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37. von 144 – Gefühl bis in die Hände – Bündnis mit Kindern („Eltern, Kind und Kinderstube“ in Abenteuer Erziehung, 2. Auflage)

Donnerstag, 19. September NZ 12 von Eckehardnyk (eah)

1. Gefühl bis in die Hände bedeutet, dass wir „sind“. Jede Bewegung, die mit ihnen ausgeführt wird, erzeugt Empfindungen, die „zu Herzen“ gehen. Wo empfinden wir sonst ein so starkes Gefühl für Sein als in der Herzgegend? Von dort aus geht der Befehl an Arme, Hände und Finger, zur Umarmung, zum Zugreifen, zum Streicheln oder dem Gegenteil, der Abwehr.

2. Das Sein selbst steht als Geist zwar im Kopf dem Hirn zur Spiegelung seiner Formen mit oder ohne Inhalte koordiniert zur Verfügung, und wird, bildlich gesagt, über Hände und Füße als unser Tätig sein in der Welt dingfest gemacht (oder auch von dort aus erlitten und empfangen – denn dieser Vorgang ist wie jeder Lebensprozess aktiv und passiv erfahrbar). Doch das Miterleben braucht eine „flächige Dimension“ und auch Kraft, um mit den Alles durchdringenden Gedanken bekannt zu werden und ihnen ein Format zu geben.

3. Wusstest du, dass auch Gefühle Form und Farbe haben? In dieser Sekunde haben ist es (wieder)entdeckt. Arbeiten wir damit! Eine große Menge von Gefühlen hat sogar genormte Formate, anders als nach DIN, eher nach gesellschaftlicher Etikette. Gefühle können aber auch „echt“, eigenständig oder „authentisch“ formatiert sein, sie entbehren dann der Schablone und werden nur von uns selbst erst einmal gehegt, bis wir sie Anderen anvertrauen. Bei Kindern werden wir authentische, ursprünglich echte Gefühle am häufigsten antreffen.

Wir sehen vielleicht mit Verwunderung, dass Gefühle nach Befriedigung, besser gesagt: nach Befriedung verlangen. Bisher haben wir das von Trieben sagen hören. Aber wo ist denn der Unterschied? Ein Trieb unterscheidet sich nur durch seine Intensität, Plötzlichkeit und Unerbittlichkeit von den weniger leidenschaftlichen Gefühlen.

4. Die „Befriedung“ von Gefühlen kann auch als Erreichen von Harmonie oder Qualität gedacht werden. Es geschieht da etwas, was bildlich mit ausgeglichenen Waagschalen, als Regenbogen oder durch ausgebreitete Arme umschrieben werden kann.

5. Doch in dem Vorgang steckt noch mehr: Wieder bildlich gesprochen, wird aus einem Strahl eine Fläche, als würde ein Maler auf eine von hinten beleuchtete Glasscheibe durchsichtige Farbe auftragen. Maßgeblich ist, dass sich Gefühle auszubreiten und auf Wahrgenommenes zu verteilen scheinen; sich neu formatieren, wie warmer Hauch, der sich in kalter Abendluft zeigt. Je wärmer die Luft, desto weniger nimmt man den Umriss des eigenen Hauchs wahr. So ist es auch mit den Gefühlen.

6. Das hat zur Folge, dass sie oft unterbewusst bleiben, besonders die irrationalen. Wir verdrängen sie lieber ins Zwielicht, wo sie konturlos dahin dämmern; gleichwohl sind sie da. Wenn Luft- oder Hauchbilder quasi als sichtbare Wärme unseren Gefühlen entsprechen, müssen wir, um sie zu „sehen“, in einen „kühlenden“, das heißt äußerst wachen, vigilanten, Erfahrungsprozess mit uns selber eintreten. Dort nur erfahren wir, dass Gefühle auch etwas sind, das man „zulassen“ kann. Das bedeutet, sich mit ihrer Herkunft, als hätten sie Farbe und Form von irgendwoher bekommen, zu beschäftigen und abzuschätzen, welche Größe und Weite sie haben. Der gemeinste Blockierer hierbei heißt Angst. Sie drängt zu einem Verhalten ohne Erkenntnis: Zum Zwang.

© eah 2012 und 19. September 2024


6 Kommentare

  1. Avatar von Viktar Viktar sagt:

    Ein wunderbarer Artikel! Die Bedeutung einer emotionalen Bindung zwischen Eltern und Kindern für eine gesunde Entwicklung kann nicht genug betont werden. Vielen Dank für die inspirierenden Einsichten beruki.

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  2. Avatar von Vollidiot Vollidiot sagt:

    Sollten Gefühle geistige Wesenheiten sein……………. dann chömmet man der Sache näher, wie wirken Geister in uns?

    Durch uns?

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  3. Avatar von Thom Ram Thom Ram sagt:

    Ecki und ich haben eine Gemeinsamkeit, hier auf bb tummeln sich noch mehr, welche Teil dieser Gemeinsamkeit bilden.

    Wir denken und sagen Zeugs, das scheint wirr zu sein. Volli ist derer einer auch, Mehrere noch sind da.

    Sieht die Ente eine Katze, sieht die Katze einen Mähdrescher, sieht der Fahrer des Mähdreschers ein UFO, allen geht es grundsätzlich gleich. Sie erkennen das Gegenüber nicht, tüten es, egogesteuert, ein als kleine/mittlere/große Gefahr.

    Auch ich kann nicht alles klar nachvollziehen, was Eckilein hier dargelegt hat. Macht aber nichts, allein die Sprache, derer er sich bedient, ist mir Lesegenuß, Kuß.

    Mit Einem, lieber Eckilein, gehe ich mit dir nicht komm vorn, äh, konform. Es dürfte daran liegen, daß Du und ich die Vokabel „Gefühl“ nicht mit denselben Inhalten füllen.

    Ich nenne ein Beispiel. Ich gehe des Weges. Am Rande erblicke ich eine Blume. Ich halte inne, betrachte sie, beschnuppere sie, bewundere ihre Schönheit, ihre Vollkommenheit. Daraus erwächst in mir ein Gefühl. Es kann aufgefächert werden für den, der den Pferd stand hoch halten will: Bewunderung, Verwunderung, Staunen, überwältigt ob der Schönheit sein, genießen die Vollkommenheit von Form und Farbe, hingerissen sein vom betörenden Duft.

    So.

    Und nun komm ich zur Sache. Nämlich ist Sache die:

    Aus all dem Aufgefächerten ersprießt in mir KEIN Bedürftnis, KEIN Verlangen nach „BEFRIEDIGUNG“ (die wir alle kennen, als wir verrückt waren nach irgend einem „zu erobernden/ zu „gebrauchendem“ Subjekt. Sei es Auto, sei es Waschmaschine, sei es Weib).

    Emotion IMMER ruft nach Tat. Hau ihm eine runter. Ergreife die Flucht. Erstarre in der Bedeutungslosigkeit. Dies ist die Auswahl, welche Emotion als dringendes Bedürftnis aufjubelt.

    Gefühl fordert nie.

    Gefühl ebnet Wege.

    Gefühl kann Weg ebnen zu wunderschöner Begegnung.

    Gefühl kann Weg ebnen zu Zufriedenheit im eigenen Selbst.

    Sollte das wohl verartikelisieren. Bin soo schreibfaul, sprich veröffentlichungsfaul geworden. Warum? Vielleicht, weil mein Weltverbesserungswille abgeflacht hat. Nö. Der hat nicht abgeflacht. Aber er liegt heute anderswo als vor Jahren. Ich tue es mehr innerlich.

    Bah. Fahles Wort eben gesprochen habe ich.

    Soviel mal. Selber weiterdenken obliegt mir.

    Dir.

    Euch allen, Freunde.

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  4. Avatar von Thom Ram Thom Ram sagt:

    Volli 15.25

    lieber, guter, wohl interessanter, aber wohl auch kläglicher Versuch, den Du – bei allem Respekt – da startest. Du gibst ein in unsere Gedankenfabrik, daß „Gefühl“ „geistige Wesenheit“ sein könnte.

    Es ist bei mir mittlerweile so:

    Alle Erklärungsversuche von mir, von Dir, von noch so hoch Inspiriertem, sie höre ich, sie nehme ich aufmerksam wahr, und ohne Ende sind sie, länger bedacht, Gedankenmodelle, bleiben Modelle, vielleicht etwas von Wahrheit enthaltend, doch die Wahrheit selber sind sie nicht, können sie nicht sein.

    Nun habe auch ich wieder etwas gesagt, es ist, ja, es ist Schall und Rauch.

    Ich hocke hier, habe meinen Rucksack in 3D wohl, so wie Ihr alle hier in 3D Eure Rucksäcke auch trägt, die Last ist schwer, der Schritt ist behindert, die Riemen schmerzen.

    Wir wohl besser sollten zusammensitzen und Töne singen. Und lange schweigen und lauschen. Das ist es, nö es ist das nicht, doch dürfte es uns hilfreich sein, auf Grund von „unbewusstem Wissen“ unser Grundvertrauen in Alles Was Ist zu stärken.

    Äh. Habe ich es gesagt?

    Ich meine, Gefühl löse NIE das Bedürftnis nach Befriedigung aus.

    Wenn ich etwas liebe, in reiner Form liebe, dann fühle ich das, dann fühle ich Liebe.

    Da iss null Nixe Bedürftnis nach Befriedigung von x auch watt.

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  5. Avatar von eckehardnyk eckehardnyk sagt:

    So hat Fortsetzung einen Sinn, großen Dank an Viktar! – Dass Gefühle geistige Wesenheiten seien, kann in einem für herkömmliche Leser gedachten Beitrag nicht einfach als Kenntnis vorausgesetzt werden. Es dürfte schon der von mir bei Rudolf Steiner gefundene Ausdruck von deren Farbigkeit genug Erregung hervorrufen, um den Schritt weiter zu gehen, oder diesen Schritt zu unterlassen. Wer die Wirkungsweise von geistigen Wesenheiten in einem richtungsweisenden Text studieren möchte, sei auf den Vortrag „Was tut der Engel in unserem Astralleib?“ audmerksam gemacht: Zürich, 9. Oktober 1918 in der Gesamtausgabe (GA)182, siehe anthroweb.info zu dem genannten Vortrag.

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  6. Avatar von eckehardnyk eckehardnyk sagt:

    Noch ein Kommentar zu den jetzt erst zu lesenden beiden Gedankenvorträgen unseres geliebten Thom Ram: Wer Gefühle, wie die meisten Psychotechniker als Privatsache ansiehet, wird in ihnen keine Macht für die Verbesserung der Welt außerhalb des eigenen Umkreises erblicken. Doch gibt es eine Perspektive über den begrenzten Horizont des eigenen Tellerrandes hinaus, und siehe da: Dort tummeln sich Wesenheiten, die in unterschiedlichster Weise bei Jemandem zu Gast sind. Ich sage nicht, dass diese ein eigenes Ich besitzen, aber doch lebendig sind, gleichsam wie Tiere. Auf solche habe ich unlängst mit meinem Gedicht Aus Andromeda 138 hier auf diesem Blog aufmerksam machen dürfen.

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