– Garantie für „Selbstwert“
Eckehardnyk, Mittwoch 23. Februar, NZ 10
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Ein bester Freund fragte mich zu Manchem, auch zu diesem Kapitel, ob das Spekulation sei oder ob ich das alles wisse. Doch wer diese Frage so stellt, sagt damit aus, dass er nicht alles nachvollziehen könne. Denn wer nachvollziehen kann, bestätigt mit seinem Denken ein solches „Wissen“ (nicht etwas „Beweisbares“). In der Kindesbegleitung – wie ich mich heute anstatt „Erziehung“ zu sagen bemühe – gibt es Wissen, manchmal aus Erfahrung, aber vor Allem aus Intuition. Nur daraus entspringt und gelingt die oftmals mit „Herzblut“ geleistete, von den Betroffenen anerkannte und geliebte Führungsrolle bei Kindern.
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Garantien dauern in der Regel nur einige Jahre, da sie auf vergängliche Objekte oder Dienste gerichtet sind. Eine Garantie für den Wert eines Mitarbeiters wird von Firmen gegeben, die man headhunter, also „Kopfjäger“ nennt. Sie garantieren, daß der vermittelte Mann, der auch eine Frau sein kann, das Geld, das der Kopfjäger als Vermittlungsprovision kassiert, wert ist. Auch Politikern traut man nur für bestimmte Jahre über den Weg, sodaß die Garantie, die der Wähler mit seiner Stimme abgibt, alle vier oder mehr Jahre erneuert werden muß. Garantien auf Lebenszeit besitzen Monarchen, der Papst, Beamte, Richter und Versicherungskunden, die eine Rente versichert haben. Doch gibt es eine Garantie, die unbegrenzt gültig ist?
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Für Positivisten, also Leute, die mit ihrem Intellekt auf Fakten bauen, gibt es diese ewige Garantie wohl eher nicht. Wie aber sieht es mit den anderen Bewußtseinsregionen des Menschen aus, die nicht zum Intelligenzquotienten beitragen: dort, wo Gefühle, Emotionen, Empfindungen und Eingebungen, also Intuitionen, Einstellungen und Träume zu Hause sind? An diesen Bereichen geht der herkömmliche Manager tunlichst vorbei und glaubt nur, was er bewiesen bekommt. Mittlerweile hat sich jedoch bis in Unternehmensberaterkreise herumgesprochen, daß es so etwas wie „emotionale Intelligenz“ gebe, auf die zu horchen auch auf höheren Konzernetagen notwendig sei, um den Draht zum Kunden, der nämlich aufgrund von Emotionen entscheide, zu behalten.
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Geschäftliche Interessen haben schon immer die Welt verkehrstüchtig verändert, und auch die Entdeckung der emotionalen Intelligenz wird nicht ohne Folgen für die Karriere unserer Kinder bleiben. Sie werden mehr Spaß bei der Arbeit bekommen und man wird von höchster Stelle aus dafür sorgen, daß sie den behalten; denn nur so bekommt ihre Leistung den Wert, der sich für die Firma, für die sie einst tätig sein werden, “rechnet“.
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In der Kinderstube werden Garantien ganz anderer Art gepflegt, obwohl sie auch in dem verwurzelt sind, was wir im Umriß mit Emotionalität bezeichnen. Wenn ein Kind gesund ist, dann wird es „garantiert“ alles lernen, was es zum Leben braucht. Es wird sich aufrichten, stehen und gehen; es wird denken, sprechen und lernen; es wird weinen, lachen und kooperieren. Diese Fähigkeiten braucht niemand ihm beizubringen, sondern jemand muss nur dafür sorgen, daß es sie auf seine ganz eigene Weise erlangt. Wir dürfen das Erreichte hin und wieder durch unsere Freude bestätigen, aber auf keinen Fall Druck dadurch ausüben und eine falsch verstandene Hilfestellung erzeugen. Ein „Gehfrei“ (Babyrollator) betrachte nicht nur ich, sondern auch Kinderärzte und Kleinkindpädagogen, die diesen Namen verdienen, als Gift für ein gesundes Kind, dem man die Gelegenheit, sich selbst dieses Können zuzulegen, unwiederbringlich verdirbt. Es wird zwar gehen, aber seine Lernfreude oder Intelligenzentwicklung bleiben beschädigt, und damit auch etwas, das wir „Selbstwert“ nennen wollen. Ein Gefühl für diesen Selbstwert sollte unbedingt entstehen; denn im späteren Leben macht sich ein nicht erlerntes Selbstwertgefühl in allerlei unliebsamen Symptomen bemerkbar, wozu außer der Angst, Verantwortung zu übernehmen, auch Sinnlosigkeitsempfindungen, Sturheit und das Gegenteil von freudiger Lernbereitschaft gehören.
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Lassen wir unseren Kindern und Enkeln jegliche Chance, in das hineinzuwachsen, was ihr Leben vervollständigt – den Sinn dahinter werden sie dann eines Tages selbst heraus finden. Ihre Zukunft wird – und das könnten Einige für Spekulation halten – mit einer „ewigen Garantie“ versehen sein, das zu erreichen, was auch immer ihr ureigenes Ziel sein mag. Ja, vor allem, sie werden überhaupt ein Gespür für das Vorhandensein von Zielen entwickeln und darauf hinwirken, hierüber beizeiten das Wichtigste zu erfahren. Das Erkennen, daß solche Ziele weit über die physische Existenz hinausreichen, wird ihnen einen unschätzbaren Wert fühlbar machen, der ihr Wesen in allen Zeiten und Existenzformen ordnet, trägt und gesund erhält.
© (eah)
15. März 1999 und 23. Februar 2022
Hat dies auf haluise rebloggt und kommentierte:
ich geniesse dein in wissende worte gefasstes WISSEN … luise
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Ich kann mir vorstellen, das die meisten der „Eltern“ die man heuer so antrifft nicht mal Ansatzweise verstehen werden was ihnen (genauer ihren Kindern) von dir mit auf den Weg gegeben wird, dafür sind sie geistig schon zu lange „Kastriert“ worden, zum großen Teil schon von Kindesbeinen an 😦
Dennoch sollte man mit diesen kein Mitleid empfinden, denn ein jeder hat die Chance sich eigene Gedanke zu machen, doch wenn man zu FAUL ist zum Denken, dann bekommt man nur das „Wissen“, daß einem andere geben
Leider ist es in unserer Gesellschaft usus andere für sich denken zu lassen und die eigene Gedanken haben gelten als Aussenseiter oder als [Beleidigung einfügen]
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Dank und Anerkennung für euer mittragendes Denken an dieser Stelle. Die esoterische Seite dieser Wegbgleitung ist, wie das Wort sagt, innerlich, geistig. Das heißt, die sich auf den Erdenweg machenden Seelen sind die eigentlichen Adressaten und Empfänger dieser Gedanken. Das war mir bei Niederschrift nur unterbewusst zugänglich, deshalb entstand eine jeder dieser 144 zugrunde liegende Struktur ab Szene 35 (von144), die ich dann im tglich Ein-Seiten-Format „ausfüllen“ musste.
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Dank gilt auch den Autoren, sie regen an oder bringen auf ganz neue Gedankenwelten
Welten die tief in uns schlummerten, weshalb wir sie nicht wahrgenommen haben, jeder andere Gedanke der mir zugetragen wird ist eine Bereicherung, dabei spielt es keine Rolle ob es sich dabei um faktischen Unsinn, philosphische Betrachtungen, neue Erkenntnisse oder wasauchimmer handelt, es ist etwas neues und auch wenn man es nicht zugibt, es arbeitet in allen, die sich gerne eigene Gedanken machen, dies führt dann dazu das wir unser Denken überdenken, unbewusst, doch ist das Denken an sich immer nur Positiv, somit spielt es auch keine Rolle das unser „Unterbewusstsein“ uns hier den „Influencer“ spielt, da die Gedanken aus dem entstehen das WIR angesammelt haben, nicht „Experten“
Es gibt auch einen guten Artikel, der eigentlich dasselbe aussagt:
https://indexexpurgatorius.mx/2022/02/25/kritisches-denken-wieder-annehmen-blinde-unterwerfung-unter-autoritat-muss-aufhoren/
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Nie vergessen: Mit unserem Denken sind wir Menschen „Bürger der Geistigen Welt“, ob wir es wahrnehmen ode nicht, glauben od4er nicht, wollen oder nicht. Vernetzt in alle Ewigkeit. Gläsern bis zum Orion und weiter. dennoch sind wir frei, zu denken was wir wollen. Und daraus entstehen Taten, die keiner ahnt…
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