Wichtige richtige Fragen zu stellen führen zu wichtigen und richtigen Antworten. Dem Hinweis unserer Kommentatorin Palina folgend, habe ich bei Dr. Aaron Brückner reingeschaut, und ich rege an, dass du, guter Leser, Gleiches tust, hier:
Mit Vergnügen stelle ich hier ein Müsterchen und eine grosse Arbeit ein. Im Müsterchen bespricht der interviewte, uns wohlbekannte Gerald Hüther eine von Aaron gestellte Problemsituation mit zwei kleinen Jungs. Sagenhaft. Ich könnte es nicht besser. (So viel Eigenlob in Sachen Paedagogik erlaube ich mir.)
Das Müsterchen
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Die grosse Arbeit
Margret Rasfeld, die Lobbyistin unserer Kinder
Frau Rasfeld macht das, was ich meist heiss empfehle: Veränderung hin zu mehr Menschlichkeit, in bestehenden Systemen von innen heraus entzündet.
Es ist ganz wunderbar, wenn neue Schulen geschaffen werden, in welchen jedes Kind als perfekte Schöpfung betrachtet wird, da das Kind verstanden wird, da dem Kinde Räume und Anregungen geboten werden, da die Führung des Kindes mittels Vermitteln von Einsichten geschieht. Dumme Eltern meinen, kleine Kinder verstünden nicht, wenn man ihnen freundlich, indes bestimmt erklärt, warum es mit dem scharfen Küchenmesser nicht vor dem Gesicht des andern Kindes herummachen darf, dass es dies mit dem vielleicht ersatzweise gegebenen Taschentuch viel lustiger und ungefährlich machen kann. Kleine Kinder hören den Tonfall, hören die Ernsthaftigkeit und Gültigkeit in der Güte.
Indes schaffen wir es nicht, von heute auf morgen die alten Schulen hinwegzufegen und alles neu und schön und gut zu errichten.
Ich sage es so:
Es geht darum, in bestehenden Schulen mit den Lehrern zu arbeiten, mit ihnen grundsätzliche Einstellung gegenüber dem Kinde zu beleuchten, zu betrachten, kritisch zu werten und zum Wohle Aller zu ändern.
Schlimmer Störenfried wird niemals mit Stören aufhören, wenn er als Quittung nichts als Strafe bekommt. Damit er sein Verhalten sozialisiert (er selber!!) benötigt er als Grundlage das Verständnis des Lehrers und benötigen Lehrer und Schüler gegenseitiges Vertrauen. Das schafft man innert Tagen und Wochen…so meine Erfahrung im Allgemeinen. Nicht immer. Ich war an der Waldorfschule am Müggelsee überfordert, kündigte nach vier Wochen, denn auch ich schaffte es nicht, in Klassen, da 3/4 wohlstandsverwahrloste Bengel waren, denen jede Basis an menschlichem Umgang fehlte, Ordnung hineinzubringen. Dies sei durchaus auch vermerkt.
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Kuck hinein! Mir scheint Aaron Brückner das zu sein, was mein Papa und meine Onkels damals noch als „Humanist“ bezeichneten: Umfassend gebildeter Mensch, der sein Denken und Tun mit Kopf und Herzen und Intuition steuert.
Thom Ram, 11.02.NZ8 (Neues Zeitalter, Jahr acht)
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In meiner Kindheit ist das noch alles unter „aber das sind doch Kinder“ durchgegangen. Als mein Vater allerdings meinen Munitionsvorrat sah, fiel er beinahe in Ohnmacht. Wir stiegen manchmal in Panzer, wenn gerade niemand da war und versuchten auch einmal eine Granate mitzunehmen. Wir haben noch oft in einer von Bomben zerstörten Siedlung gespielt und die Polizei hat manchmal jagt auf uns gemacht, weil wir über die Dächer liefen, die einsturzgefährdet waren. Einmal haben sie uns gefangen und ein bißchen zur Abschreckung eingesperrt.
Einmal kam ich auf eine Idee, als ich merkte, daß nach dem Regen im Sandkasten Trichter im Boden übrig blieben, wenn darunter vorher eine Sandburgkammer war. Wir zogen los zum Schätze graben, wo sich die Erde gesenkt hatte und fanden wirklich über 30 Handgranaten und fuhren die in Kinderschubkarren zur nahegelegenen Militäreinheit.
Ich will damit andeuten, daß in anderen Zeiten, andere Regeln galten. Ein bischen am Zaun rumschnipseln ist in der heutigen Zeit schon ein Schreckensszenario.
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Drusius
Wasser auf meine Mühle. Schon komisch, dass ihr überlebt habt, hahaha.
Vor Monaten. Lenzburg, Aargau. Tochter und Enkel zusammen mit mir unterwegs. Der 5 Jährige mit kleinem Tretroller. Du weisst, Schwiiz, überall Gehsteige und gelbe Streifen und alles geregelt bis zum abwinken langweilig. Zuhause angekommen, Papa: „Was zum Teufel fällt euch ein, das Kind ohne Helm fahren zu lassen.“
Hier der Neunjährige geht mit sämtlichen Holzbearbeitungswerkzeugen geschickt um, Bohrmaschine und Schwingschleifer includet, einzig Elektrohobel und Flex vorläufig nur mit vier Händen geführt. Neuerdings fährt er Scooter, der Neunjährige, vorderhand auf Plätzchen, da kein Verkehr ist. Da fällt hier keiner in Ohnmacht.
Ach so, vergass. Helm beim Scooter-fahren -Üben? Keiner käme hier auf sone verrückte Idee.
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In meiner Kindheit gab es noch Bandenschlachten, mit Pfeil und Bogen, Lehmklumpen und Knüppeln. Die Eltern erfuhren davon nichts, außer, wenn man etwas abbekommen hatte und sich nicht selbst verarzten konnte – da war Mama gefragt. (Wie im Film „Krieg der Knöpfe“ zu sehen ist). Die Brutalität damals hielt sich sehr in Grenzen. Aber Marterpfahl war auch mal angesagt. Da man demnächst dort stehen könnte, wenn man die Schlacht verlor und es nicht schaffte abzuhauen, Also passierte da nicht viel und mancher „Feind“ wurde ein guter Freund.
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@Thom & Drusius
Als in China die ein Kind Politik herrschte, was auch nicht ganz stimmte den es galt nur für die Han-Chinesen nannte man diese einzel Kinder Kaiser Kinder. Weil als einzelner wurden die Verwöhnt und gepäppelt wie ein Kaiser. Hier in Deutschland haben wir es schon längst übertroffen, und zwar bei fast allen Kindern sogar mittels Staathilfe. Man nimmt ihnen jede Würde auch mal Fehler und Dummheiten machen zu lassen.
Weil die Eltern nur noch Angsthasen sind und der Staat das auch noch befürwortet.
In der Medizin sind man das am deutlichsten, jeder soll geimpft werden, und Hustet nur einer wird so wird sofort zur Tablette gegriffen. Wo es nur ein heißer Tee mit Honig ebenso tut.
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Mujo
Die Menschen waren gelassener. Mein Vater meinte nur, wenn er unsere schrundigen Knie sah. „Ach, die Kniezeit hat wieder begonnen“.
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Heldenzeit Vergangenheit. Ich frag mich und euch auf welche Abenteuer die Kindlein von heute hinblicken werden? Wie sie sich gemeinsam ihre Spielchen auf den Smartfönen anschauten oder in den Kuschelecken Bodycheck betrieben oder mit Totspielen den Eliteschaum der neuen Weltordnung vor sich Männchen machen ließen? Und sie werden durch neue Helden abgelöst werden.
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danke Thom, dass du das reingestellt hast.
Ich habe mir inzwischen das Interview mit Frau Rasfeld angehört. Taffe Frau.
Hatte sie beim Summit von Prof. Faltin in Berlin kennen gelernt. Das verfolge ich auch immer sehr aufmerksam.
Finde die Interviews von Dr. Aaron Brückner einfach super gut.
Er hat eine ganz tolle Art die Menschen so zu nehmen wie sie sind.
Informiert sich vorher und stellt genau die richtigen Fragen.
Sehr beruhigend ihm zuzuhören.
Interessant finde ich auch, dass er schon Leute eingeladen hat, von denen ich noch nie was gehört habe.
Wünschte er hätte mehr Abonnenten.
Deswegen hatte ich dich auch „angestubbst.“
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@Mujo
du bist ja hier der China-Experte.
Weiss über dieses Land so gut wie nix.
Ach wären doch Adam und Eva Chinesen gewesen…………………..
du weisst schon.
Die Eltern sind nicht nur Angsthasen, die sind so was von verunsichert, dass es gerade so kracht.
Bedenke ist schon die 2. Generation, der „dummen Eltern.“
Habe eine Bekannte, die bei einem Kinderarzt arbeitet.
Sie sagt immer 98 % kommen wegen Bagatellen.
Der gesunde Menschenverstand und auch den Instinkt, den Mütter früher hatten, gibt es nicht mehr.
Ja ab ins Bett, Tee mit Honig und Wärmflasche oder Wadenwickel.
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@Drusius
warst ja als Kind ein „ganz gefährlicher“ Schlingel. Hahaha.
Könnte auch viele Geschichten erzählen. Allerdings aus der Wahrnehmung eines Mädchens. Ne, Munition haben wir nicht gesammelt.
Geklingelt und abgehauen. Dem Lehrer vom Bäcker eine Torte bestellt, die natürlich er bezahlen musste.
Den meisten Scheiss haben wir gegen die Lehrer verübt. Weil die wirklich unausstehlich waren.
Kürzlich war mein Sohn mal wieder mit seinen 2 Kindern zu Besuch (7J.+5J.).
Wir sind dann durchs Städtchen seiner Kindheits-Erinnerungen spaziert.
Meinte nur zu mir, krass ihr wusstet gar nicht wo wir den ganzen Nachmittag waren.
Ich nur so, das war ganz normal. Wir hatten eben Vertrauen.
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@Ecky
das sage ich auch immer. Was werden die später ihren Kindern erzählen.
Die schlimmste Story wird sein, da war mal mein Akku leer.
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Gerald Hüther hat übrigens mit Andre Stern und den Malorten für Kinder gearbeitet. Die Gleichartigkeit mit der Kinder in bestimmten Altersgruppen auf der ganzen Welt malen, lassen auf eine Art Grundprogrammierung schließen.
(https://www.youtube.com/watch?v=ROehyMHtKDY&list=PLv42QqPDszv_toU0O2MYLLkAbdoeLvtTu)
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@Palina
„Die Eltern sind nicht nur Angsthasen, die sind so was von verunsichert, dass es gerade so kracht.“
Es sind nicht nur die Eltern, eigenartiger weise sind es viele Großeltern auch. Meine Eltern drängen mich auch wegen jedes wehwechen meiner Kinder zum Arzt zu gehen. Obwohl sie das was ich heute an Alternativen bei meinen Kinder mache, sie auch gemacht haben als ich noch Jung war. Da ging man auch nicht wegen jeden s…..ß zum Arzt. Und das obwohl sie Wissen das ich einen guten Wissens-und Erfahrungsschatz habe im Medizinischen Bereich. Liegt wohl daran das die Halbgötter in weis immer noch die höhste Instanz auf Erden ist.
Ich denke in Zeiten von Ultra schneller Entwicklung, von nicht mehr sicheren Arbeitsplätzen, von der Kirche die mehr Skandale hat als jede Bordstein Schwalbe um die Ecke. Werden die Mediziner weil gute PR Maschinerie der Pharma Konzernen ein Gott ähnliches Vertrauen Geschenkt mit Fatalen Folgen der Gesundheit unserer Bevölkerung.
Das überbehüten ist genau das was Krank macht.
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Wer immer mit Kindern zu tun hat, findet in sich eine Instanz, die alles richtig machen lässt; auch wenn es den umgebenden anderen Erwachsenen als „falsch“ vorkommt. Die innere Instanz ist natürlich geistiger Art und kann durch verschiedene Namen angerufen werden. Am ehesten hört sie auf „Intuition“, auch auf „Gewissen“, frömmere sagen dazu auch wie Tolstoj „Das Königreich Gottes ist in uns“ (Zarstwiije Bozhije vnutri nas). Ich habe die Ehre, den Versuch diese Instanz zu Wort kommen zu lassen, hier publik machen zu dürfen (in „Eltern, Kind und Kinderstube“) und wertvolle Kommentare dazu schon bekommen zu haben.
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@Mujo
meine Erfahrung auch, dass die Grosseltern auch schon so sind.
Beobachte das immer wieder.
Aber wie ich dich so kenne, bleibst du standhaft gegenüber deinen Eltern.
Überbehüten – das sagst du genau richtig.
Noch fataler ist es, wenn die Grosseltern sich zu „Freunden“ der Enkel machen wollen.
Na ja, kann mir mit meiner kleinen Ida (Enkelin 3. J.) nicht passieren.
Die kennt ihre Grenzen, wenn sie bei mir ist.
Nur als Beispiel. Bei ihren Eltern verweigert sie öfter das Essen und sagt:“Ich will was anderes.“ Dann fragen die auch noch, ja was denn.
Wenn sie bei mir ist probiert sie das auch. Oma sagt, dann:“Anderes ist ausverkauft.“
Dann singen wir ausverkauft, ausverkauft. Und schon isst sie an ihrem Teller weiter.
Dann sage ich zu ihr:“Ach geht es uns so gut. Die liebe Erde und Sonne hat uns so schönes Essen geschenkt.“
Und immer wenn ich sie mit auf dem Feld habe, dann sagt sie:“Die liebe Sonne lässt alles schön wachsen.“
Es gibt da einen, den ich sehr „verehre“.
Der Winterhoff ist einfach klasse. Wäre auch mal ein Gesprächspartner für Dr. Brückner.
Vielleicht hast mal Gelegenheit da rein zuhören.
Helikoptereltern & Curlingkinder“: Die Sehnsucht nach dem perfekten Kind (Michael Winterhoff)
https://www.youtube.com/watch?v=qxUUNV8lTYI&t=129s
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@Drusius
Andre Stern hatten wir hier auch schon als Thema.
Ein wunderbarer Mensch.
Hat inzwischen 2 Kinder.
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