Vor 45 Jahren wanderte ich erstmals in den Cinque Terre. Viele der mir Entgegenkommenden Deutschen, Amis, Holländern und so weiter begrüßten mich mit frohem „hallo!“.
Ich war überrascht, der Gruß war mir neu, ich fand es schön, es wehten mir Freundlichkeit, ja Herzlichkeit entgegen, transportiert vom Klange des „Hallo“.
Neulich las ich eine Abhandelung, darin mir klar gemacht wurde, daß „hallo“ ganz böser Sinn innewohne, weil nämlich…und dann kamen ellenlange Begründungen.
Wenn ich nun einen Menschen mit „hallo“ begrüße, was gilt nun? Der möglicherweise hintergründig schlimme Inhalt oder der Inhalt, womit ich dieses Wort schwängere, nämlich mit Frohmut und Freundlichkeit?
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„Sehr„
Ich schlage nach und finde dies:
Herkunft
mittelhochdeutsch sēre, althochdeutsch sēro (Adverb) = schmerzlich; gewaltig, heftig, sehr, zu mittelhochdeutsch, althochdeutsch sēr (Adjektiv) = wund, verwundet, schmerzlich
Vor Jahren las ich, daß „sehr“ ursprünglich „Eiter“ bedeutet habe, noch früher war ich auf die Behauptung gestoßen, „Sehr“ sei früher mal Pferdepisse gewesen.
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Also was nun.
Ich rufe Dich mit „hallo“ an und verfluche Dich damit?
Ich sage Dir „Ich freue mich sehr, daß Du morgen kommen wirst“. Sage ich nun damit, daß es mich anseicht, daß Du morgen kommen wirst?
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Meine Überzeugung lautet so.
Egal, was eine Lautfolge früher mal bedeutet hat, es ist das, was der Sprecher mit Herz und Verstand in eine Lautfolge packt, was hiemit deren Sinn prägt.
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„Teufel“ ist nicht gut.
Wenn ich zu meiner Geliebten, welche mich neckt, sage „Du kleines Teufelchen Du“…habe ich ihr damit etwas Teuflisches angehängt?
Nein. Der Kosmos kennt zwar keine Verneinung, doch kennt er Ironie und Schalk. Er versteht, was der Sprechende in Wahrheit meint. Wenn ich zu meiner Geliebten, welche mich ordentlich neckt „Du kleines Teufechen du“ sage, dann meine ich bewusstdamit natürlich dies: „Du erwischest mich nicht, ätschi bätschi, und ich liebe dich innig“.
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Dasselbe mit Symbolen.
Ich nehme ein Symbol, ordne ihm den von mir gedachten Inhalt zu, und sodann dient das Symbol, von mir angewändet, dem von mir zugedachten Sinn.
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Ja. Solches inmitten des erdenweiten Kanonendonners, denn…es geht weiter, und weiterhin fürderhand werden wir auf Lautsprache angewiesen sein. So ist es wohl angezeigt, sie mittels höchstmöglicher Bewusstheit zu pflegen.
🙂
ThomRamBali, 05.02.NZ13
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Wie auf WP seit mehr denn einem Jahr gilt dies: Textteile werden durcheinandergewirbelt. Ich korrigiere und korrigiere. Hoffe, es sei nicht zu viel durcheinander, wenn ich nun veröffentliche.
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Wortherkunft Hallo
https://de.wiktionary.org/wiki/hallo
Herkunft:
im 15. Jahrhundert von mittelhochdeutsch holā, ursprünglich an den Fährmann gerichteter Imperativ zu holen[1]
https://www.etymonline.com/de/word/hallo
Herkunft
hallo
(interj.)
Ein Ruf, um Aufmerksamkeit zu erlangen, aus dem Jahr 1781, früher hollo, holla (siehe auch hello). „Solche Formen, die nur Silben sind, um Aufmerksamkeit zu rufen, werden oft abgewandelt, um einen wohlklingenden Effekt zu erzielen“ [Century Dictionary]. Im Altenglischen gab es ea la. Halow als Ruf eines Schiffsjungen, um Anstrengung anzuspornen, stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts; Halloo als Verb, „mit Rufen verfolgen oder beim Jagen rufen“, gibt es seit dem späten 14. Jahrhundert. Vergleiche auch harou, einen Hilfeschrei, aus dem späten 13. Jahrhundert, aus dem Französischen.
Es liegt anjedem selbst das er glauben mag, auch bezüglich des Alters der Wortherkunft 🙂
Zu „sehr“
https://de.wiktionary.org/wiki/sehr
Interessanter dazu:
https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=S24895
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Hallo – Wikipedia
Man(n) kann alles übertreiben……………..
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Bei uns wird „Griasdi“ (allg. Gruß, auch wenn man per Sie ist) immer mehr ersetzt durch „Hallo“. Viele Kinder grüßen, wenn überhaupt, mit einem leisen „Hallo“.
Nach einem erhaltenen „Hallo“ spult sich in meinen Gehirnwindungen immer der Satz ab: Halli hallo, wer sitzt am Klo, der Krampus und der Nikolo“!
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Naja, der Ton macht die Musik. Und bei Konversation spielt nicht nur das reine Wort eine Rolle, sondern auch der Stimmklang, der Gesichtsausdruck als auch die Gesten. Ironie, Sarkasmus, Witz sind ja genau eine Folge davon.
Obwohl ich diese Begrüßung selber nutze, fällt mir nur ein: S_hallo_M, o.k… S-M… als Erweiterung würde dem entsprechen, was man unterstellen kann, einer „Sprache“ die ein Sprachgemisch aus hebräisch, slawisch und anderen Sprachen ist… jeder versteht einen Fetzen, aber nie den Inhalt und DAS ist KEINE deutsche Sprache!!
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Lieber THOM! Auch ich habe mir darüber meine Gedanken gemacht und bin auf der Suche nach dem Wasserkristall (MASARU Emoto) zum Wort FAMILIE. Bei NANCY Mandody hörte ich über die Bedeutung des Wortes (die ungut sei), doch ich meine zu erspüren, daß es auch sehr wichtig ist, mit welchen Gefühlen ein Wort aufgeladen wird. Den Kristall „Family Love“ habe ich gefunden. Da hat jedoch das Wort LOVE einen starken Ausdruck. Vielleicht weißt Du ja mehr!! Ich freue mich, wieder von Dir zu hören… Licht&Liebe, NATALI
zum Thema Gruß: Ich verwende seit geraumer Zeit „Grüß Dich“ oder schwäbisch „Griaß Di Gott“ … das fühlt sich für mich gut an… und zum Abschied sage ich Ade, Ade… we
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Verschwörungstheorie von mir, oder eher: mein Verdacht: Die deutsche Sprache wurde über lange Zeit hinweg eher unglücklich verformt und ist auch jetzt erheblich verarmt. Und das nicht erst in den letzten 100 Jahren.
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