Es ist gerade so still auf dem Blog, da schiebe ich- wie schon einmal – ein Denkrätsel dazwischen.
Mal was anderes als CORONA. Viel Spaß beim Rätseln…. Den Ursprungs-Link füge ich nach der Lösung an.
Angela , 04.05.2021
Das Testament des Kalifen
Weithin sichtbar erhob sich der Palast des Kalifen über die endlosen Dünen der umliegenden Wüste. Im ganzen Land sprachen die Menschen mit Bewunderung von den goldglänzenden, geschwungenen Türmen, den reich verzierten Tür- und Torbögen und den großartigen Gärten, die innerhalb seiner Mauern lagen.
Mit noch mehr Bewunderung und großem Respekt aber sprach das Volk vom Kalifen selbst. Er war ein weiser und guter Herrscher, der seinen Untertanen Frieden und Wohlstand beschert und sie immer gerecht behandelt hatte. Umso trauriger waren die Menschen, seit die Kunde im Land umging, dass der Kalif schwer krank war und im Sterben lag.Blass und schwach lag der alter Herrscher zwischen den seidenen Kissen, bedeckt von einer opulent bestickten Brokatdecke und mit feinen Tuchschleiern vor der flirrenden Hitze der Wüste und lästigen Insekten geschützt.
Früher war er ein starker, weiser Mann gewesen. Jetzt spürte er, wie seine Kräfte ihn verließen. Doch sein Verstand arbeitete noch immer messerscharf. So beschloss er, seinen Söhnen eine Aufgabe zu stellen, um die Frage seiner Nachfolge und des Erbes seiner Reichtümer zu lösen.
Der Gescheitere von Beiden sollte alles erben. Also rief er seine Söhne zu sich.Artig bauten sich die beiden jungen Männer am Bett ihres Vaters auf und hörten aufmerksam zu, was ihnen der alte Kalif mit leiser, brüchiger Stimme zu sagen hatte.
„Meine braven Söhne“, sprach der Kalif, „mein Ende ist naht und ich möchte an einen von euch mein Reich und meinen Besitz vererben. Der Andere aber soll leer ausgehen und seinem Bruder fortan als treuer und aufrechter Berater dienen.“ Entscheiden würde nicht er, fuhr der Kalif fort. Vielmehr würden die Brüder dies unter sich in der folgenden Weise ausmachen.
Eine Tagesreise vom Palast tief in der Sahara sei die Oase „Ewiges Wasser“, die beide schon seit ihrer Jugend kannten. Dort habe er, der Kalif, seine gesamten Reichtümer verborgen, die nun einer von ihnen erben sollte. Zu dieser Oase, sprach der Kalif weiter, sollten sie auf ihren Kamelen reiten, wenn er nicht mehr sei.
Sein Erbe solle derjenige sein, dessen Kamel als zweites in der Oase ankäme.Die Söhne waren etwas verwundert über diese Aufgabe, versprachen ihrem Vater jedoch, seinen Willen zu erfüllen und dass der Eine den Erbanspruch des Anderen respektieren würde.
Am folgenden Tag erlag der Kalif seiner schweren Krankheit und Trauer zog über das Land. Im mit schwarzen Schleiern verhängten Gemach ihres Vaters saßen die Brüder und grübelten, wie sie den Wunsch ihres Vaters erfüllen sollten. Natürlich wollte jeder von ihnen der Erbe des blühenden Reiches und des Schatzes ihres Vaters sein.
Würde der Eine sein Kamel also besonders langsam reiten, würde der Andere es ihm gleich tun, um nicht vor ihm anzukommen. Würde der Eine rasten, würde auch der Andere sein Lager für eine Pause aufschlagen. Und so weiter. Am Ende würden sie gar samt ihrer Tiere in der Wüste verdursten, ohne die Oase jemals erreicht zu haben.
Ratlos tigerten beide im Gemach ihres Vaters auf und ab. In den folgenden Tagen aßen und schliefen sie kaum und grübelten stattdessen auf der Aufgabe herum, die sich nun als deutlich kniffliger herausstellte, als sie anfangs angenommen hatten. Am dritten Abend schließlich fielen sie nach einem abermals erfolglos durchgrübelten Tag in einen unruhigen Schlaf.
In dieser Nacht erschien den Beiden im Traum ein weiser Geist, der ihnen schließlich die Lösung ihres Problems verriet.Als die Brüder am Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurden, sprangen sie auf die Kamele und ritten zur Oase, als sei der Teufel persönlich hinter ihnen her. Ein Geist habe ihnen die Lösung verraten, riefen sie ihrer erstaunen Mutter noch zu. Doch was genau hatte der Geist den Brüdern geraten?
www.Raetseldino.deSeite 2Denksportaufgabe für kluge KöpfeDas Testament des KalifenEin Logikrätsel aus dem kostenlosen Angebot von – www.Rätseldino.de
Die Aufgabe „Gemeinsam“ zu lösen und somit gleichzeitig ankommen, um ein Triumzweirat zu bilden, wobei einer den anderen berät und beede(abwexslnd) an vorderster Stelle stehn — teilen
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Da mußte ich echt meine jüngste Tochter (8) fragen.
„Aber Papa, das ist doch ganz einfach: Das Kamel, welches als erstes die Oase erreicht, macht einen der beiden Söhne zum Erben, wenn die beiden Söhne vorher ihre Kamele tauschen.“
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HansL 04/05/2021 UM 17:27 — dann erbt keiner – die Söhne hatten ihrem Vater ein Versprechen gegeben.
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Sie kommen Gleichzeitig an und Teilen sich das Reich mit fortan 2 Könige.
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Das ist ja ganz einfach. Wer die Lösung noch nicht wissen will, darf jetzt nicht weiterlesen. Für die Neugierigen: Die Söhne reiten auf ihren, außer Atem geratenen Kamelen, in die schöne, grüne Oase. Sie finden das reich verzierte Zelt des Vaters und betreten es gemeinsam. Auf samtenem Boden schreiten sie zu einem olivfarbenen Tisch, der mit einem goldbestickten Deckchen geschmückt ist. Dort liegt auf einem gläsernen Teller das Testament, wo drinnen steht, daß alles die Mutter erbt.
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barbar-a 04/05/2021 UM 18:34 — der war gut!
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Hat dies auf haluise rebloggt.
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Danke jau, du Neugieriger.
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barbar-a
04/05/2021 UM 18:34
Der ist gut, aber ich Glaube die Geschichte Endet anders 😉
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Neuer Gedanke. Der Traum sagte ihnen was einen wahren König ausmacht.
Und das ist unter andern auch ein schnelles Handeln wenn es die Zeit erfordert. Darum die eile der Söhne am Morgen.
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Des Vaters Aufgabe an seine Söhne ist stinkgemein. UND astrein.
Stinkgemein, weil sie an der Söhne Egos appelliert. Und so ist das Ende der Geschichte die wahrhaftig Wohl tuende Ohrfeige an die beiden Ego-Toren.
Astrein, weil die Söhne, wären sie denn weise, einvernehmlich eine Lösung fänden. Auch mit der Mutter.
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Sie reiten bis vor die Oase, steigen ab, gehen zu Fuß und warten in welcher Reihenfolge die Kamele erscheinen.
Die Kamele werden aus Durst definitiv in die Oase finden.
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Der Geist hat ihnen geflüstert, daß schon ein erstes anderes Kamel vor ihnen ankommen würde 🙂
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Hahahaha, über Eure Kommntare habe ich mich schon sehr amüsiert! Aber bis ca. 16 Uhr lasse ich Euch noch zappeln….
Dann kommt die Auflösung… 😀
Angela
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Schöne Geschichte!
Der vor seinem Kamel ankommt!
Dessen Kamel kommt als zweiter!
So gedacht ! als Kalif ich hätte!
Alles Liebe an alle ! die nicht geerbt haben !
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Denke, Jaus Tochters hat die Lösung gefunden.
Aber mir ist die Moral der Geschichte nicht einsichtig… 😕
Hab auch ein Rätsel 🙂
Hab heute von Trump geträumt. Kurz vor Ende hat Trump dann noch lächelnd gesagt: „Ich habe bei der Wahl versehentlich für die Demokraten gestimmt.“ Ich habe dann geantwortet: „Für wen hätte die Stimme denn sein sollen?“ (Rein rhetorisch, denn es bleiben ja nur die Republikaner übrig. War mir im Traum auch so bewusst.) Er hat dann nichtssagend geantwortet: „Das kann ich nicht sagen“. Dann bin ich weggegangen.
Zuerst einmal: Versehentlich falsch wählen ist wohl kaum möglich.
Was meint er mit kann? Weil er es nicht weiss, nicht will, nicht darf?
Ansonsten war die Stimmung während des gesamten Traumes „aufgestellt“ und er war ständig am Scherzen. Irgendwie konträr zudem, wie es sich öffentlich präsentiert.
Gut war nur ein Traum und Träume sind bekanntermassen Schäume. Und trotz des seltsamen Endes sehr inspirierend.
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Guido,
mich juckt’s, das zu deuten, da mir das grad so in den Sinn kommt:
vielleicht hat Trump in DEINEM Traum für DEN „Präsi“ in DIR gestanden, hohes Selbst oder wie immer du es nennst und hat sowas gemeint wie: Wähle nicht nur eines, wähle das Ganze.
Die Freude in deinem Traum ist sicher wichtiger zu deuten, als der Wortinhalt.
M.E. haben Träume selten mit den Personen zu tun, die dort erscheinen, sondern im übertragenen Sinne, je nachdem, was derjenige für dich repräsentiert an eigenem Inneren.
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Hilke
04/05/2021 um 21:48
Danke! Interessant! Das Ganze, hat was. Muss ich wohl in mir finden…
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Hier kommt die Auflösung des Rätsels:
Erst einmal die entscheidende Textstelle im Märchen:
*******Zu dieser Oase, sprach der Kalif weiter, sollten sie auf ihren Kamelen reiten, wenn er nicht mehr sei.
Sein Erbe solle derjenige sein, dessen Kamel als zweites in der Oase ankäme. Die Söhne waren etwas verwundert über diese Aufgabe, versprachen ihrem Vater jedoch, seinen Willen zu erfüllen und dass der Eine den Erbanspruch des Anderen respektieren würde.*******
Die Lösung:
Der Geist gab ihnen den Rat, dass sich jeder auf das Kamel des Anderen setzten sollte, um mit dem Kamel des Bruders möglichst schnell zur Oase zu reiten. Derjenige, der nun zuerst ankommen würde, hätte somit erreicht, dass sein eigenes Kamel als zweites die Oase erreichen würde. Hierdurch gehört dem Ersten das Erbe des Kalifen.
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Ein Hoch auf Jauhuchanams 8 jährige Tochter! Sie hat die Lösung sofort richtig beschrieben ( oder kannte sie das Rätsel schon, hehe …. 😀 )
Eure angebotenen Lösungen ( besonders Barbar-as und Thomrams ) waren so lustig und interessant! 😀
Angela
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@ Guido
Zitat: „… Aber mir ist die Moral der Geschichte nicht einsichtig… “
Eine „Moral“ gibt´s da nicht, ist nur eine Denkaufgabe.
Angela
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„Ein Hoch auf Jauhuchanams 8 jährige Tochter!
Sie hat die Lösung sofort richtig beschrieben
( oder kannte sie das Rätsel schon, hehe …. 😀 )“
Angela 04/05/2021 UM 22:00
Sie kannte das Rätsel nicht. und sagte zunächst,
daß es wohl schwierig ist, hinter die Lösung zu kommen.
Ihre Mehrkeit und meine Wenigkeit haben jedoch gegooglet 😉
… und dann haben wir viel gelacht!
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@ Jauhuchanam
Ihr Schlingel ! 😀 😀 😀
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Ich kannte die „offizielle“ Lösung auch schon viele Jahre, allerdings gefällt mir die Lösung von „Urgermane 19.31“ eigentlich besser!
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@ Stephanus
Das ( Kommentar von Urgermane: Sie reiten bis vor die Oase, steigen ab, gehen zu Fuß und warten in welcher Reihenfolge die Kamele erscheinen.
Die Kamele werden aus Durst definitiv in die Oase finden. )
wäre ja wie würfeln. Das „Schicksal“ würde entscheiden. Der Kalif aber wollte Folgendes: “ Der Gescheitere von Beiden sollte alles erben“
Angela
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Diese Sachen wie aus 1001 und einer Nacht gefallen mir. Auch die Vorstellung von einem weisen König, der sein Land im Sinne der Menschen regiert. Und nur wer weise ist, wird als König für würdig befunden. So soll es sein. Heute ist es umgekehrt.
Ich wußte nur nicht, daß da jeder sein eigenes Kamel hatte Aber ist ja logisch.
Wir hatten ja auch als Jugendliche unser eigenes Moped.
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Also Angela ich finde das ist gemogelt.
Es zählt doch nicht wesen Kamel als erstes ankommt sondern welcher Königsohn.
Der Geist im Traum hat die beiden einen Streich gespielt. So gesehen sind beide Unfähig weise zu Regieren.
In den Fall sollte wirklich die Königsmutter Regieren wie Barbar-a es sagte bis die beiden Reif genug für dieses Amt sind.
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Mujo, hervorragend!
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@ Mujo
Zitat: “ Es zählt doch nicht wesen Kamel als erstes ankommt sondern welcher Königsohn….“
Im Text stand aber wörtlich: „Sein Erbe solle derjenige sein, dessen Kamel als zweites in der Oase ankäme.“
Ist eben ein bisschen trickreich, ansonsten wäre es ja gar kein Rätsel.
Angela
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@Angela
Ein Königreich für ein Kamel !!!
Gut das sie kein Pferd genommen hatten dann wären beide Leer ausgegangen !!
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