Was können wir tun.
Die Frage steht permanent im Raum.
Weil wir alle unter den herrschenden Umständen leiden, und weil wir lieber gestern als heute gute Zustände hier wünschen, und weil wir die Masse der Schlafenden sehen, welche sich manipulieren lassen, und weil wir daraus folgern, dass Aenderung angesichts der grossen Masse der Trägen schwierig ist, weil wir nämlich unsere Zaubersäbe im Jenseits haben liegen lassen, mit denen wir, schwuppdich, bumi bahagia erstehen lassen könnten, aus all diesen Gründen neigen wir immer wieder zu Hoffnungslosigkeit.
Die Frage ist: Haben wir unsere Zauberstäbe tatsächlich im Jenseits liegen lassen?
Der Held im Archipel Gulag von Solschenizyn, befand am Schluss des Buches, also am Schluss des Arbeits – Slaven – Tages: Eigentlich war es ein guter Tag.
Ich meine nun nicht, dass wir uns einreden sollen, ein Sklavendasein sei gut, und sich vergewaltigen lassen sei prima.
Ich meine aber: So ich im Jetzt das Jetzt sehe und erlebe, habe ich es in der Hand, daraus ein Jetzt nach meinem Willen zu gestalten. Das ist der Zauberstab.
So lange ich am Jetzt herummäkle, herumtoktere, mich darob begeile oder mich darob gräme (beides dieselbe Münze), so lange bin ich Gefangener. Mein Zauberstab ist weg.
In vielen Ohren klingt das nach Esogewäsch, ich weiss. Es ist meine Ueberzeugung und ich mache Schritt für Schritt diese Erfahrung: Wenn ich hier jetzt bin, einfach mit restlos allem ver- eint, dann ist mein nächster Schritt frei.
Ich bin in Ohnwegs Sinne frei, etwas von dem, was so dringend angesagt ist, zu TUN, ganz egal, was das dann auch immer ist. Und alles, was ich denke und tue, das strahlt aus, zieht Aehnliches nach sich. Das ist unser Zauberstab. Nota bene: Das TUN kann durchaus auch mal NICHTS tun sein, das machen, was den Tieren vom Herrgott natürlich gegeben ist, einfach nichts tun und atmen.
Und es kann sein, dass ich dann etwas tue, was ich sonst nie und nimmer täte, weil ich innere Widerstände dagegen aufgebaut habe.
Den idiotischen Nachbarn auf eine gute Art ansprechen. Ich glaubs gar nicht, er hat herzlich gelacht!
Den schwierigen Brief schreiben. Ich glaubs gar nicht, die Antwort war offen und gut.
Das Ding in Angriff nehmen, was unmöglich ist. Ich glaubs gar nicht, es ging ganz einfach.
Grad heute bin ich in einem Loch, weil ich mir nochmal Deutschland gründlich reingezogen habe. Das Loch hilft niemandem, daher sollte ich es wegmachen?
Nö!
Ich gehe hinein ins Loch, es ist ja da, was soll ich mich dagegen wehren? Und wetten, sobald das Loch ganz integiert ist, in einer Stunde, in einem Tag, ist es immer noch da, das Loch, aber es schränkt mich, mein Denken und Handeln, nicht mehr ein, es ist Teil des Ganzen, ohne dieses Loch würde im Kosmos etwas fehlen.
Diese Art, ein Tief anzugehen, ist mit anderen Worten das, was Prometheus im Komm Strang „Hier ein letztes Mal…“ von Thich Nhat Hanh zitierst.
Ich kopiere es grad nochmal hier rein. Es ist gut.
thom ram, 21.07.2014
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Nenne mich bei meinem wahren Namen, Berlin 1997,S.155f
Entschärft mich
Wenn ich eine Bombe wäre,
jederzeit bereit zu explodieren, wenn ich zu einer Gefahr
für euer Leben geworden bin,
dann müsst ihr euch um mich kümmern.
Ihr glaubt, ihr könntet mir entfliehen,
aber wie?
Ich bin hier, mitten unter euch.
(Ihr könnt mich nicht aus eurem Leben entfernen.)
Und jederzeit könnte ich explodieren.
Ich brauche eure Zuwendung.
Ich brauche eure Zeit.
Ich brauche euch, damit ihr mich entschärft.
Ihr seid für mich verantwortlich,
denn ihr habt gelobt (und ich habe es gehört),
zu lieben und Sorge zu tragen.
Ich weiß, dass ihr viel Geduld braucht,
wenn ihr euch um mich kümmern wollt,
viel Besonnenheit.
Ich merke, dass auch in euch eine Bombe tickt,
die es zu entschärfen gilt.
Warum also helfen wir einander nicht?
Ich brauche es, dass ihr mir zuhört.
Niemand hat je zugehört.
Niemand versteht mein Leid,
auch die nicht, die sagen, sie lieben mich.
Die Qual in meinem Inneren
erstickt mich.
Sie ist das TNT,
aus dem die Bombe besteht.
Es gibt sonst niemand,
der mir zuhören will.
Deshalb brauche ich euch.
Ihr aber scheint euch mir zu entziehen.
Ihr wollt euch retten, Sicherheit finden,
diese Art von Sicherheit, die es nicht gibt.
Ich habe meine eigene Bombe nicht geschaffen.
Ihr seid es.
Die Gesellschaft ist es.
Es ist die Familie.
Es ist die Schule.
Es ist die Tradition.
Macht also nicht mich dafür verantwortlich.
Kommt und helft;
tut ihr das nicht, werde ich explodieren.
Das ist keine Drohung. Es ist ein Hilferuf.
Ich werde euch auch zur Seite stehen,
wenn ihr so weit seid.
Es wird sich nichts tun, wenn wir nichts tun – das ist klar.
Für jeden Menschen ist das „Programm“ auch ein anderes – so sind Ratschläge („… sind auch Schläge“) nur wenig sinnvoll – daher hier nur ein paar Hinweise – für sich denken und machen darf jede/r selbst.
Es gibt zuerst einmal die unterste, rein materielle Ebene – da geht es am einfachsten.
Dort kann jeder sich selbst und sein eigenes Verhalten verändern – zum Nutzen des eigenen Körpers,
+ indem er die weitgehend chemisch vergiftete Nahrung aus dem Supermarkt meidet,
+ indem er nur das kauft, was er wirklich braucht, was gut für sie/ihn ist, und
+ indem er diese Dinge möglichst nahe am Erzeuger kauft (Bauernmarkt, Hofladen etc.).
Verarbeiten der guten Lebensmittel: möglichst viel roh essen (bis auf die Gemüse, die NUR gekocht bekömmlich sind, z.B. Hülsenfrüchte, Kartoffeln) – möglichst schonend arbeiten – Stahlmesser durch Keramikmesser ersetzen, Stahlreiben durch Keramik- oder Porzellan-Reiben – es gibt das alles für (relativ) wenig Geld!
Gesundes Wasser ist ein großes Thema – 3 Stufen:
+ reinigen (filtern, zur Not auch nur abkochen und durch Filterpapier seihen; wer übriges Geld hat: Umkehr-Osmose-Anlage etc.), dann
+ neu energetisieren (Magneten um die Zuleitung, Wirbeldüsen am Ausfluß; dann ganz einfach durch Wirbeln: zwei Flaschendeckel miteinander verbinden, ein Loch durchbohren, eine leere Flasche unten und eine volle oben, dann „andrehen“ bis sich ein Wirbel bildet, durch den das Wasser von oben nach unten fließt – das Ganze 2 – 3mal wiederholen), dann
+ neu informieren (Steine, Aufkleber/Unterlagen mit dem Herzen oder guten Wünschen) –
dies sind großteils wenig kostenintensive Maßnahmen, die jede/r fast überall durchführen kann.
Dann das Thema Lebenswandel: nicht einfach Dinge tun, nur weil sie alle tun, oder „weil es so üblich ist“, sondern stets darauf achten: was füge ich jetzt mit meinem Tun der Mutter Natur zu?
+ Muß ich zum Bäcker mit dem Auto fahren oder geht es auch zu Fuß oder per Rad? Kurz: energiesparend leben.
+ Nichts überflüssiges kaufen (Naturverbrauch) gehört auch dazu – nur das, was wirklich benötigt wird. Dinge benutzen solange sie funktionieren und nicht nur austauschen weil „veraltet“. Also: rohstoffschonend leben.
+ Dinge aus Plastik und Kunststoffen vermeiden, wenn es gleiche (meist sogar bessere) aus Naturstoffen gibt – aber: auch fragen: wo kommen diese Naturstoffe her? Wie werden sie „gewonnen“? Kurz: chemievermeidend leben.
+ Wäsche, Kosmetika und Körperpflege: die Liste der künstlich erzeugten Stoffe, die wir täglich unserem Körper zumuten, wird immer länger, je mehr wir auf künstiliche Substanzen zurückgreifen, deren gegenseitige Wechselwirkungen in unserem Körper wir auch nicht um geringsten abschätzen können (und die natürlich auch nicht „dermatologisch getestet“ werden können) – also Soda/Natron und Wasserstoffperoxid statt Putzmitteln – es gibt Hunderte „Hausmittel“ für fast alle Zwecke!
Sodann kommen wir zur Ebene der sog. „zwischenmenschlichen Beziehungen“.
Damit meine ich weniger unsere Partnerschaft (um die wir uns schon aus Eigeninteresse meist genug sorgen) als vielmehr die Menschen, mit denen wir sonst noch so zu tun haben – ob täglich (Nachbarn, Kollegen, Freunde) oder seltener (Bürokraten, Bedienstete der BRD-Organisation etc.) – sie alle wollen als Menschen akzeptiert und vernünftig angesprochen werden – wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück!
Gehen wir jeden Menschen genauso an, wie wir von ihm behandelt werden wollen – aber auch wirklich JEDE/N!
Dann werden wir genau jene Resonanz erfahren, die uns alle zusammen weiterbringt.
Ein freundliches Lächen und ein netter Ton haben schon so manches harte Herz kurzzeitig zum Erweichen oder gar Schmelzen gebracht und zum Beispiel eine „gebührenpflichtige Verwarnung“ in eine „gebührenfreie Belehrung“ verwandelt. Mehr überlege sich jede/r selbst…
Und dann kommt für den Materialisten das Thema „Ursache und Wirkung“ oder für den Spirituellen die Reinkarnation / das Karma.
Im Leben wird sich immer alles irgendwie auswirken – nicht immer gleichmäßig, nicht sofort und nicht so einfach durchschaubar (das Leben ist vielfältig), aber über längere Zeiträume und „gemittelt“ treten uns unsere heutigen Handlungen morgen oder übermorgen in ihren Auswirkungen immer wieder gegenüber.
Wenn ich lüge, darf ich mich nicht wundern, wenn ich auch wieder belogen werde – wenn ich andere betrüge, dann werden mich auch wieder andere betrügen – wenn ich körperliche oder seelische Gewalt als Mittel zur Durchsetzung meiner Interessen akzeptiere und anwende, dann werden auch andere mir gegenüber Gewalt anwenden – nicht immer körperliche, auch seelische kann das sein.
Je mehr ich also Güte, Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Mitgefühl und Fairness ausstrahle und praktiziere, desto eher und mehr (natürlich erst nach einer gewissen Zeit, denn die Folgen meiner „gestrigen“ Taten müssen ja erst „abgearbeitet“ werden) werden mir genau diese Eigenschaften wieder von meinem Umfeld entgegen gebracht werden.
Natürlich hat jedes Mensch stets die Wahl – sich so oder anders zu verhalten – in gewissem Maße. Nur kann Verantwortung für sich selbst nicht delegiert werden – wir werden uns also stets selbst mit den Folgen unseres Denken, Redens, Fühlens, Wollens und Tuns konfrontiert sehen – ein gute Grund, sich und das eigene Verhalten ernsthaft zu prüfen.
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Lucky, genau so sehe ich das auch und versuche es zu verwirklichen.
Betonung auf versuche, denn glaube mir es geht nicht so einfach.
Am einfachsten ging es in verschiedenen Bereichen noch, wenn wirklich Zwang von außen entsteht.
Das ist beschämend, aber funktioniert ganz schnell wenn man(n) statt 1500 im Monat nur noch 500 hat.
Schlussfolgerung: uns geht’s (fast allen) immer noch zu gut, auch wenn ein Großteil aus dem Jammern gar nicht mehr rauskommt.
Leider vor allem bei der sogenannten Jugend, aber natürlich auch den Älteren
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@lucky
Es ist immer wieder gut, das du solche Dinge wiederholst. Denn dann geht es so langsam in das Langzeitgedächtnis und man wird immer Aufmerksamer wenn man etwas einkauft oder etwas zu erledigen hat. Man wird dann nicht mehr so gedankenlos. Es ist ja jetzt schon sichtbar, das all diese Informationen Früchte tragen. Sonst gäbe es noch kein Biogemüse. Allerdings sollte man auch hier inzwischen auf die Etiketten sehen.
Ich habe heute in der Innenstadt einen weissen Omnisbus stehen gesehen wo Informationen verteilt wurden. Hauptsächlich über eine direkte Demokratie. Ich bin ja nicht so arg für eine Demokratie. Aber trotzdem ist diese Aktion interessant.
Hier der Link: http://omnibus.org
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@ Pieter:
Klar – wir alle sind erst Lehrlinge und Gesellen – daher auch die Bezeichnung „Gesell-schaft“ für das, was hier heute existiert. 😉
Bis zur Meister-schaft haben wir es noch sehr weit. Und es hat auch niemand gesagt, daß es einfach wäre, sein Leben zu verändern. 😉
Ansonsten denke ich, daß es den meisten nur noch SCHEINBAR gut geht. Denn zu welchem Preis wir heutzutage unsere „Bequemlichkeiten“ konsumieren, hat weder mit dem Aufwand für die Bereitstellung dieser Bequemlichkeiten (Energie, Informationen, Waren) etwas zu tun, noch mit dem Schaden, der für diese Bereitstellung angerichtet wird – die Natur hat in der bürgerlichen Ökonomie leider keinen Wert.
Müßten wir den wahren Preis (vollen Aufwand und Schaden eingerechnet) für all die Annehmlichkeiten zahlen, wären wir schon längst bei einer sehr vernünftigen Lebensweise.
Oder meint jemand, daß zum Beispiel ein Faß Erdöl nur ein paar Cent kosten kann, wenn es aus der Erde gepumpt wird?
(das ist die Realität – der hohe „Marktpreis“, den wir bezahlen, entsteht erst viel später)
Daß mit diesen paar Cent der gesamte Schaden, der an der Natur dadurch angerichtet wird (und wir kennen noch nichtmal die wahre Funktion des Erdöls in der Natur, in der Erde!), „abgegolten“ sei?
Daß daraus folgernd jede Transportleistung weltweit bei ehrlicher Berechnung um ein Vielfaches teurer sein müßte?
Daß dann kein Mensch, von ein paar reichen Spinnern abgesehen, sich bei uns noch einen Apfel aus Neuseeland leisten könnte?
Ja, bei ehrlichen Preisen würde sich sehr vieles sehr schnell von allein regeln – auch im jetzigen (theoretischen) System.
Aber die Natur ist ja kostenlos – es wird ja nur der Aufwand für die „Gewinnung“ der „Rohstoffe“ in Rechnung gestellt – einen „Naturverbrauch“ gibt es ja nicht… und dazu kommen Subventionierungen (die gibt es immer nur, wenn irgend etwas nicht wirtschaftlich sinnvoll dargestellt werden kann), Korruption von Politikern (die dann konzernfreundliche Gesetze machen und Entscheidungen treffen statt für die Menschen da zu sein), die unselige Konstruktion der juristischen Person für Unternehmen (mit der Folge, daß niemand mehr für die Handlungen des Unternehmens verantwortlich ist) usw. – das praktische „herrschende System“ unterscheidet sich inzwischen von der (eh schon bei weitem nicht perfekten) „Marktwirtschaft“ gewaltig…
Und es soll doch niemand glauben, daß die Menschheit ohne Folgen sich derart rücksichtslos gegenüber unserer Mutter Natur verhalten kann – eines Tages werden wir alle die Konsequenzen von unser aller Fehlverhalten tragen müssen – das ist sicher.
@ ohnweg:
An „Biogemüse“ wird hierzulande deutlich mehr verkauft als erzeugt und importiert wird – nicht ganz so wie bei Bio-Eiern, dort beträgt der Faktor etwa 4, aber immernoch über 2. Daher – im eigenen Interesse – so nah an den Erzeuger ran wie möglich, denn dort kann man sich persönlich davon überzeugen, woher das Zeug kommt, wo es wächst und wie derjenige damit umgeht. Also: hier ist DIESER Egoismus angebracht.
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