Da um die Krim und die Sanktionen gegen Rußland momentan so viel Wirbel gemacht wird und schon aus Zeitgründen nicht jede Medien-Lüge einzeln widerlegt werden kann, sollen hier einige zusätzliche wahre Fakten angeführt werden – das Mosaikbild kann sich jeder selbst zusammenbauen. – lucky
Welch großen Einfluß die sonst eher verschwiegenen militärischen und wehrtechnischen Aspekte dabei haben, wird danach vielleicht auch deutlicher.
1. wen treffen die Sanktionen ?
+ Lockheed-Martin hat aus Rußland von der Fa. „Energomasch“ unlängst 60 Raketen-Triebwerke RD-180 erhalten – warum kauft man die zum Stückpreis von ca. 11 – 15 Mio USD? der Vertrag läuft bis 2018 – für die „Atlas-5“ wurden schon 50x Triebwerks-Bausätze geliefert, wobei bereits 35 Starts mit diesen speziell für diese Rakete entwickelten Triebwerken erfolgreich und ohne Probleme stattgefunden haben
+ die französische Werft in Saint Nazaire baut gegenwärtig einen von zwei (teilweise mit von russischen Werften nach französischen Zeichnungen gebauten und an Frankreich gelieferten Teilen) vom Hubschrauber-Träger Typ „Mistrale“ zusammen und aus – Vertragsumfang über 2 Mrd USD – das erste Schiff soll am 1.11.2014 an Rußland übergeben werden – laut „Defense News“ verlangen Nato-Experten, daß die Nato diese Schiffe abkauft und bei sich in Dienst stellt – das würde Zahlungen an Rußland in Milliardenhöhe an Strafen nach sich ziehen – inzwischen hat die russische Armee die ersten 26 Hubschrauber für den ersten „Mistrale“ geordert
+ der Mars-Rover Curiosity hat einen russischen Neutronendetektor, der zur Wegaufnahme und Fahrtroutenplanung dient
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+ die russischen Firmen-Kreditnehmer bei den internationalen Banken könnten als Gegenmaßnahme auch die Bedienung ihrer Kredite einstellen: Rosneft/Gasprom haben 90 Mrd USD Schulden, die 4 Staatsbanken (Sberbank, VTB, VEB und RSCH) zusammen 60 Mrd.
+ der gesamte Afghanistan-Transit des Abzugs der VSA-Truppen läuft über Rußland
+ der kanadische Bombardier-Konzern wollte 2014 in Rußland mit der Lizenzmontage von 50 Mittelstreckenflugzeugen Q400 beginnen, vorher sollten 50 Flugzeuge aus Kanada geleast werden, insgesamt ein Volumen von ca. 3,4 Mrd Dollar – jetzt mußte man das Projekt stoppen
+ die BRD verzichtet auf die weitere Durchführung des Vertrages über 120 Mio Euro, den die Fa. Rheinmetall für den Bau eines Trainingszentrums für Panzerfahrzeuge in Mulino abgeschlossen hatte (natürlich können wir davon ausgehen, daß der Firma Rheinmetall der Verlust daraus durch den Steuerzahler, d.h. durch uns alle, wieder ausgeglichen wird, in „schöner deutscher Tradition“)
+ der Chef der russischen Waffenexportfirma, Hr. Isaikin, hat auf der FIDAE-2014 in Chile mitgeteilt, daß die Sanktionen keinerlei Einfluß auf die Exportverpflichtungen Rußlands auf seinem Fachgebiet haben würden – 2013 waren aus Rußland für 13,2 Mrd USD wehrtechnische Produkte (vor allem Hubschrauber, Flugzeuge, Panzer, Luftabwehrtechnik) exportiert worden, und es gebe weiterhin einen soliden Auftragsbestand
2. schaden die Sanktionen der Ukraine ?
– die Firma „Motor-Sitsch“ („Мотор Сич“) in Saporozhje liefert wertmäßig zwischen 30 und 70% ihrer Produktion (An-Flugzeug- sowie Mi- und Ka-Hubschrauber-Triebwerke) nach Rußland – dort hängen einige (zivile) Hubschrauber-Typen und der Jak-Strahltrainer von den Lieferungen ab – der langfristige Vertrag (2011-2015) umfaßt 1,2 Mrd USD – wobei ein Großteil der Teile- Zulieferungen aus Rußland kommt, die auch über die Hälfte der sonstigen Export-Einnahmen der Firma ausmachen – die russischen Kampfhubschrauber Mi-28N und Ka-52 fliegen mit russischen Triebwerken der Fa. „Klimow“, St.Petersburg – inzwischen hat „Motor-Sitsch“ darauf verwiesen, daß 90% der nach Rußland gelieferten Erzeugnisse für Exporte Rußlands in andere Staaten vorgesehen seien, wobei 3/4 der gelieferten Triebwerke sowieso für zivile Hubschrauber vorgesehen sind, und sollte Rußland seine Teilezulieferungen einstellen, würden ukrainische Exportverträge mit China, Indien, Lateinamerika und Nahost wegfallen und 27.000 Mitarbeiter wären ohne Arbeit
– der Konzern „Antonow“ baute bzw. entwickelte in Kooperation mit russischen Unternehmen die Flugzeuge AN-70 (analog A-300) und AN-148 (Passagier-Mittelstrecke), aber Rußland hat für diese Anwendungen eigene Produkte (IL-76 und SSJ-100) – außerdem bestehen die Antonow-Flugzeuge (laut Le Monde) zu 30 – 60% aus russischen Zulieferteilen
– die Firma „Sorja-Maschprojekt“ stellt neben Schiffsturbinen vor allem Gas-Pumpstationen für Gasprom her – auch bestehen große Service-Verträge mit Gasprom
– von den 3600 Betrieben des Militär-Industrie-Komplexes (vor allem Flugzeugbau und Kosmos), welche die Ukraine beim Zerfall der SU übernommen hatte, und die 35% der Industrieproduktion ausmachten, sind durch Mißmanagement nur noch ca. 140 übrig
– ca. 70% der Zulieferungen für die ukrainischen MIK-Firmen kommen aus Rußland, ca. 50% der Erzeugnisse der ukrainischen MIK-Firmen gehen nach Rußland
– viele Versuche der ukrainischen Unternehmen, mit westlichen Firmen und Kunden ins Geschäft zu kommen, sind gescheitert – es gab Waffentechnik-Exporte nach Asien (Türkei, China, Thailand u.a.), die jedoch alle auf noch in Sowjetzeiten entwickelten Technologien beruhten
– die ukrainischen Firmen „Juzhnoje“ und „Juzhmasch“ in Dnepropetrowsk sind der Entwickler und der ehemalige Produzent der weltgrößten ballistischen Rakete „Wojewoda“ (im Westen SS-18 „Satana“ genannt), die bis zu 10 Sprengköpfe auf beliebigen Bahnen weltweit ins Ziel tragen kann – momentan lebt die ukrainische Firma vor allem vom Service für diese Raketen in Rußland (dazu gibt es seit 2006 ein gültiges Regierungsabkommen) und benötigt dringend Geld, da allein „Juzhmasch“ bei seinem örtlichen Energieversorger 14 Mio USD Schulden hat – außerdem kommen einige Hundert Mio USD Forderungen von Boeing aus dem mißlungenen „Sea-launch“-Projekt auf beide Firmen zu – Rußland selbst arbeitet intensiv an der Ablösung der SS-18 durch die neue eigene „Sarmat“-Rakete
– von ca. 1100 modernen Kampfflugzeugen und ca. 900 Armee-Hubschraubern, welche die Ukraine 1992 übernahm, sollen gegenwärtig nur noch ca. 225 Flugzeuge und knapp 200 Hubschrauber einsatzbereit sein
– Präsident Putin hat am 9.4. nochmals ganz klar alle russischen Unternehmen beauftragt, alle Vertragsverpflichtungen gegenüber ukrainischen Partnern in vollem Umfang und pünktlich zu erfüllen – gleichzeitig sollen Konzepte erarbeitet werden, wie mit „einer Veränderung der Situation“ umzugehen ist, d.h. mit einem Ausfall der Lieferungen aus der Ukraine
– heute bestätigte der Industrieminister Manturow dem Präsidenten Putin, daß es laut einer durchgeführten Analyse der Situation mit einer Ablösung der Lieferungen aus der Ukraine keine ernsthaften Probleme geben würde.
3. werden die Sanktionen streng durchgesetzt ?
+ die Nasa soll laut Pressemitteilungen die Zusammenarbeit in der Raumfahrt gestoppt haben – es gab ungeachtet dessen bis zum 3. April aber noch keine offizielle Bestätigung der Nasa gegenüber den russischen Partnern – auch auf Facebook und Twitter fehlt eine Unterschrift eines Nasa-Verantwortlichen
– es gibt zur Zeit nur die russischen Sojus-Raketen zur Ver- und Entsorgung der ISS – der Vertragsumfang zwischen Nasa und Roskosmos von 2011 beträgt über 750 Mio USD, 2013 wurde eine Ergänzung über 424 Mio USD bis 2017 unterzeichnet – pro Flug 70 Mio USD – also habe die Nasa die ISS von den Sanktionen ausgenommen
+ VSA-Satelliten werden vom kasachischen Kosmodrom Baikonur durch russische „Proton“-Raketen in die Umlaufbahn gebracht – bis auf weiteres könne sich auch daran nichts ändern – es sei denn, die VSA verzichten auf die Starts…
+ am 4. April startete in Kourou eine russische „Sojus-ST“-Rakete und brachte den europäischen Satelliten Sentinel-1A auf die Umlaufbahn – weitere 6 Starts bis 2019 für insgesamt ca. 400 Mio USD sind vertraglich vereinbart
+ die US-Firma „Orbital“ kauft 20 Raketentriebwerke vom Typ NK-33 bei der russischen Firma ODK, die sie für 10 „Antares“-Raketen zum Triebwerk AJ-26 modifiziert – die Lieferungen verlaufen planmäßig
+ der Konzern Boeing kooperiert weiter, sowohl mit der russischen Firma „Avisma“ (liefert spezielle Titan-Halbzeuge) als auch der Sberbank
+ der Staatskonzern „Ukroboronprom“, dem die meisten Unternehmen des MIK unterstehen, bekam sofort eine neue Führung aus „Revolutionären und Bankiers“, obwohl der ehemalige Chef Gromow, ein Mann des Oligarchen Achmetow, kurz vorher noch von den großen Erfolgen berichtet hatte – sofort wurden, wie auch Klitschkos „Udar“ forderte, populistisch alle Unternehmen angewiesen, ihre Geschäftsbeziehungen mit Rußland einzustellen
– die Folge kann nur der Zusammenbruch des gesamten Industriezweiges sein, wobei „Udar“ dies durch die EU kompensiert haben möchte
+ einige ukrainische Firmen, die nicht der Staatsholding „Ukroboronprom“ unterstehen, setzen ihre Lieferungen nach Rußland termintreu fort, darunter die Fa. „Arsenal“ in Kiew, welche Infrarot-Suchköpfe für Flugzeuge und Raketen entwickelt und baut
+ die Erklärung des „Vize-Premiers“ Jarema von Anfang April über die Aufkündigung der militärtechnischen Zusammenarbeit mit Rußland beinhaltete wohl kaum zufällig keine konkrete Terminangabe, ab wann dies stattfinden solle – momentan wäre das eine Katastrophe für die o.g. ukrainischen Unternehmen
4. könnte es wegen der Krim Krieg geben ?
+ laut „IHS Jane’S“ ist ein Krieg Rußland-Nato wegen der Krim wenig wahrscheinlich, da die Folgen gigantisch wären: Europas Energieversorgung bräche zusammen, die Finanzmärkte wahrscheinlich auch; die Gefahr einer atomaren Eskalation wäre enorm; und da die Ukraine weder zur EU noch zur Nato gehöre, sei kein Automatismus zu erwarten – auch wenn die faschistische „Batkiwshhina“-Partei am 6.3. einen Gesetzentwurf zum Beitritt der Ukraine zur Nato in die Kiewer Rada eingebracht hat
+ eine Eskalation zwischen Rußland und der Ukraine hält man im Westen dagegen für wahrscheinlicher – offensichtlich hat man keine Ahnung, wie eng die Menschen beider Länder und auch die Offiziere beider Armeen durch die gemeinsame über 70jährige Geschichte zusammengewachsen sind
+ die ebenfalls Anfang März bekannt gewordenen Gerüchte, die Ukraine habe sich um eine Einbeziehung in das VSA-Raketenabwehr-Programm beworben, sollen vorerst vom ukrainischen Außenministerium dementiert worden sein – vielleicht auch, weil es in Kiew noch einige nüchtern rechnende Fachleute gibt, die nach der Übernahme der Krim durch Rußland wissen, daß damit das sog. europäische „Raketenabwehrsystem“ der VSA nur noch die Hälfte wert ist, denn Rußland wird strategische Raketenträger-Flugzeuge vom Typ Tu-22M3 (Nato-Bezeichnung Backfire) dort stationieren (Aktionsradius 2400 km plus 500 km Raketenreichweite) – zusammen mit den „Iskander M“-Raketen (Reichweite 500 – 2000 km) sind dadurch auch ohne ballistische Interkontinental-Raketen alle möglichen Lokalitäten des Systems (einschl. Rammstein) sowohl konventionell als auch nuklear erreichbar
+ Präsident Putin hat am 28.3.14 angewiesen, die Militärtechnik, darunter 350 gepanzerte Fahrzeuge, die zu den bei der Ukraine verbliebenen Einheiten auf der Krim gehörten, der Ukraine zurückzugeben – ca. 15.000 Soldaten auf der Krim waren in die russischen Armee übergetreten
+ russische Analysten dagegen sehen die Gefahr eines „großen regionalen Krieges“ vor allem vom Nahen und Mittleren Osten sowie Zentral-Afrika ausgehen – sie erwarten ein Ende des bisherigen Systems der Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen und damit eine deutlich höhere Gefahr von deren Einsatz, egal an welcher Stelle der Region
+ was eine „mögliche“ Rückkehr der Ukraine in den „Klub der Atommächte“ betrifft, so sind alle Spekulationen darüber technisch ohne reale Grundlage – die Zeiten, da ein genialer Konstrukteur allein einen flugtauglichen Flugapparat entwickeln und anfertigen konnte, sind hundert Jahre her – heutzutage kann auch die fähigste kleine Gruppe diese Aufgabe nur für sehr einfache Anforderungen „stemmen“ – ein Düsenflugzeug oder eine Atomrakete sind nicht so leicht darstellbar – somit kann die Ukraine weder die Gefechtsköpfe selbst herstellen noch komplette Raketen bauen
5. weitere interessante Fakten
– die VSA haben am 1. März ohne Vorwarnung und ohne Mitteilung an die Öffentlichkeit eine Reihe von Waren mit einem Exportverbot nach Rußland belegt, darunter militärtechnische Güter und sog. „dual-use“-Güter, die zivil wie auch militärisch verwendbar sind (darunter Sprengstoffe, und Laser) – nach Einschätzung von foreign-policy.com schadet das aber mehr den Exporteuren in den VSA (2013 betrug der Vertragsumfang der VSA-Exporte nach Rußland über 1,5 Mrd USD)
+ China verspricht sich weitere günstige Übernahmen von ehemals sowjetischem militärtechnischem Know-how aus der Ukraine durch den weiteren Zerfall der dortigen wehrtechnischen Industrie – schon unter Janukowitsch war ihnen der Zugang zur Übungs-Startrampe für Flugzeugträger-Piloten auf der Krim („Nitka“) gewährt worden, außerdem durften sie 2005 zwei moderne Flugzeuge vom Typ Su-33 kaufen – die china-eigene Nachentwicklung – der Flugzeugträger-Fighter J-15 – fliegt seit 2010; weitere technologische „Feinheiten“ wie die komplette Dokumentation und 2 Exemplare der in Rußland entwickelten Spezial-Hoovercraft-Flugboote „Bison“ (ukr. „Subr“) für 350 Mio USD wurden unter Janukowitsch an China verkauft – nicht unwahrscheinlich, daß auch deswegen die VSA ihn weg haben wollten…
+ Chinas momentan im Bau befindliche Raumstation wird 2020 im Erdorbit die einzige sein – die ISS ist bis dahin „am Ende ihrer Tage“ angelangt
+ Israel pflegt sicherlich nicht ganz umsonst einige Majdan-Kämpfer – dort ist man scharf auf das Know-how zur SS-18 – da sieht man auch leicht über antijüdische Äußerungen prominenter ukrainischer Faschisten hinweg – dem steht allerdings seit 1998 die Mitgliedschaft der Ukraine im 1987 gegründeten internationalen Verein zur Kontrolle der Raketenwaffen MTCR, dem 33 Länder angehören, entgegen – auch Kontakte zu türkischen und chinesischen Vertretern zur SS-18 werden bisher von ukrainischer Seite dementiert
+ China rechnet mit verstärkten Lieferungen von Energieträgern aus Rußland, da die Ukraine weniger davon kaufen wird, sobald der abzusehende Niedergang der ukrainischen Industrie einsetzt, aber auch mit besseren Absatzchancen für seine Produkte in Rußland, wenn Europa weniger liefert
+ laut westlichen Quellen beträgt der Militäretat Chinas in diesem Jahr 131 Mrd USD, laut Sipri sind weitere 3,4 Mrd USD für die Aufrüstung in den Provinz-Etats versteckt, hinzu kommen weitere Mittel – insgesamt sollen es schon 2012 über 166 Mrd USD (offiziell 108 Mrd) gewesen sein – zum Vergleich: die VSA wollen allein für die Beschaffung von Waffentechnik im nächsten Finanzjahr 154 Mrd USD ausgeben, das gesamte Militärbudget wird 495 Mrd USD umfassen (plus anderswo versteckte Haushaltsposten)
+ interessant auch die „flegelhafte“ Frage nach einem Zusammenhang zwischen der Krim-Krise und den TTIP-Verhandlungen: http://www.flegel-g.de/2014-03-24-TTIP-NATO.html
+ ergänzend eine realistische Einschätzung der wahren Lage: http://www.antikrieg.com/aktuell/2014_02_14_russland.htm
Und hier kommt das, was die VSA und die internationale Finanzoligarchie am meisten treffen wird:
+ Ende März, als Reaktion auf die Einstellung der Visa- und Mastercard-Dienste für die Bankengruppe „Rossija“ sowie die Erweiterung der Sanktionsliste auf regierungsnahe russische Bankiers, verkündete Präsident Putin, daß daran gearbeitet wird, ein eigenes internationales Verrechnungssystem aufzubauen, das einen Export von Energieträgern und Waffen gegen Rubel-Verrechnung ermöglichen soll
+ am 3.4. legte der Chef der staatlichen Außenhandelsbank VTB, A. Kostin, nochmal nach: mit den VSA würden nur 2% des Exports und nur 5% des Imports abgewickelt, während allein Energieträger und Waffen 44% des Exports ausmachen – wozu also in Dollars abrechnen?
+ auch der Präsidentenberater Glasjew hieb in dieselbe Kerbe: die baltischen Staaten sind vollständig, einige westliche Staaten in hohem Maße (30 – 40%) von den russischen Energieträger-Lieferungen abhängig – dem stehen jeweils rege Lieferungen an Rußland gegenüber und jederzeit könnte auf eine Rubel-Verrechnung umgestellt werden
+ Glasjew verwies darauf, daß dadurch auch die Abhängigkeit von (oft manipulierten) Schwankungen der Energieträger-Weltmarktpreise abnehmen würde – für alle (Lieferanten wie Abnehmer) ein Gewinn, und mit China wäre es leichter sich zu einigen als mit Europa, und in einer chinesischen Grenzprovinz zu Rußland würde der Rubel schon probeweise als Zweitwährung akzeptiert
+ diese Entwicklung würde mittelfristig das Ende des Petro-Dollars bedeuten, wenn es Rußland gelingt, die entsprechenden Verträge mit China und dem Iran zu realisieren –
http://www.zerohedge.com/news/2014-03-21/petrodollar-alert-isolated-west-putin-prepa-res-announce-holy-grail-gas-deal-china (in deutsch bei http://www.luftpost-kl.de unter LP 057/14)
siehe auch hier: http://www.schnittpunkt2012.blogspot.de/2014/04/steht-ein-wahrungspolitischer-wandel-an.html
Insgesamt ist die Situation Rußlands in der Weltwirtschaft eine andere als zu Zeiten des vorigen „Kalten Krieges“ – es ist weitgehend integriert (Warenaustausch EU-Rußland fast 300 Mrd Euro p.a.) und seine konsequente Herauslösung würde einige westliche Firmen, vor allem in Europa, aber auch in den VSA sehr empflindlich treffen.
Insofern ist nicht zu erwarten, daß deklarative politische „Feindschafts“-Erklärungen auch strikt umgesetzt werden.
Zumal auch im vorigen „Kalten Krieg“ mit der Cocom-Liste ein Dauer-Embargo für Hochtechnologien bestand, das an entscheidenden Stellen immer wieder umgangen wurde – es finden sich immer eine paar Leute, die für (viel) Geld ALLES tun…
Die BRD-Wirtschaft ist durch einen jährlichen Warenaustausch von 80 Mrd Euro (davon hängen hier 300.000 Arbeitsplätze ab!) und 20 Mrd Euro Investitionen mit Rußland verbunden – von den 35% des Gesamtverbrauchs durch die russischen Gaslieferungen, 25% beim Erdöl und anderen bekannten Fakten abgesehen.
Unsere Polit-Marionetten sollten also sehr vorsichtig agieren, was die Vertretung fremder Interessen betrifft – denn „beim Geld hört die Gemütlichkeit auf“ ist ein vielzitierter Ausspruch eines DEUTSCHEN Großindustriellen.
Wie unschwer zu erkennen, ist die Sachlage längst nicht so einfach, wie uns das so mancher „Politiker“ oder „Journalist“ versucht darzustellen. Es bleibt also interessant, und wie wir wissen, wird nichts so heiß gegessen, wie es vom Herd kommt.
Lucky
P.S. auf den Quellennachweis jeder einzelnen Information habe ich mal verzichtet – sie sind problemlos zu ergockeln, vor allem für alle russisch-sprachgewandten – es wurden nur „freie“ Quellen verwendet. 😉
Hat dies auf Der Geist der Wahrheit.. rebloggt und kommentierte:
Wer würde bei diesen „Sanktionen“ auf der Strecke bleiben
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einen großen Dank an luckyhans für die geleistete Arbeit, uns zur Information, danke!
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Puuuuh
und Danke!
Was ein Gespinst!
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@Lucky
Dieser Artikel ist wichtig, denn er zeigt schlüssig, wie die einfachen Slogans, Werbetitel Darstellungen und Drohungen von „Politikern“ weit neben wahren Sachverhalten segeln.
Dieser Artikel fusst auf Riesenarbeit. Ich danke dir sehr, Lucky. (Mein Ego vermeldet grad grämlich, unser einer könnten für dicke fette Kohle schreiben – allerdings andersrum, es wäre uns ein Leichtes)
🙂
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Man sieht die Verzahnung und Verwurzelung von allem und alles. Wenn das Geldsystem zusammenbricht wird man auf die alte Methode „Ware gegen Ware“ zurückgreifen oder es bricht das totale Chaos aus. Da genügt dann ein „Streichholz“ um alles zum Entflammen zu bringen. Aber keine Angst, noch ist nicht aller Tage Abend. Ich denke, dass im Hintergrund Kräfte am Wirken sind an denen sich die Schmarotzer die Zähne ausbeissen werden. Ihre Tage sind gezählt. Der Informationskrieg zeigt auf Aufklärung. Und Wissen ist Macht.
Die Verantwortungsträger in den mittleren Rängen werden sich dem neuen Wind anpassen und dann ist es aus für die Schmarotzer und sie werden enteignet werden. War schon immer so. Auch im Mittelalter hat man die Wucherer in die Schranken gewiesen. Eine Blüte ohnesgleichen wurde dadurch ausgelöst. Wie auch in den 12 Jahren in Deutschland vor dem letzten Krieg.
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“ Ich denke, dass im Hintergrund Kräfte am Wirken sind an denen sich die Schmarotzer die Zähne ausbeissen werden. Ihre Tage sind gezählt. Der Informationskrieg zeigt auf Aufklärung. Und Wissen ist Macht.“
Gott sei es gepfiffen und getrommelt. Sonst würde ich noch irre im Sumpf der Sklaverei.
“Ware gegen Ware” wird zwischen China, Russland, Indien, Brasilien, Südafrika sowie vielen anderen Ländern untereinander auch schon im großen Stil praktiziert. Nur hier werden wir weiter für bescheuert gehalten.
Vor ein paar Tagen „tobte“ (die machen das immer sehr vornehm) das Wallstreet Journal [das ist das führende Propagandablatt des Imperialen Kapitalismus]:
„China Cash Shortage Brings IOUs to Fore
Use of Acceptance Drafts Grows as Economy Slows, Banks Hesitate to Lend
JINING, China—Xie Daoliang’s business survives by trading almost exclusively in a virtual currency, but not by choice.“
* IOU = „i owe you“ => Schuld-Schein = „Ich schulde dir/ihnen“
„Chinas Bargeld Verknappung lassen Schuld-Scheine ins Blickfeld geraten“
=> „treten in den Vordergrund“
=> gemeint ist aber etwas ganz anderes, nämlich ANGST, PANIK, Blankes Entsetzen
Es dämmert ihnen bereits „Jetzt Schon“ und es wird versucht die Zeitungskunden, die Jahrzehnte verarscht wurden, bei der Stange zu halten, in dem ihnen – denen voll bis Oberkante Unterlippe in Hirn geschissen wurde – auch ein paar Wahrheiten mitgeteilt werden, die sie eh nicht mehr raffen. Im Nachhinein kann sich dann die Journaille damit „rechtfertigen“ „aber man habe doch nach besten Wissen und Gewissen informiert“ …
=> GESAGT wird, dass das Wechsel-Geschäft ans Ruder gekommen ist, bzw. die Macht übernommen hat. [statt „comes“ to Fore, wird „brings“ to Fore“ benutzt, meint zwar das gleiche und bedeutet doch etwas anderes, nämlich versteckt: rettet euch, wenn ihr noch könnt (das System kackt gerade ab)
Damit aber hat China gleich dem tapferen Schneiderlein mehrere Fliegen, die mittlerweile lästig geworden sein dürften, mit einem Streich erledigt!
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Und NICHTS schreckt diese SCHULDEN-MACHER, SCHULDEN-GEBER und ZINSEN-NEHMER mehr als die „Mefo-Wechsel“, die von 1934 bis 1938 in Deutschland herausgegeben wurden – überhaupt hassen sie den Wechsel, da es sich um echtes Geld handelt und fürchten sich davor, wie der Teufel vorm Weihwasser.
Was meint ihr, wie ich mich freute als ich den Artikel – und gleich auf der ersten Seite – vor zwei Tagen zu Gesicht bekam!
http:// online.wsj.com/ news/articles/SB10001424052702303532704579479150664949722?KEYWORDS=china+no+money&mg=reno64-wsj&url=http%3A%2F%2Fonline.wsj.com%2Farticle%2FSB10001424052702303532704579479150664949722.html%3FKEYWORDS%3Dchina%2Bno%2Bmoney
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Noch ein Punkt als Ergänzung:
Verschiedene Quellen in der Ukraine und Rußland weisen darauf hin, daß bereits jetzt Söldnertruppen der aus Afghanistan für ihre Brutalität bekannten VS-amerikanischen Firmen „Blackwater“ und „Greystone“ in der Ostukraine im Einsatz sind. Sie sind vollständig in Uniformen und Ausrüstung der ukrainischen Spezialeinheiten gekleidet – mehr siehe:
http://german.ruvr.ru/2014_04_10/Private-US-Truppen-sind-anscheinend-schon-in-der-Ukraine-2855/
Und ich verspreche euch: kein denkender Ukrainer wird auf seine eigenen Landsleute schießen – das sind IMMER ausländische Söldner – sie waren es auf dem Majdan, und sie werden es bei allen künftigen Zusammenstößen sein. Vielleicht auch der eine oder andere verhetzte kleinmütige Jung-Faschist, der sich so versucht zu profilieren – aber das sind absolute Ausnahmen – ich habe 5 Jahre in der Westukraine gelebt und kenne die Menschen. Selbst unter Befehlsnotstand werden sie immer eher daneben schießen…
Wer eine „neutrale“ sachliche Analyse der Situation um die Ukraine lesen will, der lese das Interview, das der polnische General Balzerowicz etwa um den 9.4. der Agentur „Wirtualna Polska“ gegeben hat – es ist in polnisch, englisch und auch in russisch im Netz verfügbar – und der Mann ist mit absoluter Sicherheit KEIN Putin- oder Rußland-Fan – aber ein erfahrener Militär.
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Tja, und wieder und immer wieder die Methoden des Imperialen Monetarismus …
=> SCHULDEN -> Verschuldung -> durch Zins bis der wirtschaftliche Körper einer Gesellschaft bis zu den Knochen abgenagt ist und die Sklavengesellschaft / Menschenfarm stirbt, wobei das „System“ weiter wandert und sich die nächsten „Opfer“ sucht.
Hoffen, Beten, Tun -> Gedanken, Worte, Werke
Vielleicht gelingt es doch noch den Großen Krieg zur Auslöschung Europas zu verhindern und die „Herrscher“ des Systems zu stürzen – auf die Sklaven darf da aber niemand sein Vertrauen setzen …
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Nachwuch droht Gehalt auf Hartz-4-Niveau
Ende der Wohlstands-Ära: Die Jungen werden ärmer als ihre Eltern
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/mckinsey-studie–die-jungen-werden-aermer-als-ihre-eltern-6971346.html
oder auch ganz lecker: Verarmung als Megatrend – siehe auch: https://www.berlinjournal.biz/verarmung-kinder-aermer-als-eltern/
Laut Politik müsse man sich „integrieren“ (nach Definition der Politik was das denn angeblich sei). Dazu braucht es in der heutigen Zeit üppige Geldmittel, die die meisten Leute, die angeblich „nicht integriert“ sind (auch sehr viele Deutsche), gar nicht aufbringen können.
Auf einen Zusammenhang stieß die britische Soziologin Marii Peskow in der European Social Survey (ESS): Demnach sei die Bereitschaft zur Wohltätigkeit in egalitären Gesellschaften deutlich schwächer ausgeprägt, als in solchen mit großen Einkommensunterschieden. Die Erklärung dafür liege im sozialen Statusgewinn, den Wohlhabende in ungleichen Gesellschaften erfahren würden, wenn sie Schwächere unterstützten. In egalitären Gesellschaften herrsche hingegen das Bewusstsein vor, dass dank des Sozialstaats für die Schwachen schon gesorgt sei.
Faulheit gilt in den westlichen Industrienationen als Todsünde. Wer nicht täglich flott und adrett zur Arbeit fährt, wer unbezahlte Überstunden verweigert, lieber nachdenkt als malocht oder es gar wagt, mitten in der Woche auch mal bis mittags nichtstuend herumzuliegen, läuft Gefahr, des Schmarotzertums und parasitären Lebens bezichtigt zu werden.
Nein, stopp: Nur die armen Arbeitslosen fallen in die Schublade »Ballastexistenz«. Millionenerben, Banker- und Industriellenkinder dürfen durchaus lebenslang arbeitslos und faul sein. Sie dürfen andere kommandieren, während sie sich den Bauch auf ihrer Jacht sonnen.
Früher glaubten viele Menschen an einen Gott. Wie viele heute noch glauben, da oben säße einer, der alles lenke, weiß ich nicht. Das ist auch egal. Gottes ersten Platz hat im modernen Industriezeitalter längst ein anderer eingenommen: Der »heilige Markt«. Der Finanzmarkt. Der Immobilienmarkt. Der Energiemarkt. Der Nahrungsmittelmarkt. Und der Arbeitsmarkt.
Der Arbeitsmarkt ist, wie der Name schon sagt, zum Vermarkten von Arbeitskraft da. Wer kein Geld und keinen oder nur sehr wenig Besitz hat, verkauft sie. Die Eigentümer der Konzerne konsumieren sie, um daran zu verdienen. Das geht ganz einfach: Sie schöpfen den Mehrwert ab. Sprich: Der Arbeiter bekommt nur einen Teil seiner Arbeit bezahlt. Den Rest verrichtet er für den Gewinn des Unternehmers.
Arbeit verkaufen, Arbeit konsumieren: So geschieht es seit Beginn der industriellen Revolution. Denn Sklaverei und Leibeigenschaft wurden ja, zumindest auf dem Papier, abgeschafft.
Solange Furcht vor Strafe, Hoffnung auf Lohn oder der Wunsch dem Über-Ich zu gefallen, menschliches Verhalten bestimmen, ist das wirkliche Gewissen noch gar nicht zur Wort gekommen. (VIKTOR FRANKL)
Die Todsünde der Intellektuellen ist nicht die Ausarbeitung von Ideen, wie fehlgeleitet sie auch sein mögen, sondern das Verlangen, diese Ideen anderen aufzuzwingen (Paul Johnson)
Der Teufel hat Gewalt, sich zu verkleiden, in lockende Gestalt… (Shakespeare)
Das Heimweh nach der Barbarei ist das letzte Wort einer jeden Zivilisation (Cioran)
Alle Menschen sind klug – die einen vorher, die anderen nachher (Voltaire)
Die Gefahr ist, dass die Demokratie zur Sicherung der Gerechtigkeit für diese selbst gehalten wird (Frankl)
Absolute Macht vergiftet Despoten, Monarchen und Demokraten gleichermaßen (John Adams)
Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer (Schopenhauer)
Unser Entscheiden reicht weiter als unser Erkennen (Kant)
Denn mancher hat, aus Furcht zu irren, sich verirrt (Lessing)
Die Augen gingen ihm über, so oft er trank daraus… (Goethe)
Immer noch haben die die Welt zur Hölle gemacht, die vorgeben, sie zum Paradies zu machen (Hölderlin)
So viele Gefühle für die Menschheit, dass keines mehr bleibt für den Menschen (H. Kasper)
„Die Dummheit von Regierungen sollte niemals unterschätzt werden“ (Helmut Schmidt)
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Peter B.
Ich heisse dich auf bumi bahagia willkommen, Peter 🙂
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