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Vom Ablenkungsgeschwafel in FAZ/SD/NZZ/TA betreffs Flug MH17

Also ich habe es mir heute wieder angetan, ich habe in die SD, FAZ, NZZ und TA geschaut, was deren Chefredaktionsstuben an Informationen über 777 abgeben.

In der SD ist die Rede davon, dass das Flugzeug wohl von einer Boden – Luft Rakete SA-11 getroffen worden sei.
Nun, die SA-11 geht nicht bis 10’000Meter hoch, die SD – Informationen können demnach nicht seriös sein.

Abgehakt.

In der FAZ muss ich zweimal lesen, bis ich mir ein halbewgs zuammenhängendes Bild von den aneinandergereihten Bruchstücken machen kann.

FAZ: Gleich nach dem Vorfall seien Freiheitskämpfer zu der Unfallstelle beordert worden, um Piloten festzunehmen.
Es wurden Fallschirme gesichtet.
Die Freiheitskämpfer haben angeblich danach eine Batterie BukM nach Russland abgeschoben (Buk M ist in der Lage, ein Flugzeug bei 12000m Höhe runterzuholen.
Das Wrack habe viele kleine Löcher, welche von den Schrapnellen einer Buk M herrühren könnten.

Nach diesen Angaben also haben die Freiheitskämpfer auf das Verkehrsflugzeug geschossen und dabei auch zwei Kampfjets erwischt.
Dazu ist zu sagen:
Immer wieder ist die Rede davon, dass Kiewer Kampjets die Ostukraine bombardieren und sich danach hinter eine Verkehrsmaschine klemmen, damit die Freiheitskämpfer moralisch daran gehindert sind, zu schiessen. Der Trick in jedem Krimi, da der Böse eine Geisel vor sich hinhält.

In diesem Falle, gestützt auf das, was die FAZ sagt, wäre es wohl so gewesen:
Die Freiheitskämpfer waren ausnahmsweise im Besitze einer Buk M. Sie wollten zwei Kampfjets runterholen und waren so blöd, dabei zu übersehen, dass die beiden Kampfjets hinter der 777 hängen.

Völliger Blödsinn.

Weiter zur NZZ, das Nobelblatt meiner Landesbrüder.
Vornehm hält sich die NZZ zurück, es ist weder Rede von Separatisten noch von Raketen.
Die NZZ beruft sich lieber auf das, was wichtige Leute sagen. Herr Steinmeier ist ihnen vornehm genug, und die NZZ lässt ihn zu Worte kommen:

„Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier betonte nach dem Treffen, die EU habe «wichtige Weichen gestellt», um die Sanktionen «in der Breite und in der Tiefe deutlich auszuweiten».

Das ist doch immerhin eine klare Haltung, der NZZ würdig. Man muss sich nicht mit kleinen Details befassen, was, wie und warum in der Ukraine Krieg herrscht, geschweige denn, wer denn wohl die 777 runtergeholt haben könnte. Wichtig ist, dass Russland stranguliert werden solle. Die NZZ hält klaren Kurs: Russland ist schlecht, Schlinge zu.

Ach ja, im gleichen Atemzuge lässt sie die EU Aussenminister sagen, dass die Raketen der Palästinenser gegen ihre Peiniger, die Juden, ein „krimineller Akt“ sei. Immerhin seien sie „entsetzt“ über die „menschlichen Kosten“, welche die Militäraktion der Juden fordere.

Na immerhin, da ist doch noch Moral. Die Juden sind sicher beeindruckt.

Nun der TagesAnzeiger, einst ein Blatt mit recherchierenden Journalisten. Mal kucken.
Der TA meldet schon als Linktitel „nichts verpassen“, und siehe da, auf der Frontseite ist ein Artikel über das Risiko, Graffitis zu sprayen. Toll.

Weiter unten dann wird festgehalten (nebenbei: Es sei der aktuell meistgelesene Artikel), dass eine wichtige Grenze überschritten worden sei, weil in Twitter Leichen von Flugpassagieren der 777 eingestellt worden seien. „Schreckensbilder ohne Hintergrundinformationen würden Verschwörungstheorien nähren.“
Das ist gut. Das ist schweizerisch senkrecht. Man spricht nicht vom Fall, das wär nid schöön, man spricht von nebensächlichen Begleiterscheinung und me redet sehr bsoorgt und seriös drüber.

Oh ja, rührend noch. Der TA gibt einer Niederländischen Mutter die Stimme, welche Putin auffordert, „ihr Kind endlich in seine Heimat überführen zu lassen“.
Moment mal, wo gleich war die Absturzstelle? War das nicht in der Ukraine? Aber Herr Putin soll es richten, klar doch, der TA nimmt an, dass Herr Putin das Kind abgeschossen habe und in seinem Machtbereich zurückhalte. Logisch, das.

Weiter beklagen sich schweizerische Mitglieder der Untersuchungskommission vor Ort, dass sie nicht ungestört arbeiten können, und der Vorwurf richtet sich an die Freiheitskämpfer, permanent „Separatisten“ genannt.  Danach wird darauf hingewiesen, dass es in unmittelbarer Nähe immer wieder zu „Angriffen der Separatisten“ gekommen sei.
Aha. Verstehe.
Da sind Separatisten, schwer bewaffnet, an der Absturzstelle. Die behindern die Untersuchung, weil Separatisten immer wieder angreifen.
Also ich Bitte Sie. Wer was wie wo nun?

In meiner Terminologie: Freiheitskämpfer grenzen Raum und Zeit der OSZE Leute ein. Truppen der gleichen Freiheitskämpfer greifen immer wieder erstgenannte Freiheitskämpfer an.

Soweit alles klar?

So, und der TA hat doch ein ganzes Dossier zu 777.

Gleich zu Beginn des Schweizers Lieblingsthema:

„Die Malaysia Airlines erschüttert den Flugzeugversicherungsmarkt.“

Ja. Man sollte sich sorgen. Sicherheit ist doch das Wichtigste, nicht wahr, also Sicherheit in Sachen Geld, versteht sich.

Herr Luciano Ferrari empört sich, dass Moskau nicht genügend dafür tue, dass die Untersuchungen vor Ort ordnungsgemäss vonstatten gehen.
Herr Ferrari meint vielleicht, Russland sollte mit ein paar Panzern mal hinkarren und das Gelände abriegeln? Mit Luftunterstützung und allem Pipapo? Warum wendet sich Herr Ferrari (schöner Name für son Schreiberling) nicht an USUKDEILF, mit deren Unterstützung das Horrorregime in Kiew an die Macht gekommen ist, SIE sollen jetzt für Ordnung sorgen?
Braave Schwiizer, de Herr Ferrari. Im Zwiifelsfall isch de Weschte guet und Russland nid eso guet.

Eine „Musikerin“ mit Namen Irena Karla möchte, dass „der Westen“ sich mehr engagiere, um die „prorussischen Separatisten“ zu bekämpfen. Ob Frau Karla über Internet verfügt? Wahrscheinlich schon, vermutlich 90% der Zeit im Gesichtsbuch.
Keine Ahnung, die wackere Frau. Immerhin sagt sie gut schwiizerisch „sorry“, wenn sie sich hinauslehnt und bekennt, dass sie beim Wort „Terrorist“ keine Gänsefüsschen setze.

Der Aviatikspezialist Herr Kurt Hofmann moniert, „die Konfliktführung“ hätte eine neue Stufe erreicht, sollte sich der Verdacht auf einen Abschuss bestätigen.
Heinrich, mir graut vor dir.
Ich schäme mich mal wieder in Grund und Boden, Landmann von solch naiven Leuten zu sein. Hat Herr Hofmann schon mal was vom Titanicattentat gelesen, von dem wahren Geschehen Lusitania, vom wahren Geschehen 9/11, von all den vielen bereits abgeschossenen Passagierjets, sei es, um eine Regierung auszulöschen oder nur einen einzelnen Mann (Bspl Dag Hammarskjöld), ist ihm nicht klar, dass Pearl Harbour eine Finte der US Regierung war, um einen Kriegsgrund zu haben – der Beispiele sind Unzählige.
Nei nei, de Herr Hofme het jetzt gmerkt, dass es vilicht bösi Mönche git. Dass es die unaaschtändige Rebelle im Oschte vo de Ukraine sind, das isch sowieso klar.

Nun, ich gebe es auf. Ein stinkender Strauss von totalem Bullshit in den vier führenden Blättern, dargebracht wie immer in gemessenen Worten, ach soo vernünftig sind sie, die da zu Worte kommen.

Ich mach den Laden zu und wage nicht daran zu denken, wie viele Leute sich durch dieses Plänkeleigewäsch  davon ablenken lassen, dass in der Ukraine die, welche das Land aussaugen wollen, den Osten des Landes mit Krieg überziehen, und dass die, welche ein menschenwürdiges Leben führen wollen, unter Einsatz von Hab und Gut und Leben für ihr angestammtes Recht kämpfen.

thom ram, 23.07.2014


4 Kommentare

  1. […] die Westpresse hühnert und eiert und nichts Schlaueres weiss, als “Putin” und “Separatisten” zu rufen, […]

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  2. luckyhans sagt:

    „Das Wrack habe viele kleine Löcher, welche von den Schrapnellen einer Buk M herrühren könnten.“

    Wie gestern hier schon gepostet, sind die Splitter des Gefechtskopfes der Buk-Rakete 1,5 – 2 cm Metallwürfel, die mit über 1000 m/s einige -zig Meter weit fliegen – der Splitterradius wird mit 100 m angegeben – das gibt keine kleinen Löcher, sondern das zerfetzt alles.

    Kleine Löcher könnten nur von der gestern hier beschriebenen Luft-Luft-Rakete stammen…

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