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WWW (6) – Inflation, Hyperinflation, BGE

Das WWW steht in diesem Falle für Wirklichkeitsnahe Wirtschafts-Wissenschaft – zwecks besserem Verständnis der nicht immer nachvollziebaren Denkweise der meisten aus-gebildeten Ökonomen soll hier Punkt für Punkt gezeigt werden, daß die heutige sog. „Bürgerliche Ökonomie“ in ihren Grundlagen voller Widersprüche steckt, nebst einigen Vorschlägen, wie es vielleicht besser zu machen wäre.
Dabei geht es weniger um eine Kritik des Wirtschaftssystems als solchen, sondern vor allem um eine kritische Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Erfassung und Darstellung desselben.
Gelernte „Wirtschaftler“ (BWL, Finanzen, VWL) sind eingeladen, die Argumente und Schlußfolgerungen zu prüfen und mit ihrem Lehrwissen in Beziehung zu setzen.
Sie dürfen sich jedoch nicht scheuen, in ernste Konflikte mit ihren bisherigen angelernten Überzeugungen zu kommen, denn für die Folgen solcher Konflikte können wir keine Haftung übernehmen.
Euer Lucky
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Inflation bedeutet nichts anderes als Geldentwertung, d.h. der Verlust der Kaufkraft.

Viele Menschen meinen, daß Inflation der alljährliche verdeckte Preisanstieg bei den meisten Waren ist – Inflation hat jedoch hat mit den Preisen nur bedingt zu tun.

Wodurch entsteht Inflation?

Wenn mehr Geld gedruckt und ausgegeben wird, als dafür Werte geschaffen werden, verschiebt sich das Wertäquivalent, d.h. derselben Summe Geld steht weniger Wert gegenüber.

Dementsprechend bekomme ich auch für dasselbe Geld weniger Gegenwert an Waren und Leistungen.

Beispiel: Es gelingt der Bundesregierung nicht, die Ausgaben mit den Einnahmen ins Gleichgewicht zu bringen – es soll mehr ausgegeben werden als durch Steuern und Abgaben eingenommen wird, weil ein Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft gestartet werden soll.

Dafür nimmt die Regierung bei den internationalen Banken Kredite auf, indem sie Wertpapiere (sog. Bundesschatzbriefe oder Staatsanleihen) bei der Zentralbank bestellt, welche diese dann herausgibt. Durch die Ausgabe dieser Wertpapiere entsteht Geld.
Im Gegenzug wird nicht die Regierung, sondern das Land als Ganzes, d.h. die Bevölkerung, die Steuerzahler, mit einer entsprechenden Schuld belastet.

Für die Begleichung der Schuld des Staates bürgen diese Personen, daher werden sie auch Staatsbürger genannt.

Da jedoch diesen „Wertpapieren“ kein Gegenwert gegenübersteht und dies auch in Zukunft nicht der Fall sein wird (Einnahmen kleiner als Ausgaben), verringert sich um den Betrag der sog. Nettokreditaufnahme der Wert der gesamten Geldmenge des Landes.

Mit anderen Worten: die Nettokreditaufnahme eines Landes ist der Haupt-Inflationstreiber.

Gut wenn die ganze Neuverschuldung für konjunkturbelebende Maßnahmen eingesetzt wird – dann ist da wenigstens ein zeitweiliger positiver Effekt zu verzeichnen. Leider wird bereits zu viel für sinnlose Bankenrettungen und Zinszahlungen ausgegeben…

Mehr dazu weiter unten.

Auch bei Verbraucher- und Unternehmenskrediten sind nur diejenigen inflationstreibend, welche durch Unternehmenspleiten nicht mehr bedient werden.
Solange pünktlich abgezahlt wird, ist durch die Kreditrückzahlung der Gegenwert in der Zukunft bereitgestellt, und das führt nicht zu Inflation.

Nun zum Preisanstieg, der oft mit der Inflationsrate verwechselt wird. Die Auswirkungen auf die Preise werden zeitlich verzögert wirksam, d.h. die schleichende Geldentwertung wird erst viel später durch steigende Preise auch sichtbar, da sich über Zinsen und Rohstoffpreise die Effekte nur langsam bis zum Endverbraucher durchsetzen.

Außerdem gibt es Kostenbestandteile, die sich nicht so schnell einer verringerten Kaufkraft angleichen lassen – zum Beispiel werden Tariflohnanpassungen nur alle 2 – 3 Jahre (wenn überhaupt, bei den heute fast vollständig korrupten Gewerkschaften) durchgeführt – bei einer Inflationsrate von ca. 2% jährlich müßten also nach 3 Jahren mindestens 7% Tariflohnsteigerung als reiner Inflationsausgleich gefordert werden – wo hat es solche Forderungen in den vergangenen Jahren mal gegeben?

Wenn jedoch die Löhne hinter der Inflationsrate zurückbleiben, dann haben die Unternehmen zwar eine Zeit lang höhere Nominalgewinne, aber da gleichzeitig die Kaufkraft des Geldes sinkt, verringert sich so die Nachfrage, weil sich die Arbeiter von ihrem gleichgebliebenen Lohn nur noch weniger Ware kaufen können, und damit stockt wiederum der Absatz der Produkte.
Es nützt also dem Unternehmen nichts, sich mit Inflationsgewinnen „schönzurechnen“ – bereits nach kurzer Zeit kommt die Wirkung an anderer Stelle zurück.


Relativ schnell macht sich die Geldentwertung in den Wechselkursen mit stabilen Währungen bemerkbar.
Durch die Globalisierung sind allerdings fast alle Währungen bereits so eng miteinander verquickt, daß hier kaum noch brauchbare Vergleich möglich sind. Denn wenn zum Beispiel Dollar und Euro beide „schwindsüchtig“ sind, zeigt der sich ändernde Wechselkurs nur noch die Dynamik der jeweiligen Geschwindigkeitsdifferenzen im Wertverlust auf – abgesehen von vielfältigen Manipulationen, welche auch im internationalen Geldverkehr möglich sind und durchgeführt werden.

Die offiziellen „Inflationsraten“, welche beim Statistischen Bundesamt abrufbar sind, werden aufgrund jeweils modifizierter „Warenkörbe“ berechnet – mit genau dieser „modifizierten“ Zusammenstellung der jeweiligen Warenkörbe in den entsprechenden Gewichtungen läßt sich so praktisch jede „erwünschte“ (oder vorgegebene) Inflationsrate offiziell darstellen – ein Schelm wer Arges dabei denkt.

Was führt jetzt zu einer Hyperinflation (früher auch „galoppierende“ Inflation genannt)?

Die ungehemmte Geldvermehrung – egal in welcher Form – ob Buchgeld oder Bargeld.

Eine geringe Inflation läßt sich nicht über längere Zeit aufrechterhalten – sobald der konjunkturbelebende Effekt nachläßt, müssen neue Konjunkturspritzen vom Staat bereitgestellt werden.
Solange keine Regierung sich dazu bereit findet, die Ausgaben stets UNTER den Einnahmen zu halten, sondern auf Kosten künftiger Generationen meint, „Wohltaten“ verteilen zu müssen, ist mit neuer Nettoverschuldung und damit steigender Inflation zu rechnen.
Wenn die Wirtschaft (wie bisher) von solchen „staatlichen Konjunkturspritzen“ abhängig ist, wird selbst bei vollständigem Einsatz der Nettoneuverschuldung für diese Zwecke die Inflation immer stetig steigen – die Wirtschaft verhält sich da wie ein Drogensüchtiger, der meint, ohne den nächsten „Schuß“ nicht überleben zu können.

Hinzu kommt, daß von der Inflation ja nicht nur die „laufenden“ Größen, wie Erlöse und Kosten, betroffen sind, sondern auch die „Bestandsgrößen“, wie Vermögen und Schulden.

Hier versucht natürlich jeder, durch Flucht in die Sachwerte dieser Wirkung zu entkommen – was die ganze Inflations-Spirale weiter beschleunigt.

Und da der Staat kein zinsloses Geld kreieren kann, weil er ohne Not die Geldschöpfung den Banken übertragen hat, gibt es auch keinen Ausweg aus dieser Entwicklung.

Wirkliche Änderung bringt nur ein konsequenter Umbau des Wirtschaftssystems.

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BGE – Bedingungsloses Grundeinkommen

Da sich an diesem Thema oft die Meinungen entzünden, auch zu dieser Frage ein paar Worte.

Es gibt sie schon heute – solche bedingungslosen Einkommen, in Form von leistungslosen Einkommen am oberen Ende der Einkommensskala.

Gemeint sind die Zinseinkünfte, welche die offenen und versteckten Zinszahlungen übersteigen. Denn nicht jeder, der keine Kreditschulden hat und dafür keine Zinsen zahlt, sondern etwas Geld auf der Bank oder angelegt hat und dadurch Zinsen kassiert, ist ein Zinsgewinner.

Durch die allgemeine Verschuldung aller Unternehmen ist inzwischen die Lage so, daß in den Preisen aller Produkte und Leistungen, die der Endverbraucher zu bezahlen hat, zwischen 40 und 60% Zinsanteil stecken – je nach Art der Ware.

Mieten weisen einen besonders hohen Zinsanteil auf – 60% sind da die Regel, aber nicht das obere Ende. Bei anderen Waren und Dienstleistungen liegt der Zinsanteil im Preis bei 40 – 50%. Dies ist dadurch bedingt, daß die Unternehmen ihre Zinsen, welche sie für die in Anspruch genommenen Kredite (für Fertigungserweiterungen, neue Technologien, Ersatzinvestitionen etc.) zu zahlen haben, selbstverständlich auf die Preise ihrer Produkte und Leistungen umlegen.

Als Faustregel kann man also sagen: ein Netto-Zinsempfänger ist also nur eine solche Person, welche Zinseinnahmen aufzuweisen hat, die mehr als die Hälfte ihrer jährlichen summarischen Ausgaben betragen. Hand aufs Herz: gehören Sie dazu?

Dagegen sind die sog. „leistungslosen Einkommen“ am unteren Ende (Hartz 4) nur in den seltensten Fällen wirklich ohne Gegenleistung – oft werden Probearbeiten, Praktika, Ein-Euro-Jobs und andere Gegenleistungen verlangt, sonst wird rigoros gekürzt – von den psychischen Folgen der Erniedrigung durch dieses System mal ganz abgesehen.

Das alles könnte man sich sparen, wenn man tatsächlich bedingungslos allen Menschen – egal ob reich oder arm – ein solches (natürlich indexiertes) Grundeinkommen von, sagen wir, 1000 Euro pro Erwachsener und 500 Euro pro Kind bis 17 Jahre auszahlen würde. Ein solches BGE würde monatlich in der BRD ca. 75 Mrd. Euro kosten, pro Jahr 900 Mrd. – angesichts eines dadurch großteils wegfallenden Sozialetats von über 720 Mrd. (2008) keine unlösbare Aufgabe, denn auch die laufenden Zahlungen der Arbeitnehmer zur Arbeitslosigkeitsvorsorge, fälschlich „Arbeitslosen-Versicherung“ genannt, könnten einbezogen werden (2008: ca. 30 Mrd.).


Die Reichen würden es wahrscheinlich gar nicht bemerken, aber bei weiten Teilen der Bevölkerung würde ein solches BGE zu ganz wesentlichen Veränderungen führen.
Denn es würde nicht nur die Drangsalierung durch die „Agenturen“ wegfallen, sondern es würde auch der Zwang verringert, so schnell wie möglich jede sich bietende (auch minderqualifizierte) Arbeit anzunehmen.

Auch die Sorge, durch Kindersegen in Armut zu fallen, wäre vom Tisch – die Geburtenrate würde sich sehr schnell erholen und die Rentenfinanzierung wäre kein Problemthema mehr.

Je nach Anspruch könnten die abhängig Beschäftigten stundenweise arbeiten, wenn sie mehr Wert auf Kindererziehung legen, oder einen vollen Job übernehmen, wenn für Anschaffungen mehr Geld benötigt wird. Freiheit in der Arbeitsplatzwahl und Flexibilität wären das Ergebnis, und viele andere positive Wirkungen würden sich als Folge ergeben.

Oft wird ohne weitere Prüfung einfach dahingesagt, daß ein BGE nicht finanzierbar wäre.

Nun – das läßt sich ganz leicht nachrechnen: sogar ohne sonstige Veränderungen, zum Beispiel bei den Themen Zinsen oder Maschinensteuer oder steuerliche Entlastung der menschlichen Arbeit, könnte die Einführung einer Tobin-Steuer in Höhe von 0,1 % auf alle Kapitalbewegungen die dafür notwendigen Finanzmittel bereitstellen, ohne daß dadurch ein merklicher Einfluß auf den Kapitalverkehr genommen würde – denn 0,1 % ist kein Wert, um den sich das internationale Finanzkapital Gedanken machen würde.

Auch das Argument, daß eine solche Steuer nur EU- oder weltweit eingeführt werden könne, ist ein reines Scheinargument, da durch die internationalen Verflechtungen der Globalisierung sich der Kapitalverkehr unmöglich komplett um ein Land herum bewegen könnte. Und in einem Land eingeführt zur ausschließlichen BGE-Finanzierung, mit entsprechender Anpassung der Höhe der Steuer, d.h. wirklich nur soviel wie für das BGE benötigt wird, würden die positiven Effekte sehr schnell deutlich werden und anderen Ländern als Vorbild dienen.

Anmerkung:
Auch wenn es nun wieder so manchem Multi-Kulti-Anhänger nicht paßt: natürlich könnte sich das BGE nur auf deutsche Staatsangehörige erstrecken – Asylanwärter, Flüchtlinge, Gastarbeiter und deren Angehörige müßten sich mit höchstens den halbierten Sätzen zufrieden geben – das würde viele von ihnen vielleicht motivieren, nach einem kurzen „Erholungsaufenthalt“ hier sich wieder in ihre Heimat-Länder zurückzubewegen und dort sich um Veränderungen zu bemühen – wir wollen ja hier schließlich nicht das Versorgungsamt für die Welt sein, sondern der Staat für die Deutschen.

(Quelle Etat-Zahlen: Jahresgutachten 2009/10 des Sachverständigenrates http://www.sachverstaendigenrat.org)


17 Kommentare

  1. Avatar von ooms ooms sagt:

    WIEDER und WIEDER WAHNSINNIG

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  2. Avatar von fruuf fruuf sagt:

    Kein Zweifel, dieses Finanz- und Wirtschaftssystem muss geändert werden und eine Entwicklung wie in Deutschland, in der immer mehr Produkte hergestellt und größere Gewinne mit immer weniger Menschen erwirtschaftet werden, kann nicht weiter das Leistungsprinzip zum Kriterium der Vermögens- und Wohlstandsverteilung machen.
    Darüber hinaus ist natürlich klar und unstrittig, dass der uns bekannte Sozialstaat nur im Rahmen des Nationalstaates bisher vorstellbar ist. Von daher ist es nicht „rechts“, sondern nur logisch, deutsche Sozialleistungen eben auch an die deutsche Staatsbürgerschaft öder ähnlich eng gefasste Voraussetzungen zu binden.

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  3. Avatar von Thom Ram thomram sagt:

    @ fruuf

    Guten Tag, fruuf. Sei willkommen hier.

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  4. Avatar von fruuf fruuf sagt:

    @thonram,

    vielen Dank für die freundliche Begrüßung. 🙂

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  5. …ein gemeinsames gibt’s ja schon…., darueber sollte jeder einmal tiefer drueber nach denken und vor allem beim Einkauf darauf achten! wenn jeder Eu-Buerger eine „Gruenes Grundeinkommen“- Karte bekaeme, dan wuerde die Wirtschaft direkt in gesuendere Bahnen geleitet werden koennen- verwaltet von dito Landwirtschaftsministerien?!!. So moechte ich auch ein allgemeines Grundeinkommen in ausgedrueckt—angewendet sehen.

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  6. …es ist wieder verloren gegangen, der Hinweis auf das „EuroBlatt-Oeko-Zertifikaat“

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  7. Avatar von Garten-Amsel Garten-Amsel sagt:

    Gibt es eine -zZ gerade erneuerte ?- „Armuts-Ober-Grenze“?
    Wenn ja, wo finde ich mehr darüber ?
    von 1.200,00 => runtergesetzt auf 960,00/930,00 ?
    Herzlichen Dank!

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  8. Avatar von rote_pille rote_pille sagt:

    kleine rechnung:
    nehmen wir an, wir bräuchten ein bge von 1000 pro bürger und monat. wenn alle anderen nicht-versicherungs-sozialleistungen, die schon beträchtlich sind (allein das wohngeld ist schon ein dicker happen), entfallen, brauchen wir in deutschland dafür 960 mrd euro. das gesamtsteueraufkommen (ungefähr gleich den ausgaben) sind 600 mrd. infrastruktur, schulen, polizei, beamte, etc etc. müssen alle aus diesen 600 mrd. gezahlt werden. der rest müsste aber 960 mrd betragen! wenn eine 0.1% finanztransaktionssteuer erhoben wird, bräuchten wir transaktionen von 960 BILLIONEN transaktionen um das zu finanzieren. soviel wird nicht einmal auf der ganzen welt hin und hergeschoben. selbst wenn der wert mal erreicht werden sollte, ist noch zu beachten dass die meisten transaktionen sowieso entfallen würden, weil die gewinnspanne unter 0.1% liegt. gebt euch bitte keiner illusion hin, BGE ist nicht finanzierbar. das schlaraffenland EXISTIERT NICHT! es muss gearbeitet werden! die jobcenterpolitik, die arbeitslosen dazu zu verpflichten ist richtig.

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  9. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    @ G-A:

    Schau mal hier: http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/die-zerklueftete-republik/
    oder hier: https://www.freitag.de/autoren/kathrina-edinger/was-an-armut-in-deutschland-wirklich-arm-ist
    oder hier: http://www.cecu.de/armutsgrenze.html

    Wichtig: bei solchen Definitionen – egal wo sie auftauchen – ist immer Vorsicht angebracht, denn besonders wenn in Prozent „gerechnet“ wird, können mit Veränderung der Bewertungsgrundlage (welche Region oder welche Bevölkerungsgruppe beziehe ich wie ein – oder auch nicht) sehr unterschiedliche Werte „festgestellt“ werden – und die sog. Armutsschwelle IST ein Prozentwert.
    Siehe Gabler-Wirtschaftslexikon (http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/armutsgrenze.html) – „Armutsschwelle. …
    3. Relative Armut: Einkommen von Personen oder privaten Haushalten, bezogen auf das Durchschnitts- oder Medianeinkommen einer Vergleichsgruppe (i.d.R. die Gesamtpopulation eines Landes). Für Deutschland und andere europäische Länder wird die relative Armutsgrenze in der europäischen amtlichen Statistik offiziell bei 60 Prozent des medianen Äquivalenzeinkommens angegeben. Darüber hinaus werden dort jedoch auch zusätzliche Armutsgrenzen bei bspw. 40 Prozent des medianen oder 60 Prozent des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens ausgewiesen.“

    Kurzfassung: Die Reichen werden immer schneller reicher, und die Armen immer zahlreicher.

    Dazu ein schönes russisches Sprichwort: „Der Satte versteht den Hungrigen nicht.“ – Сытый голодного не понимает. 😉

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  10. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    @ Dude:
    Richtig – JEDER Staat ist ein Staat für seine Staats-ANGEHÖRIGEN – nicht für Staatsbürger oder Staatszugehörige… 😉

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  11. Avatar von Garten-Amsel Garten-Amsel sagt:

    @Lucky:
    Danke für den ecu-link!
    Armut in Pro-Zen-ten gemessen kann keiner essen.
    Da wird dann doch die Frage schaiz-egal : Wieviel „%“ waren das denn bloß noch mal?!?

    „Dazu ein schönes russisches Sprichwort: “Der Satte versteht den Hungrigen nicht.”“
    Jawoll. So ist es. Kann er auch gar nicht. Er ist einfach zu Erfahrungs-Arm dazu.

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  12. Avatar von Ludwig der Träumer Ludwig der Träumer sagt:

    @Lucky,

    BGE unterstütze ich. Hab aber meine Bedenken, daß es tatsächlich in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Nicht nur der Schlafmichl, sondern überall in Europa hat das Schlafschaaf Angst, daß es das Klo dann selbst putzen muß. Selbst, wenn die Elite dem zustimmen würde, kommt sicher eine Revolte von unten – von denen, den es noch ‚gut‘ geht. Wer soll den ganzen Dreck dann wegputzen? Diese A dürfen wir bei dem Wunsch nach BGE nicht unterschätzen.

    Jetzt die Elite: Wie Du richtig schreibst, wäre das BGE finanzierbar und würde die Elite nicht besonders monetär belasten. Das ist aber nicht das Problem der Elite. Die hätten schnell wieder einen Ausgleich in ihrem Spielcasino, aber nur für ganz kurze Zeit. Und darin liegt das Problem derer – Nur für kurze Zeit.

    Es würden immer mehr Menschen langsam aufwachen und Idiotenjobs in den Konzernen, Banken und sonstigen kleinkarierten Unternehmen – und sinnentfremdeten Behörden schmeißen. Die Stütze der Elite und der Politiker durch die Zwischenschichtler – der aufrecht im Hamsterrad nach oben buckelnde und nach unten tretende, wie ich sie so gerne nenne, würde wegbrechen. Das sind die ersten, die den >Job schmeißen. Auch, wenn sie vorher dagegen revoltierten. Das höre ich nicht nur bei unserem freitäglichen akademischen Stammtischgeschwätz.

    Die Elite würde sehr schnell erkenne, daß dann niemand mehr da ist der ihnen auch den A putzt. Das gilt es mit aller Macht – vor allem der militärischen zu verhindern. Sie wissen auch um die Stütze der Psychopathen in den unteren Kasten, die sie zur Machterhaltung willfähig verteidigen.

    Aber auch das scheint mir nicht das Problem der Elite zu sein. Sie hätten über lange Zeit noch soviel Mittel um bis zum Lebensende in Saus und Braus zu leben. Ich denke, hier greifen andere Triebkräfte. Und – die finden wir vermutlich im Okkultismus. Bevor diese Triebkräfte nicht beseitigt sind, träumen wir nur von einer besseren Welt. Warum hält sich sonst der unsinnige Opfer- und Todeskult so verbissen bis hinein in das kleinste Hirn? Quälen Neugeborene, Kinder und Tiere mit Verstümmelung und mit Blutopfern, sowie Waterboarding bei der Taufe – die ersten Folter.

    Warum vereidigen sich Politiker auf einen virtuellen Gott, der noch nie in Erscheinung getreten ist, anstelle auf den Mitmenschen, der real ist?
    Der künftige Amtseid, solange wir überhaupt noch solche Typen brauchen sollten, müßte lauten:

    „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle der Menschen widme, seinen Nutzen mehre, Schaden von ihm wende, das Grundgesetz aller Lebewesen verteidige, meine Pflichten gewissenhaft erfülle und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr, wie mir du Mitmensch dazu hilfst.“

    Im nächsten Schritt muß das Wort ‚schwöre‘ ersetzt werden. Es verleitet zum Meineid.

    Besser: Ich setze meine Kraft und meinen Verstand zum Wohle der Menschheit ein….

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  13. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    Lieber Ludwig,
    natürlich wird das BGE in vernünftiger Form mit dem jetzigen Parteien-Demokratur-Staatsaufbau niemals umgesetzt werden – es wird, wenn überhaupt, nur in pervertierter Weise kommen, wie alle „guten Ideen“ (Mindestlohn etc.) bisher pervertiert wurden. Aber nicht weil niemand das Klo putzen will – das macht jeder daheim doch trotzdem, und für die wenige „Etepetete“-Typen werden sich bei passender Bezahlung genug Leute finden, die das tun.

    Selbstverständlich hast Du recht, daß die Folgerungen einer BGE-Einführung die Wirtschaft sehr heftig treffen würden.
    Der Druck auf die arbeitenden Menschen, der sie heute noch dazu zwingt, im Hamsterrad zu bleiben und das von Dir geschilderte Radfahrer-Verhalten (nach oben buckeln, nach unten treten) an den Tag zu legen, würde augenblicklich verschwinden.

    Jeder würde sich in aller Ruhe eine Tätigkeit in der Nähe suchen, der ihm in allen Belangen paßt – Arbeitsinhalte, Belastung, Kollegen, Vorgesetzte etc.
    Die Armee der Arbeits-(und damit Recht-)losen, welche heute die Bedingung ist für die stetig steigende Ausbeutung, vor allem aus Angst – durch Selbstausbeutung – fälschlicherweise genannt „höhere Arbeitproduktivität“, wäre plötzlich weg.
    Die Unternehmen müßten sich attraktiv machen für die guten, klugen, fleißigen Mitarbeiter – die „Chefs“ müßten kollegial führen – ALLE Jobs (bis hin zum Klo-putzen) müßten so bezahlt werden, daß sich wieder Leute finden, welche diesen Job GERNE machen – und so weiter.

    Und plötzlich würden die Leute wirklich GERN arbeiten gehen, denn sie könnten sich im Job verwirklichen – die echte Arbeitsprodutivität würde enorm steigen, die Wirtschaft florieren…

    Aber die Machtbasis der heutigen selbsternannten „Eliten“ – wirtschaftlicher Zwang und Angst – wäre plötzlich weg. DAS ist es.

    Und zu dem „Amts“eid siehe hier: http://qpress.de/2010/07/05/kanzlers-amtseid-in-klartext/ 😉

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  14. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    Ein gewisse Fragen recht gut erhellender Beitrag ist hier:
    http://qpress.de/2015/01/22/draghische-momente-einer-erotischen-einheizwaehrung/ – Leseempfehlung!

    Und noch ein Vortrag zum Nachdenken, wie sehr einfach und schnell Veränderungen ausprobiert werden könnten:
    https://www.youtube.com/watch?v=cWfMINCVuKM – Prof. Richard Werner: „Stabiles Wachstum ohne Finanzkrisen ist möglich“

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  15. Avatar von Thom Ram thomram sagt:

    @ rote_pille

    Sei willkommen hier, rote Pille!

    Was mir bei solchen Dingen immer sehr sowas von auffällt: Sie scheinen nicht zu berechnen zu sein. Menschen, welche mit viel Wissen und in gutten Treuen Berechnungen anstellen, kommen auf verschiedene, ja kontroverse Ergebnisse.

    Ich persönlich habe bezüglich diesem Grundeinkommen noch keine eigene Meinung. Meine eigene Meinung ist: Die Wildgans / UBUNTU anstreben.
    https://bumibahagia.com/category/geld/das-wildgansprinzip-geld/
    https://bumibahagia.com/category/geld/ubuntu/

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  16. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    @ pille der schiffsarzt:

    Es ist sehr empfehlenswert, erstmal den Artikel richtig durchzulesen, bevor Kommentare abgegeben werden. Dort steht zu der BGE-Finanzierung einiges drin, über das nachzudenken lohnt.

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