Bündnis mit Kindern, Abenteuer Erziehung
2. Auflage
Eckehardnyk
Donnerstag 14. November NZ 12
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Wer begnügt sich heute noch damit, einfach Angst zu haben? Man hat „Ängste“. Doch woher kommen die und was bedeuten sie?
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Unter Angst wollen wir hier etwas Diffuses, uns Entgleitendes verstehen, wogegen Ängste, die Mehrzahl, das Unfassbare besser erfassen. Im Unterschied dazu kennen wir Furcht vor etwas sehr konkret Bedrohlichem, das wir fürchten oder befürchten müssen. Kennst du jemanden, der seine „Fürchte“ in den Griff zu bekommen versucht hat? – Nein, denn man kann sie bestenfalls zerstreuen und nennt sie dann „Befürchtungen“.
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Furcht kann der Mensch haben vor der, wie schon gesagt, „blinden“ Gewalt von Naturkatastrophen und auch in chaotischen Verhältnissen, die der Mensch selbst offensichtlich zu verantworten hat, wie der Strahlen-GAU von Tschernobyl im April 1986 und nun ein Jubeljahr danach in Fukushima, der Smog im Sommer 1997 in Südostasien oder die Katastrophe von Ramstein 1988. Ganz zu schweigen von Nine-eleven. 2001. Einige Augenzeugen haben die Furcht beibehalten und mussten wegen dieses Traumas ihre Berufe aufgeben.
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Der Furcht kann man oft durch vernünftiges Verhalten ausweichen. Wer macht schon Urlaub gerade da, wo Kriege toben? Ist Furcht jedoch überlagert von Angst, ist sie „furchtbar“. Wer nämlich doch in eine Misere gerät, wo Furcht begegnet, kann verschieden reagieren: Entweder panisch oder Gefahr reduzierend und besonnen. Klug ist die Entscheidung zum Erkennen, Bannen und Vermeiden von Risiko allemal. Aber gesetzt den Fall, jemand wird von Panik überfallen, was geschieht? Die eigentliche Gefahr verschwindet im Wahnsinn. Ein in Panik geratener Flüchtling rennt furchtlos aber blindlings durch ein Minenfeld.
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Und damit sehen wir auf ein wildes Stück Natur in uns selbst. Panik pur kann mit wütender Macht Menschen-, aber auch Tierseelen verwüsten. Sie ist die aktualisierte Angst, sowie raum- und zeitlos. Also von geistigem Ursprung? Die Energie dazu fehlt in der Rechnung vom endlosen Gleich bleiben, dem Energieerhalt im Universum.
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Ein Angst besiegendes Mittel könnte die Liebe (ebenfalls eine anderswoher stammende Energie) sein, aber sie muss sich tarnen. Wie müsste sie zum Einsatz kommen, um einen Verstörten oder in Panik Geratenen zu retten? Der Betroffene muss in sich Trost finden. Trost bedeutet seelischen Halt, also „Ankern“. Man kann von außen her trösten, aber es kommt darauf an, dass der zu Tröstende in sich selbst etwas entdeckt, was ihm – wenigstens der Illusion nach – wieder Ankergrund und damit Boden unter die Füße bringt. Der „Ozean aus Liebe“ könnte hier paradoxerweise Angst verstärkend wirken, wenn sich der in Panik Geratene „über-schwemmt“ fühlt.
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In einem 007-Film wird gezeigt, wie der Held Bond auf der Insel einer Krokodilsfarm ausgesetzt wird. Noch bevor einer der „Drachen“ seine Füße schnappt, springt er elegant, die Rücken der im Wasser lungernden Tiere als Brücke benutzend, an Land, wo er dann seine Feinde, die ihn in Krokodilsmäulern wähnen, vernichtet. Das rettende Ufer kann für den „Panikpatienten“ gerade mit etwas von dem getarnt sein, wovor er die größte Furcht haben müsste. Doch außer in der Schicksalsstunde gibt es immer einen Ausweg. Und selbst der Tod zeigt sich nachweislich nur für Hinterbliebene als Ende.
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Wer vor überwältigenden Problemen in Panik gerät, wird ins Wasser gehen oder sich in die Tiefe stürzen; weniger um darin umzukommen, als um einen Haltepunkt zu finden. Wohl dem Retter oder Tröster, der anbieten kann, was einen vermissten Bezugspunkt darstellt, bevor der Verzweifelte seinem Irrtum obliegt und sich hinabstürzt. Bezugspunkte suchen sollte eine tägliche Verrichtung sein, bei der man wie ein Gleitschirmsegler den Abgrund gelassen unter sich betrachtet.
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Als Student lebt man mit chronischen Ängsten, wie beispielsweise vor dem Examen. Als „homöopathisches“ Therapeutikum empfehle ich das Schwimmen als eine in getragene Anspannung versetzende Leistung. Im Wasser und von den „Bezugspunkten“ anderer Badegäste umgeben, kann sich jeder als „getragen“ und die eigene, innere Spannung als Ruhe empfinden.
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Das lässt frischen Mut wachsen. Wer es anders mag, suche für sich selbst, was ihm oder ihr hilft in Bewegung zu bleiben, zum Beispiel schweigendes Gehen durch Wald oder barfuß über taufrische Wiesen am Morgen, um zu „baden“ und der Enge von „Verhältnissen“ zu entkommen. Die Sonne beim Aufgang oder Untergehen, den Wellenschlag am Meer, das Zirpen kleinster Tiere, das Rauschen, Rascheln und Sich wiegen von Bäumen im Wind können Ankergründe beruhigender Wahrnehmung sein. Von einem Aussichtspunkt die Welt im Kleinen betrachtet, fangen Begriffe an im Inneren Ordnung bei dem zuvor noch chaotisch Gesehenen oder Gehörten zu stiften: Warum die Sorgen und wozu die Langeweile? Mit dem, was zu fassen ist, machst du den Anfang: Denn
„wo Ihr‘s packt, da ist‘s interessant“ –
ein Goethewort (Faust I, Vorspiel auf dem Theater). Mit solcher Aussicht gewinnen wir Kräfte und Energie. Und du wirst dann auch in dir eine Lösung erkennen, wie du ein verzweifeltes Kind draußen oder zu Hause trösten kannst.
© eah 2012 und 14. November 2024
1 Ganz zu schweigen von 9-11,2001
Ecki,
mein Enkel, 4 Jahre, hatte Angst?? vor Spinnen, weil seine Mama alle Spinnen tötete. Er sah, daß sie sich davor ekelte oder Angst hatte. Bei mir hat er gelernt, daß Spinnen harmlos sind. Daß ich sie schütze und irgendwann nach draußen setze.
Angst, Ekel oder Furcht wird erlernt.
Tschernobyl, nein-elleven, Ramstein usw. wie Ozonloch, Zeohzwei, egal, mir fallen jetzt alle Katastrophen nicht ein, waren fals flags. Hinein projeziert in die Köpfe der Menschen. Wie der C-Wirrus. Alles Quark.
Ja, Tierseelen verwüsten. Da sehe ich für mich einen schwarzen Punkt. Weil ich gelegentlich Fleisch esse.
Student mit Examen. Geht jedem Schüler schon in der Grundschule so. Angst vor Prüfungen. Warum, weil Prüfungen so blödsinnig gehandhabt werden. Ob Schwimmen hilft? Ist das Dein Hilfsmittel? Ist ein Kapitel für sich, könnte für viele Beiträge herhalten.
Was wir bisher lernen oder lernen mußten, ist ein anderer Handlungsstrang.
Wer hat bestimmt, das es so ist, daß wir das alles so müssen, wie wir es müssen? Und da kommt alles her.
Wer ist der Bestimmer?
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bettinamaerz23 15/11/2024 um 03:08
Wer sich Selber befreit und erwirbt, ist der Bestimmer!
Wer das nicht tut, ist Sklave und wird bestimmt!
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Uhu, 04.44
tolle Uhrzeit.
Und wie befreie ich mich selber?
Ich befreie mich insofern, daß ich in allem, was mir widerspricht, in deutsch, ankotzt, soweit widerspreche, bzw. mich widersetze, was ich nicht will. Bis zu einem gewissen Grad.
Und das sehe ich, was uns noch widerfahren wird, als extrem harmlos an. Irgendwann wird das alles auch nichts mehr nützen.
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Angst und Schwermut und Melancholie -und ohne das gäbe es keine Musik.
Im ängstlichen, trübsinnigen Zustand überwindet der eine durch melancholische Musik seine altbekannte Schwermütigkeit.
Die Medizin ist dieselbe, welche die Stimmung hervorgerufen hat.
Die anderen, welche nur an der Oberfläche kratzen, möchten schnellstmöglich diese Stimmung übertünchen durch“ fröhliche Musik“, und erreichen damit nur, dass sie das Problem verdrängen und hinauszögern, anstatt die Stimmung zuzulassen und dadurch zu überwinden und zu heilen.
Durch diese stimmungsmäßige Verdrängung könnte ich mir vorstellen, dass daraus Krankheiten irgendwann später entstehen.
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Irgendwann sind Sommerferien 16/11/2024 um 03:14
Angst und Schwermut und Melancholie sind nichts weiter als dauerhafte chemische Stoffwechselstörungen der Nervenzellen im Gehirn. Die können mit allerlei Dingen „unterhalten“ (unten-geh-halten) werden: Gebete, Meditation, Musik usw. usf. Mit entsprechenden Medikamenten können die aber auch auf Dauer therapiert und geheilt werden.
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bettinamaerz23 15/11/2024 um 06:22 „Uhu, 04.44 tolle Uhrzeit“ – Ja, wahrlich! Und 06:22 passt dazu!
„Und wie befreie ich mich selber?“
Ich kann da nur von mir selber sprechen. Ich bin in der Lehre des Philosophen Jesus geblieben:
„Wer in meiner Lehre bleibt, ist MEIN Schüler und wird die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.“
(Johannes 8, 32f.).
Da dieses „in der Lehre-Bleiben“ etwas willentlich Tätiges ist, ist es eine Selber-Befreiung und Selbst-Erlösung.
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UHU 444: Der Spruch gefällt mir, ist er von dir? Als einem Zweitleser machte er in mir den Reim:
Aus: Wer sich Selber befreit und erwirbt, ist der Bestimmer!Wer das nicht tut, ist Sklave und wird bestimmt
wurde: Wer sein Selbst befreit, ist der Bestimmer.
Wer sich Selber befreit und erwirbt, ist Bestimmer!Wer das nicht tut, ist Sklave für immer
oder findet den Weg wie Johannes 8,32
BETINA 622: In den 1970ern lernte ich in Berlin (West) eine Großgruppe kennen, deren Lenker(Josef Rattner) nach den Vormittagssitzungen winters wie sommers höchstselbst das Schwimmwasser mit Badegädten, vorzüglich aber mit seinen Analysanden, soweit sie ihm dahin folgen wollten, teilte. Ich war des Öfteren dabei und bemerkte, wie alle Sorgen oder Gedanken an die Examensarbeit sich wie unsichtbare Tinte dem tragenden Element mitteilten
IRGENDWANN 314: „Stimmung zulassen“, „überwinden und heilen“: In Worte gehörte Musik, wie schön!
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Der WordPresser hat meine Zeilen verwurstelt. Geschrieben hatte ich zu UHU 444 nur:
Wer sein Selbst befreit ist der Bestimmer – wer das nicht tut ist Sklave für immer
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eckehardnyk 20/11/2024 um 00:36
Ja, der stammt von mir.
… und „oder findet den Weg wie Johannes 8,32“
Für mich ist dies jedoch der Schlüssel zur Tür, der dem Menschen den Weg in die Freiheit eröffnet.
Die Wahrheit ist der Schlüssel
Ohne den Vers 31 hat der Mensch nur einen halben, bzw. abgebrochenen Schlüssel.
31Da sprach nun Jesus zu den Menschen, die ihm vertrauten: Wenn ihr bleiben werdet in meiner Lehre, so seid ihr wahrhaftig meine Schüler 32und dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Die Wahrheit ist der Schlüssel, den der Mensch erhält, wenn er in der Lehre der Liebe bleibt.
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Wenn der Mensch in der Liebe bleibt, dann ist er in der Wahrheit, die sich hinter jedem Horizont neu und anders erschließt und öffnet.
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eckehardnyk 29/11/2024 um 02:12
„Wenn der Mensch in der Liebe bleibt, dann ist er in der Wahrheit.“ !!!
Als Sinnspruch ist das natürlich wahr.
Da jedoch Liebe und Wahrheit emotionale (gefühlsmäßige) nicht bleibende Zustände sind, ist man immer nur kurz in der Liebe und damit in der Wahrheit. In der Lehre der Liebe kann man jedoch auf Dauer bleiben, weil das ein mentaler (geistiger, also verstandesmäßiger Akt (des Willens) ist.
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Die Kunst des Liebens………..
teile ich sie mit einem Menschen ist es Verliebtheit im Anfangsstadium. Später kann Liebe entstehen. Auch diese Liebe kann aufhören zu existieren. Warum? Darüber kann viel resümiert werden.
Liebe ist, nur für mich gesprochen oder geschrieben, das um mich herum anzunehmen und zu akzeptieren.
Für mich ist Liebe, die Annahme alles was um mich leibt bzw. lebt. Kann auch hin und wieder in Wut und Zorn umschlagen, weil, ich bin Mensch. Aber auch nicht immer und nicht jeden Tag.
Wer die wahre Liebe verinnerlicht…..ist, weil er/sie ist.
Derjenige, der sich selbst erkannt hat, der die Unabänderlichkeit schätzt, der alles so hin nimmt, wie es ist. Der trotz allem hinterfragt, aber dennoch so stark ist, seinen Optimismus nicht zu verlieren. Der auch schwach sein kann und darf, aber sich niemals aufgibt.
Im Endeffekt: Liebe ist unendlich.
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06:15 Bettina
Alles wahr, liebe Bettina.
Weises Wesen sagte mir vor langen Jahren dies:
„Liebe ist der Stoff, aus dem das Universum gewoben ist.“
Und mit „Universum“ meinte er ALLES was IST, also auch das sogenannte Böse, Satanas, einfach alles.
Wer dies nachvollziehen kann, der hat viel erreicht.
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Thom Ram 29/11/2024 um 16:16
»Weises Wesen sagte mir vor langen Jahren dies: „Liebe ist der Stoff, aus dem das Universum gewoben ist.“
Und mit „Universum“ meinte er ALLES was IST, also auch das sogenannte Böse, Satanas, einfach alles.
Wer dies nachvollziehen kann, der hat viel erreicht.«
Vielleicht meinte er damit, »ALLES was IST.« Aber das sogenannte Böse, Satanas kann er nicht gemeint haben,
weil es das (sogenannte) Böse, der Satan, die Dämonen ja überhaupt NICHT gibt. Sollte er jedoch auch das
Böse, den Satan, die Dämonen damit gemeint haben, ist er einer falschen Sichtweise von der Welt auf den Leim
gegangen, die davon ausgeht, daß es außerhalb und unabhängig vom Materiellen etwas gäbe. Dies hieße jedoch,
daß es auch das Nichts geben könnte. Das ist jedoch absurd. Das Böse, der Satan, die Dämonen existieren bloß
als Fantasie-Vorstellung als Ideen und Gedanken. Außerhalb und unabhängig von diesen Ideen und Gedanken
gibt es sie nicht. Es sind nichts weiter als Hirngespinste.
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Bettina 615: „der die Unabänderlichkeit schätzt, der alles so hin nimmt, wie es ist“ durchzuckte und bringt mich zu dem Einfall, dass es mich gibt und sie und jeden von uns sei das Unabänderliche. Das heißt nicht, sich nicht ver-ändern zu können im Sinne von Entwicklung oder Rückwärtsgang. Nein, mein Ich als Tatsache ist unabänderlich. Und es ist sein Bestreben, Unabänderliches zu schaffen.
Bisher hatte ich nur den Tod als das Unabänderliche angenommen. Doch siehe da, mein Unabänderliches überholt den Tod
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