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86. von 144 – ELTERN, KIND UND KINDERSTUBE – Wie wirkt sich Klonen aufs Menschsein aus?

Tischgespräche 1)

Eckehardnyk, 5. Januar NZ9

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Habt ihr euch schon mal gefragt, warum gereifte Bürger pubertierende Töchter oder Söhne hervorgebracht haben, die in die „Szene“ abgerutscht, also Drogen abhängig geworden sind, sich einer kriminellen Jugendbande angeschlossen oder später Terrorakte verübt haben? (Um nur drei von vielen anderen Möglichkeiten zu nennen!) Das hat wenig mit der Sittsamkeit dieser Bürger zu tun, sondern mit deren Lähmung von Leben und Lust. Die Zähmung der einst auch Widerspenstigen hat zu einem von der Gesellschaft geduldeten Verkümmerungszustand des „erwachsenen“ Menschen geführt, gegen den die dann neue Generation Heranwachsender, solange die Leben in sich spüren, aufbegehrt. „So will ich nie werden wie ihr!“ heißt es kategorisch schon von Vierzehnjährigen, die sich dann unter Einsatz ihrer persönlichen Freiheit im Nachbarstaat mit geklautem Moos „Duftsäckli“ besorgen und ihre Kameraden im „ethisch sauberen“ Heimatland bedienen und bedealen.

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Zu den Verkümmerungen im gegenwärtigen Deutschland gehört auch, daß über heiße Eisen nicht gestritten werden kann. Wer bei manchen Themen öffentlich nur den Mund aufmacht, wird geistig aufgeknüpft. Ein glimpflich ausgegangenes Beispiel haben wir (damals) von IGNAZ BUBIS vorgeführt bekommen, der ausgerechnet mit den Waffen losschlug, die er beim Gegner, MARTIN WALSER, bekämpfen wollte, nämlich dem Vorwurf der „geistigen Brandstiftung“. Zum Glück hatte BUBIS das Format, sich auf rühmliche Weise mit WALSER zu verständigen und sein schmähliches Urteil öffentlich zurück zu ziehen. In vielen anderen Fällen wird das in heutiger Zeit aber nicht in Ritterlichkeit ausgefochten, und dazu gehört unter anderem auch die schon im vorigen Abschnitt aufgeworfene Frage: Darf geklont werden? Und wenn ja – wie und was?

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Inzwischen hat die „Menschheit“ in EU-ropa diese Frage an sogenannte Ethikkommissionen weitergegeben, um sie nicht allzu öffentlich werden zu lassen. Die Frage ist aber immerhin so wichtig, daß der (damalige) amerikanische Präsident, BILL CLINTON, seine Stellungnahme „dagegen“ abgab, bevor er durch andere Sachen in Schußlinie geraten war. Ihr als Eltern seid jedoch ständig gefragt, wie ihr zu so entscheidenden Sachverhalten steht. Am runden Tisch daheim sollten diese Sachen besprochen werden; dann erfahrt ihr auch, was sonst noch aus der Schule zu plaudern ist. Eure jungen „Gäste“ dürfen sich heutzutage intern an dem beteiligen (früher mußten sie bei Tisch schweigen), woran sie sich draußen mit Sicherheit den Mund verbrennen würden. Aber – habt ihr etwas dazu zu sagen? Eben, daran zweifeln und verzweifeln so viele Jugendliche bei ihren Älteren: Daß die sowohl untereinander als auch über wesentliche Dinge nichts zu reden wissen.

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Vielleicht steckt bei den Erwachsenen Angst dahinter, sie könnten ihr ehrenwertes Köpfchen zu weit hinaushängen. Vor dem Klonen ist (war) eine hysterische Angst entstanden. Warum? Weil dessen Gegner den „kommerziellen“ Nutzen meinten brandmarken zu müssen, den die Befürworter auszubeuten gewollt haben könnten. Beide sind (waren) in die Tatsache verkrallt, daß der Mensch (und ein Klon davon) ein zuckender Brocken Fleisches sei, den keine Seite der anderen gönnt. Deshalb könnten sich solche Kontrahenten auch nie einigen, sovielen Kommissionen sie auch in Sachen Ethik angehören würden; aber sie dröhnen mit ihren „Diskussionen“ alles zu. Wären die Streithähne so mutig (gewesen) anzuerkennen, daß der Mensch sein Wesen aus seinem geistigen Selbst mitbringt, meinetwegen „Absender unbekannt“, obwohl Anthroposophen und andere geistig geschulte Gruppen sagen würden: aus einer göttlich geistigen oder geistig seelischen Welt, dann würden sie angesichts einer geklonten Wesenheit nur erkennen müssen, ob diese ein eigenständiges Ich besitze: Ist nämlich dies der Fall, daß ein „Homunculus“ (wie in GOETHES „Faust II“) erzeugt wurde, der „beseelt“ ist, hat niemand mehr ein Recht, diesen als Ersatzteillager für Organe zu mißbrauchen, es sei denn, er nähme seine Macht dazu als Recht wie einst HERODES (MATTHÄUS 2,13-16). Eine aus Klonierung entstandene Schimäre könnte auch einen friedlichen Zentauren, also wie den weisen Chiron, Mensch in Pferdeleib, oder einen Minotaurus, einen Kampfstier mit Menschenleib abgeben: Je nach dem würde sich der Umgang der übrigen Menschheit mit ihm regeln lassen.

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Für die Anhänger des „Ersatzteillager“-Gedankens wird es hoffentlich nie zur Verleihung des Prädikates „ethisch in Ordnung“ kommen. (Nur, wer heute aufmerksam Quellen studiert, blickt, zweiundzwanzig Jahre nach dieser Schrift, in einen ganz anderen Abgrund, wo der „Umweg“ über das aufwendige Klonen gar nicht mehr nötig zu sein scheint).


© eah 18. Januar 1999 und 5. Januar 202)

1) In der Printausgabe „Abenteuer Erziehung“ Seiten 220-223 „Tischgespräche“, vorgestellt auf www.eahilf.de


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