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Die Epoche des billigen Geldes endet

Nullzinsen – eine sonderbare Erscheinung, nicht wahr? Kostenloses Geld…
Und die sog. Negativzinsen sind ein Oxymoron, ein Widerspruch in sich, denn wenn der Zins der Preis des Geldes wäre, wie es die verlogene bürgerliche Ökonomie manchmal, wenn es ihr in den Kram paßt, behauptet, dann wäre ein „negativer Preis“ erst recht Unsinn: da würde ich beim Kauf einer Ware ja noch Geld dazubekommen…
Luckyhans, 27. Juni 2018 (Erstellung)

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Heute sind wir dreieinhalb Jahre weiter, bei durchgängigen Nullzinsen, zeitweise Negativ-Zinsen, und einer dieser Tage nicht eingehaltenen Ankündigung der FED, die Zinsen zu erhöhen – vor Mai wird das wieder nicht passieren, und dann ist Wahlkampf in den USA…
LH, 30. Januar 2022
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Alexander Rodzhers: Die Epoche des billigen Geldes endet – Александр Роджерс: Эпоха сверхдешёвых денег заканчивается

Erscheinungsdatum: 16. Juni 2018, 16:30

Während alle die Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft erörtert haben und die Worte Trumps, daß die Krim zu Rußland gehört, hat ein Ereignis stattgefunden, das viele nicht bemerkt haben

Das amerikanische Federal Reserve System (FED) hat zum zweiten Male in diesem Jahr den Basiszinssatz erhöht – von 1,5 – 1,75% auf 1,75 – 2% im Jahr.

Was bedeutet dies, außer zusätzlichen Ausgaben des (VSA-)Staatshaushaltes von ca. 50 Milliarden Dollar für die Bedienung der Schuldzinsen?

Zum einen, daß die Epoche des billigen Geldes, welche mit dem „quantitative easing“ nach der Krise 2008 begonnen hatte, zu Ende geht.
(stimmt nicht ganz, denn das QE wurde ja bereits von Alan Greenspan in den 1980er Jahren eingeführt – seitdem werden ununterbrochen Dollars gedruckt, ohne Grenzen – d.Ü.)

Zum zweiten hat die FED damit daran erinnert, daß sie nur ein private Einrichtung ist, die keineswegs dazu geschaffen wurde, die amerikanische Wirtschaft zu unterstützen, sondern um Profite zu generieren.
(wie so oft im Text, wird hier oberflächlich „amerikanisch“ statt „VSNA-“ benutzt; der gebildete Leser weiß dies zu werten – d.Ü.)

Welches sind nun die Folgen dieser Handlung für die amerikanische Wirtschaft?
Dieser Basiszinssatz bestimmt alle anderen Zinssätze, angefangen von den Industrie-Krediten bis hin zu den Hypotheken- und Verbraucherkrediten.
(das Märchen von den Zinsen, die sich „am Markt bilden“, eben als „Preis des Geldes“, ist damit erneut widerlegt – d.Ü.)
Dementsprechend erhöhen sich diese (Zinssätze) der Reihe nach.

Für den „mittleren“ amerikanischen Haushalt, der 200 – 300 Tausend an Kredit-Schulden anhängig hat, bedeutet dies, etwa 500 – 750 Dollar zusätzlicher Zins-Zahlungen im Jahr.
Nicht kritisch, aber merklich.
Und wenn man berücksichtigt, daß dies bereits die zweite Basiszinserhöhung in diesem Jahr ist, und es nicht gesagt ist, daß es die letzte war, denn es war die Rede von 4 Etappen?

Aber das sind die privaten Folgen, für die Großindustrie ist alles viel ernster. Jede Verteuerung der Kredite bedeutet eine Erhöhung der Selbstkosten der amerikanischen Waren, damit die Senkung deren Konkurrenzfähigkeit und/oder eine geringere Profit-Norm.
(das stimmt leider nur für die kleinen und mittelständischen Unternehmer – die Großkonzerne haben aufgrund ihrer internationalen Struktur, ihrer weitgehend außerhalb der VSA gelegenen Fertigungen und ihrer meist Monopol- oder Oligopol-Stellung viele Gestaltungsmöglichkeiten, die sie in die Lage versetzen, die Mehrkosten zu minimieren – oder über die Preise an die Kunden abzuwälzen – d.Ü.)

Wie sagt man: „Make America great again!“

Übrigens hat die amerikanische Wirtschaft schon lange den Status einer produzierenden verloren. Daher werden die Hauptfolgen wohl auf dem Fonds-Markt zu spüren sein.

Wie bekannt (und ich habe das regelmäßig an den Charts der NYSE gezeigt), kauft der überwiegende Teil der Händler an den Fonds-Märkten mit geborgtem Geld (der sog. „leverage“ oder „Kredithebel“). Die Nutzung dieser Gelder kostet Geld (das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen). Und ein Anwachsen des Basiszinssatzes mit nachfolgender Verteuerung der Kredite bedeutet, daß die Börsen-Spieler (welch entlarvender Begriff, nicht wahr? – d.Ü.) gezwungen sind,

– entweder ihre Profite zu verringern bei gleichbleibenden Risiken,
– oder Spekulationsblasen stärker aufzupusten,
– oder sich vom Markt zu verabschieden.

Übrigens hat das „Wall Street Journal“ sich bemüht, den Anschein zu erwecken, als ob es die FED-Entscheidung nicht bemerkt hätte – auf deren Netzseite kam nichtmal eine Mitteilung dazu, von irgendwelcher minimaler Analytik ganz zu schweigen.

Warum hat nun die FED ungeachtet der möglichen negativen Folgen den Zinssatz erhöht?
Zum einen, wie ich schon sagte, ist die Federal Reserve eine kommerzielle (und damit profitorientierte) Einrichtung und kein Wohltätigkeitsverein. Und sie haben es satt, immer nur für Null tätig zu sein (je geringer der Zinssatz, desto geringer die Profite).

Und zum anderen hat sich die Attraktivität der US Treasuries in der letzten Zeit wesentlich verringert. Unabhängige (zumindest von den VSA) chinesische Rating-Agenturen haben unlängst das souveräne Kreditrating der VSA in ausländischer und nationaler Währung von „A“ auf „BBB+“ herabgestuft, mit einer negativen Prognose.

Und sogar die Zentralbank Rußlands hat im April die Hälfte der in ihrer Bilanz gelisteten Wertpapiere der VSA-Schatzamtes abgegeben. Wie die frischen Daten bezeugen, die das Finanzministerium der VSA veröffentlicht hat, gehörten Rußland im März 2018 Wertpapiere des amerikanischen Staats-Schatzamtes in Höhe von 96,1 Milliarden. Allerdings hatte sich schon im April dieses Volumen auf die Hälfte verringert, auf 48,7 Milliarden

Und ich höre aus irgendeinem Grunde keine Rufe wie „Hurra! Wir hören auf, Amerika einen Tribut zu zahlen!“. Jahrelang hat man behauptet, daß solche Investitionen ein Tribut seien. Wo bleibt die Freude über den „Sieg“? ©
(nun, das ist freilich kein „Tribut“, sondern eine Notwendigkeit: nach wie vor ist der Rubel eine abhängige Währung, und für jeden emittierten Rubel muß die russische Zentralbank im selben Wert VSA-Wertpapiere kaufen, das ist in ihrer Satzung so festgelegt – d.Ü.)

Dabei hat sich der Gesamtumfang der Gold- und Valuta-Reserven (der russischen ZB) nicht verringert, d.h. das ist tatsächlich eine Abkehr von der Investition in Treasuries und eine Überführung der Reserven in andere Valuta und Wertpapiere (da muß ich mal die Struktur anschauen, interessiert mich selbst.)
Und es gibt noch keine Daten für Mai und Juni, vielleicht sind jetzt die Vorräte an Treasuries in der Bilanz der ZB der RF noch geringer.
Hier setzt Rußland seine wirtschaftliche Souveränität durch, und keiner wirft vor Freude seine Mütze in die Luft!
(diese Schlußfolgerung ist nun wieder rein propagandistisch, denn ein Hin-und-Her beim Umfang der Treasuries-Vorräte ist noch keine wirtschaftliche Souveränität – die wäre erst gegeben, wenn der Rubel sich vollständig vom Dollar abkoppelt und dies auch in allen Dokumenten, bis hin zur Verfassung der RF, umgesetzt würde – d.Ü.)

Aber ich bin abgeschweift. So kommt es, daß die Attraktivität der amerikanischen Treasuries fällt und die Staatsschulden dabei steigen. Deshalb mußte auch die Profitabilität der Schulden erhöht werden, damit die Kreditoren wenigstens noch eine gewisse Zeit fortfahren, die gigantische Schuldenblase am Schwimmen zu halten.

Make American bubble great again!

Nun warte ich auf die gewohnten Schreie „allesnurgelogen“ in den Kommentaren…

Аlexander Rodzhers, speziell für News Front ( Quelle )
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Nachbemerkung des Übersetzers

Solange der größte Teil des internationalen Handels, speziell des Rohstoff- und vor allem des Erdöl- und Erdgas-Handels, noch in Dollar abgewickelt wird, haben die VSNA-Banken nicht nur einen vollständigen und präzisen Überblick, wer wem was für wieviel liefert. Sondern sie können auch dementsprechend immer wieder Geld generieren, da alle Marktteilnehmer für ihre jeweiligen Zahlungen stets wieder Dollars benötigen.

Genau deshalb sind auch die langsamen, vorsichtigen Schritte, die China, Rußland und andere gehen, indem sie den Handel untereinander auf die jeweiligen nationalen Währungen umstellen bzw. vereinbaren, die Warenlieferungen gegenseitig zu saldieren, am Ende viel tödlicher für den Dollar als alle Zinserhöhungen der FED zusammen.
Denn erst wenn der Dollar seine Rolle als Weltleitwährung praktisch verliert, und bis dahin ist es noch ein ganz langes Stück Wegs, erst dann wird die FED nicht mehr Dollars ohne Ende generieren können.

Dazu paßt auch die Nachricht, daß nun auch die russischen staatlichen Konzerne der Nicht-Finanz-Sektoren ihre internationalen Zahlungen von SWIFT auf das russische System SPFS umstellen, das immer besser zu laufen beginnt.

Abschließend noch eine kurze Betrachtung zum Zins.
Was er nicht ist – „der Preis des Geldes“ – hatten wir schon festgestellt, egal was die „bürgerliche Ökonomie“ uns auch erzählen mag.
Aber was ist er dann? Was wissen wir über den Zins?

a) Der Zins wird als Basiszinssatz von den privaten (!) Zentralbanken festgelegt.
Die konkreten Kreditzinsen werden von den einzelnen Banken wenig bis deutlich darüber (0,5 – 15 %, je nach Laufzeit, Kunde, Bank usw.) festgelegt, manchmal auch weit darüber. Es sind Diktate der Herren des Geldes!

b) Der Zins dient als Hauptprofitquelle des gesamten Bankensystems.
Die Bankgebühren sind im Vergleich mit dem Zins harmlose Staubkörnchen, obgleich sie die Kosten der Banken vollständig abdecken.
Der Kreditnehmer bezahlt die „aus der Luft“ geschöpfte Kreditsumme mehrfach (!) mit werthaltigem Geld an die Bank.

c) Der Zins wird nicht als „Geld“ mit dem Kredit geschöpft, sondern ist eine Forderung (der Banken gegenüber dem Kreditnehmer), die als „Geld“ nicht vorhanden ist.
Die Kreditnehmer müssen also den Zins sich gegenseitig „abjagen“ – dies ist die wahre Quelle der „Konkurrenz“, oft euphemistisch als „Wettbewerb“ getarnt.

Der Zins ist also ein Instrument des Betruges an den Menschen, ein Werkzeug der Ausbeutung der Arbeitenden durch die sozialen Parasiten, eine künstlich erdachte Methode, „aus der Luft“ und ohne jegliche Gegenleistung sich reale Werte anzueignen.
Denn mit dem werthaltigen Geld der Kreditnehmer und inzwischen auch mit den gigantischen Luftgeld-Summen der Banken werden ja Häuser und Infrastrukturen, Land- und Verkehrsflächen, Wasserquellen und Gewässer, Bodenschätze und Schürfrechte, Unternehmen und Wertstoffe usw. gekauft.

Dadurch konzentrieren sich die realen Reichtümer des Planeten in den Händen einiger weniger sozialer Parasiten.
Das alles bewirkt der Zins.

Was also tun?
1. Nimm nie Kredite in Anspruch!
Lebe bescheiden und halte deine Ansprüche im Rahmen deiner Möglichkeiten!
2. Vermeide die Benutzung aller Arten von Geld-Surrogaten (Computer-Geld, Buchgeld, Scheingeld – in dieser Reihenfolge) soweit es dir möglich ist.
3. Benutze die Banken als Dienstleister, aber behalte dein Geld so weit es geht bei dir.
Wahres „Geld“ sind nur physisch vorhandene Edelmetalle.
3. Investiere dein „übriges“ Geld, also alles, was du nicht zum täglichen Leben benötigst, nicht in jegliche „Wertpapiere“, sondern in konkrete Unternehmen am Ort, die handfeste Produkte für die Menschen am Ort herstellen oder ebensolche Dienstleistungen (Bau, Reparaturen usw.) erbringen.
4. Organisiere dein tägliches Leben lokal und regional, auf kurzen Wegen und mit möglichst örtlichen (genossenschaftlichen) Handelsorganisationen.
Meide alle Großkonzerne und deren Produkte, soweit es dir möglich ist.
5. Achte auf das, was du ißt und trinkst – „spare“ nicht an natürlich erzeugten Lebensmitteln (Wasser!) – sie bestimmen deinen Gesundheitszustand und damit im wesentlichen deine Lebensqualität!
6. „Soweit es dir möglich ist“ und „soweit es geht“ bedeutet auch:
sei konsequent und ändere dein Leben in dieser Richtung, Schritt für Schritt.

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Wer sich tiefer in das Thema einarbeiten will, bitte hier entlang: https://bumibahagia.com/2017/06/10/wiwiwi-iii/
Brich dabei nichts übers Knie, sondern sorge planvoll für eine kontinuierliche Veränderung!