Tauche in mein früheres Leben ein. Dieses Moto Ostinato war eines meiner Leib – Leib – Stücke. Petr Eben, welch liebenswürdiger Mensch muss er gewesen sein. Ich, der kleine Orgel-Lokalmathador, spielte viele von Ebens Werken, und ich wandte mich per Brief an ihn, ich hatte einige Fragen. So menschlich freundliche Antworten erhielt ich von ihm!
Was ich es liebte, seine Werke zu üben. Ich badete darinne, in seinen mit Pfeffer und Chili angereicherten Harmonien im Sinne von Neuzeit. Ich schwelgte in seinen grossen und kleine Bögen im Sinne von Romantik, ich liebte seine exzentrischen rhythmischen Einfälle. Ich ging auf in seinen geheimnisvollen Passagen, und wenn er die Hunde von der Kette losgelassen haben wollte, dann, ja dann gab es mir einfach eins über s andere Mal was. Entfesselte Macht, die grosse Orgel stürzt sich in den Raum und haut den kleinen Menschen um. Ha, es war in meinem Sinne.
Im Moto Ostinato geht dies Freiwildgetümmel los ab 3:38.
Moto Ostinato, wie das Wort sagt, eine konstant wiederholte Bewegung. Eben variierte sie, doch geht sie von a bis z durch die Komposition durch. DemdemdebedemdebedemDemdemdebedemdebedemDemdemdebedemdebedemDemdemdebedemdebedem, hahaha, das war sie, einmal.
Es war, wie immer, sauschwierig, eine Aufnahme zu finden, welche mich wenigstens halbwegs beglückt. Nicht nur ist Orgel extremst schwierig in Konserve zu fassen und natürlich wiederzugeben, gute Kopfhörer sind pflicht, viel mehr noch bin ich halt superheikel, wenns um Stücke geht, von denen ich genaue Vorstellungen habe, wie sie daherkommen sollten. Organisten, seien sie noch so virtuos, welche eine Eisenstange gefressen zu haben scheinen, bringen solche Musik in meinen Ohren nicht in den Fluss, es sind nur viele Töne.
Am nächsten ist mir die Interpretation von Ulf Norberg gekommen, und die tönt so…
🙂
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Danke, Ulf!
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Ich erinnere noch heute, als ich das Stück in meinem Leben erstmals hörte. Es war in einem Orgelkonzert im Grossmünster Zürich. Ich war Orgelstudent und wäre noch kaum in der Lage gewesen, es hinzulegen, doch ging ich elektrisiert, in schierer Trance, nach Hause und wusste: Dies werde ich spielen, ich werde es spielen, hallo, und wie ich es spielen werde.
Das tat ich etwas später dann auch.
Herzlich schönen Samstag Abend und herrlichen Sonntag dir, lieber Leser und Hörer.
thom ram, 21.01.0005 NZ, Neues Zeitalter, da Menschen von Musik beseelt sind.
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Weitergesucht und noch Lebendigeres gefunden!
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Haaa, und eben noch grad erwischt!
Eine Interpretation der absoluten Spitzenklasse des vierten Satzes der Sonntagsmusik, des Finales. Wie immer, der Wermuthstropfen: Im Kirchenraum klingt es noch gaaaanz anders.
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Hat dies auf haluise rebloggt.
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Höllisch-tief bewegt…………neu-esodeutsch : transformationel !!!!!!!!!!!!!!!!!
Danke für die Neu-Entdeckung!
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