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Walter Hunkeler / Danke, Walti!

Walter Hunkeler war Turnlehrer am Lehrerseminar Wettingen, mein Jahrgang kam in den Genuß seines Unterrichtes 1964 bis 68.

Er ist der Tage (sogenannt) dahingegangen/gestorben/aufgestiegen, man wähle frei.

Wir Schmarristen (so nannten wir uns. Korrekter Ausdruck wäre gewesen „Seminaristen“) nannten ihn „de Hunki“. Das liebevolle „i“ statt Hunk“eler“ besagt eigentlich schon alles. Ich müsste nicht weiterschreiben. Mindestens schätzten wir ihn, alle wir gar verehrten ihn, so meine ich wohl.

Ich fürchtete seine Strenge ein bisschen (wohl allen Schmarristen erging es so, wir waren noch autoritätsgläubig), doch in der Hauptsache war er mir Vorbild an Rechtschaffenheit, an Männlich- und an Menschlichkeit.

Walti war streng, er war sehr streng. Was heißt das. Er setzte Gebot und Regel. Dies in einer Art, welche einem jeden von uns Schmarristen vernünftigerweise einleuchtete, und es war klar, daß bei Verletzung von Verbot und Missachtung von Regel Disziplinarverfahren folgen würde….was uns redlichen Jünglings, allesamt beseelte Menschen, ja wohl einleuchtete.

Erste Klasse Seminar (Schmarre) Wettingen. Erstes Mal wir vom Hunki nach Baden beordert wurden zum Schwimmbad dort. Wir nahmen es gemütlich, wanderten die (geschätzt knapp) 2km schlampig.

Der Walti, damals, ich vergesse es nie. Er ließ uns uns umziehen. Er ließ uns dann auf ein Glied antreten und uns eine gefühlt halbstündige Standpredigt, die hatte sich gewaschen, fuchste uns ein, per sofort uns wieder umzuziehen, in den Schmarren zu seckeln (rennen), von dort wieder zurück, und dies gefälligst innert 30 Minuten, also km/h 8 bis 12.

So und ähnlich fuchste er uns damals ein auf Disziplin, Gewissenhaftigkeit und Pünktlichkeit.

Ich erzähle hier vielleicht autobiographisch gefärbt Uninteressantes?

Bah. Mehr davon.

Handball in der Turnhalle. Wir waren barfuß, und ich zog mir eine offene Wunde an der großen Zehe zu, sehr schmerzhaft damit stop and go. Wäre der Hunki ein Herr Müller oder so gewesen, es hätte sein können, daß ich um Auszeit gebeten hätte.

Beim Hunki nicht. Erstens hatte ich an mich selber den Anspruch, wie Indianer am Marterpfahl zu singen statt zu jammern, doch zweitens war mir dies klar:

Hunki hätte mich freundlicherweise augenblicklich dispensiert. Keine Frage! Doch was hätte er (zu recht) gedacht? Dies: „Dieser Voegeli ist kein Mann. Dieser Voegeli ist ein Weichei.“ So weit ließ ich es nicht kommen. Hunki war Mann, und wir Schmarristen wollten es ihm gleichtun.

Lieber Walter Hunkeler, lieber Walti, lieber Hunki, ich sage Dir herzlichen Dank für Dein Leben und Wirken in Wettingen, speziell auch für das Menschenfreundliche, was Du mir persönlich zukommen ließest.

Gottes Segen begleite Dich, Du liebe Seele.

Thom Ram, 25.01.NZ12

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4 Kommentare

  1. venci18 sagt:

    @Thomram

    Dein Nachruf ist ein weiches und würdiges Gewand für Waltis Heimreise, eine gute Wegzehrung, was aus dem Herzen von Menschen kommt, die den Heimreisenden schätzten!

    Gefällt 2 Personen

  2. petravonhaldem sagt:

    Was für ein herzensfroher Nach-Ruf, dem wir alle hier mitlauschen dürfen……

    Danke dafür…und…..alles Gute diesem wundervollen Vorbild!

    Gefällt 2 Personen

  3. Thom Ram sagt:

    Venci und Petra,

    da mir grad eine Träne fließen tut ob Eurer re Aktion.

    Gestern hatte ich geschrieben, und heute bügelte ich dies das des Senfes glatt und dachte dabei: Wen nur könnte interessieren, was damals zwischen Walti Hunkeler und uns Schmarristen stattgefunden hatte?

    Ich hätte eine Liste seiner Stärken aufzeichnen können, so als wie es meistens getan wird. Was interessiert Leser seine Disziplinierung in der Badi Baden, was interessiert Leser meine Zehenverletzung „im Zusammenhange“ mit unserem Turnlehrer?

    Eure Reaktion zeigt mir, daß ich nach wie vor richtig liege, wenn ich das von mir gebe, was mir intuitiv hochkommt.

    Richtig liegen? Was soll das heißen?

    Grübl.

    Das soll heißen: Wenn Menschen das äußern, was ihnen intuitiv hochkommt, dann ist gegenseitige Verständigung möglich, dies eben nicht nur auf rationeller Ebene, dies viel mehr auf den Ebenen, da wir in Wahrheit Eins sind.

    Vielen Dank, Venci und Petra

    Gefällt 3 Personen

  4. Thom Ram sagt:

    WP hat meinen Kommentar abgekürzt.

    Voll hieß er so:

    Venci und Petra,

    da mir grad eine Träne fließen tut ob Eurer re Aktion.

    Gestern hatte ich geschrieben, und heute bügelte ich dies das des Senfes glatt und dachte dabei: Wen nur könnte interessieren, was damals zwischen Walti Hunkeler und uns Schmarristen stattgefunden hatte?

    Ich hätte eine Liste seiner Stärken aufzeichnen können, so als wie es meistens getan wird. Was interessiert Leser seine Disziplinierung in der Badi Baden, was interessiert Leser meine Zehenverletzung „im Zusammenhange“ mit unserem Turnlehrer?

    Eure Reaktion zeigt mir, daß ich nach wie vor richtig liege, wenn ich das von mir gebe, was mir intuitiv hochkommt.

    Richtig liegen? Was soll das heißen?

    Grübl.

    Das soll heißen: Wenn Menschen das äußern, was ihnen intuitiv hochkommt, dann ist gegenseitige Verständigung möglich, dies eben nicht nur auf rationeller Ebene, dies viel mehr auf den Ebenen, da wir in Wahrheit Eins sind.

    Vielen Dank, Venci und Petra

    Gefällt 2 Personen

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