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Aufstieg, Fall und Wiederaufstieg des Gärtners / Essbare Kartoffeln

DIE KARTOFFELSETZMASCHINE

Es war einmal ein Gärtner, der sich zum Bauer häutete, zum Spezialisten im Kartoffelanbau, denn er musste mit den neuen Anbaumethoden der Arbeitsteilung mitgehen. Er musste notgedrungen das Zählen lernen, aber nicht mehr die Kartoffeln sondern das neu erfundene Geld ohne das kein Geben und Nehmen mehr stattfand musste er lernen. Der Esswert der Kartoffel löste sich in Zahlen und Luft auf. Und damit verlor er den Kontakt zu seinen Feldern und zu seinen Mitmenschen, die er nur noch als Arbeitsvieh betrachtete. Der Landvogt kassierte bei ihm die Pacht und den Zehnten und er überliess seinen Knechten die auf den Feldern vergessenen Kartoffeln, die sie nach der Ernte absuchen durften. Die ehemalige Gartenkultur wurde von den Monokulturen aufgefressen.

Keiner mehr wollte sich mit Gartenarbeit die Hände schmutzig machen. Lieber standen sie stundenlang in einer Fabrik oder sassen sich in den Büros den Hintern breit. Durch die Massenproduktion von Kartoffeln sank ihre Qualität, und der Überschuss in der Produktion wurde zu Klebstoff verarbeitet und der grösste Teil einfach auf den Misthaufen geworfen, wo sie wenigstens noch als Dünger dienen konnten. Der Preis der Kartoffeln wurde so halbwegs in die Höhe gehievt, damit der Bauer absahnen konnte. Aber eines störte ihn gewaltig, die Knechte wollten sich nicht mehr zum Nachsammeln der Felder bücken, sondern wollten auf den Haufen der frisch geernteten Felder zugreifen. Denn diese waren auf jeden Fall ausgesucht und ohne Faulstellen.

Dem Bauern gefiel das nicht, denn das schmälerte seinen Gewinn. Also setze er sich an den Tisch und entwarf eine Kartoffelsetzmaschine und danach eine Kartoffelerntemaschine. Die Technik der Faulenzer und Geldhorter hatte inzwischen die Hochblüte erreicht, und die Maschinen wurden von Explosionsmotoren angetrieben. Nach dem vollautomatischen Webstuhl wurde der Bauer beglückt. Er hatte sich für seine Kartoffelsetzmaschine und die Erntemaschine verschulden müssen,  und so nagten die Geldsäcke mit ihrem Zins an seinem Profit. Er warf seine Knechte auf die Strasse und ölte und schmierte seine Karoffelsetzmaschine, so wie er früher seine Knechte vernachlässigt hatte. Aber der Wettergott war ihm nicht zugeneigt, und er konnte das Soll nicht mehr erfüllen, um seine Schulden abzutragen – und die stiegen durch den Zinseszins in schwindelerregende Höhen. Zum Schluss kassierten die Geldsäcke sein Land mitsamt der Kartoffelsetzmaschine und der Erntemaschine, denn er hatte diese Sachwerte als Sicherheit verpfändet.

Da sass der dumme Bauer nun selbst auf der Strasse und schaute zu, wie andere für die Geldsäcke seine Kartoffelmaschinen benützten. Es blieb ihm nichts anderes übrig als bei einem Kartoffelkonzern eine Arbeitsstelle anzunehmen. Da er gute Kenntnisse in der Mechanik der Kartoffelsetzmaschine besass, durfte er sie fahren und einölen. Er fühlte sich schlimmer als seine ehemaligen Knechte. Er fühlte sich erniedrigt.

Und in ihm erwachte wieder der alte Gärtnerinstinkt. Er pachtete sich einen Garten und baute dort seine eigenen Kartoffeln an, eine alte Sorte, die nicht gleich zu Matsch zerfiel, wenn sie über Winter gelagert wird. Seine ehemaligen Knechte, zu denen er sich gesellt hatte, machten sein Beispiel nach und der Eine zog Spinat und der andere Zwiebeln und so weiter. Ihre Frauen machten Marmelade ein und nähten Kleider und tauschten sie mit anderen Dingen, die von anderen hergestellt wurden. Schliesslich erstellten sie ein grosses Lagerhaus, wo jeder seine Produkte einstellte. Jeder durfte davon nehmen, was ihm fehlte. Das Zählen und Abwiegen wurde so ganz nebenbei vergessen, und die Gärtner konnten nur noch bis drei zählen.

Aber welch ein Wunder! Alle waren glücklich dabei und keiner arbeitete bis zum Umfallen, um die Bürokraten- Geld- und Kontrollärsche durchzufüttern. Sie hatten Musse um sich dem Singen und dem Spielen zuzuwenden. Da sie den Kopf frei hatten, brauchten sie auch keine Musiknoten mehr, denn die Melodien und auch viele Gedichte konnten sie locker im Kopf behalten.

Dieses glückliche Gartenvolk und seine Methoden des geldlosen Miteinanders tat sich überall kund. Zuerst stellten die russischen Volksangehörigen total auf Gartenkultur um. Und entgegen der Unkenrufe der Nörgler gab es keinen Hunger mehr in diesem grossen Land. Andere Länder zogen nach. Vor allem die Südamerikanischen. Die Produkte wurden nicht mehr gezählt und auch nicht mehr abgewogen,  sondern sie fanden über ein Bewertungssystem ohne Umwege ihre Abnehmer.

Es brauchte nur noch drei Zahlen um die Welt zu begreifen:
1—eins, das Geben.
2—zwei, das Nehmen.
3—drei, das Dankgebet.

o-h-n-w-e-g

Text geglättet von thom ram

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9 Kommentare

  1. Avatar von ewald1952 ewald1952 sagt:

    Hat dies auf Der Geist der Wahrheit.. rebloggt.

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  2. ….oder sollte es nicht erst das Danken Sein? Danke Gott! fuer das geschenkte Leben und die Produkte der Natur, die auch meinen Koerper, so auch fuer den Geist , wachsen und vom Leben geniessen lassen und ich die daraus entstehenden Gaben weiter reichen darf!

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  3. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    Mir scheint, die russischen Volksangehörigen sind schon einen großen Schritt weiter – dank eines Erlasses ihres Präsidenten, welcher jedem ernsthaften Bewerber ein oder zwei Hektar Land vollständig kostenfrei (also auch frei von Bodenrente oder Grundsteuer oder ähnlichen Abgaben) zur Verfügung stellt – mit der einzigen Bedingung, sich auf diesem Land anzusiedeln.
    Überall im Lande sprießen die neuen Siedlungen – zum Teil von ehemals nach Deutschland „heimgekehrten“ Rußlanddeutschen, die wieder in ihre (wahre) Heimat zurück gehen…

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  4. Avatar von Ohnweg ohnweg sagt:

    Putin ist Freund von der Anastasi-Geschichte von Megre. Und diese Geschichte hat ihn inspiriert um das neue Gesetz durch die Duma zu bringen. Und deshalb ist er in der Tiefe meiner Seele auch mein Freund. Vielleicht hat er sich zum Paulus entwickelt. Ich habe ihn auch einmal mit dem uruguayischen Präsidenten so herzlich Lachen sehen wie ich es nicht für möglich gehalten hätte und damit hat er seine Seele für mich entblösst. Wenn nur nicht die falsche Politik solche Menschen im Zangengriff hätte. Aber wir werden es schaffen. Auf der ganzen Welt sehe ich wertvolle Menschen die sich einfach nicht mehr verstecken wollen.

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  5. Avatar von Thom Ram thomram sagt:

    @Ohnweg

    Ich hatte bei Putin den entscheidenden Kick, als ich ein Interview von ihm schaute.
    Wie gewohnt gab er seine Antworten sachlich, klar und kühl. Diese Kühlheit ist es ja, was die Gutmenschen irritiert und was sie immer sagen lässt: Der war beim KGB.

    Dazu:
    Ich kenne auch Leute in Berlin, die bei der Stasi waren. Gute Leute, weiche Gemüter. Nein, nicht alle Stasi waren so. Aber es ist unzulässig zu verallgemeinern: Der war bei Stasi / KGB, der ist Verbrecher.

    Zurück zu meinem Kick.
    Putin gab seine Antworten stehend vor einer Schar aufmerksamer Journalisten. Dauer vielleicht 10 Minuten. Am Schluss kam – ich erinnere nicht mehr konkret – die Rede auf mögliche Kriegsgeschehen. Putin stieg auf das Thema ein, sagte dies das dazu, und am Schluss, vereinfacht sinngemäss: „Und wenn das eintreten sollte, wäre es schlimm.“ Drei Sekunden Pause, und knapp und gepresst:“Und es macht mich traurig.“ Und wendete sich ab und ging schnellen Schrittes ohne ein weiteres Wort.

    Wenn DAS geschauspielert war, will ich ersäuft sein. Ein Staatsmann, der sagt, es würde ihn traurig machen, und er gerät dabei aus der Fassung, das gibt es ja gar nicht. Doch. Putin versteckte sein Gesicht.
    Ein Staatsmann, der traurig ist beim Gedanken an Leid der Menschen, der KANN gar nicht auf Leid hin arbeiten. Er ist innerlich auf Leben und Gedeihen ausgerichtet.

    Wir werden noch sehen, Leute.
    Putin mag Milliarden besitzen. Und wenn er sie ergaunert haben sollte – wenn er einer der zentralen Figuren ist, welche das heute fast kenternde Welt – Schiff vor dem Untergehen rettet, möge Gott ihm die Gaunerei gnädigst nachsehen.
    Ich setze auf seine Schachspieler – und Kampfsporttaktik, und ich setze auf sein Herz – und stärke ihn in Gedanken.

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  6. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    @ Thomram & OW:

    Nochmal ganz klar, für alle, die es nicht besser wissen können:

    sowohl die Stasi als auch der KGB waren, der sozialistischen Staatsdoktrin gemäß, eine einheitliche Geheimdienst-Organisation.
    Darin waren also die Organisationen, welche die Aufgaben von BDN, VS und MAD (und noch ein paar dazu) zu erfüllen hatten, vereint.

    Also die Überwacher der Mitmenschen im eigenen Land haben in derselben „Firma“ gearbeitet wie die militärische Spionage-Abwehr oder die Auslandsspionage als auch die Wirtschaftsüberwachung und die Wirtschaftsspionageabwehr (letzteres gibt es in der BRD „erstaunlicherweise“ nicht…).

    Diese eigentlich unterschiedlichen Dienste waren in sog. Hauptverwaltungen gegliedert, deren Tätigkeit strengstens getrennt war. Es grenzt an Ehrabschneidung und ist zutiefst beleidigend, wenn man einen Mann der Auslandsspionage in den gleichen Topf wirft wie IM „ERika“ oder IM „Larve“.

    Wer sich dafür interessiert, es gibt im Netz dazu ausführliches Material zur Struktur der Stasi, darunter auch pdfs zu den einzelnen HVs und deren Aufgaben.
    Bitte, es geht hier um Fakten, nicht um Bewertungen oder „Vergleiche“ oder „Reinwaschungen“ oder so – seine Bewertung soll bitte jeder selbst vornehmen, aber bitte anhand der verfügbaren Informationen.

    Und ganz klar: ich persönlich bin ein Freund der Auflösung ALLER Geheimdienste weltweit.
    Denn Josef Pulitzer hatte weitgehend recht:

    „Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt. Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, macht sie vor aller Augen lächerlich, und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekanntmachung allein genügt vielleicht nicht; aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen.“

    P.S.
    Ob Putin selbst die ihm immer wieder zugeschriebenen Milliarden BESITZT, ist sehr zweifelhaft.
    Daß er als russischer Präsident über Milliarden VERFÜGEN kann, ist unstrittig – es sollte aber bitte doch möglich sein, dazwischen zu differenzieren.
    Daß er wohl kein „weißer Rabe“ ist, haben wir hier schon mehrfach erörtert – daß er aber ein Realpolitiker ist, der sich weitgehend für die Interessen des russischen Volkes einsetzt, sollte aber auch nicht andauernd wieder „angenagt“ werden, nur weil es einigen Leuten gerade paßt…

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  7. Avatar von Thom Ram thomram sagt:

    @Lück

    Wichtiger Hinweis für Leute wie mich, welche nie in die Strukturen der „Sicherheits“dienste geschaut haben. Tatsächlich habe ich mir noch nie darüber
    Gedanken gemacht.

    Wenn nun einer beim Stasi oder im KGB gearbeitet hat, so heisst das demzufolge noch lange nicht, dass er die eigenen Leute ausgehorcht, gar schikaniert, gar einkassiert hat / einkassieren liess, und er ist nicht zwingend als Folterer oder verblendeter Apparategummi zu betrachten.

    Nach deiner Lektüre denke ich, dass es, zum Beispiel, detektivisch begabte Leute gab welche überwachten, dass geheime Abläufe im Politapparat auch wirklich geheim blieben. Weil es genug Kräfte gibt, denen man nicht alles anvertrauen sollte, ist zum Beispiel diese Aufgabe wichtig, um gute Projekte, welche im Entstehen sind, zu schützen.

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  8. Avatar von Ohnweg ohnweg sagt:

    Geld ist NOCH eine „Waffe“. Jeder real denkende Mensch weiss, dass diese Waffe sehr schnell stumpf wird. Geld ist nichts reales. Eine Atombombe schon. Ich nehme die Milliarden von Putin nicht ernst. Kann sie nicht ernst nehmen. Dass er sich Sicherheiten angelegt hat bezweifle ich jedoch nicht. Und diese dürften wie bei den südamerikanischen Präsidenten eine Farm in einer abgelegenen Gegend sein. Russland ist gross.

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  9. Avatar von luckyhans luckyhans sagt:

    @ ow:

    Auch ein Putin schwebt nicht im leeren Raum – er ist von Leuten abhängig, von deren Unterstützung. Da wird auch der eine oder andere „Oligarch“ dabei sein – klar.
    Ob die ihm einen ruhigen Lebensabend gönnen und absichern werden: schaun mer mal – ich denke, er weiß, daß ihm ein ruhiges Lebensende nicht beschert sein wird – dazu hat er einigen mächtigen Leuten zu sehr weh getan…

    Und: Geld ist nur solange eine „Waffe“, solange die Menschen daran GLAUBEN, solange sie darauf VERTRAUEN, daß sie morgen für die Arbeit, die sei gestern geleistet haben und heute „bezahlt“ bekommen haben, morgen noch einen einigermaßen (ihrer Meinung nach) äquivalenten Gegenwert erhalten werden.
    Ist diese Überzeugung EINMAL nur erschüttert, wird sich mit „Geld“ gar nichts mehr bewegen lassen…

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