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4. von 144 – Eltern, Kind und Kinderstube –

Was heißt denn hier „pflegeleicht“?

​Eckehardnyk, 21. Dezember NZ 10

  ·

1.

Was „pflegeleicht“ bedeutet? Natürlich, was sich leicht pflegen lässt, selbstverständlich. Du kennst das Wort aus der Wäschepflege. In den Zeiten des Deutschen Wirtschaftswunders kamen Hemden aus Stoffen auf den Markt, die man nur an einem Bügel zum Trocknen aufzuhängen brauchte, und schon waren sie geglättet, schrankfertig. Ein Arbeitsgang wurde gespart: Das Bügeln.

2.

Dass dieses pflegeleicht-Wort auf Menschen übertragbar wurde oder überhaupt auf Lebewesen, gehört in unsere heutige Zeit, wo ständig und insbesondere Arbeitsgänge eingespart werden.

Da dank dieser Einsparungen ganze Arbeitsplätze und damit arbeitende Menschen „freigesetzt“ werden, mag niemand mehr von Wunder sprechen. (Vielleicht hat es was mit Logik oder Konsequenz zu tun. Das Wunder von einst bewirkte logischerweise den Zustand von jetzt.) Eigentlich ist die ganze Nation pflegeleicht geworden. Da sie fortwährend dazu beiträgt Arbeitsgänge einzusparen.

3.

Aber kehren wir zu deinem Kind zurück. Wann und warum wird es pflegeleicht oder warum ist es das eigentlich schon? Ganz einfach, das beginnt schon vor der Geburt. Bereitet die Mutter sich für die Entbindung passend vor, dann entfallen einige „Arbeitsgänge“, zum Beispiel die Narkose, weil keine Schmerzen mehr auftreten müssen.

4.

Spricht eine werdende Mutter mit ihrem Embryo, dann „weiß“ der bereits von der Art der Stimmlage, daß er gemeint ist,[1] auch draußen, in der rauhen Luft nach der Niederkunft. Ein Trauma weniger: Der Säugling hört ihm Vertrautes und erkennt sich darin wieder. Das gibt ihm Geborgenheit, weil er sich angesprochen fühlt, wenn die Mutter nur in seiner Nähe etwas redet. Es entfallen sämtliche künstlichen Ansprachen wie „Wo ist denn der Kleine?“ oder „Ist das die Mama?“

5.

Daraus folgt für die Väter, daß sie sich auch während der Schwangerschaft mit ihrem Baby „unterhalten“ sollten. Das kann durch Massagen der mütterlichen Leibesfülle, durch Streicheln des Bauches verbunden mit angenehmen Nachrichten für werdendes Kind und Mutter geschehen. Eine pränatale Familienkonferenz rund ums „fötale Wohnzimmer“ macht spätere Verabredungen am Küchentisch (oder wo auch immer) zu einer Art innerlichem, musikalischem Erlebnis. Jeder erinnert sich gefühlsmäßig an Passagen aus diesem Paradies. Wir werden darüber in Szene 98 von 144 mehr zu sagen haben, wenn es darum geht, zu verstehen: was ist eigentlich Glück?

6.

Glückliche Menschen sind immer pflegeleicht. Das angepaßte Kind ist weder glücklich noch pflegeleicht, sondern leider schon berechnend. Es kalkuliert den Schmerz, den es vermeidet, wenn es an gewissen Stellen nachgibt. Es sieht wenig von den Andern, da es diese nicht als Glücksbringer erlebt. Es kennt nur seine Macht und diese wendet es unwillkürlich an, wenn es im Innern keine „Musik“ hört.

7.

Musik machen sei besser als Musik hören, hat ein großer Komponist des 20. Jahrhunderts gesagt (Boris Blacher). Spielst du Musik für dich und dein werdendes Kind, mit Worten, mit Instrumenten und vor allem: Mit deiner Einstellung und Lebensweise, Und denke daran, daß „es“ damit gemeint ist. Führst du musikalisches Leben? Dann bist du bereits das, was im nächsten Abschnitt behandelt wird: „Erfolgreich“!

[1] Vergleiche dazu Szene 53 von 144: ‚Wer fragt, der führt‘

© eah 12. Oktober 1998, Eintrag bei Facebook, 10. September 2019 und 21. Dezember 2022


3 Kommentare

  1. eckehardnyk sagt:

    Ihr könnt nun auch die kleinen Veränderungen zwischen den beiden Fasungen 1. von 144 interpretieren. Aber 4. von 144 war offensichtlich noch nicht hier erschienen.

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  2. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  3. haluise sagt:

    seit ich glücklich bin, singe ich tonlos — zur zeit WEIHNACHTSLIEDER … luise

    Gefällt 1 Person

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