Zuerst das Gute: Die Tatsache, dass „es“ die Aargauer Zeitung publik macht, verdient Zustimmung und Lob.
Worum geht „es“? Schnell ist es erzählt: Im Januar 2016 wurden, offenbar unter strengster Geheimhaltung, 20kg Plutonium (Kernwaffen-herstellungstauglich) ausser Landes geschafft, mit Adresse US.
Der Bundesrat wusste von nichts.
.
Mir graut. Warum es mir graut, füge ich als meine Meinung zu den Vorgängen in den Zeitungstext ein.
.
Geheimtransport in die USA: Bund entsorgte Plutonium für vier Atombomben
Die Aktion fand unter strengster Geheimhaltung statt: Anfang Januar dieses Jahres wurden 20 Kilogramm Plutonium – Material zur Herstellung von Atomwaffen – heimlich ausser Landes geschafft. Das Plutonium stammt aus einer Zeit, als die Schweiz die Herstellung von eigenen Atomwaffen plante. Nicht einmal der Bundesrat war im Bild.
Worüber war der Bundesrat nicht im Bild?
Es kann gemeint sein: Der Bundesrat wusste nichts vom gelagerten Plutonium.
Es kann gemeint sein: Der Bundesrat wusste nichts von dem Abtransport.
Auf Grund des Folgetextes ist mindestens und mit Bestimmtheit das Zweite gemeint.
Der Bundesrat ist die schweizerische Exekutive. Diese gesamtschweizerisch ranghöchsten Politiker wussten nichts davon, dass das Plutonium weggeschafft, und damit naturgegeben auch nicht, an welchen Adressaten es losgeschickt wurde.
Was folgere ich daraus? Ich folgere daraus, dass unser Bundesrat gut und recht ist, um Reden zu halten, um zu repräsentieren, und um die Beschlüsse des Parlamentes in die Tat umzusetzen. So weit so gut. Ich folgere jedoch des Weiteren, vom Einen auf das Ganze schliessend, dass unser Bundesrat dann, wenn es um sehr wichtige Entscheidungen geht, nicht nur nicht informiert ist, sondern dass er dadurch logischerweise null Einfluss auf wichtigstes Geschehen hat. Die Meldung zeigt auf schweizerischen Regierungsbankrott.
Als die «Schweiz am Sonntag» Mitte dieser Woche nachfragte, was es mit der Geheimaktion genau auf sich habe, brach beim zuständigen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) Hektik aus.
Das kann in der Folge zu vorangegangener Feststellung nicht erstaunen. Erst wird man um – und überspielt, und, zur Rede gestellt, haspelt man herum beim vergeblichen Versuch, entweder die eigene Unbedeutendheit und Unwissenheit zu kaschieren, oder sich als unrechtmässiger Geheimnisträger aus der Bedrouille rauszuwinden. Diese Kombination dürfte wirklich tumultös sein.
Diese Mitteilung nun wieder beruhigt über alle Massen. Wenn Volk und Räte erfolgreich hintergangen worden sind, stellt man sie vor das Fait accompli. Und Ruhe ist in der Kiste.
Was geschehen müsste, und offenbar nicht geschieht: Die Tore der Hölle müssten geöffnet werden. Die Verwaltungen des WBF müssten nach Strich und Faden auseinandergenommen werden. Schnell und mit Grosseinsatz. Die Oeffentlichkeit müsste die Namen der Drahtzieher des Transportes erfahren. Sie gehörten gefeuert und vor Gericht gestellt. Anklage: Uebertretung der Befugnisse in welt-wichtiger Sache. Aber nö. Tagesordnung. Das Plutonium ist ja weg, wer wollte sich aufregen?
Grund für dieses eigenartige Vorgehen laut WBF: Es sei darum gegangen, «bei der Öffentlichkeit keinerlei Unklarheiten und Verunsicherung aufkommen zu lassen».
Wenn ich die Kommentare unter dem AZ Artikel lese, war die Befürchtung unbegründet, dass sich die „Oeffentlichkeit“ (gemeint sind damit wohl die Schweizerbürger?) hätten „verunsichern“ lassen. Mit einer einzigen Ausnahme finden es die Kommentatoren ganz prima, dass das Zeugs ausser Landes ist. Und das wars. Priima, mir wänd doch e suuberi Schwiiz.
Dass die teuflische Fracht dorthin gelangte, wo A Bomben mit Leidenschaft gebastelt werden, zum Zwecke, die ganze Welt ausbeuten zu können (vor allem: Stellt euch nicht blöd, Russen und Chinesen, sonst schicken wir euch strahlenden Segen, unter Anderem mit Ursprung Schweiz) das beunruhigt offenbar den Herrn Durchschnittsschweizer keinen Dreck.
Und, fällt mir grad rechtzeitig noch ein: Haben wir nicht sowas wie Waffenausfuhrverbot? Staaten, welche zu Angriffskriegen neigen, dürfen nichts Böses von der Schweiz kriegen? Und welches Land macht seit Hundert Jahren dutzende von Angriffskriegen? Die US natürlich nicht. Die haben keinen einzigen Soldaten ausserhalb ihrer Landesgrenzen. Na ja, hundert Militärstützpunkte schon, und 100 A Bomben alleine in der BRD gebunkert, aber ach was, das ist alles für den Frieden.
Die Fracht, die heimlich ausser Landes gebracht wurde, hatte es in sich. Es waren rund 20 Kilogramm Plutonium, die seit den 60er-Jahren auf dem Areal des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Villigen AG heimlich eingelagert waren. Stefan Füglister, Atomspezialist von Greenpeace, staunt: «Das war Stoff für vier Atombomben».
Er sagt zur «Schweiz am Sonntag»: «Die Schweiz war also 50 Jahre lang im Besitz von Atombombenmaterial. Andere Länder wären dafür sanktioniert worden.»
Ich krümme mich, denn es ist ein Landsmann von mir, der da spricht. Dankbar stellt er in den Mittelpunkt, dass wir Schweizer sanktionsfrei davongekommen sind. Er stellt keineswegs fest, dass es auf keine Art und Weise zu verantworten ist, solches Material an die Spitzen – Mord-und-Totschlag – US zu liefern.
Das Plutonium stammte gemäss Bund aus der Zeit, als die Schweiz die Atombombe bauen wollte. Diese Pläne wurden offiziell 1988 aufgegeben. Der Bund bestreitet, dass die Aktion hätte geheim gehalten werden sollen. Es sei vorgesehen gewesen, den Bundesrat nächste Woche zu informieren.
Aha. Der Bund. Alles klar. Der Bund.
Wer zum Teufel ist der nun, der Bund??? Der Bundesrat, die oberste Behörde, kann nicht gemeint sein. Die Legislative, die zwei Parlamente, wohl auch nicht. Ich tippe froh und frei auf die eigentliche Verwaltung. Dort, im WBF muss eine Abteilung hocken, welche genau Bescheid wusste – ohne es nach oben zu geben. Solche Verwalter gehören entfernt, vor Gericht, und anderer Tätigkeit zugeführt. Ideen dafür hätte ich.
Wegen der Anfrage der «Schweiz am Sonntag» habe diese Information vorgezogen werden müssen. Recherchen zeigen, dass die Fracht Ende Januar mit gepanzerten Speziallastwagen von Villigen AG Richtung Deutschland gebracht wurde, danach per
Der Text bricht hier in der Netz-Ausgabe des Artikels ab.
Mein Fazit.
A) Die Regierenden wissen in wirklich Bedeutendem nicht Bescheid.
B) Die eigentliche Macht ist nicht in ihren Händen.
C) Dort, wo sie ausmisten sollten, schauen sie nicht hin.
thom ram, 24.05.0004 (2016)
.
.
Hat dies auf haluise rebloggt und kommentierte:
UFF
LikeLike
als ich in der Schweiz lebte, da erlebte ich, dass sich diverse bürgerInnen über deutsche gründliche mülltrennung amüsierten und wussten, dass seitens der dt. verordnungen der sortierte müll dann in EINEM ofen verbrandt wurde.
auch erfuhr ich, dass in dem ofen schweizer müll landete und schweizer (und auch europäischer) sondermüll in afrika kostengünstig gelagert und gehäufelt wurde.
wunderts DICH wirklich, dass plutonium im koffer in die usa abgeschoben wurde ?
ich sag mal, die politiker sind alle nullen ohne 1 davor jedoch mit gummikreuz.
LikeGefällt 1 Person
haluise
Bigotterie ist mir unerträglich. Wenn ich sie in der Schweiz feststelle, unerträglich im Quadrat.
Wundern? Wundern tut mich die Pluto Geschichte nicht, doch jedesmal, wenn ich Solches höre, graut mir neu.
LikeLike
@ Thom
Vor vielen Jahren war ich als Gruendungsmitglied des „Dachverbandes fuer oekologische Lebenssicherung und zukunftsorientierte Umwelt“ auch mit den Machenschaften der Atomlobby vertraut. Wir konnten damals, mit anderen zusammen verhindern, dass das AK Zwentendorf in Betrieb genommen wurde.
Was die Atomlobby verschweigt:
Zur Freisetzung des Uran aus den Erzen wird mehr Energie benoetigt als ein AKW je produziert.
Das Endprodukt Plutonium wird zur Herstellung von A- Bomben benoetigt.
Die Betreiber der AKW sind vertraglich verpflichtet, das anfallende Plutonium an die USA zu liefern.
Das wesentlichste jedoch!!
AKW dienen ausschliesslich der Herstellung von Plutonium
Die CO2 Luege wurde aus oben genannten Gruenden in die Welt gesetzt.
LikeGefällt 1 Person
Nicht an Heidi von der Lore
An Heidelore Terlep
Was du eben geschrieben hast, habe ich zum grösseren Teil bis zur Sekunde nicht gewusst.
Du stellst Behauptungen auf, welche an Grundfesten des Systems gehen.
Bitte nimm Kontakt auf.
kristall@gmx.ch
Nachtrag. Lass uns verd genau sein. Die AKW mögen in der Hauptsache zur Herstellung von Plutonium dienen, doch liefern sie nebenbei nützlich verwendbare Elektrizität. Wir wollen uns nicht wegen Ungenauigkeit hängen lassen, ja?
LikeLike
***… Recherchen zeigen, dass die Fracht Ende Januar mit gepanzerten Speziallastwagen von Villigen AG Richtung Deutschland gebracht wurde, danach per…….
Der Text bricht hier in der Netz-Ausgabe des Artikels ab.***
Soso, in Richtung D……, also in VSA-Gebiet………Ramstein und Eifel lassen grüßen………..
LikeLike
Peetraa
was soll der Tumult? Hat einer gesagt, Ramstein Eifel seien nicht US? Anderseits: Können die da in der Eifel das Zeugs zu Bomms umformatieren? Ooch, die machen es schon richtig, da braucht sich keinasusorgen.
LikeLike
@ Thomram:
Die VSA haben weltweit ca. 800 (in Worten: achthundert) Militärstützpunkte außerhalb ihres eigenen Territoriums.
Und die Aufregung wegen der paar Kilo Plutonium versteh ich gar nicht – aus Rußland wurde jahrelang das Plutonium aus den gemäß dem Vertrag über die Begrenzung der strategischen Rüstungen abgebauten Hunderten (!) Atomwaffen-Sprengköpfen TONNENWEISE in die VSA abtransportiert, wo es vertragsgemäß umgewandelt und in den Kernkraftwerken „verheizt“ werden sollte.
Ist wohl zum Teil auch geschehen, mit Ausnahme, wie sich jetzt herausstellt, einer nicht geringen Menge Plutonium, welche von den VSA „für alle Fälle“ mal gebunkert wurde: „man weiß ja nie, wofür man das Zeug noch brauchen kann“… (für Atomsprengköpfe natürlich, aber das ist nur eine VT).
LikeGefällt 1 Person
http://www.icanaustria.at/fakten/herstellung-und-einsatz/herstellung-von-nuclearwaffen/
LikeLike
http://www.bund.net/themen_und_projekte/atomkraft/gefahren/
LikeLike
@ Thom
warum sollen meine Behauptungen an die Grundfesten des Systems gehen?
Das “ System“ entlarvt sich selbst
Ueber die Nuetzlichkeit der Gewinnung von Elektrizitaet kann man geteilter Meinung sein. Was die Schaeden betrifft, die der Betrieb eines AKW verursacht, siehe den link oben.
LikeLike
Lücki
*Und die Aufregung wegen der paar Kilo Plutonium versteh ich gar nicht *
Du vielleicht nicht, mein Freund aber schon. Der wurde mit schlappen 100 Gramm im Gepäck aufgefischt und bekam 20 Jahre Zuchthaus. Er schickt mir gelegentlich strahlende Grüzze.
LikeLike
Heidelore
Treffender hätte ich schreiben sollen. Deine Feststellungen zielen auf Grundfesten des Systems.
Damit meine ich die weltweite Hörigkeit gegenüber den Marionetten in den US, im vorliegenden Beispiel, dass es ganz selbstverständlich zu sein scheint, dass alle Länder ihr Plutonium den US verschenken oder verkaufen.
LikeLike
auch interessant
https://www.gruene-bundestag.de/themen/atomausstieg/atomluege/atomkraft-schuetzt-das-klima-nicht.html
LikeLike
http://www.meinthema.com/de/wernerneuner/News/zentraleThemen/klimaluege
LikeLike
Die ,,USA AG“ und deren Verbündete werden demontiert.
LikeLike
AKW Zwentendorf
Wir waren damals eine gut informierte “ kleine Truppe“, die Widerstand leisteten gegen die Atomlobby. Sozusagen David gegen Goliath. Wir haben enorme Aufklaerungsarbeit geleistet mit dem Ergebnis, dass das bereits fertiggestellte und betriebsbereite AKW Zwentendorf auf Grund einer Volksabstimmung nicht in Betrieb genommen wurde
Wir sind dem eh. Bundeskanzler Kreisky sehr dankbar. Er hat sein Versprechen, das Ergebnis der Volksabstimmung zu akzeptieren gehalten. Und das hat.Seltenheitswert.
LikeLike
Früher einmal glaubte ich, dass der Grund für den Bau von AKWs die Stromgewinnung sei. Weiter glaubte ich, dass wegen der gigantischen Zunahme der elektronischen Geräte, der Stromverbrauch dermassen angestiegen ist, dass AKWs dieser Stromnachfrage gerecht werden können.
In der Schweiz besteht die Möglichkeit, gegen einen Aufpreis, Wasser- Wind- Sonnenstrom zu kaufen. Ich war bereit, mehr zu zahlen, um alternative Stromversorger zu unterstützen.
Heute gehe ich davon aus, dass das grosse Geschäft der AKWs und der Grund zu deren Bau, nicht der Strom sondern die Plutonium-Gewinnung ist. Der Strom der dabei gewonnen wird ist ein Abfallprodukt, den man den Strombeziehern verkauft. Das Plutonium wird für die gigantische Massenvernichtungsindustrie gebraucht.
Ich beobachte, dass wenn es in den Medien um die Schliessung eines bestimmten AKWs in der Schweiz geht, es nicht zu einer Schliessung kommt, sondern das AKW weiter betrieben wird.
Mittlerweile zweifle ich, ob die teuren, alternativen Stromangebote einen Ausstieg aus der Atomenergie-Gewinnung wirklich beabsichtigen, oder ob dies Alternativen Stromprodukte Instrumente der Atom-Lobby sind, um einem nicht gewollten Ausstieg zu tarnen.
Windmühlen werden ja bekanntlich mit Strom zum drehen gebracht.
LikeGefällt 1 Person
yoku
Wohl jeder hier hat diesen Gang des Erkennens von Sinn und Zweck der AKWs gemacht, den du von dir beschreibst. Ich selber bin brandneu auf dem gleichen Stand wie du.
LikeLike
@ yoku
***Windmühlen werden ja bekanntlich mit Strom zum drehen gebracht.***
Du sagst es.
Das ist offensichtlich und verhöhnt jeden Menschen, der beim Drehen zuschaut und bei etwas Wind die abgestellten Windräder sieht…….
Hinzu kommt die exorbitante Schweinerei mit den Wahnsinnsfundamenten, die diese hübschen Umweltkunstgegenstände dazu anhalten, immer schön zu halten und senkrecht zu stehen.
In diese Fundamente läßt sich fantastisch alles reinmischen, was man nicht so gerne in den Flüssen, Müllhalden oder der Luft unterbringen mag :)……………………………….da reiben sich die diversen Chem. und Energie Konzerne gegenseitig die Hände.
Wenn dieser Gesamt-Betrug mit den Windkraftvergeudern erst mal ans Licht kommt, wird es grad soviel Erstaunen geben wie bei den netten Photovoltaikanlagen………..
Danke für deinen Kommentar, man kann es nicht oft genug herumposaunen !
Wir visualisieren Grundeinkommen und freie Energie für alle. 🙂
LikeLike
http://www.windwahn.de/index.php/wissen/wussten-sie-schon/wieviel-strom-verbrauch-eine-wka.html
LikeLike
ich habe diesen Bericht per SMS verschickt, hier liess sich der Link problemlos ueber URL oeffnen.
LikeLike
Die Windmühlen stehen an strategisch wichtigen Plätzen
und zerschneiden die Windenergien.
3• Lugal-an-ub-da-limmu-ba-ke.
LikeLike
http://bi-wind-wahn.de/
LikeLike
Ein WKW verbraucht 1-1.5 % der Nennwertleistung als Eigenbedarf
Ein 5 MW WKW produziert bei 3m/s Windgeschwindigkeit genau soviel Strom wie es selbst verbraucht.
LikeLike