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Lieber guter bb-Leser, ich bitte um Entschuldigung, dass ich so lange nichts habe von mir hören lassen. Es liegt daran, dass ich sehr viel zu tun habe. So viele liebe Menschen haben schlechten Schlaf. Früher konnte ich meinen Rundgang machen und gegen zwei Uhr in der Nacht heimkehren und schlafen. Wenn ich dann um acht Uhr aufstand, war ich frisch und hatte viel Zeit, um die Blumen in Bossis Garten zu betreuen und Bossi beim Arbeiten zuzuschauen.
Heute ist es anders. So viele liebe Menschen brauchen in einer Nacht viele Besuche, damit sie ein bisschen zur Ruhe kommen. Die dauern mich so. Aber ich helfe gerne.
Ich komme dann um sechs Uhr nach Hause und bin so müde, dass ich bis mittags um zwei schlafen muss.
Und die Arbeit im Garten ist auch nicht mehr so leicht. Vor 8 Jahren und noch früher konnte ich die Blumen streicheln, und dann wuchsen sie froh. Heute lassen sie so oft ihre schönen Köpfchen hängen, und lange muss ich ihnen zureden, damit sie sich ein bisschen gestärkt fühlen.
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Jetzt aber will ich dir, lieber guter Leser, ein paar Fotos zeigen, welche Bossi gemacht hat. Hier ist es nämlich so: Bossi macht viel mit seinen Händen, er ist froh, dass er Zeit dafür hat. Früher hatte er dafür keine Zeit. Früher musste er sehr viel arbeiten. Hier sehe ich, wie sich Bossi erholt, wenn er mit seinen Händen arbeitet. Oft kommt er von dem Kompiuterapparat und ist nicht froh. Wenn ich ihn frage, was ihn betrübt, so murmelt er, und ich verstehe nur einzelne Wörter. Ich höre dann „Welt, Diipsteet, Geld, Lüüge, Verrat, unglaublich, sind das Menschen? Plan, Schafe, die schlafen“ und viele andere Wörter, welche nicht gut tönen, und immer wieder dieses „unglaublich und doch wahr“.
Ja, und wenn er mit seinen Händen arbeitet, dann macht er Sachen aus Holz, und gerne macht er Sachen mit Steinen und Pflaster. Und anmalen tut er auch gerne.
Ui, jetzt habe ich aber lange geredet und noch gar nicht gesagt, was ich sagen wollte. Ich wollte nämlich sagen, dass die Kinder hier so kreativ sind. Sie machen Bossi nach. Ich muss so lachen, wenn die Nince, sie ist drei Jahre alt, zusammen mit Bossi eine Wand streicht oder einen Bilderrahmen lasiert. Ich muss so lachen vor Freude, denn die dreijährige Nince geht mit den Malersachen so gut um, wie viele viele Kinder, die 10 Jahre alt sind und die ich gut kenne, es nicht können. Sie können es nicht, nicht weil sie dumm sind. Sie können es nicht, weil sie keinen Papa haben, der mit ihnen alles zusammen macht.
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Ja. Und heute hat Agus, der 7jährige, auch etwas Kreatives gemacht. So so oft kommt er auf lustige Ideen, und er will dann nicht etwas kaufen, wie viele viele der armen Kinder, die ich kenne. Wenn er eine lustige Idee hat, dann macht er sie.
Es ist da ein Aquarium, Bossi hat es gemacht, und Agus hat ein Maschinchen geschenkt bekommen von einem anderen guten Jungen. Dieses Maschinchen surrt und pumpt Luft, dass die Fischchen gut atmen können.
Das Maschinchen hat ein Schläuchlein, am Ende kommt dann die Luft heraus. Heute hat Agus dem Bossi das Feuerzeug weggenommen und der Bossi hat zugeschaut, was Agus machte. Der Agus hatte ein Trinkröhrchen und er behandelte es mit dem Feuerzeug, und dann steckte er das Trinkröhrchen an das Schläuchlein, und dann blööterlete es nicht aus einem Löchlein, sondern aus vielen Löchlein. Wir alle lachten vor Freude, es hat so schön ausgesehen.
Nachher machte Agus zusammen mit seinem Freund, der gar gar gar nichts hört, ich glaube, man sagt dem Taub, ein grösseres Blööterliinstrument.
Immer wenn Agus so eine Idee hat, geht er zu den Vorräten vom Bossi, dort hat es so viel Sachen, welche andere Leute hinter das Haus werfen hier in Bali, und dann liegen sie da ohne etwas zu nützen, und ich habe gehört, dass Leute in reichen Ländern solche Sachen nicht hinter das Haus werfen, sondern dass sie sie weggeben und verbrennen lassen. Ich kann das nicht so recht verstehen. Mit vielen Abfällen kann man noch etwas machen, das sehe ich beim Bossi schon lange.
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Lieber guter Leser vom bb, ich erzähle heute lange, denn heute habe ich einen lieben Freund, der macht meine Arbeit, damit ich einen Tag nichts machen muss.
Wenn du aber nicht lange lesen willst, lieber Guter Mensch du, dann musst du nicht weiterlesen. Weisst du, das, was ich sage, das ist nicht wichtig. Ich erzähle einfach ein bisschen vom Bossi und von mir und von den Kindern hier. Ich erzähle es gerne, weil es gut ist.
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Nämlich hat Bossi auch wieder etwas Neues gemacht. Er hat Rahmen gemacht für Zeichnungen von seiner Tochter Anja. Das war für Bossi eine kleine Arbeit.
Und er hat etwas gemacht, das wollte er schon lange machen. Er hat einen Gartenteich gemacht. Er hatte das Gefühl, er müsse ihn jetzt endlich machen, weil seine letzten Besucher nämlich eine Ente gekauft hatten und nicht mitnehmen konnten. Jetzt haben wir hier noch eine Ente, und sie heisst Susi. Wenn Bossi kommt, dann quakt sie fest und rennt zum Bossi, und dann läuft sie ihm immer hintennach, bis er ihr endlich Futti gibt. Dann hört sie auf mit dem Quaken und schnabuliert ganz verrückt.
Also der Bossi hat einen Teich gemacht und er hat einmal gemurmelt, dass er in der Schweiz früher zwei Teiche gemacht habe. Das brauchte Sarnafill, so hat Bossi es gemurmelt, und ich hörte, wie er etwas von 400 Franken sagte. Und dann lachte er, und ich hörte wie er murmelte, dass hier der Sack Zement und der Sack Geschteinspulver und die 15 Bausteine nicht einmal 40 Franken gekostet haben.
Das interessiert mich nicht so, aber ich will ja erzählen, was hier so passiert.
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Jetzt bin ich aber vom Schreiben müde, lieber guter Leser du, weisst du, ich schreibe ganz langsam, mir nur zwei Fingern, ich habe jetzt schon zwei Stunden lang geschrieben.
Bitte sei mir nicht böse, dass ich zu den Fotos, die ich dem Bossi vom Kompiuter kiebitze, nicht immer etwas sage. Ich habe die Geschichten ja erzählt. Ich bin froh, wenn dich die Bilder ein bisschen froh machen.
Und ich bin froh, dass du am Tag ganz wach bist. Und so gerne helfe ich dir, dass du in der Nacht ganz gut schlafen kannst.
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Uiuiui. Die Folgereihe von der Reihenfolge ist durcheinandergeraten.
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Agus beim Teich für Susi
Bossis Früchtetrockner und Windrädchen.
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Das ist das grosse Modell für die schönen Luftblasen
Bossi ist wütend. Er sagt, dass er eine Kamera wie früher braucht. Mit einer Kamera wie früher könnte er die Luftblasen scharf machen.
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Bossi hat mir verboten, diese Foto zu zeigen. Er sagt, dass er nicht gut aussehe. Aber mir gefällt Bossi.
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Das ist die beste Freundin vom Bossi. Ich kenne sie gut. Sie ist ein sehr guter Mensch.
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Lieber guter Leser du, das ist nicht lustig. Bossi flucht und siracht. Er hat seit 8 Monaten einen neuen Kompiuter und sagt immer etwas von win dos und dass das nicht gut ist.
Also mir ist das nicht so wichtig, aber Bossi ist gekommen und hat geschaut, was ich hier schreibe, und er hat gesehen, dass ich noch mehr Fotos suchte, welche Bossi heute gemacht hat, nämlich Fotos, da Agus und der Freund, der nichts hört, mit Bohrmaschine und Schere und so weiter hantieren, und dass ich sie nicht finde. Er schubste mich weg und suchte sie, und er fand sie auch nicht, und dann ist er wütend weggerannt und hat gerufen wind oh ist ….lieber Leser du, das sage ich nicht.
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Alles Liebe dir.
Dein Sandmännchen
23.09.06
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Heute darf Susi erstmals im Teich rumschwaddern. Sie tut es wie eine richtige Ente – obschon sie ohne Entenumgebung ist. Und geniesst es, ganz aufgeregt!
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sorry!!!
Was soll der Artikel ausdrücken???
Was ich sehe, ist das die dumme Masse in der BRD eleminiert wird.
Final Solution!!
Sie werden arm gemacht und unter Streß gesetzt.
Danach fressen sie den Herrschern aus der Hand.
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@Security Scout
Bossi ist ein uns bekannter liebenswerter Mensch, der sich immer mal wieder bei Thom Ram zeigt und nach dem Rechten schaut.
Schade dass Du ihn nicht wahrnehmen kannst.
Auch Du hast einen Bossi, der aber sicherlich einen anderen Namen hat und sich nicht oft zeigt.
Dabei sehnt er sich danach von Dir ab und an wahrgenommen zu werden.
Also Pfadfinder der Sicherheit, was möchtest Du uns jetzt mit deinen Worten sagen ?
Ich verstehe Dich grad nicht.
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danke für die Eindrücke. Du kümmerst dich um Leute und Kinder in deiner Umgebung. Die Photos sprechen Bände.
Schön das es dich gibt.
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Das ist so warm und liebevoll geschrieben.
Ich hab es mehrmals gelesen, verstehe nun auch die Zusammenhànge(lese ja noch nicht solange hier)…aber das Gefühl in diesen Zeilen berührt mich.
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Schliesse mich mayaste an.
Das Bild vom Mädchen, das der Ziege hinterherklettert, der Rahmen, die liebevoll gestaltete Wand.
Begeisternd, be-aufstehnundselbermachen-nd.
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Hat dies auf haluise rebloggt.
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Ich bin froh, daß das Sandmännchen wieder geschrieben hat. Seine Geschichten gefallen mir besonders gut. Eigentlich gehören sie alle in die Rubrik „Gute Geschichten, von ihm – für dich.“
Ich staune, wie rasant der Augus gewachsen ist. Wenn das so weiter geht, kommt er wohl früh in die Pubertät („Verpuppung“). Der Gartenteich ist beeindruckend und phantasievoll spielerisch gestaltet. Da hat der „Bossi“ Voegeli wieder mal gezeigt, was so alles in ihm steckt. Wird es ein kleiner Wasserfall, eine Wassertreppe oder gar ein indonesischer Wassertempel?
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Heute ist Première!
Susi schwaddert im Bassin!
Foto im Artikel, ganz unten.
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🙂 da geht mein Herz auf
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Sehr schön geworden, der schmuckvolle Ententeich. Jetzt kann Susi nach Herzenslust paddeln und ihren Schnabel zum Schlürfen benutzen. Die organisch wirkenden Formen des Bauwerks erinnern an Antoni Gaudí. Ein Kunstwerk im Garten!
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Wolf 16:38
Danke für Deine Einschätzung „Kunstwerk“.
Also mir gefällt es auch. 7 Jahre lang stand der Betonschacht des unterirdischen 8m2 Wassertanks unmotiviert und äh einigermassen hässlich mitten auf dem kleinen Rasenblätz.
Und einmal mehr war es amüsant für mich, mich selber zu beobachten, wie das vor sich ging: Der Entschluss stand: Ein Teich muss her. Und wie der Maler vor der leeren Leinwand…. was wie wo???? Alles ist möglich.
Einfall um Einfall kam, alles unbefriedigend, bis mir dann zufiel, die Tankbetondecke als Grund für einen Teil des Teiches zu verwenden, davor zu buddeln und den Quaderklotz ein bisschen zu umarmen. Zweistufig musste es sein und Wasserspiel, klar, und beim Buddeln, da hatte ich für das Wasserspiel noch null konkrete Idee.
Und das ist das Faszinierende: Grenzen, auch selber gesetzte Grenzen machen kreativ, immer. Die Steine, die ich gekauft hatte, von denen gabs abgesägte Reste, und plötzlich war mir klar, he jooo, die verwende ich, mache ein Türmchen.
Ja, und so weiter, die Farben sind natürlich auch Reste von früheren Projekten, und die Ukrainefarben, die kommen bei mir immer häufiger, einfach so, von innen her.
Uff, eigentlich wollte ich „arbeiten“, und nun plappere ich hier die Tasten voll.
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