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„Friede auf Erden“ – 1.8.3 (58) – Bündnis mit Kindern

Eckehardnyk, Freitag, 7. November NZ13

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Übereinstimmung sichert Frieden. Worum sollten zwei übereinstimmende Menschen auch streiten? Der Weg zu einer Übereinkunft, die Frieden sichert, kann Jahrhunderte dauern. Man denke umgekehrt nur an die ständigen Kriege zwischen Altgriechischen oder Italienischen Städten oder zwischen Franzosen und Deutschen. Heute sind sie Geschichte. – Als Heraklit vor zweieinhalbtausend Jahren in Ephesos philosophierte, waren oft Kriege an der Tagesordnung, sodass einer seiner überlieferten Aussprüche gelautet haben soll: Der Krieg ist der Vater aller Dinge.

Er hatte gesehen, dass große Errungenschaften beim Gerätebau in der Menschheitsentwicklung zustande kamen trotz1 der Kriege um vergängliche Sachen. Und jedes eroberte Ding hatte als seinen Vater erst mal den Krieg, der wieder neuen Krieg, den Rachefeldzug, erzeugte; vorher aber vielleicht der „Vater“ einer neuen Idee wurde.

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So kann uns jeder Krieg, jede Katastrophe etwas lehren, wie wir es auch bei Krankheiten erfahren (wann immer die maßgebliche Botschaft zuvor ignoriert worden war). Erst längere Zeit nach ihrem Abschluss erkennen wir, welchen Sinn die Streitigkeit, das Versäumnis oder das Krankheitsbild hatten.

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Ein solcher, ein allgemeiner Sinn ist, Harmonie von Geschehen und Gefühl entstehen zu lassen. Genau das wird auch in der Kinderstube erhofft. Wir sahen es bei jenem zweiten Weg, ein ins Chaos geratenes Spielzimmer mit dem Kind neu zu ordnen.2 Für ein Ding, für das ich etwas empfinde, kann ich leicht Sympathie haben, weil es sich mir bekannt gemacht hat. Frei nach einem Bibelspruch: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! (Jesaja 43,1)

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Die fremden Sachen sind es, die Neuigkeiten oder Exoten, welche Begehrlichkeit und Feindschaft erwecken. Wir merken es an den Geschenken der Kinder; sind Klötze dabei, dann teilen sie sich darein. Ist es ein Flugzeug, ein elektrisch getriebener Roller, ein ferngesteuertes Auto, dann gibt es Krieg unter dem Christbaum, selbst dann, wenn jedes sein Geschenk bekommen hat. Warum will man das „Ding“ des Anderen erobern? Dieser Reiz geht offensichtlich von allem Fremden aus. Das Besitzstreben ist der Urtrieb, verführbar durch Neid, der Hass schürt und Kriege auslöst.

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Das „Neue“ muss unterworfen werden, damit es „Farbe bekenne“. Wenn es dann vereinnahmt ist, erlahmt das Interesse der Krieger. Das glänzende Ding hat Narben bekommen oder ist Schrott. Deshalb sind Sand, Steine, Moos, Rinde, Bauklötze und Tannenzapfen keine „Dinge“, sondern Chancen, Anlässe, aus denen etwas gemacht werden kann. Das könnte freilich ein „Ding“ entstehen lassen, das dann erneut zum Zerstören auffordert. Doch während des Entstehens erwachen Empfindungen beim anderen Kind, sodass es in das Werden mit einbezogen sein darf und empfindet, es gehöre mit dazu. Und es wird in seinem Gemüt etwas finden, was zur Welt passt, an der es mit gebaut hat. In der originalen Weihnachtsgeschichte heißt es: Friede auf Erden und den Menschen, die guten Willens ind (Lateinisch: Pax in terra et in hominibus bonae voluntatis, Lukas 2,14)

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Das bedeutet, für Frieden muss die Einstellung vom Willen her kommen. „Gut“ muss der Wille deshalb sein, weil er auf das rechte Gefühl treffen muss, das zusammen mit ihm den Frieden stiftet. Wir haben ja auch gehört: „Gut“ gibt es nur eine knapp bemessene Zeit, die es zu nutzen gilt. „Gut“ kann genauso gut für den Krieg sein: Vor Kriegen wird deshalb die öffentliche Stimmung manipuliert und gereizt, bis hinreichend Begeisterung da ist. Damit setzt man die Absicht leichter durch, die man dem Volk besser verschweigt.

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Wenn du nun deinen Kindern befiehlst, Frieden zu halten, dann wirst du nur dann Erfolg haben, wenn durch die Worte in beiden Kindern die gleichen Gefühle entstehen. Nutze deshalb die Zeiten des Friedens, um seine Instrumente im „Kriegsfall“ als Verhandlungsbereitschaft aufrufen zu können. Das heißt übersetzt, bei den Kindern alltäglich die Gefühlslage erfassen, in der sie gut miteinander kooperieren und koexistieren. Und falls du dabei auf Konfliktgründe stoßen solltest, diese im Vorfeld entschärfen.

1 Oder wegen? – Ich selbst wende mich gegen jede Form von Gewalt und ziehe friedliche Lösungen vor

2 Szene 56

(c) eah, Abenteuer Erziehung 2012 und 7. November 2025


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