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Humorig zum Amtsschimmel / Steuererklärung auf nacktem A4

Einmal mehr schreibt Ludwig der Träumer in einem Kommentärchen, was ich dickfett unterschreibe und in allen Gazetten auf der Titelseite sehen möchte.

Ich ergänze:

Viele gut meinende Menschen suchen das Glück Deutschlands dadurch herbeizuzaubern, indem sie sich auf alte Verträge berufen. Da gab es mal dies das, da gab es die Gesetze von 1934, da gab es mal das Kaiserreich, und wenn man – ich übertreibe – genug weit zurückforscht, kommt man darauf, dass 1271 ein Gesetz erlassen und seither nicht aufgehoben worden sei, welches jedem Menschen auf heutig deutschem Boden dieses jenes und noch andere Recht eingeräumt habe, und, bitteschön, diesem Gesetz habe man heute seine angestammte Gültigkeit zuzugestehen und man habe sich danach zu verhalten.

*

Solcherlei bedeutet das Pferd vom Schwanze aufzäumen.

Richtig wäre: Erst die Gesinnung, dann die Absicht, dann die Formulierung.

*

Ein erfolgreicher Jurist sagte mir mal: „Die durchdachtesten Verträge nützen nichts, wenn Vertragspartner  Streit der Uebereinkunft vorziehen.“ Eine einfache Wahrheit.

*

Was also?

Das jüdische Museum, den Flughafen Schönefeld, den Bahnhof Stuttgart, die Rede des Herrn Gauck, die Milliardenschirme, die Massnahmen der Minister mit einem kurzen Seitenblick streifen, ja.

Und was?

Volldampf im gewöhnlichen Alltag so denken und handeln, wie wir es so sehr wünschen, dass alle es tun mögen. Gleichgesinnte finden sich unweigerlich. Man bleibt nicht allein.

Und:

Tat-tatsächlich sind in Büros Menschen. Und tat-tatsächlich: Nicht aller Menschen Hirn ist komplett verbetoniert. Was Ludwig anregt – ich kann es bestätigen:

Ich habe ein Anliegen, muss das mit dem Staatsangestellten besprechen. Nehme ich ihn als Menschen wahr, spreche ich  mit ihm von Mensch zu Mensch, statt von ihm zu erwarten, dass er wie ein Roboter gefälligst meine Meinung zu übernehmen hat, kurz, respektiere ich ihn voll, und gelingt es mir, dabei sogar noch auf der Schalkebene zu bleiben…..so Vieles lässt sich ohne Murks einlenken und regeln!

thom ram, 01.02.2015

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Ludwig der Träumer schrieb heute:

Mir ist vollkommen wurscht, ob Deutschland einen Friedensvertrag hat oder nicht und wie souverän es durch Verträge sein könnte. Souveränität kann man nicht durch Verträge festlegen. Sie kommt ausschließlich aus dem Innern jeden Einzelnen und bildet dann im Ganzen die souveräne Gemeinschaft – von mir aus auch den Staat.

Von den Politikern verlangen, per Gesetz Souveränität zu verordnen oder durch internationale Friedensverträge zu vereinbaren, endet letztlich genau da, wo wir heute sind. Betrachten wir alle anderen Länder, die solche Vereinbarungen haben. Sind da die Menschen souveräner als bei uns? Spielt die Elite dort weniger blöde Sau als hier? Kuschen die Menschen dort weniger?

Es wird gerne auf dem Schlafmichl rumgetrampelt, der alles mit sich machen läßt, mit Fingerzeig auf andere Länder in denen sich die Menschen nix gefallen lassen. Wirklich so? Nehmen wir als Beispiel Frankreich: Dort werden schneller Misthaufen vors Parlament gekippt, wenn denen was nicht paßt. Viel Tamtam. Nach dieser Entladung geht’s dann wieder heim zum Alltag. Nur eine Erweiterung von Brot und Spiele mit Dampf ablassen.

Es ist Zeit- und Energieverschwendung, sich mit den Knoblochs, Mrosse oder noch schlimmer – dem Königreich Deutschland zu befassen. Lenkt uns nur von unseren eigenen Möglichkeiten ab, souverän zu werden.

Und – auch wenns keiner mehr hören mag:

Die Elite lebt ausschließlich mit und von den Mitspielern – von mir und dir Mitmensch. Sie ist äußerst zerbrechlich wie ein hauchdünner Glaskrug, aber auch äußerst geschickt darin, das zu vertuschen, indem sie uns anstachelt, uns gegenseitig die Birne einzuschlagen, damit wir nicht mal mehr die Kraft haben, den hauchdünnen Glaskrug zu zertreten.

Weiter so: Immer druff uff die Nachbarn, ob links, rechts, halbmond- oder kruzifixsüchtig. Ach, da gibt’s ja noch die Ockyoupeitsche – die gegen die die bösen Bankster. Gute Sache im Zeitfenster zwischen Hamsterrad, Aldi-Einkauf und wohlverdienter Ruhe beim Dschungelcamp.

Schlagt euch auch die Köppe beim drei zu Null gegen Bayern ein oder demonstriert bei Onkel Perfida oder in Charlies Affenhaus. Hauptsache ihr könnt euch austoben. Der beste Schutz, den ihr der Elite für ihr Fortbestehen geben könnt.

Ich will die unermüdliche Arbeit der Aufdecker nicht herabwürdigen. Sie war sicher für irgendwas gut, bringt uns aber keinen Deut weiter. Schon aus dem Grund, weil zumindest unterschwellig eine Änderung von Oben verlangt wird. Und – auf die können wir bis zum Nimmerleinstag warten. Ständig anprangern ohne den eigenen Arsch zu bewegen, war gestern. Deren Rezepte taugen sowenig wie Muttis Klo äh Kloßbrühe in meiner Suppenschüssel um meinen Hunger nach Menschlichkeit zu stillen.

Ich habs mit Behörden mittlerweile eher mit der humorvollen Note, jedoch ohne denen das Gefühl zu geben, daß ich sie aufziehen will. Manchmal schlägt man sie damit mit ihren eigenen Waffen.

Eine gute Anleitung gibt’s in Erwins Badezimmer (B., am 26. November, u. a.). Freue mich auf die nächsten Folgen.

Intelligenter Humor dürfte mehr in den Hirnen bewegen als Konfrontation. Auch Kreativität außerhalb der Formulare ist gefragt. Es geht. Seit vier Jahren benutze ich für die Steuererklärung nicht mehr die offiziellen Formulare, sondern mache sie mit einem persönlichen liebevollen Brief an das Finanzamt mit einer kleinen Excel-Tabelle mit genauem Einkommen und von mir geschätzten steuermindernden Ausgaben. Es wurde bisher voll anerkannt, ohne Widerrede. Geht halt nur als Einzelkämpfer.

Den Personalausweis behalte ich dennoch. Trage ihn meistens im leeren Geldbeutel auf der Arschbacke. Was kratz es mich, wie der mich nennt. Bin ich nicht etwa sogar der personare – der Tonangebende (Wortverwandtschaft).

 


13 Kommentare

  1. ehrliche Propaganda sagt:

    Hat dies auf ehrliche Propaganda rebloggt.

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  2. Senatssekretär FREISTAAT DANZIG sagt:

    Hat dies auf Aussiedlerbetreuung und Behinderten – Fragen rebloggt.

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  3. Axel Tigges sagt:

    Heute Morgen knie ich nieder im Gras, und ich spüre, dass du da bist. Blumen, die jenes wundervolle Lächeln des Unaussprechlichen in sich tragen, sprechen zu mir in vollkommener Stille. Die Botschaft, jene Botschaft der Liebe und des Verstehens, hat uns wirklich erreicht.
    Thich Nhat Hanh
    WIR KOMMEN WIEDER und durchtönen unsere Masken

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  4. Ohnweg sagt:

    Hat dies auf faktorfreiheit rebloggt und kommentierte:
    Der Bürokratie weicht man am Besten aus. Die Konzerne verstehen dies grossartig indem sie die Landesgesetze aushebeln und ihre eigenen Gesetze schreiben. So wie ja die Superreichen Familien auch. Als kleiner Mann kann man da nur eine Nische aufsuchen. Leider ist Deutschland der perfekte Bürokratenstaat. Der Leim und Kitt von allem ist das Geldsystem. Der Oberbürokrat sitzt in Deutschland. Der geistige Führer ist ein Deutscher. Die Nasen sind seine Diener. Das Tarnnetz bekommt Löcher. Die Schweiz ist der Vatikan des Geldes. Auch ein Volk deutscher Nation. Wechseln wir mal die Perspektive, denn sonst wird es langweilig.

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  5. Senatssekretär FREISTAAT DANZIG sagt:

    Und in Liebe, auch wenn es nur Licht als Geschenk sein wird, Glück!

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  6. Ludwig der Träumer sagt:

    Hatte das Thema hier http://feynsinn.org/?p=1338#comment-7231 schon mal.

    Mehr als Rausschmeißen können die dich nicht, dachte ich als ich das erste Mal die formlose Steuererklärung abgab. Der Angestellte hinter dem Schreibtisch in einen viel zu engem Büro, das nie einen Sonnenstrahl erleben wird, nahm sie etwas verwirrt entgegen. Vielleicht lag es auch mit daran, daß ich sie ihm mit dem fröhlichen Gesicht eines Kindes, das ein Geschenk machen darf, überreichte. Er fing sich aber gleich wieder und nach einer kurzen aufgesetzten Amtsmiene strahlte er bis hinter die Ohren.

    Eingangsstempel drauf und gut. Zuerst geht die Steuererklärung ein und dann meine Firma, meinte ich daraufhin.
    Er konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen.

    Sowas hat er in seiner ganzen Amtszeit noch nicht erlebt, meinte er, kann es aber nicht selbst entscheiden, probieren wir es.

    Ich hatte ihn damit auf meiner Seite. Und – wer weiß, was ich da in seinem Hirn wachgerüttelt habe.

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  7. Frieda sagt:

    @Ludwig der Träumer
    Meine Freundin vom Rhein gibt schon seit Jahren ihre Steuererklärung so ab. Alle Belege mit einer Büroklammer zusammen gefasst und gut ist. Und sie muss – im Gegensatz zu anderen – nicht lange warten, bis sie jedes Mal Geld zurück bekommt.
    Ich habe für Amtszwecke einen Stempel: Geprüft, gelesen und gelacht! In den meisten Fällen lacht der Amtsschimmel gleich mit!

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  8. Ludwig der Träumer sagt:

    Danke Axel für den Thich Nhat Hanh. Noch mehr oder besser ergänzend hat mich DON MIGUEL RUIZ mit seinen Buch „Die vier Versprechen“ bereits vor 20 Jahren beeindruckt.

    Für mich keinerlei esoterisches oder religiöses Geschwafel, sondern klare einfache Gedanken zur Menschwerdung, die jedoch, wie mir scheint am schwersten umzusetzen sind.

    Das Buch gibt es frei als pdf im I-Net.

    …Das erste Versprechen ist das wichtigste und auch das am schwersten zu befolgende. Die Bedeutung dieses Versprechens ist so ausschlaggebend, dass Sie allein damit in der Lage sein werden, die Ebene Ihrer Existenz zu erreichen, die ich den »Himmel auf Erden« nenne.

    Das erste Versprechen besteht darin, untadelig mit Ihrem Wort zu sein. Das hört sich sehr einfach an, ist aber dennoch äußerst machtvoll….

    Die nächsten drei Versprechen sind in Wahrheit eine Folge der ersten Vereinbarung. Die zweite Vereinbarung lautet: Nehmen Sie nichts persönlich….

    Das dritte Versprechen lautet: Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse….

    Es gibt nur noch ein weiteres Versprechen. Doch es ist dasjenige, das die Kraft hat, die anderen drei zu tief verwurzelten Gewohnheiten werden zu lassen; Das vierte Versprechen bezieht sich auf die Anwendung der ersten drei: Tun Sie immer Ihr Bestmögliches. Tun Sie in jeder Situation, unter allen Bedingungen, immer Ihr Bestes, nicht mehr und nicht weniger…

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  9. thomram sagt:

    Ja.

    Ich denke zwei Ebenen, wenn ich – das Beispiel ist gut – mit der A4 – Büroklammer – Steuererklärung die Stufen zum Amt raufgehe.

    Die eine ist: Ich will das Gegenüber, dem ich begegnen werde, als vollwertiges Individuum erkennen und respektieren – mit all seinen An- und Einsichten.
    Die Zweite ist: Ich nehme, was auch komme, gelassen – humorig. Es gibt nichts, was gegen mich gerichtet wäre. Alles ist kosmisches Augengezwinkere.

    Und immer noch bin ich noch und wieder überrascht, wieviel Freundlichkeit und Entgegenkommen mir dann oft zuteil wird.

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  10. Ludwig der Träumer sagt:

    Das Wort Büroklammer ist nach der großen Sprachbereinigung nicht mehr zulässig, weil nicht eindeutig. Es entspricht auch nicht der Geschlechtergleichheit. Die Sprachbereinigungsbehörde hat eine Kommission eingesetzt um zu prüfen, ob es künftig wieder benutzt werden darf, wenn es die BüroklammerInnen nicht mehr benachteiligt. Bereits ‚die‘ B. ist eine Herabsetzung der anderen Geschlechter. Die Herren ProfessorInnen der UNI Leipzig prüfen diese Sache derzeit unter Einbeziehung der benachteiligten Gruppen von Schwulen und Lesben, sowie alle anderen Geschlechter zwischen Mann und Frau.

    Bis dahin hat jede Verwendung dieses Wortes die sofortige Verbannung zur Folge. Der Verwender dieses Unwortes wird sofort über den Fluß Styx abgeschoben in dem er sich selbst verflüssigt.

    Bekanntmachung Nr. 20157885524

    gez. Die Sprachbereinigungsbehörde

    Wie mir aus zuverlässigen Kreisen geflüstert wurde, könnte das Wort bald wieder zugelassen werden, wenn die Vorsilben der/die/das dafür nicht mehr benutzt werden. Vermutlich einigen die sich auf:

    Es Büroklammer.

    Mensch, waren das noch Zeiten als eine Büroklammer noch als das bezeichnet werden durfte was sie ist:

    Die/Der sich ans Büro klammert. 😀

    Auch für andere Zwecke diente die Büroklammer. Gerade gezogen diente sie als Halterung um Sate Spieße zusammenzuhalten, wenn gerade kein Zahnstocher da war. Heute traue ich mich nicht einmal mehr eine Büroklammer in die Hand zu nehmen, geschweige in den Mund. Nur, wenn man auf einer Grillpartie eine Büroklammer zu einem Halbkreis äh –mond formt um geschächtigte Krautwickel auf dem Grill zusammenzuhalten, lächelt Muttis Sprachbereinigungsbehörde. Die halbmondförmige Büroklammer gehört zu Deutschland – so Mutti.

    Sind wir nicht alle ein bißchen klammer?

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  11. thomram sagt:

    LoLLoLLoL

    Man könnte auch zwecks Berücksichtigung aller denkbaren geschlechtlichen Empfindlichkeiten, das Büro und die Klammer berücksichtigen und sagen das die Büroklammer. Weil dann das Männliche aufbegehren wird, muss es heissen das die (der) Büroklammer.

    Diese Massnahme ist selbstverständlich mittelfristig allgemein anzuwenden, also die (der das) Mutter, der (die das) Kirchturm, die die (der das) Schiffssschraube, das das (die der) Muttermal.
    Die Bürger werden sich rasch daran gewöhnen.

    Als das die das (der) Kreuzfahrtschiff in See stach, baute sich die der (das) vorher schon sich andeutende Wolkenturm gigantisch auf und drohte die die (das den) Mannschaftsmoral anzugreifen, doch das der (die) Schiffskapitän bewahrte Ruhe und gab die (den das) Weisung heraus, dass jedermann seinen seinen( seine seine seinen seinen) Schutzanzug überzuziehen habe.

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  12. Frieda sagt:

    @thomram
    ich werde Dich derdiedases Sprachbenörde melden! Es heißt nicht die (der, das) Mutter sondern ELTER!!!

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  13. […] am Arsch vorbei. Es klappt, wie er selbst erlebt hat, bereits beim Finanzamt und dem Meldeamt. https://bumibahagia.com/2015/02/01/humorig-zum-amtsschimmel-steuererklarung-auf-nacktem-a4/ Es braucht nicht viel Mut dazu und die Krankheit – die Seuche Formularitis verschwindet indem wir […]

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