Uhu hat nachgefragt, ich zitiere:
LIEBER und GUTER FREUND Thom Ram,
ich vermisse,
daß du nichts mehr von deinen Projekten auf Bali berichtest
und auch nicht mehr um SPENDEN „bettelst!“
WIE geht es dir?
.
Ich sage Dank für die freundliche Nachfrage 🙂
Mein Körper hat der vergangenen drei Jahre schneller gealtert als alle Jahre zuvor, sprich, er ist weniger kräftig und weniger geschmeidig, doch erfreuen sich ICH und ich (mein höheres- bzw. mein Tagesbewusstsein) seiner blühenden Gesundheit – sehe ich mal von meiner mittlerweile gelegentlich lästigen Gehörschwäche ab.
Und da kann ich fließend zu meinen aktuellen zwei Projektchen überleiten. Zwecks Wiedererstarkung meines Körpers habe ich mir endlich ein Velo gekauft. Einheimische Produktion, Scheibenbremsen, 21 Gänge, stabiler Rahmen, saugut. Haltet Euch fest, wenn ich den Preis nun nenne. 1,8 Millionen. Das sind 110€. Nein, keine Occasion, das Pferdchen ist brändniuu. In der CH kostete sowas das Zehnfache.
Ja. Da kommt die Erinnerung lebhaft wieder ruff, wie es aufm Velo ist, wenn die Straße ansteigt. Brennen in den Oberschenkeln, und auch die Puste meldet sich. Lustig dabei für einen, der nun seit 15 Jahren keinen Drahtesel ausgeführt hat, der immer Motorrad gefahren ist, wie spindeldünn ihm dette Dingen zwischen den Beinen vorkömmen tutet.
Dies ist mein eines neues Projektchen.
Das Zwote, das hat mit Affenpocken nichts, mit Affen aber alles zu tun.
Bis und mit der Krone tauchten auf unseren Dächern kaum jemals Affen auf, und im Garten waren sie nie.
Das hat sich geändert. Erst kamen sie einmal wöchentlich, dann täglich, aktuell auch täglich mehrere Male. Was tun sie? Geschmeidig wutschen sie in unseren Garten, fressen unreife Früchte, reißen kaum gesetzten Singkong (Wurzelgemüse) aus, fressen die jungen Blätter der Bananenstauden und der Papayakinder und – Bäume. Wir können Gartenbau in der Pfeife rauchen. Lediglich und Gottseidank gehen sie nicht an die Moringablätter.
Warum der Sermon über die Affen? Nun, wir haben nun den alten Geräteschober abgerissen und bauen dort ein Affengehege mit viergeteilten Bambusstäben. Nö, wir züchten keine Affen, wir sperren sie damit auf diesen lumpigen 8m² aus. Wir montieren die Bambus-„Latten“ in 4cm Abständen, das „Dach“ ebenso wie alle vier Wände, so kommen Licht und Wind herein, Licht wohl für Tomaten ideal, denn Tomaten an der Prallen Sonne hier haben etwas Mühe.
.
Zu den Spenden nun.
Schon eine gewöhnliche Bitte anzubringen fordert mir häufig die Frage ab, ob sie unangemessen sei. Betrifft ganz Gewöhnliches. „Ich bitte Dich, mein x oder y oder z dort abzuholen.“ Ich überlege gewöhnlich dreimal, bevor ich allenfalls dann spreche.
Meine Bittstellerei auf bb hat mich Sprünge über Schatten gekostet. Ich überlegte jedesmal 33 Mal, ob ich bitten soll und darf.
Reaktionen kamen ja. Viele gute Seelen spendeten, sie taten es von Herzen, dessen bin ich gewiss.
Reaktionen kamen ja. Einige gaben mir zu verstehen, daß die Menschen hier sich selber zurechtfinden und selber zu organisieren lernen müßen. Und es kam auch dies: Unwürdig würde ich handeln, und ich würde entehren die Spendenempfänger.
Mag sein.
Jedem hier ist klar: Wir alle bewegen uns im „System“. Das System ist vampiristisch.
So gut wie alle Einheimischen hier, die mir hier besonders nahe stehen, die befinden sich auf der drittuntersten Stufe. Sie haben Dach und sie haben zu essen. Irgendwie schaffen sie es sogar, einen für dNZ12ie Kinder in der Schule obligaten Handföhn zu ergattern. Zudem haben sie Moped. Auf Kredit. Zinssatz 2% per Monat.
Darunter sind die, welche kein Dach haben, aber Futter irgendwie noch auftreiben können.
Die unterste Stufe sind die, welche verhungern.
Es beinhaltet Arroganz, wenn einer kommt und sagt: „He Thom, jaja, du bist ein Guter, aber vergiss diese Spenderei, die Leut müssen lernen, selber zurechtzukommen.“
Wer so spricht, der ignoriert dies, sagte schon: Auch diese Leut leben im „System“, und im System, da wird, systembedingt, Arm ärmer und Reich reicher.
.
Es sind seit Längerem noch da der Spender Viere. Alle Spender waren und sind großherzige Menschen. Die verbliebenen Viere, die sind außer großherzig auch noch so vermögend, daß sie auch mal eine eins mit drei Nullen schicken.
Ich verrate hier nicht, wieviel und wohin der vergangenen 30 Tage Kröten geflossen sind. Die Einen würden es schlicht nicht glauben und sagen, ich staple hoch, ich betrüge, ich ziehe wohl selber stattliche Prozente für mich ab (wurde mal auf bb so postuliert, ich wurde , sinngemäß, als verlogene Egosau gegeisselt), was null nicht nie zugetroffen hat, was auch heute nicht zutrifft.
Andere würden sich nicht vorstellen können, wohin denn so großes Geld in einem Land, da alles sieben mal billiger als in DACH ist, überhaupt hinfliessen kann.
Es sind nach wie vor Notrationen, Alternativtherapien, Zahnbehandlungen und Schulgelder.
.
Segen allen bisherigen Spendern. Segen den vier davon Verbliebenen.
Tja.
Lieber Leser, so Du eine Frage dazu hast, fühle Dich frei, loszuschießen.
Segen Dir, mir, uns. Wir sind Eins. Und wir sind Individuen.
Love.
ThomRamBali, 19.08. im Jahre 12 des Neuen Zeitalters
.
Gratulation zum Kauf deines Radels – wunderbar.
Jetzt noch ein Klafünfi in einem Hotel finden…
https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=Lied+mir+si+mit+em+Radel+da+youtube#fpstate=ive&vld=cid:d8418aec,vid:Sj9udAHoAUY,st:0
LikeGefällt 1 Person
Oh. Um Klafünf zu bedienen, da müßt ich wieder weit unten anfangen – analog zum Velofahren. Bloß ein paar Dreiklänge zu klimpern – was ich noch könnte – das würdi mi nid reize.
Ich habe Klavier von klein auf, viel mehr noch, vo 17 bis öppe 54 zgi die Orgel leidenschaftlich beübt, bespielt, bekonzertiert
Es war gut. Ich bin dankbar. Es war mein Damaliges.
LikeGefällt 1 Person