bumi bahagia / Glückliche Erde

Das Kehrsteinhaus

Ein Geschenklein des bohrenden Martins zu Führlis 50. Wiegentag.

Für mich deutschaffinen und an Architektur Interessierten ist diese Dokumentation Brot mit Butter und Käse obendruff. Vor Jahren schon hatte ich sie mir angeschaut. Es ist eine mit Fleiß zusammengetragene Sammlung von originalen Fotos und Kurzfilmen. Der Tage wieder wurde meine Nase draufgedrückt, und ein zweites Mal konnte ich nicht anders, schaute von A bis Z.

Die Zufahrt alleine schon ist ein Spitzenprodukt von Straßenbau. Das Gebäude selbst, es war und ist noch heute Spitzenleistung von Bauingenieurskunst.

Wie durch ein Wunder wurde es von den Bombenteppichen der Aliierten dortens, im Mai 45, nicht berührt.

Es waren dort 1937/38 insgesamt 3800 Immigranten äh, Zwangsarbeiter, äh beschäftigt.

Uppsalah. Eingeschobene Satire und eingeschrobeter gottverd. Zynismus aus.

In der Tat 3800 Leut hatten dort gearbeitet. Für ein einziges Haus. Halt ziemlich weit hoch oben und schwer zu erreichen der Platz dortens.

Ich krieg mich nicht ein. Bitte schaue den Film. Der Hausbau war unmöglich. Deutsche schafften ihn.

In nur einem Jahre schafften sie den technisch höchsten Maßens aufwändigen Bau, dessen Kosten sich auf 30 Millionen Reichsmark beliefen – was heute 150 Millionen Euros entspräche. 150 Millionen Euro für ein überschaubar großes Gebäude, tja, halt ganz hoch oben.

Es wurde nicht gespart. Es wurde modernste Technik eingesetzt, es wurden erstklassige Materialien verwändet, auch im innenarchitektonischen Finish.

Die bautechnische Glanzleistung, die ist das Eine.

Das Andere, mich tiefer Berührende, das ist der historisch-menschliche Aspekt. Oder wie kann ich es besser ausdrücken. Der Film zeigt Glanz und frohes Treiben der Naso Spitze, deren Einige später von besonders lieben All ih ier ten so gehenkt wurden, daß sie nicht starben an Genickbruch, sondern am Strick hängend erstickten. Während des Todeskampfes wurde ihnen Blut entnommen. Ja wozu wohl.

Der Film zeigt, was Mensch, motiviert und in Gemeinschaft erschaffen kann. Auch dokumentiert er Prassen einer Führungselite.

Interessanterweise war Führi beeindruckt von der architektonischen Leistung, doch wenig angetan davon, daß es als „Geschenk“ für ihn gelten sollte. Führi wusste, wer dieses zwar sehr schöne, doch unnötige Geschenk bezahlt hatte, nämlich das arbeitende Volk. In heutiger Währung 150 Millionen als Geburtstagsgeschenk verbaut. Führi mochte Solches wenig. W

Während des Krieges schlief der Vegetarier auf Feldbett. Nicht auf Matratze.

Einwand: Dem Schnauzi waren Kosten für persönlichen Luxus egal, denn zum Bau seines Berghauses, da seien Landbesitzer brutal enteignet worden. Ich denke, Letzteres sei wahr.

Wußte Führi das? Ich habe ihn eben befragt.

Er hatte dies nicht gewusst. Hätte man es ihm gesagt, er hätte den Bau abgesagt. So die Antwort „von oben“, die ich bekomme.

Nö. Ich spreche den Schmachtlocki nicht heilig. Seine Absichten waren lauterer Natur (mit dieser Behauptung lande ich in DACH im Hotel), Deutschland blühte unter seiner Führung während nur 6 Jahren auf, es war fulminant, doch war er auch besessen von äh weniger guten Geistern. Die trübten seinen eigentlich hellen Verstand, ließen ihn Verrätern vertrauen und ließen ihn verfolgen gute Geister. Letzteres in beiderlei Hinsicht verderblich, kurzfristig damals für die Verfolgten, langfristig wohl für den Führi himself. Im Jenseits. Oder so ähnlich.

Solltes Du, ähnlich wie ich, Deutschlandaffin sein, solltest Du, ähnlich wie ich, Dich für Architektur-Ingenieur-Kunst interessieren, dann geh ma rinn.

Der Titel der Dokumentation, so saugut sie selber auch ist, er ist wenig geschickt gewählt. In Berchtesgaden waren wohl Nobelhäuser des Führi’s und seiner Nächsten Bohrmann, Göring und Weiteren, doch gab es dort keine „Alpenfestung“ mit Befehlszentrale in Bunker.

Thom Ram, 19.03.NZ12

.


4 Kommentare

  1. Avatar von raineraa94f0e59a raineraa94f0e59a sagt:

    Die Autoren, die historische Dokumente recherchieren und heute publizieren, müssen beim Formulieren des Titels halt noch gewisse Vorgaben der Siegermächte berücksichtigen.

    Wer die Filme unvoreingenommen betrachtet, erkennt die außergewöhnlichen technischen als auch sozialen Leistungen der damaligen Zeit und die Anstrengung, es besser zu machen (als es in der Weimarer Zeit war). Betrachtet man beispielsweise die Planung und teilweise Ausführung des Ostseebades PRORA. (Finde „Prora Visualisierung“ im Netz.) Auffällig ist – auch bei allen anderen „Bauten“ – dass die Deutsche Regierung damals immer „größenwahnsinnig“ geplant und gebaut hat. In „anderen Kulturen“ werden solche außergewöhnlichen Leistungen als „technische Meisterleistung“ verkauft (Empire State & TwinTowers).

    Interessant auch der Bau der Neuen Reichskanzlei »Haus des Großdeutschen Reiches« in Berlin, den Albert Speer tatsächlich innerhalb eines Jahres verwirklichte! Ein Bau mit 420 Metern Länge! Der Albert S. ist nach dem Krieg „leider umgefallen“ und hat sich dadurch aber den Gang zum Galgen erspart. Nach den Kriterien der Alliierten hätte er mit Sicherheit auch baumeln müssen.

    Man liest und hört viel über die „Gottlosigkeit“ in diesen zwölf Jahren. Wie gottlos aber das Dritte Reich war, ist auch daran zu erkennen, dass beispw. unter dem regimegegnerischen Berliner Oberhirte Konrad Graf von Preysing von 1935 bis 1939 sechsunddreißig neue Kirchen auf dem Boden seines Bistums errichtet werden konnten.

    Eine Ausstellung der »Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst« unter dem Titel „Christenkreuz und Hakenkreuz“ hat in München 2009 die weit verbreitete Ansicht widerlegt, dass Kirchenbau und Kirchenkunst unter den Nazis fast zum Erliegen gekommen seien.

    Richtig sei: »Zwischen 1933 und 1944 wurden mehr als 1000 christliche Kirchen in Deutschland neu errichtet oder umgestaltet. Die katholische Kirche baute mindestens 370 Kirchen neu, die evangelische 190. Allein in Müchen entstanden in dieser Zeit über 20 Gotteshäuser, ein Drittel protestantisch, zwei Drittel katholisch.« (aus DER GROSSE WENDIG).

    Der Nationalsozialismus wurzelt in ehrfürchtiger Gotterkenntnis.

    Der Nationalsozialismus anerkennt den göttlichen Ursprung und Sinn des Lebens. Seine Weltanschaung erstrebt die völlige Überwindung des Materialismus im deutschen Volk und eine Erneuerung, die zur Wiederbesinnung auf das Ewige im Menschen und auf die göttlichen Kräfte führt, wie sie in den Werten von Rasse und Volk offenbar werden.

    Ehe, Familie und Sippe stellen für den Nationalsozialisten keinen nur sozialen Zweck dar. Sie bedeuten ihm einen göttlichen Auftrag zur Erhaltung und Steigerung des Lebens.

    Deshalb sieht der Nationalsozialismus im seelen- und gottlosen Bolschewismus, in der technischen Vermassung aller Werte durch den Amerikanismus eine tödliche Gefahr, die nur aus den Glaubenskräften der deutschen Seele überwunden werden kann. Die Verpflichtung gegenüber dem eigenen Blut, den Ahnen und Enkeln, dem ganzen Volk, bedeutet für uns Gehorsam vor den göttlichen Gesetzen, die niemand ungestraft übertreten darf.

    Abschließend noch ein Auszug aus einem Interview, das Lloyd Georg nach einem Besuch in Deutschland der EVENING POST gab. Titel »LLOYD GEORGES VISIT«:

    »Seinen Eindruck von dem Deutschen Volk von heute wiedergebend sagte er: „Ich habe noch nie eine glücklicheres Volk gesehen. Das Gefühl der Depression und Schwermut, das es in den Nachkriegsjahren niederdrückte, ist vollständig verschwunden. Sie sind heute ein sehr fröhliches Volk. Das ist nicht nur meine eigene Meinung. Seit ich aus Deutschland zurückkehrt bin, habe ich Briefe von Engländern, die in Deutschland auf Geschäftsreise oder im Urlaub gewesen sind, bekommen, und sie alle bestätigen meine eigene Ansicht. Einer der wichtigsten Eindrücke, die ich durch meinen Besuch gewonnen habe, war der allumfassende Wunsch, eine engste Freundschaft mit Großbritannien zu bewahren. Ich fand diesen bei jedem, den ich traf, von Hitler abwärts bis zu den Arbeitern, mit denen ich sprach. Überall wird Großbritannien mit tiefstem Respekt betrachtet, und es gibt eine tiefe Sehnsucht, daß die tragischen Umstände des Jahres 1914 nie wiederholt werden sollten.“

    WIRTSCHAFTSAUFSCHWUNG

    Herr Lloyd George war zutiefst von dem Wirtschaftsaufschwung Deutschlands beeindruckt. „Wir hören viel“, sagte er, „von den Anstrengungen, die Deutschland in Richtung der Wiederbewaffnung macht, aber es wird wenig über die kolossalen Pläne gesagt, die umgesetzt werden zur Entwicklung der internen Ressourcen des Landes und zur Verbesserung der Bedingungen der arbeitenden Bevölkerung. Ich sah ein gutes Stück des letzteren und war enorm von der Kühnheit und Wohltätigkeit der deutschen Pläne beeindruckt. Die Deutschen gewinnen über 4.000.000 Hektar Land zurück, die entweder völlig brach lagen oder aber kaum kultiviert wurden. Sie bauen Millionen Häuser für ihre arbeitende Bevölkerung, und überall bauen sie für ihre Stadtarbeiter Siedlungen außerhalb der Stadtgrenzen, mit Gärten an jedem Haus. Die neuen Straßen, die sie konstruieren, sind großartig. Durch diese und ähnliche Mittel haben sie die Arbeitslosigkeit in dreieinhalb Jahren von 6.000.000 auf 1.000.000 verringert. Was immer wir auch von Hitler und dem gegenwärtigen Regime in Deutschland halten mögen, das ist an sich eine sehr große Errungenschaft.«

    X

    Einen weiterer interessanter Artikel von/über Lloyd George ist unter I TALKED TO HITLER zu finden

    X

    Wie auch mit originalem Filmmaterial die Stimmung ins Gegenteil verkehrt werden kann, habe ich im Film HITLERS DEUTSCHLAND 1937 – Die Filme des Amerikaners Julien Bryan – mit innerer Empörung erlebt:

    Der ganze Streifen (von POLAR FILM) wurde in der deutschen Fassung mit einem traurigen Cello in Moll unterlegt.Da kann nichts POSITIVES rüberkommen! Gezeigt wurde u.a. auch eine jüdische Mädchenschule mit fröhlichen Kindern!

    x

    Fazit: Nichts ist, wie es scheint.

    Gefällt 2 Personen

  2. Avatar von Vollidiot Vollidiot sagt:

    Alleine, daß einer soviel Geld verbaut für ein Geschenk ist ein Unding oder aber gut für die Erhabenheit.

    Wenn hier aber Lllllloyd Dschorsche eine Eloge gesungen wird – da muß Pfeffer zu.

    L.G. war Spitze in Charakterlosigkeit und bestand nur aus Lügen und aus Schleim, dazu war er Hardcoredeutschenhasser – all Time.

    Dessen Worte sollten immer als Lüge und der Hinterhältigkeit geschuldet angesehen werden. Parallel lief schon die Produktion der Langstreckenbomber. Dem Führi tat das Schmeicheln gut und die Deutschen wußten vielleicht nichts von dem miesen Karakter dieses Wesens L.G. . Sonst hätten sie ihn mit Jauche genässt.

    Like

  3. Avatar von raineraa94f0e59a raineraa94f0e59a sagt:

    Mich freut halt, dass tatsächlich ein paar Bauten aus dem Tausendjährigen die Entnazifierzung überlebt haben.

    Bin grad am Überlegen, was unsere nachkommenden Generationen aus unserer Ära mal bestaunen können.Okay, hier vor der Haustür „Stuttgart 21“ – unerreichte Technologie im Tunnelbohren. Und vor allem wie flott der Bau von statten ging (geht!). Vergleichbar mit den Highlights in Berlin – einem Flughafen namens BER. Oder doch eher Tempelhof?

    Wind-Kraft(!)-Anlagen in MeckPom. Da freut sich nicht nur das Auge, sondern auch die Nachwelt über (halbe) Fußballfeld große Stahlbeton-Fundamente – gebaut für die Ewigkeit. Oder doch eher PRORA ?

    Großartige bauliche Leistungen – die der Nachwelt erhalten bleiben – finden wir eher in totalitären Systemen.Ist so.

    Den Loid Dschorsch konnte ich zu seinen Lebzeiten leider nicht kennenlernen.So bleibt mir halt nur Lektüre – und der Blog von bb – da findet man doch Infos, die näher an der Wahrheit sind als in unseren Schulgeschichtsbüchern.

    Das meine ich ehrlich!

    Like

  4. Avatar von Frollein Schmidt Frollein Schmidt sagt:

    Sehr beeindruckend!

    Die damaligen deutschen Männer, wie auch die Kühnheit dieses Projektes und die Umsetzung!

    Weniger beeindruckend sind die Ami Soldiers am Ende des Filmes. Was für arrogante, respektlose Rotzlöffel! Sind die heute immer noch so? Dann wundert es wirklich nicht, daß sie weltweit so unbeliebt sind.

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar