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„Hinterfrage dein Weltbild“,…
.
so die Aufforderung im interessanten und umfangreichen Artikel in ***lebenswichtig***.
Der Autor weist auf gängige Glaubenssätze hin, welche wir gemäß seiner Überzeugung hinter uns lassen sollten.
Er widerspiegelt meine Überzeugung, dass nach den Tumulten, in denen wir uns befinden und welche noch zunehmen werden nichts mehr so sein wird als wie zuvor. Auch ich meine, dass es töricht ist, sich die alte Normalität wieder herzuwünschen, da hinter der teilweise glänzenden Fassade der alten Normalität erdenweit permanent Grauenhaftes über offene und streng abgeschottete Bühnen ging.
Im Grundzuge gehe ich somit mit dem Autor eins, auch mit seiner Überzeugung, dass jeder Mensch in sich selber hineinfühlen, suchen, finden, aufräumen und erkennen muss, wer er eigentlich ist, damit er das Neue Zeitalter mitgestalten kann.
So du dich angesprochen fühltst, so bitte lies zuerst den Artikel, bevor du den zweiten Teil meines Senfes reinziehst.
(mehr …)Erwin Thoma / Ken Jebsen / Holz / Natur / Mensch / Zukunft
Gespräch auf höchstem Niveau von Konstruktivität.
Jeder, der sich für Wohnen, Hausbau, Holz und Nachhaltigkeit interessiert, der sich mit der Natur verbunden und seinen Enkelkindern verpflichtet fühlt, wird reich bedient.
Für so Manchen, der schon Vorträge von Erwin Thoma gehört hat, ist eine Ueberraschung parat. So Mancher denkt sich: Gut und schön, doch nur Millionäre werden sich ein Haus leisten können, welches nach den Erkenntnissen von Thoma gebaut ist.
Irrtum. Ein 100m2 Häusecke kommt, schlüsselfertig, auf 200 bis 250Kilo Euros. Und der Besitzer hat danach kaum Betriebskosten. Und das Haus wird hunderte von Jahren alt. Und das Holz wird auch bei Abbau (nicht Abriss!) in 300 Jahren geeignet für einen Neubau sein. So ist das mit dem Mondholz, welches mit Sachverstand verarbeitet wird.
Haa, einfach selber reingehen und diesen beiden Obervitalen Herren lauschen!
Eingereicht von Webmax.
Thom Ram, 06.11.06 (mehr …)
Rodrigo Duterte / Präsident der Philippinen / Weg von US, hin zu China?
Ich zitiere epochtimes.de:
Rodrigo Duterte sagte bei einer Rede vor Angehörigen der philippinischen Minderheit in Peking, sein Land habe kaum von der Kooperation mit den USA profitiert. „Ihr seid wegen eurer eigenen Interessen in meinem Land geblieben, jetzt ist es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen“, sagte Duterte Richtung Washington. Der zwischen China und Indonesien gelegene Inselstaat war bis 1946 eine US-Kolonie.
Die Meldung kann sehr viel oder sehr wenig bedeuten.
Fall A) (mehr …)
Wie innen, so aussen / Essay
Mir fällt auf, dass viele der Menschen, welche im Begriffe sind, verborgene üble Tätigkeiten im Weltgeschehen aufzudecken, eben dasselbe in ihrem Inneren tun. (mehr …)
Jill – Opferdasein ade! 3
Auszug aus Colin Tipping: “Ich vergebe – Der radikale Abschied vom Opferdasein“
3. Folge
Vom Standpunkt der Radikalen Vergebung aus betrachtet war
Jeffs seltsames Verhalten unbewusst darauf ausgerichtet, Jill zu
helfen, die unverarbeitete Beziehung mit ihrem Vater zu heilen.
Wenn sie dies sehen und die Vollkommenheit von Jeffs Verhalten
erkennen könnte, würde ihre Verletzung heilen – und Jeffs Verhalten
sich höchstwahrscheinlich ändern. Ich war mir jedoch
nicht sicher, wie ich dies Jill auf eine ihr momentan einleuchtende
Weise erklären konnte. Glücklicherweise brauchte ich es gar
nicht erst zu versuchen. Sie kam ganz von selbst auf diesen offensichtlichen
Zusammenhang.
Später an diesem Tag fragte sie mich: „Colin, findest du es nicht
auch seltsam, dass Jeffs und deine Tochter denselben Namen
haben? Und mehr noch: Beide sind blond und sind die ältesten
Kinder. Ist das nicht ein seltsamer Zufall! Glaubst du, dass es da
einen Zusammenhang gibt?“
Ich lachte und erwiderte: „Mit Sicherheit. Dies ist der Schlüssel
zum Verständnis der gesamten Situation.“
Sie sah mir lange tief in die Augen. „Was meinst du damit?“
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„Das musst du schon selbst herausfinden“, erwiderte ich. „Siehst
du noch mehr Ähnlichkeiten zwischen dieser Situation mit Dad
und meiner Lorraine und deiner gegenwärtigen Situation?“
„Mal sehen …“, sagte Jill. „Beide Mädchen haben denselben
Namen. Beide scheinen in ihrem Leben das zu bekommen, was
ich von den Männern in meinem Leben niemals bekam.“
„Was ist das?“, fragte ich nach.
„Liebe“, flüsterte sie.
„Sprich weiter“, forderte ich sie vorsichtig auf.
„Es scheint, dass deine Lorraine von Dad die Liebe bekommt, die
ich nicht bekam. Und Jeffs Tochter Lorraine bekommt von ihrem
Dad auch alle Liebe, die sie will – aber auf meine Kosten. O
Gott!“, rief sie aus. Anscheinend begann sie zu verstehen.
„Aber warum? Ich sehe die Ursache nicht. Es ist etwas beängstigend.
Was geht da vor?“ fragte sie in Panik.
Es war Zeit, das Puzzle für sie zusammenzusetzen. „Lass mich
erklären, wie es funktioniert“, sagte ich. „Dies ist ein perfektes
Beispiel dafür, dass – wie ich vorhin sagte – eine völlig andere
Realität hinter dem Drama, das wir ‚Leben‘ nennen, steht.
Glaub’ mir, es gibt nichts, wovor du Angst haben müsstest.
Wenn du siehst, wie es funktioniert, wirst du mehr Vertrauen,
mehr Sicherheit und mehr inneren Frieden spüren, als du es jemals
für möglich gehalten hättest. Du wirst erkennen, wie wir
durch das Universum oder Gott, wie auch immer du es nennen
willst, getragen werden, in jedem Moment jeden Tages, ganz
gleich, wie schlimm uns die Lage erscheinen mag“, sagte ich so
zuversichtlich, wie ich konnte.
„Aus spiritueller Perspektive betrachtet, ist unsere Unzufriedenheit
mit einer gegebenen Situation ein Zeichen dafür, dass wir
spirituell aus dem Gleichgewicht geraten sind und sich uns eine
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Gelegenheit bietet, etwas zu heilen. Es kann ein echter Schmerz
sein oder auch ein vergifteter Gedanke, der uns davon abhält,
unser wahres Selbst zu sein. Wir sehen es jedoch häufig nicht
aus dieser Perspektive. Stattdessen beurteilen wir die Situation
und machen andere dafür verantwortlich, was geschieht. Dies
hält uns davon ab, die Botschaft zu verstehen und unsere Lektion
zu lernen. Es verhindert unsere Heilung. Wenn wir nicht
heilen, was geheilt werden muss, bleibt uns nichts anderes übrig,
als weitere Unzufriedenheit zu erzeugen, bis wir buchstäblich
gezwungen sind, uns zu fragen: ‚Was geht hier eigentlich vor?‘
Manchmal muss die Botschaft sehr laut sein oder der Schmerz
unerträglich, bevor wir anfangen, hinzuschauen. Eine lebensbedrohliche
Krankheit etwa ist eine deutliche Botschaft. Doch
manche Menschen sehen den Zusammenhang zwischen dem
aktuell Geschehenden und der Chance zur Heilung selbst im
Angesicht des Todes nicht.“
„In deinem Fall ist das zu Heilende dein alter Schmerz hinsichtlich
deines Vaters und der Tatsache, dass er dir niemals Liebe
zeigte. Darum geht es bei deinem aktuellen Schmerz und deiner
Unzufriedenheit. Dieser Schmerz entstand immer wieder, in den
verschiedensten Situationen. Aber da du die Gelegenheit nicht
erkanntest, konnte die Verletzung nicht heilen. Daher ist es ein
Geschenk, wenn der Schmerz nun wiederkommt und dir Gelegenheit
gibt, hinzusehen und Gesundung zu ermöglichen.“
„Ein Geschenk?“, fragte Jill. „Du meinst, es ist ein Geschenk, weil
darin eine Botschaft für mich enthalten ist? Eine Botschaft, die
ich schon vor langer Zeit hätte erhalten sollen, wenn ich sie nur
verstanden hätte?“
„Genau“, sagte ich. „Hättest du es damals verstanden, wäre deine
Unzufriedenheit geringer gewesen, und du müsstest nicht
durch das gegenwärtige Leiden gehen. Doch es spielt keine Rolle.
Jetzt ist es auch gut. Es ist perfekt. Du brauchst keine lebens-
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bedrohliche Krankheit, um zu begreifen, wie es so viele Menschen
tun. Du beginnst, es zu verstehen – und zu heilen.“
„Lass mich dir einmal genau erklären, was geschehen ist und wie
es dein Leben bis heute beeinflusst hat“, sagte ich. Ich wollte,
dass sie die Dynamik ihrer gegenwärtigen Situation klar vor
Augen hatte.
„Als kleines Mädchen fühltest du dich verlassen und ungeliebt
von deinem Dad. Dies ist eine niederschmetternde Erfahrung. Aus
entwicklungspsychologischer Sicht ist es notwendig für ein junges
Mädchen, sich vom Vater geliebt zu fühlen. Da du diese Liebe
nicht gefühlt hast, hast du daraus geschlossen, dass etwas mit dir
nicht stimmt. Du begannst, wirklich daran zu glauben, dass du
nicht liebenswert und nicht gut genug bist. Dieser Glaube verankerte
sich tief in deinem Unterbewusstsein und begann später – als es
zu Beziehungen kam – dein Leben zu ruinieren. In gewisser Weise
kam es immer wieder zur Bestätigung dieser unbewussten Überzeugung:
Es gab in deinem Leben genügend Situationen, die dir
vorspiegelten, du seist in der Tat nicht gut genug. Unser Leben wird
immer unsere Überzeugungen bestätigen.“
„Für dich als Kind war der Schmerz, die Liebe deines Vaters nicht
zu bekommen, mehr, als ein Kind ertragen konnte. Also hast du
einen Teil des Schmerzes – und damit noch viel mehr – unterdrückt.
Wenn man ein Gefühl unterdrückt, weiß man, dass es da
ist, aber man frisst es in sich hinein. Unterdrückte Gefühle werden
so tief im Unterbewusstsein vergraben, dass man sich ihrer
nicht mehr bewusst ist.“
„Später, als du merktest, dass dein Vater von Natur aus kein liebevoller
Mensch ist und wahrscheinlich niemanden lieben konnte,
begannst du dich etwas davon zu erholen, nicht von ihm geliebt
zu werden. Du begannst zu heilen. Wahrscheinlich hast du
begonnen, einen Teil des unterdrückten Schmerzes loszulassen
und einen Teil deiner Überzeugungen aufzugeben, dass du nicht
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liebenswert bist. Wenn er wirklich niemanden lieben konnte, war
es vielleicht doch nicht dein Fehler, dass er dich nicht liebte.“
„Doch in diesem Moment platzte die Bombe, die dich wieder
ganz zum Anfang zurückwarf. Als du beobachtetest, wie er meine
Lorraine liebte, löste dies in dir deine ursprüngliche Überzeugung
wieder aus. Du sagtest dir, ‚mein Vater kann doch lieben, aber
er liebt nicht mich. Es ist offensichtlich doch mein Fehler. Ich bin meinem
Vater nicht gut genug, und ich werde niemals für einen Mann gut genug
sein.‘ Von diesem Zeitpunkt an führtest du immer wieder Situationen
herbei, die dich in der Überzeugung bekräftigten, nicht gut
genug zu sein.“
„Wie habe ich das gemacht?“, unterbrach mich Jill. „Ich kann
nicht erkennen, wie ich es geschafft habe, in meinem Leben nicht
gut genug zu sein.“
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Jill – Opferdasein ade! 2
2. Folge aus: Colin Tipping: “Ich vergebe – Der radikale Abschied vom Opferdasein“
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Dies war das Stichwort, auf das ich gewartet hatte. „Was ich dir
sagen will, klingt vielleicht etwas seltsam, aber warte bitte mit
deinem Widerspruch, bis ich ausgeredet habe. Bleib einfach offen
für die Möglichkeit, dass alles, was ich sage, stimmt; sieh, ob
es für dich am Ende Sinn macht.“
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte John zwar versucht, Jill zuzuhören,
doch das sich ständig wiederholende Gespräch über Jeff hatte
ihn allmählich gelangweilt. Am Ende hörte er ihr überhaupt
nicht mehr zu. Ich merkte jedoch, dass er nun plötzlich die Ohren
spitzte.
„Was du uns beschrieben hast, Jill, entspricht sicher der Wahrheit,
wie du sie siehst“, begann ich. „Ich bezweifle nicht, dass alles so
geschieht, wie du es erzählst. Außerdem hat John die Situation in
den letzten drei Wochen mit eigenen Augen gesehen und bestätigt
deine Version. Stimmt’s John?“, fragte ich meinen Bruder.
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„Absolut“, bestätigte John. „Es ist wirklich genau so, wie Jill sagt.
Ich fand das auch recht seltsam, und ich fühlte mich ehrlich gesagt
die ganze Zeit ziemlich fehl am Platze.“
„Kein Wunder“, sagte ich. „Jedenfalls sollst du wissen, Jill, dass
nichts, was ich gleich sagen werde, deine Geschichte verneinen
oder entkräften soll. Ich glaube, dass es genau so geschehen ist,
wie du es sagst. Ich will dich nur darauf aufmerksam machen,
dass unter der Oberfläche noch etwas anderes vor sich geht.“
„Was meinst du mit ‚unter der Oberfläche‘“, fragte Jill misstrauisch.
„Es ist völlig natürlich anzunehmen, dass das, was da draußen
ist, die ganze Wirklichkeit darstellt“, erklärte ich. „Doch möglicherweise
spielt sich hinter dieser Realität noch viel mehr ab.
Wir nehmen nur nichts weiter wahr, weil unsere fünf Sinne
dazu einfach nicht ausreichen. Das heißt jedoch nicht, dass es
nicht so ist.“
„Zum Beispiel in deinem Fall. Du und Jeff, ihr seid in dieses Drama
verwickelt. Soviel ist klar. Wie wäre es jedoch, wenn sich hinter
diesem Drama etwas abspielen würde, was spiritueller ist –
dieselben Menschen und dieselben Ereignisse – aber mit einer
gänzlich anderen Bedeutung? Wie wäre es, wenn eure beiden
Seelen denselben Tanz aufführen würden, jedoch zu einer völlig
anderen Melodie? Wie wäre es, wenn dieser Tanz sich um deine
Heilung drehen würde? Wir wäre es, wenn du das Ganze als eine
Gelegenheit zur Heilung und zum Wachstum sehen könntest?
Das wäre eine völlig andere Perspektive, oder?“
Beide, sie und John, sahen mich an, als käme ich von einem anderen
Stern. Ich beschloss, die Situation nicht weiter zu erklären,
sondern direkt zur Erfahrung überzugehen.
„Schau einmal auf die vergangenen drei Monate zurück, Jill“,
fuhr ich fort. „Was hast du hauptsächlich gespürt, als du sahst,
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wie sich Jeff so liebevoll gegenüber seiner Tochter Lorraine verhält?“
„Überwiegend Ärger“, begann sie, dachte aber weiter nach. „Frustration“,
fügte sie hinzu. Dann, nach einer langen Pause: „Und
Trauer. Ich bin wirklich traurig.“ Tränen stiegen ihr in die Augen.
„Ich fühle mich so allein und ungeliebt“, sagte sie und begann,
still zu schluchzen. „Es wäre alles nicht so schlimm, wenn ich
annehmen würde, dass er keine Liebe zeigen kann. Aber er kann
es, und er tut es – aber mit ihr!“
Die letzten Worte schrie sie fast, erregt und wütend. Zum ersten
Mal seit ihrer Ankunft verlor sie die Beherrschung und begann
zu schluchzen. Sie hatte vorher ein paar Tränen vergossen, aber
sie hatte sich immer beherrscht und nicht richtig geweint. Nun
konnte sie endlich loslassen. Ich freute mich, dass Jill so schnell
Zugang zu ihren Gefühlen gefunden hatte.
Ganze zehn Minuten verstrichen, bis sie aufhörte zu weinen und
ich das Gefühl hatte, dass sie sprechen konnte. An diesem Punkt
fragte ich: „Jill, kannst du dich erinnern, ob du dich jemals so
gefühlt hast, als du noch ein kleines Mädchen warst?“ Ohne einen
Moment zu zögern, sagte sie: „Ja“. Sie sagte nichts weiter,
also bat ich sie, es zu erklären. Sie brauchte eine Weile für die
Antwort.
„Mein Daddy wollte mir auch keine Liebe geben!“, platzte sie
schließlich heraus und begann wieder zu weinen. „Ich wollte,
dass er mich liebt, aber er wollte nicht. Ich dachte, er könne niemanden
lieben! Dann kam deine Tochter, Colin. Er liebte sie.
Aber warum konnte er mich nicht lieben? Verdammt noch mal!“
Sie schlug hart mit der Faust auf den Tisch, als sie diese Worte
herausschrie, und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Jill bezog sich auf meine älteste Tochter Lorraine. Zufällig hatten
sie und Jeffs älteste Tochter denselben Namen. Oder war es mehr
als ein Zufall?
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Zu weinen, tat Jill gut. Ihre Tränen lösten ihre Gefühle und waren
möglicherweise ein Wendepunkt für sie. Ich dachte, ein echter
Durchbruch könne nun nicht mehr weit entfernt sein. Ich
musste ihr nur noch ein paar Anstöße geben.
„Erzähl mir über den Vorfall mit meiner Tochter Lorraine und
Vater“, sagte ich.
Jill raffte sich auf und sagte: „Ich fühlte mich von meinem Vater
immer ungeliebt und hatte immer Sehnsucht nach seiner Liebe.
Niemals hielt er meine Hand, und nur selten nahm er mich auf
den Schoß. Immer hatte ich das Gefühl, dass mit mir etwas nicht
stimmt. Als ich älter war, sagte mir meine Mutter, mein Vater
könne niemanden lieben, nicht einmal sie. In diesem Moment
fand ich mich mehr oder weniger damit ab. Wenn er wirklich
niemanden lieben konnte, war es vielleicht nicht mein Fehler,
dass er mich nicht liebte. Er liebte wirklich niemanden. Er machte
sich nicht einmal viel aus meinen Kindern – seinen eigenen
Enkelkindern – geschweige denn aus Menschen, die nicht zur
Familie gehörten. Er war jedoch kein schlechter Vater. Er konnte
nur nicht lieben. Er tat mir leid.“
Sie weinte ein wenig mehr und nahm sich diesmal etwas mehr
Zeit. Ich wusste, was sie meinte, als sie von unserem Vater
sprach. Er war ein freundlicher und zartfühlender Mann, sehr
still und zurückgezogen. Er schien meist für niemanden emotional
zugänglich zu sein.
Als Jill sich wieder etwas gefangen hatte, fuhr sie fort: „Ich erinnere
mich an einen bestimmten Tag bei uns zu Hause. Deine
Tochter Lorraine war etwa vier oder fünf Jahre alt. Mom und
Dad waren aus Leicester zu Besuch, und wir alle kamen zu euch
nach Hause. Ich sah, wie Lorraine Dad an der Hand nahm. Sie
sagte: ‚Komm Opa, ich zeige dir den Garten und alle meine Blumen.‘
Er war wie Wachs in ihren Händen. Sie führte ihn überall hin
und redete und redete und redete und zeigte ihm alle Blumen.
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Sie umgarnte ihn. Ich beobachtete sie die ganze Zeit aus dem
Fenster. Als sie wieder hereinkamen, setzte er sie auf seinen
Schoß und war so verspielt und gut gelaunt, wie ich ihn niemals
erlebt hatte.“
„Ich war völlig niedergeschlagen. Also kann er doch lieben, dachte
ich. Wenn er Lorraine lieben konnte, warum dann nicht mich?“
Die letzten Worte waren ein Flüstern, gefolgt von vielen Tränen
voller Kummer und Trauer. Tränen, die sie all die Jahre aufgestaut
hatte.
Ich hatte den Eindruck, wir hätten vorerst genug getan, und
schlug vor, einen Tee zu machen. (Wir sind Engländer und trinken
bei jeder Gelegenheit Tee.)