Eckehardnyk, Freitag 12. April NZ 12
Eine Neuordnung der alfabetischen Zuständigkeit für die Deutsche Sprache erfordert mehr als nur eine andere Tabelle anstelle der bisherigen zu setzen.
Folgt man der anerkannten Lehre, dass Sprache aus einem System von Zeichen bestehe und die Struktur des Zeichens das Verhältnis von Ausdruck zu Inhalt darstellt, so lässt sich diese Relation nicht nur wie oben bereits angerissen auf Sprache insgesamt als das Verhältnis von Rede zu Bedeutung auffassen, sondern setzt sich auf allen Ebenen von Sprach-Relevantem fort, sodass auch kleinste Ausdruckselemente, zum Beispiel Phoneme, zum Inhalt eines Zeichens beitragen
Beim Deutschen ist ein mit Vokal beginnendes Wort mit einem auffälligen Ausdruckselement behaftet, ohne dass dieses durch ein Grafem (Buchstaben), und sehr selten im Wortinnern durch einen Bindestrich, besser gesagt: Einen Trennungsstrich gekennzeichnet würde. Dieser Laut oder Nichtlaut wird komischerweise als Knacklaut bezeichnet, obwohl er nicht knackt, und wird phonetisch als stimmloser Glottislaut gesehen. Er ist aber dennoch ein Phonem und sollte deshalb wenigstens im Wortinnern konsequent geschrieben werden. Er wird in letzter Zeit öffentlich strapaziert: Ukra-ine, und begegnet in Wörtern wie ge-eignet, be-inhalten, Be-amter, Herz-infarkt, Er-öffnung. Bei manch ungeübten Sprchern würden diese Wörter ineinanderlaufen und dadurch für Hörer, wenn sie nicht aus dem Kontext schlau werden: beinhalten assoziieren, als müsste jemand ein „Bein halten“.
Da dieser „Nichtlaut“ im Deutschen vor jedem Vokal erscheint, ist der Knacklaut nicht nur ein Phonem, sondern auch ein signifikantes Merkmal und Zeichen für die ganze Sprachgemeinschaft der Deutsch Sprechenden. Anders gesagt: Es macht Deutsche, auch wenn sie in einer Nichtdeutschen Sprache noch so glänzend reden, sofort als Deutsch-Muttersprachler kenntlich.
Wir beginnen die Tabelle des radikal fonologisch geordneten Deutschen Alfabets mit dem Zeichen ‘. Seine Aufgabe ist es, eine vokalische Zeichenfolge sowohl am Wortanfang als auch im Wort zu eröffnen. Im offiziellen Alfabet ist der Knacklaut nicht enthalten. Im Französischen begegnet er als h vor Nichtromanischen Wörtern, wobei nur der Vokal gesprochen wird: halle. Solche Wörter werden nicht mit dem vorangehenden Wort verschmolzen: Les halles [le ‘al], nicht: [lezal]
Als nächstes folgt ein ebenfalls für das Deutsche typisches, meist durch Buchstaben gekennzeichnetes fonologisches Grafem: Als Hauchlaut wird es am Wort- oder Silbenanfang geschrieben, hat aber außerdem in Worten wie bejahen oder früher eine Aufgabe als Knacklaut. Es führt in Deutschen Wörtern mit den stimmlos Plosiven k, p, t eine hauchdünn vernehmbare Existenz, die ebenfalls ein „typisch Deutsches“ Redesubstrat kenntlich macht, oder umgekehrt, Ausländer im Deutschen Sprachraum unverständlich werden lässt, etwa: du’astmirnichgeanworded (*du hasth mir nichth ge’anthwortheth).
Das Ha hat im Deutschen noch eine andere Funktion als nur den Hauchlaut zu kennzeichnen. In dem eben genannten früher erfüllt es nicht nur die Rolle des Knacklauts, sondern auch seine mir nur im Deutschen bekannte Rolle als stummer Vokaldehner: früh. Für die Orthografiereform sollte abgewogen werden, wo man es dafür konsequent (Boht) einsetzt oder auch den Doppelvokal zulässt beziehungsweise beibehält: Boot versus Angeboht.
Der nächste zu Irritationen führenden Buchstabe ist das Jot. Es kam erst spät ins Deutsche und trägt seinen Namen vom Griechische Iota her. Jot kommt im Deutschen als stimmhafter Reibelaut nicht vor, dafür ist es für die Wiedergabe Deutscher Dialekte geeignet: Kölsch jut jejange (gut gegangen). In der Deutschen Schriftsprache ist es überflüssig; denn da, wo es im Lexikon auftritt, repräsentiert es ein kurzes I: jetzt. Es wird sich erst am Abschluss der Darstellung der radikalen erweisen, ob j als Grafem für das stimmhafte Sch: Garaje (Garage), Jalusie (Jalousie) oder langes I verwendbar ist, oder man ihm die Funktion für oi (eu, äu) zuweisen will, was außer zur Verminderung von Lettern doch zu größeren Einführungsschwierigkeiten führen würde. Für das Ce gilt die Funktion, die bisher von der Schreibweise ch ausgedrückt wurde.
Die Tabelle für die ersten zehn Buchstaben:
‚ (be‘inhalten, Be’amte)
a kurz, (Kante)
lang ah, aa; (Bahn, Baar)
b;
c (ch); (ic)
d, (duh)
e kurz, und am Wortende (Ende)
lang eh, ee; (gehen, Seebehben)
f (für alle f-Laute also Folge, Fohgel, Fahter, Filip)
g (auch da, wo es bisher am Wortende wie ch gesprochen wurde (Gold, Köhnig, Köhnigin, Köhnige);
h; (Huhsten);
i kurz, (Irmgard, inerlic);
lang ih, ii; (Kienspahn, sie, wie, Blasfemii)
j (noch offen, ob für stimmhaftes Sch, langes I oder für den Diftong oi (eu, äu). Lösung nach Vorstellung der Gesamtschau; Jalusii/Blasfmj/Ljte, Hjser)
(c) eah 12. April 2024
Uiuiui, da fange ich als Kindergartenkind an.
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Es kommt noch schlimmer. Heute habe ich das radikale Alfabet für die Deutsche Sprache fertig gestellt. Ich dachtest, das liest du nie, aber, kennt man die Regel, liest es sich besser und schneller als der Inlandsgeheimdienst. Demnächst in diesem Theater
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