bumi bahagia / Glückliche Erde

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Wer ist Vinz?

Die Geschichte von Vinz ist in der Stuttgarter Zeitung erschienen. Ludwig der Träumer leitet sie an uns weiter, versehen mit einer gepfefferten Einleitung.

Du sagst, Reinkarnation gebe es nicht? Du bist von Reinkarnation überzeugt? In beiden Fällen wird dich der Bericht elektrisieren. Na ja, ich jedenfalls fand mich nach der Lektüre in Schweiss gebadet wieder.

Danke, Ludwig der Träumer!

thom ram, 29.03.0004 (A.D.2016)

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Neues Leben nach Ostern und altes davor.

Warum sprudelt mir gerade zu Ostern der Bericht eines Zeitgenossen rein, der größtes Kino in den Schatten stellt. Auferstehung in greifbarer Form – in ein Milieu, das uns wohlbekannt ist und nicht in ein Fernes, das eine Auslese von guten und schlechten Menschen macht?

Es berichtet ein bodenständiger Mensch von seiner Widergeburt – von Leid und Elend, das er selbst mitgestaltet hatte. Er wollte Gewißheit haben, daß er bald wieder auf die Erde zurückkommt. Das hat er mit seiner Geschichte bewiesen, wie ich meine.

Diese Geschichte sollten sich alle Pfaffen reinziehen und verbreiten. Dann sähe die Welt heute anders aus. Stattdessen schwafeln sie von einem Toten  der ans Kreuz genagelt worden sei, um irgendwann die Welt zu retten. Wann wird der ans Kreuz Genagelte endlich abgehängt. Solange er dort hängt kann er doch nix für uns tun. Ist tot. Die übelste Hinrichtung, die vorstellbar ist.

Unseren eigenen Tod verstehen wir meistens auch als Hinrichtung und nicht als Chance, der Weiterentwicklung. Deswegen die Todesangst?

Bevor der Gekreuigte nicht abgehängt wird, werden wir uns der eigene Schöpferkraft nicht bewußt, bleiben manipulierbar und Sklaven der Elite, warten auf die Erlösung durch den mir durchaus sympathischen Wüstensohn. Einen Mist wird er tun, nochmals unter diesen Bedingungen auf die Erde zurückzukommen. Für einen solchen Masochisten halte ich ihn nicht.

Ich denke eher, er hat uns klargemacht, daß wir immer und immer wieder inkarnieren – auf der Erde. Zum Thema ‚zurück in Gottes Schoß‘ habe ich mich hier in bb schon mehrmals ausgelassen. Wenn der Schöpfer wirklich der gütige Vater sein sollte, schmeißt er seine Brut, sobald sie flügge geworden ist, gnadenlos raus. Warum soll sich ein Vater gescheiterte Existenzen wieder in seine Obhut nehmen? Er hat ihnen alles mitgegeben um seine Idee weiterzuentwickeln. Als Vater würde ich mich bedanken, wenn die vergratene Brut mir wieder auf der Tasche liegen wollte. Deswegen wird er sich auch nie mehr bei den Menschen melden. Sein Sohn ebensowenig, der uns immerhin ein paar gute Anleitungen zur Menschwerdung mitgegeben hat. Es sei denn, wir können ihm stolz berichten, daß wir seine Idee weiterentwickelt haben. Er wird sich uns wieder zuwenden. Aber nur in unseren Köpfen, wenn wir seine Botschaft endlich kapieren. Freu mich schon darauf, mit ihm ein Faß aufzumachen.

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Einen besonderen Hinweis zur Auferstehung nach dem jetzigen Tod finde ich bei Wieczorek und seinem Vorleben als Vinz. Alles andere Geschwurbel von Auferstehung gehört in die Tonne.

Ludwig der Träumer, 29.03.0004 (A.D.2016)

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Hat Udo Wieczorek schon einmal gelebt? Wer ist Vinz? 

Von Manfred Bomm 06. November 2015 – 10:21 Uhr

Udo Wieczorek, Beamter aus dem Alb-Donau-Kreis, wurde seit Kindestagen von Kriegsträumen geplagt. Er geht auf Spurensuche und findet Merkwürdiges. Der Geislinger Journalist Manfred Bomm hat ihn zum Ort des Geschehens begleitet.
Dieses Foto zeigt Vincenzo Luigi Rossi, der vor 100 Jahren ums Leben kam. warum hat Udo Wieczorek von ihm geträumt?Foto: privat

Ulm – Naja, wer’s glaubt. So oder so ähnlich höre ich die Skeptiker unken. Viel zu weit sind wir wohl von den Schulweisheiten entfernt, die hierzulande das Maß aller Dinge bestimmen. Udo Wieczoreks Albträume und der damit verbundene Fund eines handschriftlichen Dokuments, das ein tödlich verwundeter Soldat namens Vinz im Ersten Weltkrieg in einem Schützengraben hinterlassen hat, kratzt an der Fassade der festgemauerten Wissenschaft, die nur zulässt, was physikalisch und mathematisch berechenbar erscheint. Da werden so Fragen, wie etwa, ob Udo Wieczorek, geboren 1970 in Ulm, schon einmal gelebt hat oder ob seine Seele eng mit diesem Soldaten verbunden ist, gleich ins Reich der Märchen verbannt.

Nach dreijähriger Recherche wollen wir nicht behaupten, eine Erklärung gefunden zu haben. Udo Wieczorek und ich haben mit Udo Wieczorek Foto: privat nserem Buch nichts weiter getan, als das Unglaubliche sorgfältig zu dokumentieren – und überlassen es jedem Leser selbst, eigene Schlüsse daraus zu ziehen.
Zugegeben, es mag ziemlich abenteuerlich klingen, wenn da jemand behauptet, er habe etwas aus seinen Träumen gefunden. Gerade als Journalist bin ich bei derlei Geschichten vorsichtig. Ein Berufsleben lang wurden mir dubiose Storys angetragen, die sich hinterher als das Hirngespinst profilsüchtiger Wichtigtuer herausgestellt haben. Aber Wieczorek war da ganz anders: Er wollte jedes Aufsehen um seine Person vermeiden. Und sogar, als ich ihn spüren ließ, seine Schilderungen ernst zu nehmen, war er nur mühsam von der Bedeutung dessen, was er da erlebt hatte, zu überzeugen. Es bedurfte einiger Überredungskunst, ihn davon zu überzeugen, dass seine Träume und alles, was daraus entstanden ist, auch für andere von Interesse sein könnte.
Ein Zufall weckt die Neugier
Begonnen hatte alles damit, dass mir ein Redaktionskollege im Frühjahr 2009 ein Buch gab und vorschlug, eine Rezension fürs Feuilleton der „Geislinger Zeitung“ zu schreiben. Der Klappentext ließ auf ein erfundenes Kriegsdrama im Gebirge schließen. Eine Geschichte zweier junger Bergsteiger, Vinz und Josef, die der Krieg entzweit. Der Autor, so wusste mein Kollege als dessen Freund, sei ein bodenständiger Beamter, ein naturverbundener Mann, von Kindesbeinen an bergbegeistert, steige in jeder freien Minute entweder in die Tiefen der Albhöhlen hinab oder auf die Berge des Allgäus. Ich tat den Inhalt des Buches, das er im Selbstverlag veröffentlicht hatte, als einen ganz normalen Roman ab, ahnte also nicht, welche Brisanz darin steckte.
Ein merkwürdiger Zufall weckte jedoch meine Neugier. Ich hatte das Buch ein halbes Jahr später zu einem Wanderurlaub mitgenommen und schon nach den ersten Zeilen überkam mich ein seltsames Gefühl: Ich befand mich inmitten des beschriebenen Kriegsgebiets. Abseits von Sexten im Südtiroler Hochpustertal, unweit der berühmten Drei Zinnen. Beim Nachwort angekommen, stutzte ich noch mehr. Wieczorek schreibt plötzlich in der Ich-Form, macht den Leser glauben, er selbst sei ein Teil der Geschichte. Er berichtet von zahllosen Träumen, in denen er all die Schrecken seines Buches selbst durchlitten habe, erzählt von einem mysteriösen Fund in einem Schützengraben. Heute weiß ich, dass er mit diesem Roman versucht hat, das Unglaubliche, das ihm widerfahren war, psychisch zu verarbeiten. Mit einer Art therapeutischem Schreiben.

Bei unserer ersten Begegnung rückte Wieczorek zögernd mit den Fakten heraus:
Ich war noch ein Kind. Doch trotz des zeitlichen Abstands sehe ich bis heute jede Einzelheit dieses Traums deutlich vor mir. Weshalb dies so ist, kann ich mir nicht erklären. Möglicherweise waren die Bilder in den Träumen einfach zu einschneidend, um vergessen zu werden. Ich war gerade vier geworden, als Albträume begannen, mich heimzusuchen. Immer wenn es passierte, herrschte schiere Panik in mir – nur für ein paar Minuten, so lange, bis der Spuk vorüber war. Es geschah zu Beginn nur gelegentlich, dann jede Nacht. Ich wachte schweißgebadet auf und flüchtete mich ins Ehebett der Eltern.

Udo Wieczorek beschrieb mir seinen ersten Traum so:
Es dämmert. Langsam findet Bewegung in dem Film statt, der vor mir abläuft. Wo bin ich? Was sind das für Leute? Warum haben alle dasselbe an? Furcht kriecht in mir hoch und mit ihr eine Eiseskälte. Meine Finger sind seltsam steif, rauer Stoff kratzt unangenehm an meinen Schultern. Irgendetwas in meiner Nähe stinkt so penetrant, dass ich nicht atmen will, nichts sehen will – ich will nur weg, nach Hause. Wo aber ist das . . .? Habe ich es vergessen? Mein Blick fällt auf einen Mann. Aus seinem Gesicht schreit der Schmerz. Unaufhörlich. Aber ich höre ihn nicht. Endlich schleifen ihn schmutzige Hände in die Dunkelheit, die mich umgibt. Wortfetzen streifen mein Gehör. Fremde Laute, die ich nicht verstehe. Es ist Krieg. Ich weiß es. Und ich weiß, dass das schlimm ist, obwohl ich all das nicht wissen kann.

Irgendwann hörten die Träume in Wieczoreks Kindheit auf, um dann im Erwachsenenalter mit ähnlichem Muster erneut einzusetzen. Immer spielte dabei auch ein junger Mann namens Josef eine Rolle, mit dem er sich verbunden fühlte:

Ich kenne den Platz, wo wir sitzen. Der Ausblick ist voller Frieden – nur heute nicht. Ich spüre, wie sich eine teuflische Unruhe der Szene bemächtigt, sehe Josefs energische Mimik. Er gebraucht Gesten, die mir fremd sind. Seine Hände drohen in die Luft. Seine Finger weisen auf den Wald vor dem nächsten Bergkamm, er zählt etwas ab. Ist es Zeit? Was will er von mir? Ich kann nicht hören, in was er sich hineinsteigert. Erst als seine schmalen Lippen schon ruhen, jagen mir ein    paar Worte entgegen: „Hunderttausend . . . Schutt . . . Asche!“ Dann ein harter Ruf: „Vinz!“ Josef schreit mir etwas ins Gesicht. Ich wende mich ab, das erste Mal.

Weiterlesen auf:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.hat-udo-wieczorek-schon-einmal-gelebt-wer-ist-vinz.c28ed268-7016-49ad-a772-2281e27b2a55.html

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17 Kommentare

  1. gabrielbali sagt:

    Solche – meist sehr spannenden – Rueckerinnerungen scheint es in Asien noch haeufiger zu geben. Immer wieder kommen mir Berichte, vor allem von Kindern unter (aus Thailand, Laos, Vietnam, Cambodia usw.), die sich an ihr Vorleben erinnern koennen und die dann oft mit ihren Eltern an den „alten Ort“ reisen und die noch lebenden Leute dort wiedererkennen…

    Wahrscheinlich gibt es diese Rueckerinnerungen in Asien haeufiger als in Europa, da fuer die meisten Menschen in asiatischen Laendern (vor allem Buddhisten und Hindus) das Thema Reinkarnation ein taegliches Thema bzw. gar kein diskussionswuerdiges Thema ist, da sie nicht glauben, sondern bereits wissen. Da haben Europaeer noch einiges aufzuholen, wollen sie in ihre persoenliche Mitte und der Wahrheit ein bedeutendes Stueck naeher kommen.

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  2. luckyhans sagt:

    Das menschliche Dasein hätte auch herzlich wenig Sinn, wenn es mit dem einzigen Leben vorbei wäre.

    Denn bis man gelernt hat, wie die Dinge so laufen im Leben, ist man schon im reifen Alter, und diesen Prozeß abzukürzen hat bisher nicht sonderlich gut funktioniert, denn junge Leute hören sich zwar manchmal an, was die Alten zu sagen haben, aber beim Tun müssen sie halt auch ihre eigenen Erfahrungen sammeln – und das dauert…

    Im Angesicht dessen, daß das ganze Weltall ja auch nur dann einen Sinn hat, wenn es vernunftbegabte Wesen darin gibt, die das Ganze auch betrachten, wäre also ein intelligentes Wesen als Einzel-Leber eine derartige Verschwendung an Ressourcen, daß die Natur damit gar nicht erst angefangen hätte – so sinnvoll und vernünftig alles andere ineinandergreift.

    Somit wird erst mit der Reinkarnation, dem Vielfach-Leben, ein Schuh draus… 😉

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  3. Vollidiot sagt:

    Luck

    Bin ich jetzt für alle Zeiten eine Einzelleber?
    Könnt ich mal auch ne Milz oder Blinddarm sein?
    Leber is mir zu aufregend (Alkohol).
    Milz isn ruhiger Job und als Blinddarm würd ich mich nie entzünden, auch nicht für die köstlichste Rohkost.
    Oder ist die Intelligenz der Leber etwas Erstrebenswertes (erstrebens Wertes)?

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  4. thomram sagt:

    @ Lücki

    Mein Widerstand gegen die Lehre eines einzigen Lebens fing mit etwa 14 an, und zwar heftig. Was mich an der Lehre störte, war die schreiende Ungerechtigkeit. Schwerverbrecher, welche unter Daunen schlafen und an der Küste feiern, Menschen, welche blind geboren oder unter Folter sterben. Dass danach Lohn und Strafe mittels Paradies oder Hölle folgen sollten – ich ging keinen Moment damit in Resonanz, es schien mir nur eines: Unglaubwürdig.

    Heute knobele ich daran, wie starr oder komplett genial flexibel die Gesetze des Karma sind. Ich denke heute, dass es möglich ist, aus dem Karma-Rad auszutreten. Wenn man es will.
    Diese Sicht zieht Fragen nach sich. Es macht Spass, sie zu bedenken.

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  5. palina sagt:

    für mich ist es ganz klar, dass es eine Wiedergeburt gibt. Das wurde mir bei meinen Kindern klar. Die hatten Dinge mitgebracht, die sie nicht durch die Erziehung vermittelt bekommen haben.
    Kinder suchen sich ihre Eltern aus.
    Eine Familie ist eine „Schicksalsgemeinschaft.“
    Genauso wie eine Schülerklasse mit dem Lehrer oder der Lehrerin auch eine Schicksalsgemeinschaft ist.
    Möchte das Thema hier nicht weiter vertiefen, aber für mich ist das glasklar.

    Gefällt 1 Person

  6. Skeptiker sagt:

    @palina

    Nun ja, es gibt auch Ausnahmen, ich meine das Kinder sich Ihre Eltern aussuchen, oder?

    Aber nach näherer Betrachtung des Filmes, war es eben doch so, das Kinder sich ihre Eltern aussuchen.

    Rosemaries Baby
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rosemaries_Baby

    Gruß Skeptiker

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  7. Lo Cypher sagt:

    Hi Thom Ram,

    ich sehe gerade, dass der Artikel Dir bereits bekannt ist…:) Und es freut mich den hier zu finden.

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  8. Lo Cypher sagt:

    Ich erinnere mich an das Ende zweier Leben, die ich gelebt habe. Die Erinnerung an einem der beiden war so heftig, dass ich noch Tage danach an der Stelle ein Mal auf der Haut hatte, an der ich tödlich verletzt wurde.
    Für mich ist meine geistige Existenz dadurch Gewissheit geworden. Ich weiß, dass ich viele Identitäten gelebt habe, aber ich erinnere mich nicht an sie. Ich weiß es einfach.
    Beweisen kann ich es nicht, aber ich hoffe immer darauf, dass meine Mitmenschen ihre eigenen Erinnerungen finden.
    Etwas persönliches:
    Ich erinnere mich sehr klar an meine Bestürzung und Verwirrung (während meiner Geburt in mein jetziges Leben) über die fremden Gesichter, die auf mich herab sahen. Da war die kühle und unpersönliche Atmosphäre des Raumes, die fremden Stimmen. Gerade eben noch war ich zuhause, mein Sohn war bei mir…
    Wo bin ich? Ich weinte aus Verzweiflung und Heimweh, Ich wollte nicht hier sein, ich wollte zurück nach Hause. Zurück zu meinen Kindern. Zurück in mein vertrautes Leben.
    Und während ich weinte, begann das Bewusstsein daran, an das vorherige Leben, langsam zu verschwinden.
    Ich verspüre heute noch die Trauer und das Heimweh der ersten Momente meiner Geburt und gerne wüsste ich, ob einer von ihnen, die kannte noch leben. Vielleicht mein Sohn…?

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  9. thomram sagt:

    @ Lo

    Danke, Lo.

    Deine Erinnerung verstärkt es. Sie verstärkt die Gewissheit, wie wichtig es ist, dass das gezeugte Kind vom ersten Tage an im Gemächte seiner Mama herzlich willkommen geheissen wird. Sie zeigt, dass das scheinbar unbewusste aus dem Bauche gepresste Würmchen sehr wohl wahrnimmt, ob da funktionalisierende Medizinroboter rummachen, oder ob es von herzlichen Menschen willkommengeheissen wird.

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  10. Vollidiot sagt:

    Skepti

    Das Kind sucht sich schon die Eltern aus, die ihm, „sein“ gewolltes Leben, die besten Bedingungen geben.
    Man könnte auch sagen: das Mystrium der Empfängnis.
    Es kommt aber auch vor, daß das Kind sich andere suchen muß.
    Dieser Fakt trifft dann auf das Schicksal des Kindes.
    Ein Grund mehr zu sagen: wer von euch ohne Schuld (net vulgo verstehen, wie bei bb net selten) der werfe den ersten Stein.

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  11. Ludwig der Träumer sagt:

    Ergänzend noch der Link zum Buch:
    Manfred Bomm, Udo Wieczorek
    Seelenvermächtnis, Udo W.: Mein zweites Leben
    382 S. / 12 x 20 cm / Paperback, Juli 2015, sofort lieferbar. ISBN 978-3-8392-1782-5

    http://www.gmeiner-digital.de/programm/titel/1203-seelenvermaechtnis.html

    Hallo Lo Cyphe, irgendwie fühle ich mit Dir mit. Schon als Vierjähriger büchste ich öfter aus. Es war nicht meine Welt, in der ich mich wiederfand. Natürlich war der Radius in diesem Alter begrenzt, so daß mich dieser –mir fremden Eltern immer wieder einfangen konnten. Den fiesen Nachbarn war es ein Vergnügen, meinen Aufenthalt jeweils zu verpetzen. Auch die noch fieseren Kindergärtnerinnen waren stets auf der Lauer. So mußte ich notgedrungen meine Kindheit in dieser ‚Familie‘ verbringen. Der Verdacht, daß ich im Krankenhaus nach der Entbindung verwechselt wurde, hat sich bis heute gehalten. Bereits in der Zeit meiner Volksschule – kann mich an das genaue Datum nicht mehr erinnern, hielt ich das meiner? Mutter vor. Das hat sie mir nie verziehen. Fast die ganze Großfamilie mit 8 Kids und Mutter hat sich im Laufe der Zeit in die USA verkrümelt. Die leben dort bestens. Ich blieb hier. Besuche dort waren mir ein Graus wegen der Oberflächlichkeit des Lebens dort, in der sich diese Familie sofort wohl fühlte. Ich finde es absolut in Ordnung, daß sie ihr Dasein dort genießen können. Meine Welt ist es nicht.

    Der Apfel fällt nicht weit vom Baum, wird immer wieder postuliert. Das mag für feste Strukturen, wie bei den Blaublütigen gelten. Selten büchst da einer aus. Was hinter den Kulissen abläuft wird uns selten verraten. Jetzt nicht abschweifen Ludwig.

    Was mir bei dieser Geschichte einfällt, ist der Gedanke, ob die Verwechselung, die das jetzige Leben schicksalmäßig beeinflußt, auch durch mich im Jenseits angedacht war. Eine ernste Frage für mich. Womit ich beim Thema Zufall bin. Es fällt mir zu, was ich denke oder im Fall der Reinkarnation mir an zu bewältigenden Aufgaben setze? Mein Weltbild sagt mir, es gibt beide Arten der Zufälle. Der Beabsichtigte und der Unbeabsichtigte. Der Unbeabsichtigte wird zuwenig berücksichtigt. Daraus dürfte auch die Scheißphilosophie von ‚Jeder ist seines Glückes Schmid‘ herrühren. Ich bin mir heute sicher, daß es genügend Unfälle, Verwechselungen und Verirrungen auf dem Weg gibt, die nichts damit zu tun haben. Schicksal ist nicht nur selbstgemacht, sondern eingebunden in eine Reihe äußerlicher Einflüsse, die ich nicht im Griff habe, wie z. Bp. eine Verwechselung im Krankenhaus.

    Jetzt höre ich natürlich wieder Zeigefinger – auch das hast du der selbst eingebockt Ludwig. An der Definition Zufall krankt m. E. fast die gesamte Menschheit. Das Schicksal, wird auf den Einzelnen verortet. Ich hatte mich schon öfter über Schöpfers Plan ausgelassen. Er ist eine Blaupause, die es weiterzuentwickeln gilt. Jeder ist sein Glückes Schmid paßt da nicht rein. Diese Denke ist Endzeitkapitalismus, nicht nur monetär, sondern im geistigen Sinne, wie es R. Steiner oder pragmatischer ‚Im Untergang des Abendlandes‘ Oswald Spengler formulierte.
    Du bist eingebunden in Zufälle, die nichts mit Vorbestimmung zu hat. Wozu gibt es Solidargemeinschaften, die sich Versicherungen geschaffen haben um sich im Falle der Verunfallung gegenseitig zu helfen? Wenn jeder nur seines Glückes Schmid sein sollte, wären die für die Katz.

    Volli, eben Dein Kommentar entdeckt. Paßt volli.

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  12. Skeptiker sagt:

    @Ludwig der Träumer

    Also ich lese gerne Deine Kommentare, irgendwie ist da Tiefgründigkeit oder auch Melancholie vorhanden.

    Das Stück wird ja auch eher als schwermütig empfunden.

    Und das gibt ja auch tatsächlich Fälle, wo erst nach 30 Jahren dank einem DNA Test die Tochter eher ungewollt feststellte, das Ihre Mutter gar nicht die wirtliche Mutter sein kann, sondern die wurden tatsächlich im Krankenhaus vertauscht.

    Aber ich habe selber noch ein Bruder und eine Schwester, wobei meine 8 Jahre ältere Schwester, ein wirkliches Miststück ist.

    Das muss man sich mal vorstellen, als im Jahr 2002 mein Vater verstorben ist, sprich kaum war die öffentliche Trauerfeier vorbei, hat das kleine Miststück, nach einer Flasche Rothwein, erstmal gegen mein Vater gekotzt, weil sie ihre Erziehung als so verklemmt angesehen hat.

    Am diesen Tag meinte meine angebliche Schwester, sie wollte ja mal Nutte werden und da ist die zu den Zuhältern gegangen und meinte:

    Macht mit mir was ihr wollt.

    Aber die Zuhälter haben sie nur ausgelacht und meinten:

    Was sollen wir denn mir dir, du hast doch nicht mal Titten.

    Wenn ich mir das bildlich vorstelle, kann ich heute darüber lachen, aber am Tag der Beerdigung von mein Vater, hätte ich der am liebsten in die Fresse gehauen.

    =========
    Als ich 15 Jahre alt war, hat mich mein Vater vor seiner eigenen Tochter sogar gewarnt, er meinte:

    Junge gehe da nicht hin, die will Dich nur versauen, die ist doch schon mit einer Zigeunerin zusammen.

    => Hätte ich bloß auf mein Vater gehört.

    Aber das ist ein anderes Thema.

    Gruß Skeptiker

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  13. Lo Cypher sagt:

    Hi Ludwig,

    zu zwei verschiedene Zufälle, der Beabsichtigte und der Unbeabsichtigte möchte ich Dir meine Gedanken schildern.
    „Jeder ist seines Glückes Schmidt“ ist ein für mich zwar ein schaler PR-Spruch, aber in ihm stecken doch eine Menge möglicher Wahrheiten.
    Ich würde gerne zu der Tatsache, dass wir ein „Schicksal“ haben (mit dem Wort Schicksal fassen wir ja die Geschicke eines Lebens zusammen), noch die „Bestimmung“ eines Menschen hinzufügen.
    Ich stelle die Bestimmung eines Menschen seinem Schicksal voran.
    Als Beispiel, zum besseren Verständnis weshalb ich einen Unterschied zwischen Bestimmung und Schicksal sehe, nehme ich einen Tanzbären. Seine Bestimmung ist zu tanzen. Die Art und Weise, wie er tanzt ist sein Schicksal.
    Auf den Menschen bezogen könnte man sagen, es ist seine Bestimmung zu leben, zu existieren. Was er mit seinem Leben macht, fusst auf seinen Entscheidungen und eben jene zusammen gefasst ergeben sein Schicksal.
    Nun ist es aber nicht ganz so simpel, denn der Mensch lebt in einer Gemeinschaft und daher ereignen sich aus der Sicht jedes Einzelnen gewollte und ungewollte Interaktionen. Eben das Beabsichtigte und das Unbeabsichtigte. Aus der Sicht eines Einzelnen ereignen sich/ könnten das also die Zufälle sein.
    Aber im gesamten Überblick betrachtet, wenn man mal die Position eines übergeordneten Beobachters einnimmt, würde man erkennen, dass es da keine Zufälle gibt. Denn wir beobachten in einer Interaktion das Beabsichtigte des einen, welches für den anderen das Unbeabsichtigte ist, dass er nicht wollte bzw. nicht erwartet.
    Der Zufall könnte daher wohl eher eine sehr individuelle Beschreibung von Überraschung, Unbeabsichtigt, Unwissenheit, Nicht-Erkennbaren, usw. sein.
    Wie auch immer…;)
    Ich mache mir eher Gedanken darüber, was denn nun die Bestimmung des Menschen ist oder dass sogar die Bestimmung selbst eine Absicht sein könnte. Und an dieser Stelle tauchen dann einige, für mich interessante Fragen auf:
    Ist die Bestimmung darauf ausgelegt nur zu existieren? Soll das der Zweck sein, zu existieren um zu leben?
    Ist des Menschen Freiheit, seine Selbstbestimmung, nur darauf beschränkt, zu wählen wie auf er auf eine Melodie gleichwie der Tanzbär tanzen will?
    Ist sein Schicksal seine einzige Freiheit und/oder kann der Mensch auch die Bestimmung seiner Existenz selbst wählen?
    Hat der Mensch irgendwann einmal seine Bestimmung selbst verursacht und sich deshalb mit seinem Schicksal selbst eingeschränkt? Vergaß er diese entscheidende Ursächlichkeit?

    Abgesehen von all den Fragen da oben, konnte ich herausfinden, dass es eine Zeit zwischen den Leben gibt. Eine Zeit zwischen dem letzten Tod und der erneuten Geburt. Eine Zeit, in der etwas mit uns geschieht und für die Zukunft des neuen, des kommenden Lifetime festgelegt wird…:) Da wird die grundlegende Natur unseres Schicksals, auch unsere zukünftige Individualität, also unser persönliches Wesen entschieden.
    Und ich schätze, dass in dieser Zwischenzeit auch einiges schief laufen kann…:). Zumindest habe ich das Gefühl, dass das mit mir passiert ist….
    Da bin dann wieder bei Deinem Verdacht, Du könntest bei den falschen Eltern gelandet sein. Solche Gedanken hatte ich als kleiner Junge auch gehabt. Heute vermag ich andere Wahrscheinlichkeiten und Zusammenhänge mit jenen Verdacht verknüpfen, als zu der Zeit, als ich noch ein kleiner Steppke war.

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  14. Ludwig der Träumer sagt:

    Die Geschichte der Verwechselung im Krankenhaus war als Gedankensprung zum Thema Zufall gedacht. Ich leide sicher nicht darunter. Hatte eigentlich auch nie darunter gelitten. Dazu war der eigene Überlebens- und Entwicklungskampf zu groß um mich noch um diese Nebensächlichkeit zu kümmern. Vielleicht nicht ganz – jedoch meistens. Ich denke nach wie vor, daß Zufall oft im Sinne von ‚es fällt mir zu‘, weil Selbstbestimmung vor der nächsten Inkarnation unsere ureigene schöpferische Kraft ist, die treibende Kraft zur Menschwerdung sein könnte.

    Da ich jedoch die Schöpfung nur als Idee betrachte, die gleichermaßen der Ingenieurkunst plant, entwickelt und baut, ist das Ergebnis durch Versuch und Irrtum – dem Unfall nicht gefeit. Es war einfach auch nicht für den Schöpfer vorhersehbar, was passieren könnte. Wir bauen was, das noch nie da war.
    Gott ist nicht allmächtig. Sonst wäre er ein allmächtiger Sadist. Deswegen sehe ich die andere Seite des Zufalls als Unfall – nicht vorhersehbar. Nicht für Gott, nicht für alle wohlwollenden Helfer in der Ebene des Jenseits, die uns zur neuen Inkarnation beraten. Es gibt einfach den Zufall, den ich Unfall nenne. Durch nichts, aber auch durch gar nichts vorhersehbar.

    Es ist einfach Scheiße, wenn du als Krüppel dich durch das Leben wursteln mußt oder nach einem ordentlichen Leben dich in der Gosse wiederfindest und nach einem langen anständigen Leben in der Hartz4- Arena eine Zeitlang vor dem Hungertod herumtreiben läßt.

    Seltsamerweise müßte die größte Mehrheit der Menschheit ein mieses Karma aufarbeiten. Wie viele Menschen haben sich ein Drecksaukarma aufgebaut? Alle waren Drecksäcke oder was? Nur um zu lernen, daß jeder seines eigenen Glückes Schmid ist?

    Alles vorbestimmt oder jeder ist seines Glückes Schmid? Geh ma ford. Genau das ist das Drama, das wir uns eingebrockt haben. In den indischen Religionen wird das besonders kraß im Miteinander ausgedrückt. Da kannst du ohne Empathie auf der Straße verrecken. Diese Esoterik – du kannst wenn du nur wolle, ist die größte Scheiße, die uns bisher eingeimpft wurde.

    Es gilt aber etwas anderes daraus zu lernen. Jeden kann dieser Unfall treffen. Dafür wurden Versicherungen geschaffen. Gegenseitige Hilfe war angesagt im Falle des Unfalls. Damit war aber die bedingungslose Hilfe kaputt. Die Versicherung fordert, was du Mensch nicht hast. Mensch, du hast dich mit Versicherungen auf ein Zukunft eingelassen, die nichts versichert, außer der Zukunft der Arschlöcher, die dir das versprechen.

    Danke, Lo Cypher, Du hast mich zu diesem Kommentar inspiriert.

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  15. Wenn ich endlich begreifen würde, daß meine Wiedergeburt auf dieser Erde bald wieder ansteht, müßte ich mich dann nicht als Alleinerbe in meinem Testament einsetzen mit der Erkenntnis der Korrektur der Irrung des Vinz?
    Aber wen als Verwalter meines Vermächtnis bis dahin einsetzten? Wenn ich erst in der dritten Generation nach meinem Ableben widerkomme ist alles futsch. Die Kinder pflegen es im besten Fall. Die Enkel verprassen und verhuren es. Die Urenkel sind inzwischen so gender- und transsexuell verseucht, daß ich ihnen das nicht zugestehe. Wo noch hin?
    Also bleibt nur eines – mein Testament umschreiben – auf mich selbst als Alleinerbe – bedingungslos angstbefreit jeglicher Emotion. Mein Erbe, das ich in die nächste Inkarnation mitnehme, ist meins – mein Leben. Das kann mir kein Verwalter nehmen. Bin gespannt wo ich da lande. Bis jetzt habe ich alle Irrungen – auch meiner eigenen überlebt. Wird noch lustig das nächste Leben, wenn wir dem nicht verbissen und angstbesessen entgegensehen. Das eigene selbstbestimmte Testament ohne Verwalter ist der Schlüssel zur Menschwerdung.

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  16. Lo Cypher sagt:

    Das du den Dialog nach einem Jahr wieder aufgreifst…?!
    Was ist denn in der Zwischenzeit passiert?

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