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Vom Leben lernen

Angela, 19.10.2020

Aus den Erzählungen von Osho über Zen-Meister:
Buch: The Secrets of the Secret Band 1

Als der große Sufi – Mystiker Hassan im Sterben lag, fragte ihn jemand: „Hassan, wer war Dein Meister“?…
Er antwortete: „Ich hatte tausende von Meistern. Wenn ich auch nur ihre Namen nennen wollte, würde es Monate dauern, und dazu bleibt nun keine Zeit mehr. Aber von zweien meiner Meister will ich Euch gerne erzählen.

Mein erster Meister war ein Hund. Als ich mich einmal durstig auf den Weg zum Fluss machte, kam ein Hund daher. Auch er war durstig. Er blickte in den Fluss und erblickte im Wasser einen anderen Hund – sein eigenes Spiegelbild – und bekam Angst. Er fing an zu bellen und lief davon, aber sein Durst war so enorm, dass er zurück kam. Schließlich sprang er trotz seiner Angst ins Wasser, und das Spiegelbild verschwand. Da wußte ich, dass Gott mir auf diese Weise hat eine Botschaft zukommen lassen: trotz aller Ängste muss man springen….

Und der zweite Meister war ein kleines Kind.
Ich kam einst in eine Stadt und sah ein kleines Kind, das eine brennende Kerze trug. Es war auf dem Weg in die Moschee, um die Kerze dort aufzustellen.
Aus Spaß fragte ich den Jungen: „Hast Du die Kerze selbst angezündet?“.. Er antwortete: „Ja Herr“. Und ich fragte weiter: „Vorher war die Kerze nicht angezündet, und dann brannte sie plötzlich – kannst Du mir die Quelle zeigen, woher das Licht kam?“…
Und der Junge lachte, blies die Kerze aus und sagte: „Jetzt hast Du gesehen wie das Licht gegangen ist. Wohin ist es gegangen? Sag es mir!….
Mein Ego war erschüttert, mein gesamtes Wissen war erschüttert. Und in diesem Augenblick fühlte ich meine eigene Dummheit. Seitdem ließ ich all meine Gelehrsamkeit fahren…..

Es ist wahr, dass ich keinen Meister hatte. Das bedeutet aber nicht, dass ich kein Schüler war – ich betrachtete die ganze Schöpfung als meinen Meister…..
Meine Jüngerschaft ging viel tiefer als die Eure. Ich vertraute den Wolken, den Bäumen….. Ich vertraute der gesamten Existenz.
Ich hatte deshalb keinen Meister, weil ich Millionen von Meistern hatte – Ich lernte von jeder möglichen Quelle.

Schüler zu sein gehört dazu, wenn man auf dem Weg ist. Was bedeutet es, Schüler zu sein? Es bedeutet, lernbereit zu sein, offen zu sein für das Lernen, sich ungeschützt der Existenz zu stellen!…

Bei einem Meister beginnst Du zu lernen, wie man lernt…. allmählich, ganz allmählich, stimmst Du Dich ein, und dann siehst Du allmählich, dass Du auf die gleiche Weise mit der gesamten Existenz in Einklang kommen kannst.

Der Meister ist ein Schwimmbecken, in dem Du das Schwimmen lernen kannst. Sobald Du es gelernt hast, stehen Dir alle Ozeane offen…


28 Kommentare

  1. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt und kommentierte:
    ja

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  2. Corymaus sagt:

    Apropos da fällt mir ein Traum ein, den ich geträumt habe, als ich noch ein junger Mensch, vor meinen zwanzigern . Ich befand mich auf einem grossen Schiff mitten im Ozean, so eine Art Luxusdampfer und ich stand da an der Reling mit meinen Freunden und Bekannten und anderen, vielen Menschen. Ja und dann sprang ich in das Wasser, da gab es Wellen und ich kletterte auf eine Leiter, die mitten aus dem Wasser ragte. Als ich ein paar Sprossen auf dieser Leiter erstiegen hatte, sah ich weitere Menschen, ebenso wie ich, ins Wasser gesprungen mitten in den Wellen auf Leitern. Dieser Traum ist so lebendig in mir und wenn sich mir seine Bedeutung nicht so recht erschliesst, trägt er mich, oder prägt er mich, durchs Leben. Vielleicht ist das der grosse Unterschied zw. den Menschen : Vertrauen, nicht unbedingt zu jem. bestimmten, einfach nur Vertrauen, unerschütterlich, was auch geschieht.
    LG

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  3. Wolf sagt:

    Man sagt „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Früher betrachtete ich alle Leute, die älter oder genauso alt wie ich waren, als meine Lehrmeister. Immer wieder musste ich feststellen, dass sie mir nichts richtig beibringen konnten. So beschäftigte mich zum Beispiel lange Zeit die Frage, wo rechts und wo links ist. Auf dem Weg zur Schule fragte ich den älteren Nachbarsjungen, wo die rechte Straßenseite ist, und er zeigte auf den Bauernhof der Familie Schömig. Auf dem Nachhauseweg ging ich mit einem anderen Jungen, einem Klassenkameraden, der genauso alt wie ich war. Ich zeigte auf den Hof der Familie Schömig und erzählte ihm, dass mir der ältere Nachbarsjunge beigebracht hätte, dass dort die rechte Straßenseite sei. Mein Klassenkamerad verneinte dies entschieden. Doch er konnte seine Behauptung nicht logisch begründen. Ähnliches habe ich oft erlebt, bis ich mich schließlich dazu entschloss, den Dingen selbst auf den Grund zu gehen. Das habe ich nach vielen Enttäuschungen von meinem Leben gelernt. Mein Vater pflegte zu sagen: „Wer lang fragt, geht lang irr.“

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  4. DET sagt:

    Wolf,
    dabei ist es so einfach: Rechts ist da, wo der Daumen links ist.

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  5. Wolf sagt:

    DET 16:54

    Das hat mein Bruder auch behauptet. Doch wenn man die Hand umdreht, stimmt es nicht mehr.

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  6. Angela sagt:

    @ Wolf

    Zitat: „… Ähnliches habe ich oft erlebt, bis ich mich schließlich dazu entschloss, den Dingen selbst auf den Grund zu gehen….“

    Bei Deinem Beispiel und bei vielen anderen Dingen ist das vollkommen richtig. Aber der Nachbarjunge war ja nun kein „Meister“.

    Wer tiefer in die Spiritualität hineingeht, kann viele Umwege nehmen und auch „ertrinken“, wenn er nicht schwimmen gelernt hat.
    Da ist ein Hinweis von einem echten Meister sicher hilfreich. Und auch „das Leben“ gibt ja ständig Hinweise, man muss sie aber auch erkennen können.

    Angela

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  7. Thom Ram sagt:

    Wolf 16:38

    Dein Beispiel, wie Lehrmeister unfähig sein können, ist herrlich plakativ.

    Hier ist houmskuuling.Mathe. Zwei Kreise. Erster Kreis eingeteilt in Drittel, ein Drittel schwarz. Frage: Was ist der schwarze Teil? Richtige Antwort: 1/3. “
    Zweiter Kreis eingeteilt in Sechstel. Zwei davon eingefärbt, in der Mitte die Teilung des Drittels in zwei Sechstel sichtbar. Agus schrieb richtig, der eingefärbte Teil sei ebenfalls ein Drittel. Lehrer: Falsch, Agus. Die richtige Anwort heißt 2/6.

    Das begründet dann den Slogan, dass Lehrer leerer seien als Andere. Und ich Pferd stehe, wenn Schüler verwirrt sind, oder bei selbständiger, sicherer und richtiger Einsicht wütend werden.

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  8. Wolf sagt:

    Angela 17:36

    Ja, man muss den wahren Meister vom Angeber unterscheiden können.
    Das Leben lehrt einem das.

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  9. Wolf sagt:

    Thom Ram 18:12

    Etwas Ähnliches ist mir mal als Schüler auf der Dolmetscherschule passiert. Ein Lehrer lachte mich im Hörsaal aus, weil ich ihm widersprach. Am nächsten Tag zog er mich zur Seite und entschuldigte sich bei mir. Er ermutigte mich dazu, ihm auch künftig zu widersprechen, falls er wieder einen Fehler begehen sollte. Das war der Beginn einer Freundschaft, die auf gegenseitigen Respekt beruhte.

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  10. Wolf sagt:

    Thom Ram 18:12 [Wolf 18:33]

    Ich habe viel von diesem Meister gelernt. Er stand für meine Fragen offen.

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  11. Thom Ram sagt:

    Wolf 18:33

    Genau. So soll es sein.

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  12. Thom Ram sagt:

    Wolf 18:43

    Du hast Osho life erlebt? Ich beneide dich. Der Kerl hatte ausserordentliches Gemisch von Schalk (bis an die Grenze wohldosierter, leiser Verarschung des Pubelikums) und Kunst der Schaffung von Allegorien, basierend auf Wissen und Weisheit.
    Ich gäbe was drum, hätte es die Möglichkeit gegeben, dass Joshua ihn mal interviewt hätte…und umbekeert!
    🙂
    Mein Gottchen, dette wäre königlich gewesen.

    Doch stopp. Ich bescheide mich. Auch heute haben wir die Gelegenheit, sehr wache Geister im Austausch zu erleben, wofür ich sehr dankbar bin. Internet sei gepriesen.

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  13. DET sagt:

    Auch wieder von Goethe:

    Den Originalen

    Ein Quidam sagt: „Ich bin von keiner Schule;
    Kein Meister lebt, mit dem ich buhle;
    Auch bin ich weit davon entfernt,
    Daß ich von Toten was gelernt.“
    Das heißt, wenn ich ihn recht verstand:
    „Ich bin ein Narr auf eigne Hand.“

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  14. Angela sagt:

    @ ThomRam
    Zitat: „… Du hast Osho life erlebt? …

    Ich glaube, Wolf sprach nicht von Osho, sondern von seinem einsichtigen Lehrer in der Dolmetscherschule.

    Ich selbst habe ja die Zeit miterlebt und bereue meine Desinformation immer noch. Damals war ich noch nicht so durchblickend und glaubte meinem Zen-Lehrer , der Osho als „Magier“ bezeichnete. Überhaupt herrschte eine Hetzjagd gegen Poona und erst in der heutigen Zeit würdigt man diesen originellen und tiefblickenden Geist. Manche allerdings haben immer noch dieses Märchen von den 99 Rolls-Royce gespeichert, sich aber nie intensiver mit seinen Lehren beschäftigt.
    Osho provozierte gern und mit den 99 Rolls Royce, mit denen er in Amerika „einzog“ ( wovon ihm kein einziger gehörte, sie waren das Eigentum seiner oft wohlhabenden Schüler) , um Amerika den SPIEGEL vorzuhalten. Und es ist gelungen, nur erkannten das die wenigsten.

    Angela

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  15. Thom Ram sagt:

    Angela 20:37

    Mir ist neu, dass die Rools Roisses nicht des Oshos Eigentum gewesen sind, doch nie nimmer hatte ich den Gedanken, dass er sowas wie Rolls-Royce – süchtig hätte sein können. Ich nahm die Szenen, da er sich im Rolls zeigte, immer auch als dies mir köstlich Gemisch von: „Fall auf den Trick herein, oder erkenne, was gemeint ist.“

    Der Mann war Oberklasse. Seine Rede mit 1000 mal „fuck“ darin, alleine schon eine Sondernummer. Ich habe nicht alles, aber Einiges von ihm gelesen, davon einiges mehrere Male. War für mich Nahrung pur.

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  16. Vollidiot sagt:

    Im Jahre 1972 war ich mal bei den Maharischis.
    Jedem das Seine und mir das Meine.
    Auf alle Fälle wollt ichs net misse.
    Auf dem Weg zu tieferen Schichten des Läbens.
    Denn die gibt es.
    Damals waes – Geschichten aus dem alten Berlin.
    Jutn Abnd.

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  17. Mujo sagt:

    Mir geht es ebenso. Ich habe viele Meister in meinen Leben getroffen und werde noch viel mehr Treffen.

    Aber der größte Meister ist immer in ein selber. Den gilt es zu Entdecken und zu Aktivieren falls er brach liegt weil das Umfeld einen es zu leicht macht seine Verantwortung an andere abzugeben.
    Und das betrifft Leider viele. Sonst gäbe es nie diese Pandemie wie sie ist. Das alles wäre nicht und viele weitere Ungerechtigkeiten auch nicht.

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  18. gabrielbali sagt:

    @ Mujo

    Ungerechtigkeiten?

    Existiert für Dich die Negation?

    Ich, für meinen Teil, sehe nur Gerechtigkeit(en) und – selbstverständlich – auch die Un-Geschichten, allerdings nur in unseren Köpfen…

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  19. Wolf sagt:

    Thom Ram 19:30

    Ich meinte den Meister an der Dolmetscherschule.
    Der gute Mann hieß Logan und war gebürtiger Ire.

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  20. buddhi2014h sagt:

    mal innehalten mit:

    Wardruna – Kvitravn (White Raven)

    Lyrics:
    Weißer Rabe

    In die Dämmerung
    Ködern sie ihn
    Weißer Rabe
    Verhüllung und Behausung

    Lasset fragen!
    Leih mir eine Feder.
    Ich werde sie drehen
    in weiße Flügel

    Lass uns fliegen,
    weit auf Wind
    Mit Jagdgeist
    und Zauberlieder

    Lass mich fragen!
    Leihst du mir deinen Weitblick
    Lass mich nachsehen,
    in Nebelschwaden

    Lass mich fragen!
    Bringst du mir das Lied bei
    das dich verlockt… das mich verlockt
    der dich findet… der mich findet.

    Wirst du mir folgen?
    während meiner gesamten Zeit?
    Wirst du über mich wachen
    während meiner gesamten Zeit?

    Geister-Vogel
    Hat mir Flügel verliehen
    Weißer Rabe
    Hat mir Weitsicht gegeben
    Gesang-Krähe
    Gab mir das Lied
    Weiße Flügel
    Folge mir

    (also das ist meine deepl Übersetzung auf die Schnelle…)

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  21. palina sagt:

    der Titel „vom Leben lernen“
    hat mir schon ein Schmunzeln bereitet.

    Von was denn sonst, fragte ich mich.

    Das ist wie der Titel der Zeitschrift
    „Zuhause wohnen“
    Ja, wo denn sonst.

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  22. Mujo sagt:

    @gabrielbali 01:58

    „Ich, für meinen Teil, sehe nur Gerechtigkeit(en) und – selbstverständlich – auch die Un-Geschichten, allerdings nur in unseren Köpfen…“

    Erwischt, haha…..

    Ja du hast Recht auf der Tieferen ebene ist es so.

    Un…..gibt es nicht. Die Bilder über das Leid was den Menschen zugefügt wird ist abgespeichert mit diesen Wort „Ungerechtigkeit“. Knöpfe im Kopf die gedrückt werden und es zu erkennen gilt. Danke dir.

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  23. Wolf sagt:

    palina 03:46

    „Zuhause wohnen“ Ja, wo denn sonst.

    Man kann auch in einem Altersheim wohnen oder in einem Jugendheim oder in einer Kaserne oder in einem Asylantenheim oder in einem Obdachlosenheim unter einer Brücke an der Seine.

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  24. Wolf sagt:

    palina 03:46

    Wenn man so wohnt (siehe Wolf 07.37), dann lernt man bestimmt vom Leben.

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  25. Vollidiot sagt:

    Was wär der Mensch ohne Ungerechtigkeiten?
    Er braucht sie – wie der BRDzi die Blockflöten – wen sonst wählen.
    Gerechtigkeiten werden von der Glotze geliefert.
    So ist das Leben ertragbar.
    Und damits net so dufftet wird Basisnote Ülang-Ülang versprützt.
    Die meisten Leuts antizibieren, daß der Gehörsinn als erster der Sinne seinen Geischt aufgebbe duut.
    Mit einem leiserwerdenden Gebrabbel langsam hinübergehen.
    Wahrheit muß erfühlt, erspürt oder erdacht werden – aber nicht erhört……….

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  26. muktananda13 sagt:

    Wenn der Geist sich jenseits von Lehrer und Schüler erkennt, sie beide in sich verschmelzend, sich nur als Seele seiend, so ist`s vollbracht.

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  27. palina sagt:

    @Wolf
    20/10/2020 um 07:37

    „„Zuhause wohnen“ Ja, wo denn sonst.

    Man kann auch in einem Altersheim wohnen oder in einem Jugendheim oder in einer Kaserne oder in einem Asylantenheim oder in einem Obdachlosenheim unter einer Brücke an der Seine.“

    Ist mir schon klar.

    War einfach eine Bemerkung wie sinnlos diese Konsumgesellschft Zeitungen mit solchen Titeln vertreibt.

    Vielleicht habe wir unterschiediche Auffassungen von Humor?

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