schüler erleiden oder beherrschen lernen. Man sieht als Lehrer dabei längst nicht jedes Mal, was Disziplin angeht, gut aus. Das bewirkt jedoch, dass du als Lehrender dem Lernenden gegenüber authentisch bleibst und dadurch mit der Zeit eine liebenswerte Aufgabe erfüllst, die den späteren Erwachsenen, die du unterrichtet hast, trotz möglicher Fehlleistungen in schöner Erinnerung bleibst.

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