bumi bahagia / Glückliche Erde

LEBEN verlangt(!) Antwort

Bin da grad auf was gestossen, was mir gefällt. Autor Chattison schreibt im Kommentarstrang von

http://faszinationmensch.com/2014/10/10/null-problem/?replytocom=111990#respond

über die Notwendigkeit von Widerstand, damit das, was wir als „Leben“ bezeichnen, überhaupt stattfinden kann.
Nix für aaahh – ooohhh – ihr alle seid so lieb – Augenverdreher.

Danke an Autor Chattison 🙂

thomram, 13.10.2014

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LEBEN verlangt(!) Antwort.
Ant-Wort = Gegen-Wort = Widerrede, Widerspruch, Widerstand!

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Alles Wachsen in der Natur findet am Widerstand statt – egal ob es der Widerstand gegen die Schwerkraft selbst, gegen Wetter, Klima, Wind, Fressfeinde, Fress-/Fortpflanzungs-Konkurrenz oder Krankheit, Verbrechen, Unglück, Tod sei.

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LEBEN gäbe es nicht, würde nicht erfolgreich Widerstand geleistet worden sein!
LEBEN existiert nur, weil es Potentialunterschiede gibt, die Gefälle, Ungleichheit und letztlich auch „Ungerechtigkeit“ erzeugen.
Wobei man das nur als „Ungerechtigkeit“ bezeichnen kann, wenn man nicht fähig ist, selbst dem Leben gerecht zu werden und eben erwartet, dass das LEBEN gerecht sei – aber das kann es ja logischerweise gar nicht sein!

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Es kommt in der Verschiedenheit der Lebensbedingungen der unterschiedlichen Lebensformen zu Kreuzungen, Kollisionen, Knoten von Schicksalsfäden und damit zu Abreibung, Abfärbung, Abrissen.
Und dadurch zu fortlaufenden Umwälzungen, Wirbeln und damit zu „Chaos“, das aber in Ordnung ist, weil es unerlässlich ist, soll LEBEN insgesamt Bestand haben!
Wer die andere „Ordnung“ liebt, vorzieht und diese fördert, um jene zu beseitigen, DER IST LEBENSFEINDLICH!
Die „Feindseligkeit“ des Seins ist also nur eine scheinbare.

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Wer sich waschen will, muss sich nass machen.
Wer wirklich leben will, muss sich eben Probleme gefallen lassen.

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Der Widerstand wird aufgebaut durch „Probleme“.
Das Wort kommt von agr. „pro-ballein“ = „etwas vorwerfen“.
Das LEBEN macht dem Menschen also Vorwürfe:
„Drückst Du Dich noch oder lebst Du schon?“
Der lebendige Mensch sieht eine Welle nicht als Gefahr oder Hindernis – er reitet sie aus oder tunnelt sie oder taucht unter ihr hindurch.

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Die, die sich gegen das Leben wenden und Normen, Regeln, Gesetze einführen und mit Technik zu unterwerfen suchen, die werden zu Zombies, die hirntot rumlaufen, irgendwelchen sinnlosen Tätigkeiten nachgehen, weil sie das, was sie für Leben halten, damit simulieren.
Ein Roboter, der zwar schnauft und pustet, arbeitet und Energie verbraucht, technische Probleme löst – ist nicht lebendig!
Bleibt die Frage warum das LEBEN überhaupt wachsen will und deswegen seinen Geschöpfen das Leben so schwer macht?
Rätselchen:
Was füllt und schöpft durch sich gleichzeitig aus?

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Ganz einfach:
Wasser.
Warum fließt Wasser in jede Rinne, Ritze und füllt jeglichen Leerraum aus?
Weil es seine Natur ist, weil es das kann, weil es möglich ist.
Und gleichzeitig, indem es die Spielräume ausfüllt (er)schöpft es die Möglichkeiten, die sich bieten.

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Das LEBEN wächst also, weil es Freiräume dazu gibt und so fließt es ebenfalls dort ein und schöpft die Möglichkeiten aus.
Und weil jede Nische ausgefüllt sein will, gibt es dazu passende Lebensformen.
Und damit Verschiedenheit bis zur Gegensätzlichkeit.
Und damit Probleme.
Die aber keine sind, wenn man sie genau betrachtet.
Jemand der gerne Rätsel löst – beschwert der sich?
Höchstens, wenn ein Rätsel zu leicht ist!
Das LEBEN ist ein Rätsel, das gelöst werden will.
Menschen, die sich ausgefüllte Rätselhefte als Aufbaulektüre kaufen, kann das LEBEN nicht gebrauchen.
Höchstens als Bonusproblemchen für diejenigen, die Spaß am Leben und am Rätsel lösen haben!

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Das fast schon flehentliche Beschwören von „universeller Liebe“, das rührende Rühren von Badewasser gegen den Uhrzeigersinn (Uriella) zur Erquickung der Seele, das Mantraisieren von „Spiritualität“ und der organisierte Sozialzirkus (tja, alles eben nur Show!) sind ja alles nur Verleugnung, Verdrängung, Verbannung der Notwendigkeit des Sich-dem-Leben-stellen-und-daran-wachsens.

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Es ist Flucht vor Problemen, denn die angeblichen Problemlösungen sind eben solange keine, solange sie sich darauf kaprizieren die eigentliche Problematik – Lebensfeigheit – mit einer Grinsemaske und mit einem Mäntelchen, übersät von Symbolen der Nächstenliebe, Mustern der ethischen Ästhetik und witzigen pseudointellektuellen Sprüchlein als „Lebenssinn“ oder „Gutsein“ zu verkleiden.
(Leseempfehlung: http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-maske-des-roten-todes-2284/1)

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Nur: der Mops im Paletot, bleibt ein Mops!
Und als solcher klaut er solange die Wurst vom Tisch, bis man sich eingesteht, dass der Gentleman am Tisch eben nur ein hässlicher, verfetteter, verfressener Hund ist.^^

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1 Kommentar

  1. luckyhans sagt:

    Ja – da ist es wieder: Nächstenliebe als „Mäntelchen“, Gut sein und Lebenssinn als „Pseudo“ – sicherlich auch „Gutmensch“ als Schimpfwort – Leute, huldigt immer fein dem blanken Materialismus, stürzt euch nur richtig hinein ins materielle Leben – DA liegt euer Glück, jachtert euch ab im Hamsterrad – Ausbeutung ist doch was Feines (natürlich nur für den Ausbeutenden) – denn „jeder kann Millionär werden“ (aber nicht alle) – Spiritualität in Gänsefüßchen und als Mantra – DAS sind die wahren Hirnverdreher.

    Und sowas unter der Überschrift „Faszination Mensch“ – Demagogie pur. „Lebensfeigheit“ – jetzt weiß ich, was ich die ganze Zeit falsch mache…

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