Immer frage ich mich: Was würde der Komponist sagen?

Unser grosser Bruder Johann Sebastian war, so in meiner Vorstellung, ein im Alltag sich zurückhaltend gebender Mensch. Ich vermute jedoch, dass er seine Zurückhaltung hätte fahren lassen, hätte er Frau Lim sein Wohltemperiertes Klavier auf Steinway gehört. Ich vermute, er hätte sein wundervolles Cembalo ins Hinterzimmer gestellt und jede seiner Clavier – Compositiones von Frau Lim sich vorspielen lassen, auf Forte Piano. Und ich vermute, er hätte immer mal eine Träne geweint. 

J.M.Lim greift so tief, wie ich noch keinen Tastenspieler tief greifen erlebt habe bei der Interpretation dieser Perle kompositorischen Schaffens.

Virtuoser geht’s nimmer. Sind da Finger, die Unmögliches vollbringen? Sind nicht, es rauscht so selbstverständlich daher wie die Flut oder der Wind oder der freie Vogel.

Flut, Wind und Vogel, sie bringen Kunde vom Leben, vom Wunder des Lebens, von den Geheimnissen des Lebens, von den Freuden des Lebens, vom Ganzen, vom Göttlichen.

Oh, danke, dass es dich gibt, und dass du spielst, Mensch Lim.

thom ram, 05.05.0004 (Wer rückschreiten möchte: 2016)

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Mach ja als abgehalfterter Musiker dank You Tube die Reise durch die Welt der Interpretationen, ausgeübt von Spitzenmusikern. Von Monat zu Monat steigert sich meine Verwunderung, denke, noch selbstverständlich feinst ausgestaltet geht nimmer, werde enttäuscht…geht. HJ Lim steht neu zuoberst am Firmament der Unerreichbaren. In meinem Ohr. Ihr Rachmaninov 2. Anhören. Vergehen und vergessen und dahinschmelzen.

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