Rupert Sheldrake „Der siebte Sinn des Menschen“ –
Gedankenübertragung, Vorahnung und andere unerklärliche Fähigkeiten
Das Buch ist 2003 erschienen, und der Autor ist ein „traditioneller Wissenschaftler“ – ein Biologe, der mit den Mitteln der Schulwissenschaft den sog. Paraphänomenen nachgeht.
Mit den nachfolgenden Auszügen soll ein wenig Appetit geweckt werden, dieses Buch doch ganz zu lesen – und wahrscheinlich wird mancher daraus eine neue, erweiterte Weltsicht mitnehmen.
Aus dem Inhalt:
+ Telepathie
+ Die Kraft der Aufmerksamkeit
+ Hellsehen und Vorahnungen
+ Wie funktioniert der Siebte Sinn?
Textauszüge:
„Ich glaube hingegen, dass es wissenschaftlicher ist, Phänomene zu erforschen, die wir nicht verstehen, statt vorzugeben, sie würden nicht existieren. Außerdem halte ich es für weniger beängstigend, zu erkennen, dass der siebte Sinn ein Teil unserer biologischen Natur ist, den wir mit vielen anderen Tierarten gemein haben, als wenn wir ihn als etwas Unheimliches oder Überraschendes behandeln.“
„Eine erweiterte Vorstellung von Geist
Wenn der siebte Sinn real ist, verweist dies auf eine umfassendere Vorstellung von Geist – umfassender im wörtlichen Sinn, denn dann erstreckt sich dieser Geist bis in die Welt um den Körper hinein, und zwar nicht nur um den menschlichen Körper, sondern auch um den Körper der Tiere.
In diesem Buch lege ich dar, dass der Geist in der Tat ausgedehnt ist – er erstreckt sich durch Felder, die Organismen mit ihrer Umwelt und miteinander verbinden. Mit Hilfe dieser Felder lassen sich die Telepathie, das Gefühl, angestarrt zu werden, und andere Aspekte des siebten Sinns erklären. Vor allem aber lässt sich damit auch die normale Wahrnehmung erklären. Unser Geist reicht bis in die Welt um uns herum hinein und verbindet uns mit allem, was wir sehen.
Wenn ich eine Person von hinten anschaue und sie nicht weiß, dass ich da bin, dreht sie sich manchmal um und biickt mich direkt an. Und manchmal drehe ich mich plötzlich um und entdecke, dass mich jemand anstarrt. Die meisten Menschen haben so etwas schon erlebt.
Das Gefühl, angestarrt zu werden, dürfte sich eigentlich nicht einstellen, wenn Aufmerksamkeit sich auf das Innere des Kopfes beschränkte. Aber wenn sie sich ausdehnt und uns mit dem verbindet, was wir anschauen, dann könnte unser Schauen das beeinflussen, was wir anschauen.
Ich will damit sagen: Durch unsere Aufmerksamkeit erzeugen wir Wahrnehmungsfelder, die sich um uns herum erstrecken und uns mit dem Angeschauten verbinden. Durch diese Felder sind der Beobachter und der Beobachtete wechselseitig miteinander verbunden.“
„Bilder außerhalb unseres Kopfes
Schauen Sie sich nun um. Sind die Bilder dessen, was Sie sehen, im Innern Ihres Gehirns? Oder sind sie außerhalb von Ihnen – genau dort, wo sie zu sein scheinen?
Ich behaupte, dass Ihr Geist sich über Ihr Gehirn hinaus in die Welt um Sie herum erstreckt. Beim Sehen geht es um einen wechselseitigen Prozess, nämlich um eine innere Bewegung von Licht und um eine äußere Projektion von Bildern. Doch nach der konventionellen Theorie gibt es nur einen einseitigen Prozess: Licht bewegt sich nach innen, aber nichts wird nach außen projiziert.
Die nach innen gerichtete Bewegung von Licht ist uns einigermaßen vertraut. Wenn Sie dieses Buch ansehen, bewegt sich reflektiertes Licht durch die elektromagnetischen Felder in Ihre Augen. Die Linsen Ihrer Augen bündeln das Licht und bilden auf dem Kopf stehende Bilder in Ihren Netzhäuten. Das Licht, das auf die Zäpfchen- und Stäbchenzellen Ihrer Netzhäute fällt, bewirkt elektrische Veränderungen in ihnen, die wiederum Veränderungen in den Nerven auslösen, die die Zellen mit dem Gehirn verbinden. Nervenimpulse bewegen sich in Ihren Sehnerven ins Gehirn, wo sie komplexe Muster von elektrischer und chemischer Aktivität entstehen lassen. So weit, so gut.
All diese Prozesse sind bis ins kleinste Detail von Neurophysiologen und anderen Fachleuten auf den Gebieten des Sehens und der Hirntätigkeit untersucht worden.
Dann geschieht etwas sehr Geheimnisvolles. Sie erleben bewusst, was Sie gerade sehen, nämlich die Seiten dieses Buches. Sie werden sich auch der gedruckten Wörter und ihrer Bedeutungen bewusst.
Vom Standpunkt der Standardtheorie aus gibt es keinen Grund, warum Sie sich dessen überhaupt bewusst sein sollten. Hirnmechanismen sollten eigentlich genauso gut ohne Bewusstsein ablaufen.
Dann tritt ein weiteres Problem auf: wenn sie dieses Buch sehen, erleben sie Ihr Bild von ihm nicht als etwas, das sich im Innern Ihres Gehirns befindet, wo es angeblich ist. Stattdessen erleben sie das Bild des Buches etwa einen halben Meter vor Ihnen, nämlich da, wo das Buch selbst ist.
Das Bild ist außerhalb Ihres Körpers.
So komplex die Standardtheorie in physiologischer Hinsicht auch ist, vermag sie doch nicht Ihr unmittelbarstes und direktestes Erleben zu erklären. Das befindet sich angeblich im Inneren Ihres Gehirns und nicht dort, wo es zu sein scheint.
Der Grundgedanke, den ich hier darlegen will, ist so simpel, dass er schwer zu begreifen ist. Ihr Bild von diesem Buch ist genau dorr, wo es zu sein scheint, nämlich vor Ihren Augen, nicht dahinter. Es ist nicht im Inneren Ihres Gehirns. Ihr Geist projziert es nach außen, dorthin, wo es zu sein scheint.
Die Bilder, die wir nach außen projizieren, wenn wir etwas sehen, stimmen gewöhnlich sehr gut mit dem überein, was wir anschauen.
Wenn dies nicht der Fall wäre, könnten wir nicht gehen, Fahrrad oder Auto fahren, ohne ständig mit irgendwelchen Dingen zusammenzustoßen. Zum Glück sind Illusionen oder Halluzinationen relativ selten.
Präzise Verknüpfungen zwischen unseren Wahrnehmungen und der uns umgebenden Welt sind für uns offenkundig von Vorteil, genau wie für jede andere Spezies. sie werden zweifellos von der natürlichen Auslese stark bevorzugt.“
„In der Praxis können Menschen weder als schiere Automaten ohne Entscheidungsfreiheit oder freien Willen behandelt werden, noch halten sich die meisten Menschen wirklich für Mechanismen, die keine Wahl haben. Alle demokratischen Systeme basieren auf Vorstellungen von Wahlfreiheit, Willensfreiheit und Verantwortung, ebenso die meisten Religionen. Aus religiöser, politischer, rechtlicher, sozialer und persönlicher Sicht sind wir nicht bloß das automatische Agieren riesiger Ansammlungen von Nervenzellen und der mit ihnen verbundenen Moleküle.“
„Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Rationalität, das heißt dem Benutzen des Verstandes, und Rationalismus. Der Rationalismus ist sowohl ein Glaubenssystem als auch eine soziale Bewegung.“
„In diesem Buch habe ich dargelegt, dass sich unser Geist über unser Gehirn hinaus erstreckt – sogar beim einfachsten Wahrnehmungsakt. Bilder sind dort, wo sie zu sein scheinen. Sublekt und Objekt sind nicht radikal voneinander getrennt, als ob sich das Subjekt im lnnern des Kopfes und das Obiekt in der Außenwelt befände. Beide sind vielmehr wechselseitig miteinander verknüpft.
Durch das Sehen gelangt die Außenwelt über die Augen in den Geist, und die subiektive Welt des Erlebens wird durch Wahrnehmungs- und Intentionsfelder in die Außenwelt projeziert.
Unsere Absichten erstrecken sich sowohl hinein in die Welt rings um uns wie auch in die Zukunft. Wir sind mit unserer Umwelt und miteinander verbunden.
Unser Geist durchdringt unseren Körper, und unsere Körperbilder sind dort, wo wir sie erfahren, nämlich in unserem Körper und nicht bloß in unserem Kopf.
Zunächst mag es schockierend erscheinen, wenn wir unsere unmittelbarste Erfahrung ernst nehmen. Wir haben uns an die Theorie gewöhnt, dass all unsere Gerlanken, Bilder und Gefühle im Gehirn lokalisiert sind und nicht dort, wo sie zu sein scheinen. Die meisten von uns haben diese Vorstellung im Alter von zehn oder elf Jahren aufgeschnappt. Francis Crick hat diese Theorie zwar die „Erstaunliche Hypothese“ genannt, doch an sich wird sie nicht wie eine überprüfbare wissenschaftliche Hypothese behandelt. Innerhalb der akademischen Wissenschaft und der Schulmedizin gilt sie als selbstverständlich, und die meisten gebildeten Menschen akzeptieren sie als die wissenschaftlich korrekte Anschauung. Dennoch spricht nur ganz wenig für die Theorie der Gleichsetzung von Geist und Gehirn. Sie widerspricht der unmittelbaren Erfahrung. Und sie schließt die Möglichkeit des siebten Sinns aus, indem sie die Anhänger der Gehirntheorie zwingt, alle Beweise zu leugnen oder zu ignorieren, die gegen diese Theorie sprechen.
Die Vorstellung vom erweiterten Geist ermöglicht es uns, die Beweise für den siebten Sinn bei Menschen und Tieren ernst zu nehmen.
Sie verhilft uns zu der Erkenntnis, dass der siebte Sinn ein Teil unserer biologischen Natur ist. Und sie eröffnet der Forschung ein riesiges Neuland in der Welt der Natur.
In Anhang A lege ich dar, wie sich jeder Interessierte an diesem neuen Forschungsprogramm beteiligen kann.
Vor allem aber ist die Erkenntnis, dass unser Geist über unser Gehirn hinausreicht, eine Befreiung für uns. Wir sind nicht mehr in der Enge unseres Schädels eingesperrt, unsere Geister sind nicht mehr voneinander getrennt und isoliert. Wir sind nicht mehr unserem Körper, unserer Umwelt und anderen Arten entfremdet. Wir sind wechselseitig miteinander
verbunden.“
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Luckyhans, 13. September 2015
[…] Sinn“ – die natürliche Verbundenheit aller Wesen miteinander, siehe die entsprechenden Bücher des Biologen Rupert Sheldrake – dürfen wir nicht vernachlässigen. Und offenbar sind diese auch gar nicht so „neu“ – […]
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[…] gespeichert: in der sog. Akasha-Chronik – ob nun in den morphischen Feldern wie es der Biologe Rupert Sheldrake vermutet, in Schwingungen des allgegenwärtigen feinstofflichen Energie-Äthers wie Klaus Volkamer […]
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