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Stell dir vor, du wärest Leuchtturm oder Baum!

Eckehardnyk, Montag 23. Dezember NZ 12​

Vergleiche sind oft eine gewagte Sache, sie kommen mitunter behindert zur Welt und bedürfen orthopädischer Behandlung, sie hinken. Man könnte auch sagen, sie seien heiser oder sie schielen. Eine wünschenswerte Eigenschaft des Menschen ist seine Umsicht. Betrachten wir einen Leuchtturm:

 

Er ist weithin sichtbar. Er braucht keine „Kollegen“, die ihm Schutz geben

Sein Konstrukteur hat dafür gesorgt, Stürme zu überdauern. Ähnlich einem Baum auf freiem Feld, der, über Bergwiesen verteilt und in Parks, seine Äste in jeder Höhe nach allen Seiten ausbreiten und mitschwingend dem Wind aus jeder Richtung etwas entgegen setzen kann. Vorbilder dieser Art mögen uns für einen Vergleich mit dem Menschen zugänglich machen. Die Aufmerksamkeit des Menschen soll wie ein freistehender Baum signalisieren:

Hier bin ich

Baum im freien Feld oder Leuchtfeuer (Martinshorn, Glocke oder Glucke)

von allen Seiten sichtbar und hörbar

2

Das würde auf Sie übertragen bedeuten:

Du bist Alles, worauf es jetzt ankommt.

Ein ganzes Spektrum von wichtigen Funktionen

wird gebündelt und von dir als „Leuchtturm“ ausgestrahlt:

Deine Bereitschaft, dich für dein Kind einzusetzen, indem du es mit deiner Umsicht behütest

So wandelt sich ein Leuchtturm oder ein freistehender Baum – zurück gedacht in deine Person – in strahlende Augen, in eine vielschichtig vielseitige Stimme, in intelligentes Zuhören und in was weiß ich alles an Erfahrung, Umsicht und Übersicht oder was sonst noch ein Vertrauen in deine Fähigkeiten begründen mag.

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Es sind ganz wenige Veränderungen, die du brauchst, um deine Stimme zu beherrschen, und man muss sie zumindest am Anfang eisern im Bewusstsein behalten. Schlüpf ruhig in das Charakteristischste einer anderen, von dir bewunderten Wesenheit hinein. (Das machen uns die Kinder doch selbst vor – wenn wir sie frei lassend beobachten). Damit verändert sich deine Einstellung und legt sich auf deine Stimme.1 – Genauso verfuhr das Leben auch, für dich bisher unbewusst, wenn es unliebsamen Ereignissen erlaubte, sich dir „auf die Stimme zu schlagen“.

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Als weibliches Wesen hast du möglicherweise oft den Eindruck, dass du überhört wirst, und musst dich deshalb permanent stimmlich anstrengen. Das überträgt sich auf jene Zuhörer, die deine Kinder sind. Die haben diese Stimme bald satt, welche auf Schritt und Tritt deine Anstrengung überträgt; und du wiederum fühlst dich – übersehen! Eine Stimme, die signalisiert:

Ich will endlich auch mal gehört werden!

sieht aus wie ein Baum, weitgehend ohne Äste. Er weckt Zweifel, ob er nach allen Seiten hin zuverlässig, wachsam und unbeugsam zu sein, und auf deine Stimme übertragen ob sie zuständig ständig sein kann und ob letztlich ihrem Besitzer die verzweifelt behauptete Kompetenz zuzutrauen sei. Aufmerksam und umfassend sein ist jedoch beim Umgang mit Kindern die Voraussetzung, um verbindlich, locker und warm anzukommen.

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Deshalb sagen große Sänger, das wichtigste Organ beim Übertragen der Stimme ans Publikum seien Füße und Zehen. Gute Verankerung ist also das Eine, aber Umsicht das Andere.2

Dieses Verständnis von Aufmerksamkeit bringt dich an den Punkt, wo deine Stimmlippen die Stellung erreichen, in der du sie am wenigsten anstrengen musst, nämlich in die so genannte Indifferenzlage. Jeder öffentliche Redner muss sie finden, um „Aufgesetzt sein“ zu vermeiden. Du willst aber weit mehr erreichen, als ein guter Nachrichtensprecher (,den du ruhig mal für dich allein imitieren solltest, um Stimmwechsel an dir selbst auszuprobieren). In einer durch ein Rollenspiel wandlungsfähig gewordenen, zum Beispiel „gütig gebietenden“ Stimme liegt ein Charme, mit dem du dein Kind durchaus bezaubern darfst. Und wenn du das kannst, überträgt sich das auch auf deine bezaubernden Kinder.

1Vergleiche vorige Szene 42 sowie Szenen 17 und 4

2Siehe Szene 35

(c) eah 2012 und 23. Dezember 2024 (Abenteuer Erziehung, zweite Auflage)


9 Kommentare

  1. Avatar von bettinamaerz23 bettinamaerz23 sagt:

    Wünsche Euch allen ein Frohes Weihnachtsfest.

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  2. Avatar von bettinamaerz23 bettinamaerz23 sagt:

    Fühle mich manchmal als Baum.

    Fühle mich auch manchmal als Leuchtturm…

    Alles Liebe.

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  3. Avatar von eckehardnyk eckehardnyk sagt:

    Nun hat es doch noch können raus gehängt werden, danke Thom Ram und danke Bettina, alles Gute für euch und Alle, die ihr hier versammelt seid.

    Ein Gedanke zum Jahreswechsel. Gibt es überflüssige Jahre? Wenn man eines hervor holt, dann landet man schließlich bei allen. Folglich gibt es nur solche oder keine, und somit hat jedes Jahr seine Berechtigung.

    Das Gleiche gilt, meine ich, für den Menschen. Gibt es deren einen, der überflüssig ist? Zum Beispiel solche, die Verbrechen schlimmster Sorte begehen? Was wäre, wenn man deren einen von der Menschheit ausschließen würde? Dann käme der nächste, etwas weniger schlimme Verbrecher. Und so weiter, bis nur noch zwei Menschen übrig sind, von denen der eine ein wenig schlechter sein mag als der andere, und somit das Schicksal der anderen „Überflüssigen“ teilte. Weg mit ihm! Und was macht dann der letzte allein? Er macht es wie kein. Er heiratet und erzeugt Kainssöhne.

    Jahrtausende vergehen. Und siehe, die Menschheit ist wieder da, durch die Geschichte gereift, die Vater Kaain seinen Nachfolgern erzählt und die durch Generationen weiter gereicht wurde, bis zu den Rothschilds und Rockefellers, Kochs und ssoo weiter. Wir sind alle da angelangt.

    Und warum? Die Freiheit, das selbst zu bestimmen, haben wir, jeder und jede von uns.

    Alles Gute Liebe Schöne für die Reise wünsche ich jedem von uns!

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  4. Avatar von bettinamaerz23 bettinamaerz23 sagt:

    Ecky, 17.38

    Alles Liebe für Dich.

    Nur so eine Überlegung. Was wäre, wenn die Welt viele Abels hätte und ganz wenig Kains? So 90 Prozent Abels zu 10 Prozent Kains.

    Weil, okay, die Kains gehören halt dazu. Aber bitte nicht zu viele. Denn dann brauchen wir uns nicht zu fürchten und haben noch eine Chance.

    Ein Gesegnetes, Zufriedenes und hoffentlich Frohes Neues Jahr wünsche ich Dir, lieber Ecky und natürlich alle anderen geneigten Mitlesenden und schreibenden Mitforisten auf bb.

    Und einen besonders lieben Gruß an unseren lebensfrohen, herzensguten und friedliebenden Thom, der uns hier zusammengebracht hat. Im Guten, wie im manchmal nötigen Disput, der auch dazu gehört. Und ich denke, das Gute bei bb überwiegt zu 90 Prozent. Nur 10 Prozent sind Kains-Dispute.

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  5. „Das Gleiche gilt, meine ich, für den Menschen. Gibt es deren einen, der überflüssig ist? Zum Beispiel solche, die Verbrechen schlimmster Sorte begehen? Was wäre, wenn man deren einen von der Menschheit ausschließen würde?“

    Solche Menschen sind doch nicht überflüßig und gehören selkbstverständlich zur Menschheit.
    Für sie wurde das Fallbeil (Guillotine) erfunden. Auch der Henker will leben.

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  6. Avatar von bettinamaerz23 bettinamaerz23 sagt:

    Wobei es wurden auch Unschuldige hingerichtet. Uhu, 06.20

    Oder meinst Du, die wurden vorher ausgesondert? Schön wäre es.

    Wir als Menschheitsfamilie, nach Daniele Ganser, brauchen solche nicht.

    Frohes Neues Jahr oder wo sind wir gelandet? Keine Ahnung.

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  7. bettinamaerz23 01/01/2025 um 06:40 „Wobei es wurden auch Unschuldige hingerichtet. Uhu, 06.20

    Oh, ja! Das kam und kommt vor. Es geht aber nicht um die Unschuldigen. Sonder um Verbrecher. Und für die ist das Fallbeil vorgesehen. Ich rede hier ja schließlich nicht von Willkür, sondern von der Gerechtigkeit!

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  8. Avatar von eckehardnyk eckehardnyk sagt:

    Warum fällt mir bei Fallbeil der Platz „de la Concorde“ ein? Im Besonderen dass Hunde, wo es seine Beil-„Fälle“ executierete, diese place de la der Jahre 15 nicht des Überquerens für möglich gehalten (sollen) haben. Die dort praktizierte Gerechtigkeit übte ihr Wirken zumindest so aus. dass zumindest für Hunde deren Lokalität bei intaktem Spürsinn Abscheu erregend war

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  9. eckehardnyk 02/01/2025 um 19:30

    Dort wurde KEINE „Gerechtigkeit praktiziert„. Dort wurden die Mitglieder einer Räuber- und Mörderbande, die Jahrhunderte das Volk und die Bürgerschaft aussaugte, EXEKUTIERT. Und es war NICHT willkürlich, sondern beruhte auf dem damals geltenden Recht.

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