Es ist eine Freude, wie darüber gewacht wird, dass dumme Schriften nicht allzusehr verbreitet werden.
thom ram, 02.09.05 (=2017)
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| Liebe Leser,
für viele Menschen wird es immer mehr zur Gewohnheit auf einschlägigen Testseiten im Internet nachzuschauen, bevor eine Reise gebucht oder ein neues Gerät angeschafft wird. Hier findet man Bewertung und Erfahrung von anderen Käufern zuhauf. Auch bestimmte Zeitschriften erfüllen diesen Zweck, sozusagen für den Offline-Bereich. Man könnte sagen: noch. Der Erfolg dieser Seiten speist sich daraus, dass die Gemeinschaft von Konsumenten testet. Kein Redakteur, der manipulieren könnte. Die Erfahrung anderer zählt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auf dem Buchsektor gibt es neben den Bewertungen auf einschlägigen Onlineshops auch die sogenannten Bestsellerlisten, z. B. die des Spiegels. Davor haben große Redaktionen oder öffentlich-rechtliche Sender ihre Empfehlungslisten gesetzt. Hier teilen Experten im Rahmen einer Jury ihre persönlichen Titel des Monats mit. Bekannt ist die u. a. vom NDR herausgegebene Liste „Sachbücher des Monats“, auf die es im Juni durch Votum des Spiegel-Redakteurs Saltzmann „Finis Germania“ von Rolf Peter Sieferle schaffte. Für den Verkauf auf dem schier unübersehbaren Buchmarkt sind solche Platzierungen enorm wichtig. Nach lautstarken Protesten von Journalisten und Kritikern, die offensichtlich das Buch gar nicht gelesen hatten, verschwand das Buch von dieser Liste. Ein weiterer unbequemer Titel hat es auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft: „Kontrollverlust: Wer uns bedroht und wie wir uns schützen“ von Thorsten Schulte. Er gehört unterstützt. Wir haben diesen Titel deshalb zu unserem Angebot der Woche erkoren. Von einem ähnlichen Phänomen kann auch COMPACT berichten. Längst haben wir in großen Bahnhöfen einen Verkaufsrang erreicht, so dass wir „auf Stapel“ liegen dürften. Jedoch Fehlanzeige. Die Geschäftsleitung musste sich gegen uns entscheiden. Von Beschwerden von höchster Stelle ist die Rede. Dabei würde eine solche Platzierung automatisch zu mehr Verkauf führen. Wir wären für alle sichtbar, würden gut gefunden werden. Marktwirtschaft adé. Chancengleichheit, nein danke. Ihnen ein schönes Wochenende. Ihr Kai Homilius |
Hat dies auf Treue und Ehre rebloggt.
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Mojens Leute,
das gehört nach meiner Auffassung zur vollständigen Information:
Kai Homilius ist Verleger u.A. des COMPACT Magazin. Man kann es aus dem Text sicherlich mit gutem Willen auch rauslesen.
Ich kaufe von Zeit zu Zeit auch mal ein Exemplar.
Lieben Gruß
Martin
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Krazzi
Kai Homilius
Wie definierst du den?
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Hallo zusammen,
habe mal beim Gockel den Namen K.H. eingegeben – da wird er von allen Seiten fast nur schlechtgemacht.
Schon Lügipedia bringt den Verlag in Verbindung mit „VT“ – zu Psiram brauche ich dem aufgeklärten Leser nichts mehr sagen – zur taz eigentlich auch nicht – soweit alles noch „im üblichen Bereich“.
Normal würde ich danach sagen: ist „ein Guter“.
Da aber auch Blogs wie die Valkyrjar und eisberg sich darauf einschießen, den Verlag und den Mann suspekt zu machen, charakterisiert dies für mich in erster Linie die geistige Haltung der Blog-Betreiber und weniger den hier „Untersuchten“…
Verurteilen ist immer „ganz einfach“…
Klar, kein Mensch ist vollkommen, aber derjenige, der etwas unternimmt, indem er kritische und sonst chancenlose Autoren druckt, macht sich für meine Begriffe auf jeden Fall verdienter als manche „Super-Aufklärer“, die genausoviele „sonderbare“ Beiträge bringen wie der KH-Verlag solche Bücher.
Und den Hintern in der Hose, seine eigenen (vermeintlichen) Fehler offen zuzugeben, hat keiner der Kritiker des KH – er selbst schon.
Was ihn erstmal sympathisch macht.
Gut, daß er meint, sich von der „Jungen Freiheit“ distanzieren zu müssen, ist für mich unverständlich – letztlich ist ja nicht ausgeschlossen, daß auch bei den Jungliberalen ab und zu manch junger denkender Mensch liest.
Da zeigt sich die tiefsitzende Berührungsängst mit „andersartigen“, die uns sehr gründlich eingeimpft wurde…
Summa summarum: ich kenne den Herrn nicht persönlich, aber er tut was, und hat interessante Bücher im Programm – so sehe ich ihn in der Gesamtwirkung positiv und wünsche ihm alles Gute.
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Man kann nichts anderes erwarten von den Medien heutzutage, flutscht ihnen mal was Ehrliches zu schnell durch die Kontrolle, wird es später eben doch noch zensiert.
Es ist aber gut so, dann laufen Empfehlungen eben privat und das mit dem Hinweis ‚es stand mal auf der Bestenliste und wurde entfernt‘.
Das ist heilsam für Menschen die sich solche Manipulation nicht vorstellen können. Die werden dann wach, weil geistige Zensur richtig weh tut.
Da ist schon mal ein Staat am Ende des letzten Jahrhunderts dran verreckt. Der glaubte auch, den Geist und das Denken regeln zu müssen und zu können.
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