bumi bahagia / Glückliche Erde

Bio Produkt / Chemiebombe

Das bekannte Argument, wonach man mit biologischem Anbau weniger Ertrag erzielt, wackelt. Es scheint, dass mit Chemie und Monokultur nicht mehr als 20% Mehrertrag möglich sei. Dass dabei der Boden zugrunde gerichtet wird, und dass die Produkte signifikant weniger gesundheitsfördernd sind, muss in die Rechnung mit einbezogen werden.

Unter dem Strich scheint es unumgänglich zu sein, dass biologisch angebaute Produkte teurer sind als Chemiebomben. Ich bin so ziemlich Laie, doch vermute ich, dass bei Bio Anbau wesentlich mehr von Hand zu  verrichten ist, das heisst, dass mehr Arbeitszeit beglichen werden muss.

Ich weise darauf hin:

Die Menge, welche du zu dir nimmst, um ein Gefühl wohliger Sättigung zu erzielen, ist bei Bio – Produkten und bei Chemiebomben nicht dieselbe. Das heisst, der höhere Preis wird durch geringeren Konsum ausgeglichen.

Kannst du das bestätigen?

thom ram, 13.12. 2014

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Quelle: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/12/biologische-landwirtschaft-konnte-sogar.html

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Mittwoch, 10. Dezember 2014

„Biologische Landwirtschaft könnte sogar Weltbevölkerung ernähren“ – Metastudie belegt geringere Ertragslücke zwischen Bio und konventioneller Landwirtschaft möglich


Symbolbild: Getreidefeld. | Copyright: grewi.de

Berkeley (USA) – Biologische Landwirtschaft ist deutlich weniger ertragreich als konventioneller Landbau – so lautete zumindest ein jahrzehntelang gehegtes Vorurteil gegen Bio & Co. Eine erstmals erstellte Metastudie zeigt nun jedoch, dass dies nur bedingt stimmt und Bauern durch die konsequente Nutzung biologischer Anbaumethoden den Unterschied auf weniger als zehn Prozent „Verlust“ im Vergleich zum konventionellen Landwirtschaft reduzieren können. Neben dem Gewinn für die Natur könnte auf diese Weise sogar die Weltbevölkerung allein durch den Ertrag biologischer Landwirtschaft ernährt werden.

Wie die Forscher um Lauren Ponisio und Claire Kremen von der University of California in Berkley aktuell im Fachjournal „Proceedings of the Royal Society B“ (DOI: 10.1098/rspb.2014.1396) berichten, zeige ihre Metastudie auf der Grundlage von 115 Untersuchungen, dass schon der jetzt festgestellte Unterschied von rund 19,2 Prozent geringer sei als bislang angenommen. Besonders Methoden wie Fruchtwechsel und gemischter Anbau könnten diesen Abstand zum Ertrag der konventionellen Landwirtschaft zudem um weitere 10 Prozentpunkte reduzieren und gleichzeitig deren negative Nebenwirkungen wie den Schwund von Lebensräumen und Artenvielfalt oder die Umweltbelastungen durch den Einsatz von Giften und Kunstdünger reduzieren bzw. auszuschließen.

Die Erträge hängen zudem auch stark von den angebauten Erntefrüchten ab, sodass es angesichts bestimmter Sorten wie Bohnen, Erbsen und Linsen kaum unterschiede zwischen Bio- und konventionellem Anbau gebe.

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„Unsere Studie zeigt auf, dass durch angemessene Investitionen in Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der biologischen Landwirtschaft die Ertragslücke zwischen Bio- und konventionellem Anbau noch mehr reduziert oder in einigen Regionen sogar aufgehoben werden könnte.

„Es ist wichtig zu verstehen, dass unser derzeitig Landwirtschaftssystem wesentlich mehr Nahrung produziert als wir jedem einzelnen Menschen auf dem Planeten zukommen lassen können“, so Kremen. „Im Kampf gegen den Hunger auf der Erde brauchen wir also keine höhere Produktion von noch mehr Nahrungsmitteln, sondern einen einfacheren Zugang für die (bedürftigen) Menschen zu den Nahrungsmitteln.“

Darüber hinaus sei die Steigerung des Anteil nachhaltiger Landwirtschaft, die sich biologischer Anbaumethoden bedient, keine Frage der Wahl sondern eine Notwendigkeit. „Wir können zukünftig nicht mehr einfach nur Nahrungsmittel produzieren, ohne dabei auch Rücksicht auf unsere Böden, das Wasser und die Artenvielfalt zu nehmen“, mahnen die Forscher abschließend.

grenzwissenschaft-aktuell.de

 

 


9 Kommentare

  1. gabrielbali sagt:

    @ Thom

    Zitat: „Die Menge, welche du zu dir nimmst, um ein Gefühl wohliger Sättigung zu erzielen, ist bei Bio–Produkten und bei Chemiebomben nicht dieselbe. Das heisst, der höhere Preis wird durch geringeren Konsum ausgeglichen. Kannst du das bestätigen?“
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    Ja, voll und ganz.

    In meiner langjaehrigen Arbeit als Ernaehrungsberater wurde ich bei meinern Vortraegen immer wieder aufs neue mit dem gewichtigen Vorwurf konfrontiert „Bio Zeugs ist viel zu teuer. Das kann sich ja keiner leisten“. Da habe ich dann immer mit demselben – diesem – Beispiel aufgewartet:

    In der Makrobiotik verwenden wir das „suendteure“ Bio-Sesamoel – ein dickfluessiges, nussig-duftiges Oel aus giftfrei angebauten und vor dem Pressvorgang leicht geroesteten Sesamsamen. Dieses absolute Spitzenprodukt mag in etwa 10 bis 15 mal so teuer sein wie Billigangebotsoele von Aldi und anderen Billiganbietern. Das ist schon ein gewaltiger Preisunterschied, fuer die Brieftasche von Leuten, die sehr darauf achten muessen, wieviel Geld sie ausgeben.
    Aber jetzt kommt es. Das dickfluessige Sesamoel ist MEHR ALS 10 BIS 15 MAL so ausgiebig wie billige, duennfluessige Oele. Man erreicht mit nur wenigen Tropfen des Sesamoels, das man zum Beispiel zum Duensten von Gemuese in die Pfanne gibt, denselben Effekt, den man mit mehreren Essloeffeln billigen Oels erreicht.
    Stellt man sein Verhalten, ganz automatisch relativ grosse Mengen von minderwertigem Billigoel in die Pfanne zu schuetten um und beginnt, das sehr ausgiebige Sesamoel eben nur tropfenweise einzusetzen, hat man sich am Ende sogar Geld erspart. Wobei der Geschmack des Gemueses mit dem „suendteuren“ Sesamoel um Klassen besser ist, als der Geschmack mit irgendeinem Billigoel. Dazu hat man sogar noch Bio-Qualitaet, das heisst, etwas Wesentliches fuer seine Gesundheit getan und auch „Monsanto“ nicht weiter finanziert und unterstuetzt (was auch zaehlen sollte!).

    Ich koennte noch unzaehlige Beispiele aufzaehlen, die beweisen, dass „Bio“ nicht immer teurer heisst. Aber dieses eine Beispiel sollte vorerst einmal reichen…

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  2. luckyhans sagt:

    Genau DAS ist der Unterschied („Vorzug“?), den die sog. konventionelle Landwirtschaft aufzuweisen hat: Masse statt Klasse.
    Man berauscht sich an Hektarerträgen, wie sie „vorher“ (d.h. biologisch) nie erreicht wurden – natürlich nicht, denn es waren ja hochwertige Lebensmittel, welche vom Lande kamen – und ganz wenig Fleisch.
    Jetzt haben wir Tonnenideologie und minderwertige Nahrungsmittel – meist für die lange Haltbarkeit, welche der Supermarkt-Handel erfordert, noch mit diversen Chemikalien „aufgehübscht“, und damit nur noch Magenfüllmittel.

    Und für alle Fleischliebhaber: eure Viecher werden schon seit Jahren fast nur noch mit Gensoja-Futter aus „ABC“ gemästet – fragt mal bei den Mastbetrieben nach oder laßt auch die Futtermittel-Säcke zeigen: Argentinien, Brasilien, China.
    http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/gen-tierfutter-fuer-deutschland-mit-besten-gruessen-von-monsanto
    http://www.transgen.de/lebensmittel/futtermittel/17.doku.html

    Wie Genfutter sich auf die Tiergesundheit und die Tiergenetik auswirkt, hat nie jemand seriös untersucht (bzw. wurde dazu nichts veröffentlicht).
    Bisher gibt es nur die unbewiesene Behauptung, daß in Fleisch und Milch das Genfutter nicht nachweisbar wäre – aber wie wenn das nur an den verwendeten „Nachweis“-Methoden liegt?
    Und die wahren Hintergründe sind auch klar: http://www.lebenimoptimum.info/nutri/gen-soja.htm

    Dabei wird gern „vergessen“: das Fleisch im Supermarkt ist nicht frisch, sondern es ist schon tage- oder meist einige Wochen lang irgendwo „in der Kühlkette“ – und sogar falls diese geschlossen war: der Zersetzungsprozeß in einem Tierkadaver läßt sich nicht aufhalten – er geht verlangsamt auch bei Kühlhaustemperaturen und stark verlangsamt ebenso bei Minusgraden vor sich – auch gefrorenes Fleisch ist irgendwann „schlecht“…

    Kurzum: wenn es so weitergeht, werden wir bald mit vollem Magen verhungern, weil kein Leben mehr in dieser „Nahrung“ ist, sondern nur noch die (chemischen) Mittel.

    Aber jetzt besser noch einen praktischen Tip: schaut mal beim nächstgelegenen Türkenladen vorbei – dort gibt es Sesammus (Tahin) – das sind nur feingeriebene Sesamkörner – nichts weiter. Ein wunderbarer Brotaufstrich anstelle von Margarine – ein wenig selbstgemachte Konfitüre drauf, und das Frühstücksbrötchen (aus Roggenmehl?) mundet doppelt so gut – und ist doppelt so gesund… 😉

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  3. thomram sagt:

    @ Gabriel

    Danke für dies dein sehr eindrückliches Beispiel!

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  4. gabrielbali sagt:

    @ luckyhans

    Zitat: „Aber jetzt besser noch einen praktischen Tip: schaut mal beim nächstgelegenen Türkenladen vorbei – dort gibt es Sesammus (Tahin) – das sind nur feingeriebene Sesamkörner – nichts weiter. Ein wunderbarer Brotaufstrich anstelle von Margarine – ein wenig selbstgemachte Konfitüre drauf, und das Frühstücksbrötchen (aus Roggenmehl?) mundet doppelt so gut – und ist doppelt so gesund… ;-)“

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    Ein guter Tipp, luckyhans, fuerwahr!

    Dazu noch ein ergaenzender Tipp von mir. Lasst den Tuerken links liegen und schaut lieber in einen vertrauenswuerdigen Bio-Laden, wo man Tahin bzw. Tahini aus Sesamsamen aus chemiefreiem Anbau feilbietet, also ein Bio-Produkt. Im Tuerkenladen gibt es meist Massenware, sprich „Chemiebomben“, denn bei Massenprodukten und Industrieware ist Monsanto immer ganz vorne mit dabei…

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  5. gabrielbali sagt:

    Ergaenzend noch.

    Mit jedem Einkauf im Bio-Laden unterstuetzt Ihr die Bemuehungen von gewissenhaft anbauenden Bauern, die sowohl genmodifizierte Produkte meiden, wie auch umweltschaedigende Chemie. Das sind meist Leute, die einem Sepp Holzer oder auch einem Masanobu Fukuoka folgen, die MIT DER NATUR gehen und arbeiten und nicht massiv dagegen.

    „Normale“ Supermarktprodukte, wie auch Produkte vom Tuerken, Albaner, Bulgaren, Inder, Japaner etc. etc. sind stets in irgendeiner Form mit Monsanto und Konsorten connected. Oder wollt Ihr tatsaechlich jene moerderischen Lobbies weiterhin foerdern, die sich einen Dreck um die Natur und um unsere Zukunft und auch nicht um die Zukunft unserer Kinder kuemmern?

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  6. thomram sagt:

    …was Gabriel über die Frequentierung verschiedener Läden sagt, möchte ich doppelt unterstreichen.

    Dazu:
    Eine Freundin in Berlin, Hartz4 Frau, die hörte von ihren Besuchen häufig: Mann, du hast ja so schweineteure Sachen in deiner Küche, alles Bio, wie bezahlst du das alles nur? Kannnitverstahn??
    Sie sagte exakt das, was Gabriel mit dem Beispiel „Sesamöl“ weiter oben beschrieben hat. Sie sagte: „Ja, schweineteuer – aber ich brauche kaum die Hälfte dessen, was billig und ungesund ist.“

    Es geht auch mir so, mein Portmonee schmerzt im Bioladen. Und ich esse mit mehr Genuss, esse langsamer, koste, denn da ist Aroma.

    Es ist eine unserer Alltagsentscheidungen zum Thema „was kann ich tun?“

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  7. luckyhans sagt:

    Von Masanobu Fukuoka gibt es auch in deutsch drei kleine Büchlein, die ich jedem Naturinteressierten ans Herz legen kann – zu bestellen am besten direkt beim pala-Verlag in Darmstadt.

    @ Gabi:
    Worauf gründet sich Deine Aussage, daß überall Monsanto drin ist, wenn was aus Türkei etc. kommt?

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  8. luckyhans sagt:

    Hier nochmal eine Ergänzung – Natural Farming with Masanobu Fukuoka – Full-length documentary following the legendary Masanobu Fukuoka on a visit to India – das ist naturnahe Landwirtschaft – nicht sog. Bio-Landwirtschaft – eher nahe an der Permukultur von Sepp Holzer, allerdings ohne die starken Eingriffe in die natürlichen Verhältnisse:

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  9. gabrielbali sagt:

    @ luckyhans

    Wir koennen davon ausgehen, dass „Der Tuerke um die Ecke“, der nicht ausgewiesene BioQualitaet verkauft, auf Massenproduktion angewiesen ist. Massenprodukte setzen heutzutage aber Monokultulturen voraus, die ohne Monsanto und Konsorten, d. h. Chemieduenger und chemische Spritzmittel, nicht auskommen. Ganz abgesehen davon, dass in den letzten Jahren mehr oder weniger klammheimlich genmodifiziertes Saatgut so gut wie ueberall in der Welt eingefuehrt wurde. Die einzigen Landwirte, wo das bisher nicht moeglich war, sind die Bio-Bauern, die aus Ueberzeugung, sprich aus ihrem guten Verhaeltnis zur Natur heraus, immer noch natuerliche, von der Chemiemafia unbeeinflusste Produkte anbieten wollen und auch koennen.

    Klar, nicht alles, was „Bio“ genannt wird, muss tatsaechlich aus naturnahem Bio-Anbau kommen. Auch da gibt es Betrug – und ich warne da ganz besonders vor Bio-Produkten in Supermarktketten – aber was nicht als „Bio“ bezeichnet werden kann, ist ganz gewiss aus Massenproduktionen bzw. aus Monokulturen und heute vielfach auch aus genmodifizierten Saaten.

    Wer da jetzt nicht bald aufwacht und erkennt, dass unsere Nahrung das Allerwichtigste fuer unsere Gesunderhaltung ist und nur die allerhoechste und allerbeste naturnahe Qualitaet fuer uns gut genug sein sollte, dem ist nicht mehr zu helfen. Alles andere fuehrt frueher oder spaeter zu Krankheit und Siechtum. Wer die Augen noch oeffnen mag, kann das laengst schon sehen. Man(n UND Frau) muss jedoch auch hinsehen wollen…

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