…und bewusst, bevor ich hier in die schweren bösen Sachen dieser Welt eintauche, schreibe ich von unserem Mikrokosmöschen, von unserer Hundi – Geschichte.

Viele von euch haben es gelesen, einige haben in rührender Weise Anteil genommen, jemand hat sogar zwei Mal bewusst heilende Energien geschickt.

Danke!

Für Leser, welche die Vorgeschichte nicht kennen:

Die noch nicht erwachsene Tiktak war mir vor einem Jahr zugelaufen, war handscheu, fasste Vertrauen und war ein äusserst höflicher, nie lästiger, immer freundlicher Gefährte. Ich dressierte sie nicht. Wenn ich etwas wollte, musste ich ihr die Sache schon ausführlich erklären, meistens entsprach sie dann meinen Wünschen.

Vor etwa 10 Wochen warf sie fünf Riesendinger von Welpen, ich tötete zwei davon umgehend, denn ich wollte auf keinen Fall sechs Hunde, denn erstens hat die junge Mama dann vielleicht ein Milchproblem und zweitens ist es hier sehr schwirig, einen guten Hundehalter aufzutreiben. Es trug mir unter anderem moralische Mahnung ein. Das ist in Ordnung. Und doch habe ich es richtig gemacht.

Die drei, Plitsch, Platsch und Plum hatten eine unbeschwerte Kleinkindheit, sie wuchsen wie verrückt, waren quiitschlebendig und glücklich.

Vor einer Woche wurde Mama Tiktak sehr schnell sehr krank, kotzte, obschon es nix mehr zum Kotzen gab, und sie nahm von Stunde zu Stunde an Kräften ab.

Einen Tag später schaute ich schräg auf Plitsch, denn die war nicht ganz so lebhaft wie gewohnt. Richtig geschielt, Plitsch wurde sehr schnell sehr krank, mit den gleichen Symptomen, und Platsch, der Zweitkräftigste, auch. Plum war noch gesund.

Tiktak verschwand nach zwei Tagen, die edle Seele zog den Körper von der Gemeinschaft weg, in die Büsche. Einen Tag später taten es ihr Plitsch und Platsch gleich.

Plum indessen wurde auch krank, konnte nichts zu sich nehmen. Ich flösste ihm Kokoswasser mit einem Tropfen Kokosöl ein, bekam hier viel guten Rat, und sein Zustand verschlimmerte sich. Ich rief dann den Tierarzt, welcher schnell eine Virusinfektion diagnostizierte und mir drei Pharma Sachen gab, welche drei mal täglich einzuflössen seien.

Spontan war ich erleichtert (Glaube an den Mann im weissen Kittel, auch wenn er ein T-Shirt trägt) in der Meinung, Plum’s Leben hier damit retten zu können. Ich flösste Plum das Zeugs zwei mal ein, er wehrte sich sehr.

Alsodann ging ich ein x-tes mal in mich, aktivierte meine Intuition, und die führte mich zu einem balinesischen Freund. Im Gespräch über das Hundedrama kamen wir dann auf die wahrscheinliche Lösung des Krankheitsrätsels.

Ich komme langsam auf den Punkt.

Ticktack hatte zwei mal tote Hühner angeschleppt, und alle viere haben daran herumgemacht. Herumgemacht ist richtig ausgedrückt, denn da waren Knochen, viele Federn, kaum Fleisch, das Ganze stank einfach unbeschreiblich, und damit war von eigentlich richtigem Fressen nicht die Rede.

Wir kamen drauf: Es kommt vor, dass Leute Hühner vergiften dann, wenn es des Nachbars Hühner sind und den Gärtner mit der Scharrerei ärgern. Ticktack hatte vermutlich vergiftetet Leichen angeschleppt…Zudem: Die Jungen haben von ihrer bereits vergifteten Mutter noch letzte, vermutlich auch vergiftete, Milchtröpfchen rausgesaugt.

Der Leichnahm von Ticktack wurde gefunden und mir an die Gartenmauer geschmosst. Die ultraschlanke Hündin lag auf dem Rücken und sah aus wie ein prall aufgeblasener Luftballon. Der Gestank war infernalisch. Man korrigiere mich, wenn das nicht stimmen sollte, aber ich meine, das deutet auf Vergiftung hin.

Ich komme zu den zwei Punkten, die ich hier eigentlich erzählen will.

Der Plum.

Hier vor drei Tagen, schwerst krank, immer mit dem Zug zu Wasser, ohne aber Wasser aufnehmen zu können. Die Foto habe ich geschossen, als er eeendlich damit beginnen konnte, zwei drei Tröpfchen zu lappen.

Hier heute!

Wenn ich zufahre, kommt ein schwänzelnder kleiner Hund! Wenn wir kochen, rabbelt er aufgeregt zwischen unsern Beinen. Haaa, Hunger. Herrlich, Plum hat tierisch Appetit!!!

Wenn wir ihn ansprechen, schmeisst er sich auf den Rücken, macht mit dem Hinterlauf Kratzbewegungen in der Luft (wie die Mama, die immer so sehr mit Putzen beschäftigt war, wenn ich zu ihr sprach) und reibt sich mit den Vorderläufen die Nase, mehr wie eine Katze eigentlich. Ich lasse ihn nun in meinem Schlafzimmer schlafen, weil er keine Gspänli mehr hat. Die erste Nacht hat er noch auf den Teppich gepinkelt, letzte Nacht hat er schon das Richtige gemacht: Er hat mich klar deutlich laut hell geweckt, als er musste.

Beim Spielen beisst er nicht im Geringsten zu. Das hat er, der Grösste, schon mit seinen Geschwistern so gehalten. Die kniffen ihn schon mal ordentlich ins Ohr, er nahms gelassen und zeigte ihnen seinen Riesenrachen. „Ich habs nicht nötig“

🙂

Erinnerungsbild.

***

Jetzt endlich komme ich vom Geschehen weg und möchte etwas erwähnen, was mich beschäftigt.

Ich habe die Wochen, da vier Hunde da waren, oft gedacht:

Ich möchte nur Plum. Zweitbeste Lösung: Ich möchte den Plum, zusammen mit Mama Tiktak, das geht auch, ja, zwei, das geht noch.

Was nur was nur was nur was nur stelle ich mit den lieben Hundis Plitschi und Platschi an?

Du kennst die Geschichte. Es ist das eingetroffen, was ich mir gewünscht habe. Mama und Plitsch und Platsch haben zwei Tage krank gelitten und haben sich in denkbar edelster Weise verabschiedet. Und sind glücklich in ihrem grossen Hunde – Seelen – Paradies.

Und der Plum hat eine harte Schule der Krankheit durchgeseucht und ist zwitschgimunter.

Also was denn, wie denn?

So schnell und leicht schon tritt ein, was ich als Realität mir denke?

***

Liebe drei dort drüben, ich danke euch!

Lieber Plum, mich freut jede Minute mit dir.

Lieber Leser, ich wünsche dir einen herrlichen Tag und herrliche Begegnungen mit allerlei Gekreuchs und Gefleuchs, mit unseren Freunden von den anderen Seelenfraktionen.

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thom ram, 22.08.2014

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