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Wenn der Staat verloren hat, stellt er Betonblöcke auf
Gewiss haben mindestens die Schweizer unter Euch mitgekriegt, dass in der Walliserkanne in Zermatt zwei unbeugsame Brüder wirten, die sich nicht haben beirren lassen und unter dem Motto „Wir sind alle gleich“ jedermann/-frau willkommen geheissen und, ohne nach Zertifikat zu fragen, bewirtet haben. Im Gegenteil, sie haben sich erfrecht (bravo-bravo) auf den Tischen Informationen aufzulegen, wie sich die Gäste gegenüber den allf. kontrollierenden Polizisten verhalten sollen (dazu kann ich nur sagen „Hut ab – gratuliere zu diesem Einfallsreichtum). Dass dies der ‚hohen Obrigkeit‘ nicht gefallen hat, dürfte klar sein und sie haben das Restaurant letztendlich durch ihre Büttel/Söldner, die Polizei, räumen und gar versiegeln lassen. Das wiederum haben sich die Wirte nicht gefallen lassen und das Siegel ist mehrere Male wieder entfernt worden. Das dieses Spiel noch lange hätte betrieben werden können ist klar, also sind grosse Betonlego vor das Restaurant platziert worden um den Zugang zu blockieren. Das wiederum hat nur den Ideenreichtum gefördert – die Blöcke sind zur Freiluftbar umfunktioniert worden. 1:0 für die Wirte? Leider nein, die Walliserbehörden kennen den Spruch „dä Gschiider git no – dä Esel bliibt stoh“ (deutsch: „der Klüger gibt nach ….) wohl kaum. Am Sonntagmorgen – der einheimische Gastrounternehmer Mario Julen wollte vermitteln – sind einer der jungen Wirte und seine Eltern von einer halben Hundertschaft(!!) unvermittelt = aus dem Hintergrund, unter massiver Gewaltanwendung (Faustschläge und Fusstritte – auch gegen die Frau!!) überwältigt und ins Gefängnis nach Brig überbracht worden. Dem Jungen ist dabei eine Schulter ausgekugelt worden, obschon sich die Männer nicht gewehrt haben. „Heil dir Helvetia – hast noch der Söhne ja …“ Dieser Liedanfang kann getrost zweideutig ausgelegt werden. 😉
Der aus anderen geteilten Beiträgen bereits bekannte ‚die Ostschweiz‘-Redaktor Stefan Millius hat auf seiner Webseite einen lesenswerten Aufsatz (ohne Finale) zum Thema veröffentlicht, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:
(mehr …)Gut, dass CH Polizist den Kopf getreten hat
Man kann es verstehen. Bürger sind empört, wenn in der sauberen Schweiz Verbrechen geschehen. Zudem fühlen sie sich persönlich machtlos, denn Otto Normalo ist selten Zeuge eines Verbrechens, wo er selber zum Rechten schauen könnte (so er es denn im Ernstfall täte….?)
Trotzdem bin ich enttäuscht, dass offenbar eine Viel- oder sogar eine Mehrzahl meiner Landsleute es in Ordnung finden, wenn die Polizei einen kleinen Verbrecher nicht nur stellt und der Justiz übergibt, sondern locker mal ein bisschen Lynchjustiz übt, nämlich den bereits wehrlosen Menschen aus persönlichem Rachegefühl malträtieren.
Die Polizei hat schwierige Aufgaben zu erfüllen. Es ist vom Sofa aus leicht, von dem Polizisten zu verlangen, „korrekt“ gegen einen Uebeltäter vorzugehen. Man muss einrechnen, dass ein Polizist auch mal härter als situetionsgerecht vorgeht – aus reinem Selbstschutz. Das muss man verstehen und darf nicht gesühnt werden.
Aber wenn denn einer schon wehrlos am Boden liegt, mit Polizeistiefeln den Kopf als am Hals befestigten Fussball zu traktieren – das müsste jeder des halbwegs klaren Denkens fähiger Mensch als Verbrechen erkennen. Die Justiz ist dazu da, ein Strafmass zu bestimmen. Nie die Polizei.
thom ram voe
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Wie gefährlich ist die Polizei?
Christof Moser / 03. Nov 2013 – Weil sie kaum etwas zu befürchten haben, machen manche Polizisten, was sie wollen – mit Billigung der Bevölkerung.
Ende August, Basler Viaduktstrasse: Peter York* hat sich zum fünften Hochzeitstag mit seiner Frau zum Essen verabredet und fährt mit seinem Velo Richtung Markthalle. Als er eine Polizeikontrolle erblickt, macht er kehrt: sein Velo (ein so genanntes Fixie) hat keine Bremsen. Er will eine Busse vermeiden.
Die Polizei nimmt die Verfolgung auf und schneidet ihm den Weg ab.