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Ludwig der Träumer / Hoffnung und Hamsterrad / Die Macht des kleinen Arschlochs

Ludwig der Träumer bringt Vieles auf den Punkt. Danke, Ludwig!

thom ram, 07.09.2014

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Wir brauchen den Bösewichten nicht in den Arsch zu treten. Nur einen Schritt zur Seite gehen und das Fundament wackelt, das wir bisher für die Elite waren. Wenn es genügend tun, stürzten die Paläste ein. Das hat nichts mit Eso zu tun, sondern ist die einzige Möglichkeit, uns von den kruden Zeitgenossen zu befreien. Wir sind das Volk.

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Sinnlose Hoffnung

Oh du gläubiger der hoffnung der das gute immerwährend suchst
wenns nicht kommt das jetzt verdammst und verfluchst

machen müssen immer nur die anderen damit die welt wird gut
macht weiter so ihr wartet vergebens bis ihr werdet teufels glut

hängt euch an der kanzel munde sucht das versprochen heil
schleimt euch die worte von oben ein notfalls mit dem beil

geht nach hause mit der froher botschaft vom großen herrn
jeder seines glückes schmied wenn verstanden gottes und elites kern

singt fröhlich im großen rad des lebens haltet es gesund und bunt
der erfolg wird euch zuteil mit der börse die gedeiht besonders rund

lebt für die elite es geht immer nach oben schritt für schritt mit euerem geld
dafür bomben not so die frommsten von der kanzel sonst geht kaputt die welt

dein glaube hält dich aufrecht im hamsterrad solange du nach oben schaust
während deine füße anfangen an zu verwesen merkst du nicht wovon mir graust

trampelst auf kopf und pfoten meinst fortschritt ehre und erfolg dir zu teil
der kopf der deinen durch dich bereits tot ist dir selbst in gedanken zu steil

die elite euch verachtet und knechtet weil ebenbürdig ihr euch nicht betrachtet
sie gelernt als gottes ebenbild zu glänzen während du knecht dies gut verachtest

kriechst ihre füße leckend vor ihr hin um krümel vom kuchen den sie hat fallenlassen
den du gebacken und ohne lohn zu ihr getragen vor deinem hungertod zu erhaschen

oh du sklave der träume die hoffnung hegst und pflegst dein leben lang und immer fort
solange du dich kannst aufrecht halten im hamsterrad und kriechend vor der elite dort

das hamsterradeln gelernt durch schule und wichtige affen willst beenden mit hoffnung
sie hält dich aufrecht auch mit lotto bis du ausgeworfen zum weltenführers elite dung

wach endlich auf es gibt keinen kredit auf leben es gibt nur dich und deine zu beleben
schmeiß lehrer pfaffen und parteien fort denke selbst und nimm in die hand dein eigen leben

( Ludwig der Träumer )

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Kann ansonsten nur wieder mal auf Étienne de La Boëtie
„Von der freiwilligen Knechtschaft des Menschen“ verweisen. Er hat es bereits vor 400 Jahren auf den Punkt gebracht. (gucke unter http://gutenberg.spiegel.de/buch/5225/1)

Paul Lafargue „Das Recht auf Faulheit“ hat ebenfalls den kaputten Hamsterradler beschrieben.

Das Überleben der Menschheit hängt vom kleinen Arschloch ab. Entweder kapiert er endlich, daß ein Miteinander nur so geht oder er geht mit samt der Elite (dem abgesonderten Abschaum) unter. Wir können ohne Elite leben, diese jedoch ohne uns nicht. Kapiert es endlich.

Es gab einmal ein eingegrenztes Völkchen, das uns Leben vormachen konnte. Hatte es einfach die Elite ignoriert und sich der Menschlichkeit, der ureigenen Bedürfnisse zu inne gemacht. Dort wurde nicht gelehrt: ‚Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist‘, eine pfaffenfreie Insel sozusagen. Kein Paradies im Jenseits versprochen, sondern das menschenmögliche im Kleinen im hier und jetzt verwirklicht. Das größte, was den Menschen ausmachen kann: Füreinander dazusein.

‚Wir sind das Volk‘ war keine hohle Phrase, sondern eine Botschaft an die kaputte Welt, wenn auch noch etwas unbewußt über die Gefahren, die den Menschen über den Kapitalismus endgültig versklaven wollen.
Aber eines dürfte sicher sein:

Es wurde ein Funke zur Menschwerdung gesetzt, der zu lodern beginnt.

Er ist nicht mehr zu löschen.

Der letzte Akt der Dunkelmächte ist eingeleitet.

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4 Kommentare

  1. Avatar von Ohnweg ohnweg sagt:

    Von Unten her und nicht von Oben. Das ist es. Regional und Dezentral, das ist das Andere. Kein Deppenkriecher und kein kleines Arschloch sein. Das muss in die Köppe. Und dazu wird die PARTEI DER BESTEN beitragen und sich mit der Zeit selbst überflüssig machen.
    Ludwig, ich würde gerne Deinen Artikel im Parteiblatt übernehmen. Hier die Türe zum „Jenseits von Eden“. (Fällt Dir etwas auf…kein Paradies im Jenseits)? http://parteiderbesten.blogspot.de

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  2. Avatar von Ludwig der Träumer Ludwig der Träumer sagt:

    @ohnweg, kloppn rein. Es müssen viele Spiegel aufgestellt werden, damit das kleine A. sich überall selbst sieht, egal wo es hinguckt. Das dürfte die schwerste Übung zur Menschwerdung sein.

    Vielleicht paßt dieser Spiegel auch noch rein. Muß aber nicht.

    http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/oben-oder-unten-die-wahre-existenzielle-perspektive

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  3. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    „Wir sind das Volk“ hat kurzfristig im Osten der BRD dazu geführt, daß es den dadurch bewegten Menschen erstmal schlechter ging, denn die vorherige relative (ökonomische und soziale) Sicherheit (bei gleichzeitigem ideologischem Zwang) wurde erstmal beseitigt und durch die (ungleich wirksameren) wirtschaftlichen Zwänge des Kapitalismus ersetzt.
    Als die Losung dann „Wir sind EIN Volk“ lauten sollte, haben schon kaum noch welche mitgeschrien – außer den bezahlten Schreihälsen (siehe auch „Helmut, Helmut“).
    Nun, mittelfristig, scheint endgültig auf, daß „das Volk“ meist den richtigen „Riecher“ hat, wo seine Interessen sind und wo nicht… 😉

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