von Angela, 24.06.2023
“ Es gibt kein „dort draußen“, das unabhängig ist von dem, was „hier drinnen“ abläuft.“ Dr. Fred Alan Wolf
Viele Menschen, vor allem die, welche sich nicht mit den Grundlagen der Quantenphysik beschäftigt haben, bestreiten diese Erkenntnis und wollen uns nur zu gerne glauben machen, es gäbe „da draußen“ eine reale Welt, die wir alle wahrnehmen und auf die wir uns einigen können. Doch ist es eine Tatsache, dass die Menschen häufig – wenn nicht sogar immer – dieselben Dinge sehr unterschiedlich wahrnehmen.
Wenn z.B. mehrere Zeugen von einem Verbrechen berichten, dann werden sich die Versionen der „tatsächlichen Ereignisse“ stark voneinander unterscheiden. Alle Zeugen halten ihre Geschichte für die korrekte, doch tatsächlich nimmt jeder etwas anderes wahr.
Wenn wir unsere Augen öffnen und uns umsehen, sehen wir nicht die „eigentliche Welt“, sondern eine Welt, die
1. unsere menschlichen Sinne sehen KÖNNEN,
2. eine Welt, die von unseren Glaubenssystemen gefiltert wird und
3. eine Welt, bei der unsere Emotionen entscheiden, was wichtig zu sehen und was auszublenden ist; ob es sich lohnt, unsere Aufmerksamkeit auf etwas zu richten und was man lieber unbeachtet sein lässt.
Wahrnehmung ist ein komplexer Prozess. Sobald unsere fünf Sinne damit beginnen, Informationen aus der Umgebung aufzunehmen, senden sie diese in Form von elektrischen Impulsen an das Gehirn. Neurologen haben Folgendes herausgefunden:
“ Zuerst teilt das Gehirn die eingehenden Impulse in Grundformen, Grundfarben und Grundmuster auf. Dann gleicht es diese Muster mit ähnlich gespeicheten Erinnerungen ab, ergänzt Emotionen und die den Ereignissen zugeschriebene Bedeutungen und verbindet alles zu einem integrierten „Bild“, das es blitzschnell und 4o mal pro Sekunde an den Stirnlappen sendet. “ Dr. Fred Alan Wolf
Daraus folgt, dass sich unser Sehen wie im Kino aus Einzelbildern zusammensetzt. Von dieser ungeheuren Informationsmenge muss das Gehirn eine Menge Informationen wieder loswerden. Das tut es, indem es bestimmte Reaktionen und Informationen hemmt und sie nicht in unser Bewusstsein eindringen lässt. Wenn wir etwas sehen, was unser Gehirn nicht genau identifizieren kann, greifen wir meist auf etwas Ähnliches zurück, mit dem wir es vergleichen. Falls es nichts Ähnliches gibt, kann es passieren, dass wir es mit den Worten“ das muss ich mir wohl eingebildet haben“ verwerfen.
Wir nehmen also nicht die REALITÄT wahr, sondern sehen das Bild, welches unser Gehirn aus den eingehenden Sinneseindrücken konstruiert hat. Zahllose Assoziationen aus den riesigen Neuronennetzen unseres Gehirns kommen dazu.
Wir werden mit Unmengen von Informationen bombardiert, die wir über den Körper aufnehmen und mit unseren Sinnesorgangen verarbeiten. Sie werden im Gehirn gefiltert und mit jedem Schritt sortieren wir Informationen aus. Das, was schließlich in unser Bewusstsein „hochsprudelt, ist die Information, von der das Gehirn meint, dass sie uns am besten dient.
Dazu kommt noch, dass unser Gehirn nicht unterscheidet zwischen dem, was es in seinem Umfeld sieht und dem, was es sich vorstellt. Es unterscheidet offensichtlich auch nicht zwischen einer ausgeführten und einer visualisierten Tätigkeit.
Das erkannte Dr. Edmund Jacobsen, der Begründer der Progressiven Muskelentspannung und stellte fest, dass Versuchspersonen, die sich körperliche Tätigkeiten nur vorstellten, identische, sehr feine Muskelbewegungen aufwiesen, genauso, als wenn sie eine Tätigkeit direkt ausgeführt hätten. Spitzensportler verschiedenster Disziplinen visualisieren in neuerer Zeit die komplette Handlung, die sie ausführen wollen. Anfangs erschien das sehr weit hergeholt, der Trainingswert war umstritten, doch inzwischen ist der Nutzen des Visualisierens belegt und wird als ganz normal angesehen.
Unsere sichtbare Welt wird erschaffen durch unsere bisherigen Erfahrungen und unsere Fähigkeit, diese zu verarbeiten. Im Grunde ist es ganz einfach:
Wir sehen, was wir glauben WOLLEN.
Gleichzeitig wenden wir uns von den Dingen ab. die zu fremd oder unangenehm sind. Wir setzen uns damit überhaupt nicht auseinander, sondern blocken sie sofort , z.B. als Seich, Unfug, Gefasel, Tiraden :)) etc.) ab.
Jetzt stellt sich eine entscheidende Frage: Wenn wir nur wahrnehmen, was wir schon kennen, wie können wir dann je etwas Neues wahrnehmen? Wie können wir jemals aus dem Gefängnis unserer begrenzten Ansichten hinausgelangen?
Der Schlüssel dazu sind neues Wissen und ein offener Geist.
Indem wir unser Bewusstsein erweitern, vieles für möglich halten, was wir bisher ablehnten, erweitern wir unser Gehirn um neue Möglichkeiten. Neue Informationen können uns andere Ebenen der Wahrnehmung und Erfahrung öffnen, gleichzeitig brauchen wir aber auch neue Erfahrungen. Es genügt nicht, zu lesen, man muss auch TUN. Man kann einem Menschen Honig als köstlich, süß, cremig beschreiben, doch wirklich kennen wird er ihn nur, wenn er ihn einmal gekostet hat.
Jeder, der seine Wahrnehmung und damit sein Bewusstsein erweitern will , könnte sich fragen, was er bereit ist zu tun, um neue Wahrnehmungen in seinem Leben zuzulassen. Wer seine Emotionen und Einstellungen als Herrscher über sein Leben akzeptiert, wird niemals die Freude und Weite eines Lebens außerhalb des Bekannten kennenlernen und sich letztendlich am Ende seines Lebens fragen müssen: “ War das alles? „
Angela
@Angela
„Unsere sichtbare Welt wird erschaffen durch unsere bisherigen Erfahrungen und unsere Fähigkeit, diese zu verarbeiten. Im Grunde ist es ganz einfach:
Wir sehen, was wir glauben wollen.“
Ist es nicht eher umgekehrt, was wir Glauben bekommen wir letztendlich zu sehen !
LikeGefällt 1 Person
@ Mujo
Zitat: „.. Ist es nicht eher umgekehrt, was wir Glauben bekommen wir letztendlich zu sehen !“
Ich denke, BEIDES ist richtig. Bei mir liegt die Betonung auf dem Wort WOLLEN, im Sinne von ZULASSEN. Ich habe es nochmal durch Großschreibung betont.
Angela
LikeGefällt 2 Personen
Wir sehen, was wir glauben wollen.
Gleichzeitig wenden wir uns von den Dingen ab. die zu fremd oder unangenehm sind. Wir setzen uns damit überhaupt nicht auseinander, sondern blocken sie sofort , z.B. als Seich, Unfug, Gefasel, Tiraden :)) etc.) ab.
Jetzt stellt sich eine entscheidende Frage: Wenn wir nur wahrnehmen, was wir schon kennen, wie können wir dann je etwas Neues wahrnehmen? Wie können wir jemals aus dem Gefängnis unserer begrenzten Ansichten hinausgelangen?
Der Schlüssel dazu sind neues Wissen und ein offener Geist.
Tönt schön, aber wie sieht die Praxis denn aus? 😉
Letztens hat Makkieken (Danke an der Stelle! Sry, wenn ich deinen Namen falsch geschrieben haben könnte…) auf das Human Design hingewiesen. Thom hat mit der Frage reagiert, was er denn projiziere. Sonst nada. Ich bin dem Thema nachgegangen. Sehr interessant. Nicht nur das System an sich, sondern besonders wie der Autor dazu gekommen ist. Hat mir völlig neue Puzzle Teilchen geschenkt. Da gibt es gerade auch zu diesem Thema Einsichten, die aber etwas anders aussehen. Möchte nichts dazu schreiben, weil ich noch am Lesen verschiedener Bücher dazu bin.
Ich habe letztens einen Artikel von Martin Vrijland zitiert. Nada. Der hat ein völlig anderes Weltbild, das man nicht teilen muss. Aber zum Nachdenken anregt.
Hat ausser meinerseits jemand da weiter geforscht?
Und ich könnte noch weitere Beispiele anfügen….
Woran liegt das?
Weil Manche hier ein fertiges Weltbild pflegen? Das mag das beste Weltbild aller Zeiten sein. Es ist aber eben nur eines. Und alles wird durch dieses Weltbild gefiltert.
Natürlich verallgemeinert. Wen es nicht betrifft, bitte nicht echauffieren! 🙂
LikeLike
„Wenn wir unsere Augen öffnen und uns umsehen, sehen wir nicht die „eigentliche Welt“, sondern eine Welt, die
1. unsere menschlichen Sinne sehen KÖNNEN“
Leider, leider, stimmt das nicht.
Unsere Augen können gar nichts sehen.
Die Augen filtern nur das Licht, aus dem dann das Gehirn Bilder der realen Welt ‚macht‘.
Dem, was das Gehirn „sieht“, gibt das Gehirn abstrakte Begriffe, in all den vielen Sprachen, die es so gibt.
Beispiel: Apfel.
Ein Wort, das in unserer Sprache aus fünf Buchstaben besteht. Dieses Wort ist kein Apfel, aber es „repräsentiert“, die reale, wirklich existierende Frucht eines Baumes, die in unserer Sprache Apfel genannt wird. Egal nun aus welcher Perspektive man diesen Apfel auch sehen mag, wird jeder sagen: „Das ist ein Apfel.“ Niemand wird jedoch sagen, daß es sich dabei um eine Banane, Gurke oder Tomate handelt.
Jetzt wird dieser Apfel aber etwa im Französischen als Pomme, im Hebräischen als תפוח עץ (tah-pu-ach etz), im Arabischen als تفاحة (koll), im Chinesischen als 蘋果 (Píngguǒ) oder auf Sanskrit als सेवि (sevi) bezeichnet.
Vollkommen unterschiedliche Aussprachen und „Buchstaben“, bzw. „Bilder“ oder „Zeichen“ und doch mit derselben Bedeutung, wie im Deutschen.
Der Apfel ist also ein reales, ein wirkliches, ein eigentliches Ding und kein Produkt des menschlichen Bewußtseins:
Es gibt ihn wirklich, ganz in echt. Und in jedem Gehirn wird das gleiche Abbild ‚gemacht‘ und deshalb wird er als Apfel bezeichnet und nicht als Rose, Fisch, Huhn oder Elefant.
LikeLike
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt und kommentierte:
„Wenn wir unsere Augen öffnen und uns umsehen, sehen wir nicht die „eigentliche Welt“, sondern eine Welt, die
1. unsere menschlichen Sinne sehen KÖNNEN“
Leider, leider, stimmt das nicht.
Unsere Augen können gar nichts sehen.
Die Augen filtern nur das Licht, aus dem dann das Gehirn Bilder der realen Welt ‚macht‘.
Dem, was das Gehirn „sieht“, gibt das Gehirn abstrakte Begriffe, in all den vielen Sprachen, die es so gibt.
Beispiel: Apfel.
Ein Wort, das in unserer Sprache aus fünf Buchstaben besteht. Dieses Wort ist kein Apfel, aber es „repräsentiert“, die reale, wirklich existierende Frucht eines Baumes, die in unserer Sprache Apfel genannt wird. Egal nun aus welcher Perspektive man diesen Apfel auch sehen mag, wird jeder sagen: „Das ist ein Apfel.“ Niemand wird jedoch sagen, daß es sich dabei um eine Banane, Gurke oder Tomate handelt.
Jetzt wird dieser Apfel aber etwa im Französischen als Pomme, im Hebräischen als תפוח עץ (tah-pu-ach etz), im Arabischen als تفاحة (koll), im Chinesischen als 蘋果 (Píngguǒ) oder auf Sanskrit als सेवि (sevi) bezeichnet.
Vollkommen unterschiedliche Aussprachen und „Buchstaben“, bzw. „Bilder“ oder „Zeichen“ und doch mit derselben Bedeutung, wie im Deutschen.
Der Apfel ist also ein reales, ein wirkliches, ein eigentliches Ding und kein Produkt des menschlichen Bewußtseins:
Es gibt ihn wirklich, ganz in echt. Und in jedem Gehirn wird das gleiche Abbild ‚gemacht‘ und deshalb wird er als Apfel bezeichnet und nicht als Rose, Fisch, Huhn oder Elefant.
LikeLike
Habs schon mal gepostet, Sollte der alte Beitrag doch noch erscheinen, bitte löschen. Danke!
Vorweg: Guter Artikel, danke! Auch wenn ich im Folgenden etwas rumschnöde und auch nur auf wenige Aspekte aus dem umfassenden Artikel eingehe. Wer das nicht mag, bitte nicht weiter lesen.
Wir sehen, was wir glauben wollen.
…
Jetzt stellt sich eine entscheidende Frage: Wenn wir nur wahrnehmen, was wir schon kennen, wie können wir dann je etwas Neues wahrnehmen? Wie können wir jemals aus dem Gefängnis unserer begrenzten Ansichten hinausgelangen?
Der Schlüssel dazu sind neues Wissen und ein offener Geist.
Es gibt Momente, wo die innere Sicht vernebelt ist. Da der Weise sich aber bewusst ist, dass das Äussere nur das Gespiegelte seines Inneren ist, sucht er im Äusseren um im Inneren das zu finden, wonach er im Äusseren sucht. (Guido)
Dazu sind doch Spiegel da oder etwa nicht? Wäre ich nicht ein Tor, würde ich dieses Wissen nicht nutzen? 🙂
Disclaimer: Gilt nur, wenn das Innere im Äusseren zuverlässig gespiegelt wird! Sollte jedes Innere einzigartig sein, so müsste dies gezwungenermassen auch für die jeweilige(n) Umwelt(en) gelten und es gibt keine objektiv definierte, sondern nur eine persönliche Umwelt. Das kann niemandem zum Vorwurf gemacht werden, weil es gar nicht anders geht.
Und wie sieht die Praxis denn aus? 😉
Letztens hat Makieken (Danke an der Stelle! Sry, wenn der Name falsch geschrieben sein könnte) auf das Human Design hingewiesen. Thom hat mit der Frage reagiert, was er denn projiziere. Sonst nada. Ich bin dem Thema nachgegangen. Sehr interessant. Nicht nur das System an sich, sondern besonders wie der Autor dazu gekommen ist. Hat mir völlig neue Puzzle Teilchen gegeben (Bsp zum „Urknall“, wie Realität geschöpft wird, Entwicklung des Bewusstseins usw.). Da gibt es gerade auch zu diesem Thema Einsichten. Möchte nichts dazu schreiben, weil ich noch am Lesen verschiedener Bücher dazu bin.
Ich habe letztens einen Artikel von Martin Vrijland zitiert. Nada. Der hat ein völlig anderes Weltbild, das man nicht teilen muss. Aber zum Nachdenken anregt.
Hat ausser meinerseits jemand da weiter geforscht? Keine Reaktion heisst ja nichts. Habe selbst auch nichts dazu gepostet. Wäre aber interessant zu wissen…
Und ich könnte noch andere Beispiele anfügen….
Woran könnte das liegen?
Etwa weil Manche ein fertiges Weltbild pflegen? Vielleicht das beste Weltbild aller Zeiten? Aber eben nur eines…
Natürlich verallgemeinert. Bitte nicht echauffieren! 🙂
LikeGefällt 4 Personen
Hat dies auf Märchen von Wurzelimperium S1 SunShinE rebloggt.
LikeLike
Wir sehen nicht das, was wir sehen wollen, sondern das, gemischt mit dem, was wir sehen KÖNNEN!
LikeGefällt 2 Personen
Der Verstand sieht die Welt und das Leben durch die vergänglichen Augen seines Ego.
LikeGefällt 2 Personen
Aus der Ich Perspektive hat jeder Recht, bis er Unrecht hat.
LikeGefällt 1 Person
Da ein „Ich“ oder Ego, also eine Individualität völlig projiziert wird aus der Einheit in ihr eigenes Leinwandfeld , gibt`s wirklich weder Sünder, noch Sünde. Weder Heiliger, noch Heiligkeit. Weder Recht, noch wirklich Unrecht. Denn jedes „Ich“ hat seine eigene eingeschränkte und vergängliche Perspektive.
LikeGefällt 2 Personen
Alles ein kosmischer Film!!!
Doch ihn sollte man SEHEN.
LikeGefällt 2 Personen
Jetzt wär an der Reihe – Definitionen, Definitionen…
Was ist z.B. „ICH“?
Denn sonst entsteht ein neuer Turm…………………
Wenner net scho daschdandet.
LikeGefällt 1 Person
Vollidiot: „Was ist z.B. „ICH“?“ — Ein Hirngespinst.
LikeLike
Vollidiot: „Was ist z.B. „ICH“?“ — Antwort: Ein Hirngespinst.
LikeLike
ICH BIN.
ICH BIN.
ICH BIN.
Nichts.
Nichts.
Nichts.
Alles und Nichts ewiger Frieden.
LikeGefällt 1 Person